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Sklave, Fotze und anderes: Nachdenken über Begriffe

******ark Frau
2.137 Beiträge
Mit politisch korrekt hat das nichts zutun.

Da ging es ursprünglich um ganz andere Sachen, eben darum Sprache nicht zu benutzen um Menschen zu unterdrücken und/oder auszugrenzen. Es ging sicher nicht darum Menschen in ihre funktionierenden Beziehungen reinzu reden.

Was manche Leute daraus machen hat damit aber nichts zutun.
******ell Frau
3.377 Beiträge
Ich mag den Begriff Sklavin für mich persönlich nicht. Eben weil es nicht beschreibt, was ich bzw wie ich bin.

Sklavin bedeutet, für mich, zu dienen und das vor allem unauffällig und still. Ohne Rechte, ohne Einschränkungen. Das ist von MIR meilenweit entfernt.
Political Correctness geht mir per se schon auf die Nerven, weil man es auch übertreiben kann.

Werde ich vermeintlich frauenfeindlich behandelt, es aber genau das ist, was ich möchte, - dann ist es doch eigentlich nicht mehr frauenfeindlich? *zwinker*

Ich muss niemanden mit meinem handeln vor den Kopf stoßen, ich muss mich aber auch nicht auf Teufel komm raus zurückhalten weil ich jemanden verstören KÖNNTE.


....
Platt gesagt:
Ich habe niemanden in Sklaverei gehalten, ich habe keine Völkermorde begangen.

Ich bin dafür verantwortlich, was ich jetzt mache und in welcher Gesellschaft ich jetzt lebe.

Damit will ich keinesfalls verharmlosen oder relativieren, aber mich halt auch nicht als Schuldige abstempeln lassen.
******tar Frau
4.823 Beiträge
Ich finde, das ist ähnlich wie bei Haustieren, es kann sich mit der Zeit etwas entwickeln was passt, persönlciher ist und sich von den gängigen "Kosenamen"/Bezeichnungen abhebt... *g*
****Pad Frau
25 Beiträge
Ich nenne mich, und werde Sklavin von meinem Eheherrn, genannt.
Wir leben in einer Beziehung, die von Anfang an auf permanentes D/s ausgerichtet war. Unser Wunsch ist es, eine alltagstaugliche Version von 24/7 TPE für uns zu entwickeln.
Ich bin eine starke, moderne, emanzipierte Frau und habe mit offenen Augen und aus eigener Motivation diese Abhängigkeit gesucht.
Ich habe mich lange mit den Bedeutungen der verschiedenen Bezeichnungen (Sub, Sklavin) auseinander gesetzt, und es war keine leichtfertige Entscheidung die Bezeichnung 'Sklavin' für mich zu akzeptieren.
Aber Namen/Worte haben Macht, und genau diese Macht setzen wir aktiv in unserem Sprachgebrauch ein, um das Machtgefälle zu unterlegen.
Vielleicht ändert sich das ja mit den Jahren, aber im Moment tut es unsere Beziehung und unserem Rollenverständnis gut.
*********air19 Paar
104 Beiträge
Sie schreibt:

Der Artikel ist nicht gut. Ich mag nicht, wie unsere Art zu lieben darin politisiert und moralisch verurteilt wird.

Was im gegenseitigen Einvernehmen sexuell zwischen zwei Menschen abläuft, hat andere nicht zu interessieren.

Ich empfinde meinem Liebsten gegenüber tiefe Demut. Den Begriff "Sklavin" verwenden wir trotzdem nicht. Er passt irgendwie nicht. Ist für uns so, kann sich aber für andere Menschen schön anfühlen. Und auch das ist dann gut und richtig.

Zum Wort "Fotze": Ich mag die Derbheit des Wortes und ich mag, wenn meine Möse so genannt wird. Ich stehe auf vielfältigste verbale Erniedrigungen und da bildet dieses Wort tatsächlich keine Ausnahme. Trotzdem bin ich mir des Wertes dieses Organs sehr bewusst. Ich liebe meine Möse. Sie spendet Freude (IHM und mir) und sie hat meinen unendlich kostbaren Sohn geboren.

