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Sklave, Fotze und anderes: Nachdenken über Begriffe

*******s69 Mann
265 Beiträge
Themenersteller 
Sklave, Fotze und anderes: Nachdenken über Begriffe
Ist es ok, seine(n) Sub als "Sklave" zu bezeichnen? ... Bevor Ihr spontan komentiert: Was sagt man damit eigentlich? Und: Was sagt man damit über diejenigen, die als (echte) Sklaven gehalten wurden oder werden?

Persönlich nutze ich eher "Top und Sub" und ähnliche Begriffe und habe den Begriff "Sklave" eher gemieden, ohne benennen zu können, warum. Heute ging mir ein Licht auf: In der taz-Kolumne "Kuscheln in Ketten" schreibt Peter Weissenburger über die Bezeichnung "Sklave" – und seine Gedanken darf man zumindest mal gelesen habe, finde ich.

Um hier keinen Link teilen zu müssen: Die Kolumne ist aktuell auf der taz-Startseite geteasert, ansonsten dort einfach in den Suchschlitz die Überschrift des Artikels eingeben: "Sex ist politisch"

Was ich gerne wüsste: Wie haltet Ihr es mit der Bezeichnung als "Sklave"? Ist das Eure Normalität oder eher ein Begriff, den ihr vermeidet?
*******987 Frau
9.029 Beiträge
Ich habe nichts gegen die Bezeichnung "Sklavin", denn ich kann zwischen verschiedenen Bedeutungen von Homonymen unterscheiden.
Ich persönlich würde mich selber aber nicht als (Bdsm-) Sklavin bezeichnen, weil da für mich eine Art von Gehorsam und Gebaren dazu gehört, die ich einfach nicht habe. Das ist aber nur persönliche Definitionssache und hat nichts mit der anderen Bedeutung des Wortes zu tun.
********ker1 Mann
3.673 Beiträge
Meine Sexualität ist absolut unpolitisch und damit frei von jedwedem Anspruch auf "politische Korrektheit".

Von daher ist "Sklave" ein ganz normaler Begriff wie Stefan, Ralf, Miststück, Nichtsnutz, kleiner Wichser, Schwanzlutscher oder oder oder.......

*my2cents*
Ich persönlich konnte mich mit dem Begriff "Sklavin / Sklave" nie anfreunden. Anders als wirkliche Sklaven haben die sich im BDSM-Kontext tummelnden "Sklaven" jederzeit die Möglichkeit zum Ausstieg, zur Beendigung des Spiels.

Ich empfinde es schlicht als Hohn den Menschen gegenüber, die der Sklaverei noch heute ausgeliefert sind, wenn wir uns in unseren Luxus-Spielchen - notabene mit den teuren Edelklamotten um unsere wohlgenährten Körper - mit "Sklave / Sklavin" bezeichnen.

Kann sicher jeder händeln wie er will... ich tue mich schwer damit und habe kein Verständnis dafür.

jm2c.

Cara *blume*
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich war kurz davor, mit dem Lesen aufzuhören, als die Bezeichnung "Sklave" in einen rein rassistischen Kontext gesetzt wurde. Aus dem einfachen Grund, dass die rassistische Sklaverei nur eine Facette der Sklaverei war/ist und Sklaverei an sich mitnichten ausschließlich etwas mit Rassismus zu tun hat. Auch heute noch gibt es Sklaverei, auch unter Menschen gleicher Ethnien. Das hat es immer gegeben. Auch Indianer haben untereinander Sklaven fremder Stämme gehalten. Sklaverei geschieht mitnichten nur aus rassistischen Gründen. Das allein zeigt mir bereits, dass der Autor des Artikels sehr eindimensional denkt und seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.

Und dann geht es weiter mit der Unterscheidung zwischen "weißen Kinkstern" und dem Rest. Im gesamten Artikel verschwurbelt er sexuelles Begehren mit queerem Feminismus - ich persönlich kann mich mit beidem nicht identifizieren.

Nein, ich bin nicht der Meinung des Autors, aus einem ganz einfachen Grund: Worte richten keinen physischen Schaden an. Ob Worte uns emotional verletzen, ist eine Sache der individuellen Geisteshaltung und kann daher unmöglich kollektiviert werden.

Ich LIEBE es, Fickstück und Miststück genannt zu werden. Ich liebe es, seine kleine Schlampe genannt zu werden. Es ist mir egal, ob andere das frauenfeindlich finden - diejenigen, die so denken, sollen kommunizieren, dass sie so nicht genannt werden wollen und mich mit meinen Vorlieben in Ruhe lassen.
****dat Frau
3.738 Beiträge
Gruppen-Mod 
Und was hat die Fotze aus der Überschrift damit zu tun? Oder kann man das unter Clickbait verbuchen?

