Na ja, die Definitionen
Bevor ich zu eigenen Definitionen greife, konsultiere ich immer den deutschen Wortschatz. Ich denke im vorliegenden Fall bringt es der Gesellschaft wenig, wenn "irgendein" Wissenschaftler und die Welt erklärt.
Ich bevorzuge daher i. d. R. die Standardsprache und die Bedeutung der Begriffe, die darin festgelegt ist.
Z. B. Duden:
bi|se|xu|ell
1. (Biologie) doppelgeschlechtig
2. (Medizin, Psychologie) ein sowohl auf Personen des anderen als auch auf Personen des gleichen Geschlechts gerichtetes Sexualempfinden, sexuelles Verlangen habend; sowohl hetero- als auch homosexuell. Kurzform: bi
****era:
Die wirkliche sexuelle und emotionale, leidenschaftliche Hingezogenheit zu jedem Geschlecht (im Wortsinn: beiden)
Also, dass man Frauen wie Männer GLEICHWERTIG leidenschaftlich begehrt und liebt.
Nicht nur es sich unter bestimmten Umständen eventuell vorstellen könnte.
Gemäß o. a. Definition ist Emotion, Liebe und die tatsächliche Durchführung nicht vonnöten, um als bisexuell zu gelten.
Was meine ich damit.
1) auch Heteros müssen meiner Meinung nach nicht emotional bei einem Quickie, einem ONS oder Swinger-Sex beteiligt sein. Wobei Verliebtsein (Emotion) sicherlich zu mehr Vergnügen beim Akt führt
Ob das gut oder schlecht oder gar moralisch und ethisch einwandfrei ist, steht auf einem anderen Blatt - und sollte auch gar nicht diskutiert werden.
2) Auch unter Heros soll es schon vorgekommen sein, dass sie Sex hatten, weil sie das Gegenüber leidenschaftlich begehrten. Nicht zwangsläufig notwendig scheint hier das Gefühl der Liebe zu sein.
3) Jemand ist doch auch hetero, wenn er sich (bloß) vorstellen kann mit dem anderen Geschlecht Sex zu haben.
Somit stellt sich die Frage, warum das für Bi-Sexuelle nicht auch alles gelten soll. Um das zu subsumieren, bin ich der Ansicht, dass man auch bisexuell sein kann, wenn man ohne Emotion und Gefühl sich vorstellt mit einem gleichgeschlechtlichen Partner Sex zu haben (= sexuelles Verlangen).