Wenn der gute Mann von der taz moralisch über Diskriminierung und Abwertung z. B. gegenüber weiblichen Geschlechtsorganen dozieren möchte, dann kann er sich ja vorher mal Werbung für Damenbinden oder Slipeinlagen anschauen. Oder er kann sich Gedanken darüber machen, wie auch heute noch mit der weiblichen Periode umgegangen wird. Das wäre vielleicht eher diskutierenswert (P.S.: Muss aber auch nicht sein. Damit wollte ich nur deutlich machen, dass mich die ganz alltägliche Heuchelei, - die oft nicht auffällt, weil sie uns als normal vorgegaukelt wird - viel mehr nervt.).

Genug gesagt ... wir wünschen euch allen ein schönes Wochenende. Bleibt gesund!!!
Sex und Politik?! Nein Danke!
Dennoch ein `Hoch` auf die PC!
Ich habe hier noch `n Schneider stehen.
Sauvignon Blanc...
***ux Frau
55 Beiträge
Es wurde hier schon mehrmals sehr schön ausformuliert, daher nur ein paar Ergänzungen meinerseits:

Man kann sich an allem aufhängen.

Und:

Im Grunde halte ich es mit Bezeichnungen, wie mit Neigungen:

Die Frage ist nicht "Auf welche Praktiken stehst du?" oder "Wie willst du genannt werden?", sondern
"Von wem lasse ich mich wie behandeln?"
Alles ist beziehungs-abhängig.

Die Frage beim Sex sollte nicht lauten "Darf ich das?" (also eine externe Beurteilung abwartend), sondern "Will ich das? Fühlt es sich für mich gut an?" (Das zu beantworten ist manchmal schon schwierig genug.) Um diese Erkenntnise natürlich mit DEN BETEILIGTEN abzustimmen. Niemand anderen geht das an. (Niemanden stört es oder hat es zu stören, da ich/wir natürlich Rücksicht auf Unbeteiligte nehmen.)

Aus Sex ein Politikum zu machen bedeutet für mich, dass er, so wie er gelebt wird, offenbar nicht ausreichend/befriedigend ist. Ihn mit einer 0815 Pseudomoral zu unterlegen macht ihn nicht gehaltvoller, intensiver, "wertiger".

Wenn ich ficke, dann gibt es kein richtig oder falsch, das darf es gar nicht geben!
Es ist jedesmal eine einzigartige Begegnung, bei der doch bitte jeder so sein soll, wie er ist.

Und den Menschen, die sich an dem Wort "Sklave" aufreiben, möchte ich noch eines mit dazugeben:

Hingabe.
Nennt mich jetzt plump aber mein Wertesystem definiert sich nicht über solche Begriffe.

Wie er mich nennt, das hat man doch abgesprochen und nicht jeder verbindet mit dem Wort "Sklaven" die Sklaverei im Schlafzimmer oder wo auch immer man seinen Gelüsten nachgeht.

Evtl bin ich da zu pragmatisch oder einfach gestrickt. Aber nicht alles muss kompliziert sein *my2cents*.
*********rerin Frau
740 Beiträge
Der Artikel ist ja furchtbar...!

Was ich aber richtig finde, ist die jeweilige Auseinandersetzung damit.
• Was bedeutet mir eine gewisse Bezeichnung?
• Was impliziert dieses Wort?
• Was verbindet mein Gegenüber damit? Wir empfinden Worte nicht alle gleich...

Ich bin dahingehend sehr genau, weil Sprache nicht einfach etwas zufälliges ist. Wir alle drücken uns aus - mal bewußter mal unbewußter.

Ich kann das Wort Sklave z.B. auch so gar nicht leiden. In meinem Kopf impliziert das immer ein Spiel bis zur letzten Konsequenz. Es ist "nur" ein Sklave. Daran erkenne ich, das meine Vorstellung an die wirklich Sklaverei gekoppelt ist. Fiktiv gibt es für mich nicht. Ich kann nicht so tun "als ob".