Ich nenne einen sub nicht Sklaven, aber einen Sklaven nenne ich so. Ebensowenig wie eine Zofe im BDSM-Sinn im unwahrscheinlichsten Fall einer dementsprechenden beruflichen Tätigkeit nachgeht, meine ich mit Sklave keinen gegen seinen Willen gefangen gehaltenen Menschen, der unter Androhung von Gewalt für mich arbeitet. Kontext und so.

Jeder Mann, der mir seine Devotion feilbietet, kann so klar erkennen, was ich mir von ihm erhoffe.
Zitat von ****yn:


Ich LIEBE es, Fickstück und Miststück genannt zu werden. Ich liebe es, seine kleine Schlampe genannt zu werden. Es ist mir egal, ob andere das frauenfeindlich finden - diejenigen, die so denken, sollen kommunizieren, dass sie so nicht genannt werden wollen und mich mit meinen Vorlieben in Ruhe lassen.

ja... DAS ist allerdings bei mir auch so (bis auf das "klein"... das darf er weglassen...). *zwinker*
*******s69 Mann
265 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****dat:
Und was hat die Fotze aus der Überschrift damit zu tun? Oder kann man das unter Clickbait verbuchen?

Es steht schon in der Einleitung der Kolumne: "Auch die BDSM-Community muss ihre Symbolik kritisch betrachten. Begriffe wie „Sklave“ oder „Fotze“ sollten nicht allen zur Verfügung stehen."
******ung Mann
6.640 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******s69:
Um hier keinen Link teilen zu müssen
Warum nicht?
Das gehört sich eigentlich schon so...
https://taz.de/BDSM-und-poli … twortung/!5666112&s=sex+ist/

Damit haben es viele einfach einfacher...
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******s69:
Begriffe wie „Sklave“ oder „Fotze“ sollten nicht allen zur Verfügung stehen."

Genau damit impliziert der Autor, dass Sprache und Begriffe irgendjemandem "gehören" und schließt dabei Menschen einer bestimmten Hautfarbe (weiß-kaukasisch) aus.

Das ist auf zweierlei Arten Humbug.

1. Auch Weiße waren Sklaven und werden auch heute noch versklavt. Sklaverei ist keine Frage der Hautfarbe.
2. Sprache zu einem Cultural Appropriation Fall zu machen, ist feinster Kollektivismus und damit Mob-Mentalität - angewandt auf Menschen bestimmter Hautfarbe, die damit exkludiert werden, sogar selbst Rassismus.

Sprache gehört niemandem und Begriffe werden auch durch ihren Kontext definiert.
******ung Mann
6.640 Beiträge
Gruppen-Mod 
Jetzt hab ich mir den Artikel durchgelesen...und ich mag den nicht.
Er ist plump, nicht gut recherchiert und zielt auf das schlechte Gewissen ab.
Außerdem ist er herablassend und sehr unfreundlich gegenüber anderen.

Zitat von ****yn:
Ich war kurz davor, mit dem Lesen aufzuhören, als die Bezeichnung "Sklave" in einen rein rassistischen Kontext gesetzt wurde.
Ich hätte beinahe hier aufgehört:
************rtikel:
Wenn ich mich frauenverachtender Worte und Symbole bediene, um zu demütigen, dann bin ich frauenverachtend, auch wenn es konsensuell abläuft und beide Spaß haben.
aber zum Glück gings nicht mehr lang danach...
Das finde ich aber wirklich bemerkenswert - sagt es doch auch:
Edward Norton IST ein Nazi, weil er sich in "American History X" derer Symbole reichlich bedient und Christian Bale ist ein psychopathischer Killer, weil er sich in einem Film so verhält...

Es MACHT einen Unterschied, ob ich etwas sage in einer Situation die einem gewissen Rahmen unterworfen ist ODER ob ich entsprechend immer und überall und unter allen Umständen FÜHLE.
Ob das ein Film ist, ein Buch, Hörspiel, Theaterstück - oder bei einem gemeinsam ausgelebtem BDSM-Spiel macht dabei keinen Unterschied.

In dem Moment benehme ich mich und höre mich vielleicht an wie ein frauenfeindliches Arschloch, vielleicht wirke ich wie ein Barbar der seine Frau schlägt, an den Haaren durch den Raum zieht und auf sie spuckt...aber das macht mich nicht dazu...

