Ich tue mich mit dem Sklavinnen-Begriff unglaublich schwer.
Natürlich auch historisch bedingt. Neulich wurden Briefe einer us-amerikanischen Südstaaten Tochter an die Mutter veröffentlicht. Das Kind war - soweit ich mich erinnere - 12-13 Jahre alt. Sie hielten Sklaven.
Die Tochter beschwerte sich bei der Mutter, dass ihre Haussklavin immer wieder nicht das machen würde, was sie ihr auftrug. Es wäre als ob sie nicht zuhört. Deshalb bat dieses 12-13 jährige Mädchen seine Mutter, der Sklavin die Ohren abzuschneiden.
Sklaverei halt.
Auf der anderen Seite haben wir hier die BDSM Sklavinnen.
• Die vom Herrn wahrgenommen werden möchten.
• Die nicht nur lieblos funktional benutzt werden möchten, sondern im Kern geliebt werden möchten.
• Und natürlich! Deren Tabus berücksichtigt werden sollen. Vorsichtiges Ausweiten der Tabus vielleicht, solange es der Sklavin damit gut geht, doch bitte keinen einfachen Bruch der Tabus, denn das wäre grenzüberschreitend.
Ich frage mich, wie die Dame ohne Ohren über den Begriff Sklavin denkt.
Und kommt mir jetzt bitte nicht mit diesem „Jaaa, so darf man das ja nicht sehen, man muss den Begriff im BDSM Kontext sehen.“
Das ist Wunschdenken und falsch!
Begriffe haben immer eine Historie und in diese sind Begriffe eingebettet. Da kann ich nicht einfach sagen „Okay, sehe ich, doch ich lasse den ganzen historischen Kontext jetzt mal weg und baue mir da meine eigene Begriffs-Realität auf.“
Eine sicherlich krasse Analogie, die jedoch die historische Einbettung von Begriffen hervorragend darlegt.
„Judenvernichtung“ Da kommen nur extrem verblendete und vollkommen dämliche Menschen auf die Idee zu sagen „War nicht so“ oder „Hat nicht stattgefunden“ oder „War gar nicht so schlimm“, sprich, da baue ich mir einfach mal eine andere Begriffsrealität auf.
Den Meschen ist bewusst, das es vermutlich die schlimmsten Greultaten an der Menschheit waren. Und wer das negiert oder verharmlost gilt als Spinner und wird - in meinen Augen berechtigt - verurteilt.
Bei der Sklaverei jedoch - die ausreichend belegt - massig, massig Menschenleben gekostet hat, ist es plötzlich okay diesen Horrorbehriff zu romantisieren.