Das Wort sub benutze ich nur als Platzhalter für eine fiktive submissive Person, oder ehemalige Spielpartner.

Als Aktive mag ich die Worte Herrin , Lady, Madame oder Göttin nicht... auch weil sie so abgelutscht sind und für mich völlige Austauschbarkeit implizieren.

Mit den "degradierenden" Worten wie Fotze oder Schlampe komme ich hingegen gut klar. Ein gequälter Sub dürfte im Affekt gerne "du Fotze" sagen, das amüsierte mich. Auch im realen Leben könnte man mich damit nicht "treffen". Sie sind dann ein Zeichen für ein schwaches und unsicheres Gegenüber.

Ein grundsätzliches Bewußtsein kann nicht schaden, aber übermoralisieren hilft keinem und führt m.E. zu nichts.
****i59 Paar
1.782 Beiträge
Sie schreibt:
Ich werde von meinem Herrn als Sub, Miststück, Hure oder Schlampe bezeichnet. Und ich liebe all diese Begriffe, wobei Schlampe oder Fickstück je nach Situation auch sehr erniedrigend eingesetzt wird.
Da ich seine O bin und wir nicht nur spielen sondern BDSM rund um die Uhr leben, genieße ich es.
Demütigst Loeti
*********pf83 Frau
227 Beiträge
Zitat von *******s69:
Sklave, Fotze und anderes: Nachdenken über Begriffe
Ist es ok, seine(n) Sub als "Sklave" zu bezeichnen? ... Bevor Ihr spontan komentiert: Was sagt man damit eigentlich? Und: Was sagt man damit über diejenigen, die als (echte) Sklaven gehalten wurden oder werden?

Persönlich nutze ich eher "Top und Sub" und ähnliche Begriffe und habe den Begriff "Sklave" eher gemieden, ohne benennen zu können, warum. Heute ging mir ein Licht auf: In der taz-Kolumne "Kuscheln in Ketten" schreibt Peter Weissenburger über die Bezeichnung "Sklave" – und seine Gedanken darf man zumindest mal gelesen habe, finde ich.

Um hier keinen Link teilen zu müssen: Die Kolumne ist aktuell auf der taz-Startseite geteasert, ansonsten dort einfach in den Suchschlitz die Überschrift des Artikels eingeben: "Sex ist politisch"

Was ich gerne wüsste: Wie haltet Ihr es mit der Bezeichnung als "Sklave"? Ist das Eure Normalität oder eher ein Begriff, den ihr vermeidet?


Nein ich lasse mich nicht als Sklavin bezeichnen. Jemand der sich mit mir einlassen möchte muss das respektieren. Ja, diese Ablehnung des Wortes ist in meinem Fall definitiv politisch. Und wer das nicht versteht passt nicht zu mir da er meine Identität damit ablehnt. Ob andere Leute sich beim Sex so nennen ist mir relativ egal.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Ohne das jetzt politisch und historisch zu erörtern - der Begriff Sklave/Sklavin gefällt mir auch nicht. Ich habe ihn noch nie benutzt noch wurde ich so genannt.
Wenn ich so genannt werden würde beim Spiel, wäre das okay und ich würde keinen „Aufstand“ machen.
Aber wenn ich den Begriff lese, hier im Forum oder in anderen Texten, finde ich das immer „unangenehm“ und deplatziert.

Genauso wie ich die Bezeichnungen DOM und SUB nicht mag... ich benutze sie aber der Einfachheit und Klarheit wegen selbst ständig im Forum.
Wir (also mein Mann und ich) bezeichnen uns aber nie als Dom und Sub. Noch bekloppter finde ich Dommi oder Subbi.