Wie sich die Menschen gegenseitig nennen ist mir Wurst.
Ich habe kein Problem damit, wenn man sich "Sklave" und "Herrin" nennt - was soll es mich auch interessieren?
Ist nicht meine Baustelle.
Es ist DEREN Sache wie sie das umsetzen wollen - ich misch mich da nicht ein.

Mir persönlich gibt keine dieser Bezeichnungen was - auch Sub oder so benutze ich eigentlich nicht, außer um Neigungen abzugrenzen.
Aber was andere machen...sehe ich keinen Grund dazu mich einzumischen.

Vielleicht, wenn der Autor anfängt seine Hausaufgaben zu machen, ordentlich recherchiert und das in einen Ton bringt der zumindest annehmbar ist...dann können wir drüber reden.
Aber er hat kein einziges ordentliches Argument - nur politische Verurteilungen (siehe den Vorwurf mit den Indianer-Kostümen der, im übrigen in meinen Augen, ebenfalls reichlich lächerlich ist).

Auf einer Eben aber, auf der es keine Argumente gibt außer:
"Ich darf nicht weil ich weiß bin."
will und kann ich nicht diskutieren, weil mir dafür schlicht die Argumente zu wichtig sind...
****_DS Frau
5.566 Beiträge
oh Gott.... *augenzu*

nicht im Ernst, oder?

ich hör jetzt auf zu ficken. ist das dann eine politische Verweigerung?
********ghts Mann
922 Beiträge
Ist mir viel political Correctness, zu viel taz, zu viel erhobener Zeigefinger.

In seinem anderen BDSM Artikel unterstellt er BDSMlern die „Birne auszuschalten“ wenn sie Frauen verdreschen, denn wir leben ja in einem Patriachat, das es endlich zu überwinden gilt.

Er ist übrigens bei der taz der Journalist für Digitales und Onlinemedien. *zwinker*

Insgesamt ist mir das viel zu viel Berlin.
Um mal politisch inkorrekt zu sein.
**********eineS Paar
3.988 Beiträge
Zitat von *******s69:
Es steht schon in der Einleitung der Kolumne: "Auch die BDSM-Community muss ihre Symbolik kritisch betrachten. Begriffe wie „Sklave“ oder „Fotze“ sollten nicht allen zur Verfügung stehen."

Mein Miststück und ich müssen gar nichts kritisch betrachten, was wir zwei nicht kritisch betrachten wollen. Und auch wenn es irgendwelchen politisch korrekten Oberverdachtschöpfern nicht gefällt, verwenden wir den Begriff Sklavin, wann und wie wir wollen. Übrigens essen wir auch noch Mohrenköpfe, Hamburger, Zigeunerschnitzel und Berliner. Gott-sei-dank gibt es in Deutschland viel mehr vernunftbegabte Durchschnittsmenschen, als derartige intellektuelle Dünnbrettbohrer.

Der Versuch dieser (teilweise selbsternannten) Intellektuellen, die Menschen aufgrund ihres Wortgebrauchs zu stigmatisieren, ist Gewaltausübung mit dem Ziel, festzulegen, worüber überhaupt gesprochen werden darf. Wir ignorieren das, weil nur so eine offene und tolerante Gesellschaft erhalten werden kann.

Vidarius u. seineS
*********hmerz Paar
428 Beiträge
Die anderen Artikel dieses werten Herrn sind genauso unsäglich.

Und er schreibt das aus einem urbanen, weiß-privilegiert-männlichen, zutiefst bildungsbürgerlichen Elfenbeinturm heraus, offenbar ohne sich mit der Realität der meisten, die es betrifft, ernsthaft auseinanderzusetzen. Nur, weil er so empfindet, kann er nicht für alle BDSMler sprechen.

Und vor allem ist das dermaßen wertend, humorlos und von oben herab geschrieben, dass zumindest mir jegliche Lust vergeht, mich überhaupt weiter ernsthaft mit solchen Ideen (die mir gelegentlich auch schon durch den Kopf ginge n) zu befassen.

Ich fände es kulturell unsensibel, eine Person of Color nackt und in Ketten, Striemen auf dem Rücken, auf den Karneval der Kulturen o.ä. mitzunehmen. Aber was ich zu Hause im Bett tue, wie ich mich nenne und nennen lasse, geht niemanden etwas an, und niemand hat darüber zu urteilen.

Und wenn sich jemand - ob im Kontext seiner Beziehung oder seiner sexuellen Neigung - als Sklave/Sklavin fühlt - wer hat das Recht, ihm diese Gefühle abzusprechen?

