Schaurig-schönes letztes Jahr. Ein Erfahrungsbericht.
Ich frag mich, ob ichs berichten / schildern sollte.Da ich Zeit habe, mach ichs einfach…
Meine Schizophrene Sadistin
Anfang April letzten Jahres lernte ich SIE kennen – eine schillernd facettenreiche, mich vom ersten Moment an faszinierende Herrin etwa in meinem Alter.
• Sie erzählte mir, sie habe keinerlei D/s-Ambitionen, wolle ein Maso-Spielzeug ausschließlich für S/m haben, denn bisher habe sie immer wieder die gleiche Situation erlebt:
Wenn sie so langsam richtig in Fahrt kam mit ihrem Sklaven und ihm dann endlich hart und grausam weh tun wollte, nutzte dieser sein Stoppwort – und alles war vorbei.
• Weil das mit schönster Regelmäßigkeit passiere und einfach nur frustrierend für sie sei, wolle sie nun endlich einen reinen Maso, einen mit dem sie ihre sadistischen Sensüchte ohne Stoppwort verwirklichen und ausbauen könne…
Sie ist auf der anderen, nicht sadistischen Seite eine freundlich empathische Frau,- also wurden wir ein Paar und, wie könnts anders sein, natürlich entwickelte ich tiefe Gefühle für sie.
Ums kurz zu machen: es war eine aufregende, wundervolle Zeit und sie war SM betreffend haargenau die Göttin, die ich mir schon sehr lange ersehnt hatte.
Meine Frau, die mich ja hinterher sah und manchmal ein paar Fotos von mir machte, bekam ein ums andere Mal feuchte Augen, meinte aber
‚Wenns für Dich gut ist, schön ist, ists das für mich auch. - Ist ok!‘
Nun kristallisierten sich aber relativ schnell, im Lauf der ersten Wochen schon, einige spezielle Eigenheiten bei ihr heraus, welche uns quasi fast im Monatstakt immer wieder an den Rand der Trennung brachten.
Eigentlich (grundsätzlich) wollte ich mich nicht trennen, denn sie bezauberte mich nach wie vor, aber sie wurde eben auch immer unerträglicher – und da wir nicht nur SM machten, sondern auch viel Freizeit miteinander verbrachten...
• Sie becircte mich dann, das kann sie sehr gut, und dann gings eben wieder in die nächste Runde, bis zum nächsten Mal.
Sie hatte, das stellte sich heraus, mehrere klinische Diagnosen.
Ein paar unwesentliche, darunter auch ein Borderlinesyndrom. Auch das sah ich anfangs noch gelassen, wir spielten sogar damit.
Ich schlug ihr vor ‚Wenn Dein Borderlinesyndrom sich wieder meldet und Du den Drang verspürst, Dich zu schneiden, Dir weh zu tun, versuch doch mal, ob es helfen, für Dich etwas ändern könnte, wenn Du stattdessen mir mit der gleichen Intensität weh tust!‘
Das versuchte sie dann, und erstaunlicherweise war es für sie dann wirklich auf die eine oder andere Weise erleichternd.
Wirklich schwerwiegend war einzig ihre Schizophrenie.
Sie schluckte eine Menge Psychopharmaka – und fast genau so viel Wodka.
Den trank sie heimlich, aber ich ertappte sie und sie „gestand“, sie habe die Wodkaflasche immer in der Handtasche dabei.
Ich ging mit ihr beim ersten Date essen - anfangs war sie nüchtern und wir unterhielten uns, zum Schluß war sie von einem Glas Wein sturzbetrunken!
Öffentlich, offiziell trank sie ganz gesittet Bier oder Rotwein.
Leute die sie erlebten, waren dann mitunter nur erstaunt, wenn sie plötzlich, gerade noch nüchtern, betrunken war, obwohl sie doch nur an nem Bier genippt hatte...
Im Lauf der acht Monate lernte ich drei unterschiedliche Persönlichkeiten kennen, und nur die eine, welche mich ganz am Anfang bezaubert hatte, besaß auch diese zweite, freundlich empathische Seite.
Der Wechsel der Persönlichkeiten ging in Sekundenbruchteilen vor sich, kam ohne irgendwelche Anzeichen, ohne Vorwarnung…
Eine dieser Persönlichkeiten war haarsträubend furchterregend - erkennbar böse, destruktiv und zerstörerisch.
Einer meiner stärkeren Kicks ist Angst, und ganz zu Anfang dachte ich noch, genau daraus könnte sich ein spannendes, für mich absolut unberechenbares Edgeplay entwickeln...
In einem ehrlichen Moment warnte sie mich selbst.
‚Bitte renn vor mir weg, wenn ich so bin! Ich hab selbst Angst vor ihr, weil ich sie nicht beeinflussen kann und sie so schrecklich ist und nur kaputt machen will!‘
Sie konnte da nichts steuern.
Problematisch wurde es, als ich die erste, die unter anderem freundliche, nur noch selten zu Gesicht bekam, die böse aber immer häufiger -
• eine fixe Idee, ein Horrorgedanke setzte sich langsam in meinem Kopf fest:
Was wäre, wenn ich mit „meiner“ eine Session anfange und dann, bewegungslos fixiert und geknebelt, miterlebe, wie sie switcht und dann die böse anwesend ist?
Was, wenn sie in dem Moment gerade das Skalpell in der Hand hält?
Ich fing an, mich ihr zu entziehen, und sie lachte mich dann aus, wenn sies bemerkte, denn sie meinte, ich hätte einfach Angst vor ihr als der harten Sadistin, welche sie ja nun mal unbestreitbar war.
Aber ich kaufte mir einfach Zeit, wollte abwarten bis nach ihrem Geburtstag.
Sie hatte mir schon im Sommer, als wir wieder mal kurz vor der Trennung standen, versprochen, sie werde definitiv nach ihrem 60. Geburtstag Mitte November in die Klinik gehen, ihr Alkoholproblem gezielt bearbeiten und sich weitere psychiatrische Hilfe holen…
Sie wolle nur noch diese eine Geburtstagsfete (‚Der 60te, all meine Freunde werden da sein!‘) unbelastet und feuchtfröhlich feiern, danach werde sie Maßnahmen ergreifen.
Danach war dieses Versprechen allerdings kein Thema mehr,- sie wollte nichts mehr davon hören…
… darum zog ich dann Anfang Dezember die Konsequenzen, brachte mich, nachdem sie meine Leidensfähigkeit mal wieder als böse Hexe überstrapaziert hatte, blutenden Herzens in Sicherheit.