Also was bleibt?
Wir haben füreinander keine konkreten Begriffe oder Namen.
Wenn etwas derartiges verbalisiert wird, so passiert das eher im Eifer des Gefechts und spontan. Beispiele wären da (Ehe)Schlampe, Fickstück ... sowas 😂 ... und ich schimpfe manchmal, wenn er mich ärgert: Durchaus gängige Schimpfwörter, die man ja nicht unbedingt an dieser Stelle auflisten muss. Im positiven und bewundernden sage ich öfters „Sexmeister“.
„Sklave“ ist für mich persönlich ein Reizwort, das für mich in mehrfacher Hinsicht einen Beigeschmack hat.
Bin ein freiheitsliebender und aufrechter Mensch, und das bleibe ich auch im Spiel.

Sobald ich in weiblichen Profilen Hinweise lese, wie beispielsweise, dass ein „Sub“ die Spielpartnerin gefälligst zu Siezen bzw. mit „Titel“ (Lady, Herrin o.Ä.) anzusprechen habe, dann markiere ich das entsprechende Profil mit „Nichts für mich“. Ich finde es im Übrigen gut, dass diese Option nicht mit "Negativ" benannt ist, also nicht abwertend, sondern eben mit "Nichts für mich".

Ebenso wenig mag ich das Wort "Folter", obwohl ich ziemlich masochistisch empfinde. Das Wort ist für mein Empfinden schlichtweg sehr negativ belegt.

Zitat von ********n_84:
Genauso wie ich die Bezeichnungen DOM und SUB nicht mag... ich benutze sie aber der Einfachheit und Klarheit wegen selbst ständig im Forum.

Genauso geht es mir auch.
Ich als "reiner" Masochist, der nicht devot im Sinne von D/s ist, spreche bzw. schreibe am liebsten vom "aktiven" und vom "passiven Part". Gut, das klingt sicherlich gestelzt. Im Zweifelsfall ist mir das Begriffspaar Top / Bottom lieber als Dom / Sub.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Genauso geht es mir auch.
Ich als "reiner" Masochist, der nicht devot im Sinne von D/s ist, spreche bzw. schreibe am liebsten vom "aktiven" und vom "passiven Part". Gut, das klingt sicherlich gestelzt. Im Zweifelsfall ist mir das Begriffspaar Top / Bottom lieber als Dom / Sub.


Ja stimmt...
Im Spiel selbst braucht man diese Begriffe eh nicht.
Aber um sich über die Thematik zu unterhalten dann (leider) doch *zwinker*

Auch beim Aspekt der Folter stimme ich dir zu. Genau wie bei der Sklaverei, wird das wohl doch an gedanklichen Verknüpfungen liegen.
Also ich persönlich kann mit PC in meinem Privatleben absolut nichts anfangen, weder in meinem BDSM, noch in meinem Humor, noch in meiner Ausdrucksweise. Von meiner politischen Einstellung und meinem Wahlverhalten her würde ich dennoch als linksgrünversiffter Gutmensch durchgehen und zudem bin ich Historikerin, kenne also auch die geschichtlichen Details.

Ich habe den Eindruck, dass in den letzten Jahren dieser Wahn der politischen Korrektheit und Empörung bedenkliche Ausmaße annimmt. Insbesondere wenn es um Kunst und ihre Zensur geht, schrillen bei mir alle Alarmglocken.

Demzufolge habe ich kein Problem mit dem Begriff Sklavin. Für mich gibt es aber einen deutlichen Unterschied zwischen einer Sub und einer Sklavin (gilt natürlich auch für die männliche Variante). Eine Sub hat das grundsätzliche Recht auf eine eigene Meinung, auf Grenzen und Tabus. Eine Sklavin hat dies nicht mehr, sie ist völlig rechtloses Eigentum ihrer Herrschaft. Ich würde mich selbst irgendwo dazwischen verorten.
Und wenn mein Herr mich Fickstück, Fotze, Hure oder Nutte nennen will, dann ist das selbstverständlich sein gutes Recht und nebenbei entspricht es auch noch den Tatsachen. *grins*
Woher kommt die Ansicht eine Sklavin hat keine Tabus und Grenzen?
Ohne diesen Rahmen würden wir uns ja im rechtsfreien Raum bewegen?