Schreibt das Fickstück von D/s
*********hmerz Paar
428 Beiträge
Kann man dem bitte verbieten, sich als BDSMler auszugeben und darüber zu schreiben? Ich fühle mich durch ihn und das, was er schreibt, nicht gut vertreten. Selbst, wenn „Fickstück“ nur ein Teilaspekt meiner komplexen, vielschichtigen Persönlichkeit ist und ich mich nicht nur über meine sexuelle Neigung definiere.

Mrs. Fickstück von D/s
*********hmerz Paar
428 Beiträge
Zitat von *********hmerz:


Ich fände es kulturell unsensibel, eine Person of Color nackt und in Ketten, Striemen auf dem Rücken, auf den Karneval der Kulturen o.ä. mitzunehmen. Aber was ich zu Hause im Bett tue, wie ich mich nenne und nennen lasse, geht niemanden etwas an, und niemand hat darüber zu urteilen.
s

Ok, ich würde niemanden so irgendwohin mitnehmen, wo es andere verletzen oder verstören könnte, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht etc - außer in einen BDSM-Club. Und wenn sich dort dann jemand daran stört, ist er vielleicht einfach fehl am Platz.
********nnie Frau
1.099 Beiträge
Wenn es jemandem unbehaglich ist, den Begriff „Sklavin“ zu verwenden, weil er sich dadurch unweigerlich an schwarze Sklaverei vergangener Jahrhunderte erinnert fühlt, möge er den Begriff halt vermeiden. Das finde ich dann auch gut und richtig (vor allem für ihn selbst). Ich zum Beispiel mag in Weltkriegs-Computerspielen nicht die Deutschen spielen. Und als ich neulich bei der Suche nach neuen BDSM-Comics im Internet auf ein Nazi-(mit-Gröfaz-persönlich-beim-BDSM)-Szenario gestoßen bin, habe ich die Seite ganz schön schnell und angewidert weggeklickt. „Sklavin“ hingegen ist für mich sehr positiv besetzt und ein Entwicklungsziel in meiner Beziehung zu meinem Chef und Liebsten.

Was ich meine – ich bin heute irgendwie nicht wirklich eloquent –, ist: Wer diese Assoziationen hat und sich nicht davon lösen kann, tut gut daran, andere Worte zu wählen. Das dann aber auch anderen aufzuoktroyieren und damit nahezulegen, den ganzen doofen BDSMlern gehe das Leid politisch und anderweitig unterdrückter Menschen am Allerwertesten vorbei, halte ich für fehlgeleitet. Da überträgt jemand sein Unbehagen auf andere.
***ja Frau
1.040 Beiträge
Man sollte sich halt einfach drüber im klaren sein, was die inhaltlichen Unterschiede sein können, wenn jemand ernsthaft eine Sklavin sucht oder ein Sklave sein möchte. Solange beide das gleiche drunter verstehen ist alles gut.

Für mich kommt es nicht in Frage, mich in dieser Begriffswelt zu bewegen, weil es eine Form von Machtübergabe, Gehorsam und Selbstaufgabe beinhaltet, die nicht mein BDSM beschreiben. Ganz einfach, ganz individuell.
*********hmerz Paar
428 Beiträge
Das ist bei mir genauso, ich mag den Begriff „Sklavin“ für mich auch nicht, weil er unser (Mann und meines) BDSM nicht widerspiegelt.

Mich stört allerdings der pseudo-politisch korrekte Tonfall, der anderen kulturelle Sensibilität und die Fähigkeit, selbst zu denken, abspricht. Ich reagiere allerdings generell sehr allergisch, wenn jemand über die sexuelle Neigung eines anderen urteilt und glaubt, Vorschriften machen zu können.

Ganz früher, in der bösen und politisch unkorrekten alten Zeit, gab es den Spruch „your kink is not my kink, but your kink is ok“...
Ich habe leider den Eindruck, dass das vor lauter „BDSM ist ja so bunt“ immer weiter in den Hintergrund rückt, gerade, wenn es nicht mehr Vorabendserien-tauglich ist.

Und ich würde mir wünschen, dass, wenn schon in einem Massenmedium bzw. einer etablierten Zeitung mit einem gewissen Anspruch wie der TAZ über BDSM geschrieben werden muss, das jemand tut, der mit seiner Neigung im Reinen und etwas abgeklärter ist.

Aber das driftet jetzt gerade ab, glaube ich.
Es kommt bei der Verwendung solcher Begrifflichkeiten doch ganz stark auf den Kontext und die Intention an.

