Paranoia
"Paranoia!" Er presst das Wort irgend wie raus, ehe er schreit. Ich habe es gehört, ich habe sogar ganz kurz gezögert, ehe ich mit dem Rohrstock seine Kniekehlen treffe. Ich sollte jetzt aufhören. Er hat genug. Ich hebe den Rohrstock und sehe ihm dabei zu, wie er in Panik gerät. Warum habe ich ihn ich nicht festgebunden? Er könnte sich jetzt einfach von der Wand wegdrücken und mir buchstäblich ins Gesicht springen. Oder weglaufen. Mich verlassen. Mir eine reinhauen.
"Paranoia."
Er flüstert es. Ganz leise verzweifelt. Er weint. Ich glaube, er weint vor Schmerzen. Das sollte mir reichen. Der erhobene Rohrstock zwischen uns bewahrt mich vor Mitleid. Ich lache und lege meine Hand mit dem Rohrstock auf seinen Rücken. Er bricht zusammen. Schluchzend und Beleidigungen ausstoßend kauert er an der Wand. Er wendet mir sein Gesicht zu und wispert flehend noch einmal "Paranoia". Ich hole aus und schlage ihn mit der flachen Hand ins Gesicht. Der Rohrstock rollt bis an seine Füße. Er beugt sich vor und küsst ihn. Seine Hand tastet nach meinen nackten Füßen. Ich mache einen Schritt zurück und trete ihm in die Rippen. Er kippt zur Seite. Es reicht. Er rollt sich zusammen. Er ist still.
"Magst Du einen Schluck Wasser?"
Offensichtlich nicht. Er wendet sein Gesicht weiter ab und umklammert seine Knie. Er weint nicht, aber sein Atem kommt stoßweise. Er will mich jetzt nicht. Wenn ich ihn jetzt anfasse, beißt er mich. Den Fehler mache ich nicht nochmal. Ich sollte noch etwas warten, aber stattdessen stelle ich meinen Fuß auf seine Hüfte und fange an, ihn sachte zu wiegen. Ganz sanft rollt er hin und her. Er schlägt wenigstens nicht nach mir. Ich streiche mit dem Fuß leicht über seine malträtierten Rippen. Als er nach meinem Fuß greift, verliere ich fast die Balance. Ich ziehe den Fuß weg, da sieht er mich endlich an. Er hat Angst, dass ich nochmal nachtrete. Aber ich hab genug. Ich bin nass vor Gier.
"Para.." "Nein, es ist gut jetzt. Alles gut."
Ich sitze mit dem Rücken an die Wand gelehnt und halte ihn im Arm. Er weint. Hemmungslos und mit leichtem Schluckauf. Den Schnodder wische ich mit meinem Ärmel ab. Er klammert sich an mich. Ich lehne mein Gesicht an seine Wange. Meine Hände streicheln seine feuchte Haut, bis er ruhiger atmet. Sein Kopf lehnt an meiner Schulter. Wir kommen beide zu Atem.
"Das hast Du wunderschön gemacht." flüstere ich in sein Ohr. Er dreht den Kopf und küsst mich. "Ich find Dich scheiße." Ja.
Er küsst mich nochmal. Ich schmecke Tränen und Blut. Seine Lippe muss weh tun. Ich muss die Ringe ausziehen, bevor ich ihn ohrfeige. Ich atme seinen Schweiß und seine Angst. Ein bisschen atemlos wiederhole ich meine Frage wegen des Wassers.
"Nur von Dir.
Ich nehme einen Schluck aus der Flasche und lasse das Wasser über seine Lippen fließen. Er leckt über meine Lippen. Ich nehme die Flasche und gebe ihm in kleinen Schlucken zu trinken. Als er sich verschluckt, küsse ich ihn, bis er atemlos nach meinen Händen greift. Ich lasse sie ihm. Er hält mich fest und küsst mich zurück. Drängend und gieriger, als ich ihm zugetraut hätte. Seine Hände greifen nach meinen Brüsten. Ich streichle seinen Hintern, seine gestriemten Schenkel und greife ihm zwischen die Beine. Sein Schwanz ist hart. Seine Hände legen sich um meinen Hals. Er will mich ficken. Endlich. Ich ziehe mein Tshirt über den Kopf, während er meinen Slip runterzieht. "Du mieses Stück." Er ist jetzt wütend und geil. Vielleicht hätte ich nicht lachen sollen. Er liebt mich.
Ich setze die Kopfhörer auf und dehne ein letztes Mal meine rechte Wade. Sie ist etwas hart. Ich stand gestern falsch und hätte fast die Balance verloren, als ich ihm den Rohrstock zwischen die Schulterblätter schlug. Diese Rückhandschläge verlangen einen guten Stand. Ich knete nochmal kurz meine rechte Schulter und laufe los. Ich laufe immer zu schnell los und brauche entsprechend lange, ehe ich meinen Rhythmus finde. Heute nehme ich die lange aber leichte Strecke durch den Grüngürtel. Nur Parkwege und alles relativ eben. Steigungen schaffe ich heute nicht. Ich spüre die Abschürfung am linken Knie. Teppichboden und Reibung machen Carpetburn beim Ficken. Langsam komme ich in meinen Rhythmus, und die Musik nimmt mich mit. Die kalte Luft macht meinen Kopf frei. Die gleichmäßige Bewegung trägt mich. Ich liebe die Einsamkeit beim Laufen. Nur Musik und Bewegung. Ich lege auf der letzten Geraden nochmals Tempo zu und laufe erst hinter der Hecke langsam aus. Ich nehme die Bewegung am Rande meines Sichtfeldes erst wahr, als er schon seine Hand um meinen Hals legt. Ich hätte gestern nicht lachen sollen. Nach der ersten Ohrfeige taumele ich in seine Arme, und er schlägt noch zweimal sehr fest zu. Ich sehe in seine Augen und will es sagen, ehe er mir den Mund zuhält. Aber sein Unterarm liegt schon auf meiner Kehle, als er mich zu Boden reißt und sein Gewicht mich ins nasse Laub presst. Mit der freien Hand zerrt er meine Shorts runter, und dann dringt er ein. Ich stöhne heiser das Wort.
"Paranoia!"
Ich liebe ihn. Er hört nicht auf.
Ich dachte, diese Geschichte passt schön zum Thema Rough vs Rape 😉