Es gibt es scheinbar keine Einigkeit der Unterscheidung Sub Sklavin.
Auch eine Sub im 24/ 7 EPE oder TPE was auch immer kann gerade im Metakonsens auch diese Rechte freiwillig abgegeben haben.

Wenn es „ nur“ eine Bezeichnung ist abseits politischer Korrektheit dann ist auch als Sklavin und O gemeinsam das es Tabus und Grenzen gibt.
Wir betreiben hier ja keine echte Sklaverei im Sinne der politischen Bezeichnung.
Andernfalls wären wir wieder bei DEBRIS.

Auch wenn es hier vielleicht off topic ist.
Oder ein neues Thema wäre , dann bitte ich um Verschiebung. *danke*

Was ist für euch noch der Unterschied zwischen Sub und Sklavin ?
Auch wenn der Begriff Top und Bottom lieber benutzt wird. *g*

Abgesehen von der Meinung eine Sklavin hat keine Rechte und Tabus.

Was macht für euch eine Sklavin oder Sklave aus? Gerne Meinungen welche es als Sklavin leben oder mal gelebt haben.
*******987 Frau
9.029 Beiträge
Was ist für euch noch der Unterschied zwischen Sub und Sklavin ?

Für mich ist Sklavin ein Titel, den man sich verdienen muss. Ich würde mir nie anmaßen, mich so zu nennen.
Ich hätte das Gefühl, mich nur dann so nennen zu dürfen, wenn:
• es viele Regeln und Rituale gäbe, die ich einhalten müsste und ich das auch gern und gewissenhaft tun würde.
• Ich wirklich außer Tabus keinerlei Mitspracherecht hätte. (zumindest während ich mit meinem Dom zusammen Zeit verbringen würde)
• Mein Dom von mir Perfektion erwarten würde und es Konsequenzen hätte, wenn ich diese nicht liefern würde oder zumindest zu weit von seinem Standard abweichen würde.
• mein Dom mich nicht nur für normale Sexpraktiken benutzen würde sondern weitere Bdsm-Elemente einbauen würde (Schmerzen, Erniedrigungen, Fesseln etc.)
• ich nicht nur "zur Verfügung stehen" würde, sondern auch aktiv und vorauseilend gewisse Dinge für ihn tun würde, von denen ich weiß/denke, dass sie ihn erfreuen würden.
• Das Machtgefälle immer und sofort abrufbar ist, auch wenn man es gerade nicht auslebt. Also wenn man gerade in seinem eigenen Bett weit weg von Dom ist, er eine Nachricht mit einer Aufgabe oder einem Befehl schickt, dass man dann sofort reagiert, obwohl man vorher gar nicht in dem Modus war.

Diese Deutung gilt aber explizit nur für mich. Das wären die Kriterien, die ich von mir erwarten würde um mich so nennen zu dürfen. Ich erwarte aber von niemand anderem, der sich so nennt, dass er die gleichen Kriterien für diese Bezeichnung hat. Im Gegenteil. Ich gehe davon aus, dass derjenige mit dem Wort "Sklavin" vielleicht/wahrscheinlich etwas ganz anderes verbindet als ich.
****_DS Frau
5.566 Beiträge
meine Definition:
Sub = Vetorecht
Sklavin = kein Vetorecht
********ghts Mann
922 Beiträge
Ich tue mich mit dem Sklavinnen-Begriff unglaublich schwer.
Natürlich auch historisch bedingt. Neulich wurden Briefe einer us-amerikanischen Südstaaten Tochter an die Mutter veröffentlicht. Das Kind war - soweit ich mich erinnere - 12-13 Jahre alt. Sie hielten Sklaven.
Die Tochter beschwerte sich bei der Mutter, dass ihre Haussklavin immer wieder nicht das machen würde, was sie ihr auftrug. Es wäre als ob sie nicht zuhört. Deshalb bat dieses 12-13 jährige Mädchen seine Mutter, der Sklavin die Ohren abzuschneiden.
Sklaverei halt.