Wenn der Autor davon spricht das Wort Sklave aus dem BDSM-Kontext loswerden zu wollen fühlt sich das für mich nach der Unterstellung an, ich könne mit dem Begriff nicht verantwortungsvoll umgehen.

Ich könnte mich in diesem Kontext aber sehr wohl solcher Begrifflichkeiten bedienen und gleichzeitig wissen, das diese in anderen Situationen unterschiedliche Bedeutungen haben können.
*********inee
3.578 Beiträge
Sexualität(!) ist politisch - Sex nicht.

Sexualität ist insofern politisch, dass das Denken der Menschen dahingehend sich verändern muss, dass Sexualität frei von Konventionen und politischen Themen ist, solange niemand damit zu schaden kommt. (Im Übrigen setzten alle Sexualtherapien für untaugliche Sexualitäten (z.B. Pädophilie) darauf an, dass eben die Sexualität an sich nicht falsch ist, sondern das ausleben derer.)

Zitat von *******s69:
Persönlich nutze ich eher "Top und Sub" und ähnliche Begriffe und habe den Begriff "Sklave" eher gemieden, ohne benennen zu können, warum.

Ich hatte gerade mit dem Begriff Sklave auch meine Probleme. Ich habe mich lange damit auseinandergesetzt und kann den Begriff mittlerweile von der politischen Situation trennen. Selber benutzen braucht für mich aber dennoch noch Überwindung. Mir persönlich ist es enorm wichtig, dass ich da mein Denken verändere, weil es bedeutet dass ich fortgeschrittener bin zu früher, wenn ich es eben differenzieren kann und vorallem auch Sexualität wirklich frei von Konventionen ausleben kann.

Ein weiteres Beispiel ist die Sissyfication. Das ist etwas womit ich noch meine Mühe habe, weil ich es eben immer in den politischen Kontext setzte, obwohl es da überhaupt nichts zu suchen hat. Mich reizt es sogar ein Stückweit. Ich kann nur noch nicht zuordnen welcher Part und wie dieser dann ausgeprägt ist. Zusätzlich dazu kommt immer eine innere Ablehnung dazu.
Aber ich werde besser und die innere Ablehnung nimmt ab. *stolzbin*
*******dor Mann
6.020 Beiträge
@TE - taz-Artikel
Wenn ich den Herrn Weissenburger so lese in diesem Artikel, reduziert sich der Artikel im wesentlichen auf diesen Kernsatz

Reality-Flash: Wir sind alle verantwortlich für die Symbolik, die wir erzeugen.

Er macht sich nicht die Mühe, das zu belegen. Oder was genau das bedeuten soll. Aber er schildert schlaglichtartig Punkt für Punkt und unter ständigem Positionswechsel die sich scheinbar zwangsläufigen ergebenden Folgen. Und ja doch: queer isser, und auch kinky unterwegs.
Vor allem folgt er überhaupt nicht der Frage, inwiefern das individuelle Begehren denn überhaupt über die eigene Bettkante hinaus wirksam sein soll. Eine sehr spannende Frage, individuell-psychologisch wie kollektiv-moralisch, aber eben überhaupt nicht bearbeitet. Sondern eher unterstellt er die Unmündigkeit der Beteiligten zur Reflexion all dessen.

Verstetigt also das Handeln im Sex zwangsläufig die Einstellung im Allgemeinen? Echter Eyecatcher, aber ich mag das bezweifeln, obwohl: verdammt nah dran.
******ark Frau
2.137 Beiträge
Ich sehe mich auch nicht als Sklavin, da der Begriff Sklavin für mich Unfreiwilligkeit beinhaltet, und damit eben auch keine Liebe, keine Treue und keine Lojalität.

Ich finde es aber absurd, wenn daraus wie sich Personen in einem geschützten Rahmen nennen, irgendwelche weiteren Folgen entstehen sollen.
Niemand wird versklavt, weil wir im BDSM-Kontext das Wort Sklave benutzen.

Bei "das private ist politisch" ging es auch ursprünglich nicht um BDSM, sondern um Männer, die in politischen Zusammenhängen tolle Reden schwangen, und dann zuhause ihre Frau geschlagen haben - und da ging es um häusliche Gewalt.

Funktionierende glückliche Beziehungen waren damit nicht gemeint.
********male Mann
634 Beiträge
Man kann alles in ein politisch korrektes Korsett zwängen, wenn man will. Und heutzutage wollen viele alles mögliche ideologisch verbiegen. Das fängt bei der Sprache an und hört - wie man gerade merkt - NICHT beim Sex auf.
Es wird immer schlimmer.
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