Sind Emanzipation und Devotion Gegensätze?
Angeregt durch eine andere Diskussion stelle ich Euch (m und w) die Frage, ob für Euch Emanzipation und Devotion Gegensätze sind. Vieles, was wir in unserem BDSM und vor allem im D/s für gut und richtig erachten, erscheint von außen betrachtet als rückschrittlich, nicht eigenständig, wenig emanzipiert. Und doch gehen wir als Subs genau in dieser Art der Machtverschiebung, der Kontrollabgabe auf. Feministinnen hätten ihre "helle Freude", uns so in "alten Rollenmustern" zu sehen.
Ich habe schon vor längerem für mich festgestellt, dass ich sowohl Sub bin als auch emanzipierte Frau, ich vereinige beide Facetten in mir. Meine Emanzipation ist meine Eigenständigkeit und meine freie Entscheidung mich unterzuordnen. Meine Stärke als Frau, meine Emanzipation und mein Feminimus schließen meine Devotion und meine Freude am Dienen nicht aus. Beides sind Teile von mir und ergeben zusammen das große Ganze als Frau.
Als seine Freundin übe ich auch Kritik, wasche ihm schon mal den Kopf. Als seine Geliebte bin ich dreist, frech und emanzipiert, nehme mir, worauf ich Lust habe, veralbere ihn ganz gerne. Als seine Sub lasse ich mich fallen, genieße das Gefühl, für ihn da zu sein und richte mich - einvernehmlich, freiwillig und mir selbst bewusst - an ihm aus.
Ich sehe und fühle den Respekt, den er mir entgegen bringt, nicht nur als Freundin und Geliebte, sondern auch als Sub. Weil er meine Dienste wert schätzt, weil er meine Ängste ernst nimmt, weil er meine Tabus achtet und weil er verantwortungsvoll und liebevoll führt, auch über meine Grenzen hinweg.
Sub zu sein bedeutet für mich, Selbstwertgefühl zu haben, Eigenverantwortung niemals abzugeben, Stärke zu zeigen, meine freie Entscheidung zu treffen mich ihm zu unterwerfen. Für mich ist es kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt in eine positive Entwicklung
Meine Fragen richten sich an Frauen und Männer, an Doms und Subs beiderlei Geschlechts.
Wie sehr Ihr das?
Fühlt Ihr Euch gänzlich emanzipiert oder nur in der Zeit emanzipiert, in der Ihr allein seid, z.B. Eurem Beruf nachgeht?
Habt Ihr das Gefühl, Eure Emanzipation trägt Eure Entscheidungen?
Sind Devotion und Emanzipation Ergänzungen oder Gegensätze?
Fühlt Ihr Euch vom Feminismus mit seiner Sicht auf D/s missverstanden?
Ist Devotion ein Rückschritt in vergangene Zeiten mit alten Rollen?
Ich bin sehr gespannt auf Eure Antworten und Sichtweisen.