Auf der anderen Seite haben wir hier die BDSM Sklavinnen.
• Die vom Herrn wahrgenommen werden möchten.
• Die nicht nur lieblos funktional benutzt werden möchten, sondern im Kern geliebt werden möchten.
• Und natürlich! Deren Tabus berücksichtigt werden sollen. Vorsichtiges Ausweiten der Tabus vielleicht, solange es der Sklavin damit gut geht, doch bitte keinen einfachen Bruch der Tabus, denn das wäre grenzüberschreitend.

Ich frage mich, wie die Dame ohne Ohren über den Begriff Sklavin denkt.
Und kommt mir jetzt bitte nicht mit diesem „Jaaa, so darf man das ja nicht sehen, man muss den Begriff im BDSM Kontext sehen.“
Das ist Wunschdenken und falsch!
Begriffe haben immer eine Historie und in diese sind Begriffe eingebettet. Da kann ich nicht einfach sagen „Okay, sehe ich, doch ich lasse den ganzen historischen Kontext jetzt mal weg und baue mir da meine eigene Begriffs-Realität auf.“

Eine sicherlich krasse Analogie, die jedoch die historische Einbettung von Begriffen hervorragend darlegt.
„Judenvernichtung“ Da kommen nur extrem verblendete und vollkommen dämliche Menschen auf die Idee zu sagen „War nicht so“ oder „Hat nicht stattgefunden“ oder „War gar nicht so schlimm“, sprich, da baue ich mir einfach mal eine andere Begriffsrealität auf.
Den Meschen ist bewusst, das es vermutlich die schlimmsten Greultaten an der Menschheit waren. Und wer das negiert oder verharmlost gilt als Spinner und wird - in meinen Augen berechtigt - verurteilt.

Bei der Sklaverei jedoch - die ausreichend belegt - massig, massig Menschenleben gekostet hat, ist es plötzlich okay diesen Horrorbehriff zu romantisieren.
Ja und was denkt man über Herren die sich Titel vergeben wie Herr Sir Master etc?
Auch diese gab es im historischen Kontext nicht einfach so oder jeder jeder durfte sich so nennen.
Ein Bauer war kein Herr.
Ein Handwerker kein Sir
......

Es fühlt sich für die Herren einfach besser an die Devota nur Sub zu nennen obwohl die Unterschiede und Grenzen zu denen die sich Sklavin nennen im Tun der Herren und Sirs oft verschwimmen.
Sub im TPE ist für mich auch schon Sklavin.
Auch eine Sklavin im BDSM hat jederzeit das Recht zu gehen. Kein Sklavenvertrag ist rechtlich bindend.
Fehlt die Einvernehmlichkeit ist es rechtlich Gewalt und Missbrauch.

Das ist eben der Unterschied zur echten Sklaverei wie du sie beschreibst .

Manche Spielchen im BDSM wie Waterbording sind rechtlich gesehen Folter.

Auch Folter wäre dann abzulehnen.
********ghts Mann
922 Beiträge
Es geht hier nicht um harmlose Begriffe wie Herr oder Sir.
Es geht um die Umdeutung von Begriffen die für Greueltaten stehen.
Sir und Herr sind über die Verleihung von Adelstiteln hinaus respektbekundende Begriffe, die je nach Region im täglichen Leben vorkommen. „Sehr geehrter Herr ....“ oder „Dear Sir ...“
Da wird auch nichts umgedeutet, keine eigene Begriffsrealität aufgebaut.

Abgesehen davon, doch das ist meine ganz eigene Meinung, sind Begriffe wie Herr oder Sir als selbstverliehener Titel nicht meins.
**********hen70 Frau
14.393 Beiträge
Der Argumentation von @********ghts folgend müsste BDSM komplett verboten werden, da etliche wenn nicht gar alle Praktiken der Unterdrückung/Folter dienen.

Weltweit sind Millionen von Menschen dadurch gestorben, siehe Hexenverfolgung. Und bis heute foltern Regime oder andere Gruppierungen teils unter politischen, aber auch kruden glaubensabgeleiteten Gründen.

