Weil ich das auch in der Bondagegruppe recht intensiv verfolgt und voran gebracht habe:
Wenn man Hanf- oder Juteseile ins Wasser schmeißt (oder sie sonst wie nass werden), quellen sie und werden dabei kürzer, und wie hierher richtig übernommen wurde: Das kann Knochen brechen.
Trocknet man die Seile wieder, so wird das Wasser in den gequollenen Fasern durch Luft ersätzt, die Seile sind dann dicker und haben weniger Stabilität (geringere Bruchlast), weil die Fasers leichter aneinander vor rutschen können.
Trocknet man die Seile unter Zug / Spannung, so wringt man sie praktisch aus, und der Effekt auf die Bruchlast ist geringer.
Soviel zur "Eigendynamik" der Seile. Nun zum praktischen Umgang damit:
Wenn man die Seile vor einer Waterbondagesession ins Wasser schmeißt und ordentlich quellen lässt, muss man nachher (dabei dann) natürlich nicht fürchten, dass sie sich zusammenziehen. Abhängig davon, wie stramm sie gedreht sind, werden sie möglicherweise etwas (oder etwas mehr) steif, dass sie den Kuschelfaktor eines Starkstromkabels erreichen. Das führt natürlich auch dazu, dass sich Knoten, Schlaufen usw. schlechter zuziehen oder öffnen lassen. Da sollte man einfach etwas experimentieren.
Weiterhin ist möglich, dass sich die Seile in sich verdrehen und Schlaufen werfen. Daher ist es ggf. sinnvoll, die Seile, wenn sie eingeweicht sind, auf kompletter Länge auszustreichen und / oder einfach im Wasser treiben zu lassen.
Weiterhin halte ich die Anwesenheit einer weiteren Person auch in der heimischen Badewanne für sinnvoll, denn sollte es Probleme geben, bekommt man eine hilflose (weil gefesselt oder bewusstlos) alleine nicht / nur schwer aus der Wanne heraus. Gleiches gilt für Whirlpools.
Der einzige Ort, wo man relativ leicht und schnell eine Person aus dem Wasser bekommt, ist ein aufblasbarer Pool, den man im Notfall aufschlitzen oder auskippen kann, oder ein flacher Sandstrand, an dem man keine Kante überwinden muss.
Im Zweifelsfall würde ich mich an die nächste Wasserrettungsgruppe (Wasserwacht, DLRG,...) wenden, fragen, ob man sie mal beim Training besuchen kann und mir die Rettung aus einem Pool über eine Kante mal zeigen lassen / fragen ob man das mal probieren kann.
Die trainieren normalerweise (außerhalb der Coronazeit) regelmäßig in öffentlichen Bädern. Da kann man auch als "normaler Badegast" einfach mal einen Trainer ansprechen und fragen, wie die eine bewusstlose Person aus dem Becken retten. I.d.R. zeigen lassen sie das dann gerne von "ihren" Rettungsschwimmern zeigen.