Konsequent weiter gedacht sollte BDSM dann verboten werden, weil das Praktizieren all jene Opfer verhöhnt.

Sorry, aber genau wie das übertriebene Gendern geht mir zu viel political correctness echt auf die Eier, über die ich im Gegensatz zu Männer tatsächlich verfüge (vllt. auch mal ein Ansatz über Sprachgebrauch nachzudenken).
Für mich eine eher sehr befremdliche Diskussion zu einem gruselig schlechten Presseartikel.

Ach so, und Sprachenthusiasten seien dann gerne mal ein paar amerikanische Rap Songs empfohlen... da werden ganz viele böse Wörter verwendet, meist von Menschen, die es eigentlich besser wissen sollten.
*ironie* off
*top*

Genauso ist es!
*******987 Frau
9.029 Beiträge
Zitat von ********ghts:
Bei der Sklaverei jedoch - die ausreichend belegt - massig, massig Menschenleben gekostet hat, ist es plötzlich okay diesen Horrorbehriff zu romantisieren

Zum einen sind vernunftbegabte Menschen in der Lage zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden und Begriffe/Konzepte in verschiedenen Kontexten unterschiedlich zu verstehen. Nehmen wir das Wort "Hexe" als Beispiel. Im historischen Kontext ist allen klar, dass es sich um Frauen handelt, die grausam gefoltert und getötet worden sind ohne Grund und nur durch Verleumdung und üble Nachrede.
Trotzdem denkt bei dem Wort "Hexe" kaum jemand zuerst an diese historischen Frauen sondern an die besenfliegende, zauberkräftige, alte, böse Frau. Damit nicht genug, heutzutage denken viele an starke Mädchen und Frauen, die zaubern können und gegen das Böse kämpfen (charmed, Harry Potter, Sabrina, Bibi Blocksberg etc.)
Laut deiner Sicht dürfte sich kein Kind als Hexe zu Karneval verkleiden, sie dürften nicht in Geschichten vorkommen und erst recht dürfte der Begriff nicht positiv umgedeutet und benutzt werden. Menschen dürften nicht sagen "Ich wäre gerne eine Hexe", weil die echten Hexen damals so sehr gelitten haben und so weiter. Gib in der Mitgliedersuche mal das Wort "Hexe"
ein und schau, wie vielen Menschen du das dann versuchen darfst zu erklären.
Menschen wissen sehr wohl, dass es sich um eine Fiktion handelt und, dass die Realität etwas ganz anders ist.

Zum anderen habe ich den Eindruck, es soll impliziert werden, dass man kein Mitgefühl mit den Opfern von Leid hat, wenn man eine fiktive Idee, die auf einem ähnlichen Konzept aufbaut, gut findet.
Das ist nicht der Fall. Ich wette, wenn 99,9% der hier lesenden erfahren würde, dass im Haus nebenan jemand echte nicht-Bdsm-Sklaverei betreiben würde, würden sie alles tun, was sie können um das zu beenden. Denn niemand hier will, dass andere das erleben müssen.
Genau deshalb wird ja im Bdsm so viel Wert auf Einvernehmlichkeit und Freiwilligkeit gelegt, eben weil man Mitgefühl hat und nicht möchte, dass jemand schlimme Dinge erlebt, der das nicht möchte.
******ark Frau
2.137 Beiträge
Auch für mich beinhaltet der Begriff Sklavin Unfreiwilligkeit und eben keine Hingabe oder Ergebenheit.
Darum nenne ich mich nicht Sklavin.

Ich bin die submissive Ehefrau meines dominanten Mannes und seine Sub.
Zum einen bin ich es aufgrund meiner freien Entscheidung und das beinhaltet auch Treue und Ergebenheit.
Zum anderen lasse ich mich deswegen von dritten eben nicht herablassend behandeln. Sklavin ist ja auch ein sozialer Stand der allgemein ist.
Sub ist das nicht.
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