Abwehrhandlungen unterbinden (Achtung, lang)
Ihr Lieben,stellt euch folgende Situation vor:
Er, sub, liegt nackt vor mir. Es ist unser erstes Date mit Körperkontakt. Ich sitze im Schneidersitz zwischen seinen Beinen und wir plaudern. Die vorherige Stunde habe ich seinen linken, inneren Oberschenkel immer wieder gereizt: Schläge auf die immer gleiche Stelle, Kniffe, Kratzen, Streicheln, Triggerpunkte aktivieren. Die Haut ist feuerrot und extrem sensibilisiert.
Je mehr ich mit der Stelle spiele, desto unruhiger wird er, schön fühlt es sich nicht mehr an. Er lacht aus Protest, bäumt sich auf, versucht, sich dem zu entziehen.
Ich kratze, schlage, kneife weiter, immer so nebenbei („Hältst du wohl still!?“) und er hält plötzlich meine Hand fest, versucht, sich zu schützen. Lässt los, entschuldigt sich und greift mir doch wieder rein.
Ich kann das absolut nachvollziehen. Überreizung ist schwer gemein, selbst bei so einer harmlosen Situation. Nun. Das Problem ist, je mehr er sich zu entziehen versucht, desto gieriger bin ich danach, ihn noch mehr zu triezen.
Er ist Anfänger, kennt nur das übliche Standardprogramm: Hose runter, Aufwärmen, Rohrstock, „Good Boy“ und noch einmal die Schuhe küssen, bevor er entlassen wird.
Dieses Kuddelmuddel aus Nähe, Zärtlichkeit und sadistischen Übergriffen kann er noch gar nicht einordnen. Und so verhält er sich nach eigener Aussage selbst für ihn überraschend. Seine Devotion zeigt sich bei mir nicht durch „Stillhalten“ und „Aushalten“ (was ihn, wie er sagt, selbst erstaunt), er reagiert eher wie ein Welpe, der es zwar richtig machen will, aber nicht aus seiner Haut kann.
Das hatte ich noch nicht.
Ich habe ihm erklärt, dass wir an dieser Abwehr arbeiten müssen. Sie ist gefährlich. Irgendwann werde ich ein Skalpell oder ein Messer in der Hand haben (auch, wenn er das noch nicht weiß) und ein reflexartiges Dazwischenschieben seiner Hand könnte zu ernsthaften Verletzungen führen. Bis es zu Messerspielen kommt, werde ich mir zwar noch viel Zeit lassen, aber bis dahin möchte ich mit ihm üben.
Ich möchte ihm nicht einfach verbieten, sich zu wehren. Es ist Teil seiner körperlichen Kommunikation. Unterdrückt er die, ist er zu sehr damit beschäftigt, sich zu kontrollieren und das möchte ich nicht. Ich möchte ihn schließlich selbst kontrollieren.
Ich möchte ihn auch nicht einfach fesseln, ich glaube nicht, dass das einen Lerneffekt hat.
Nun überlege ich, wie ich diesen Reflex umleiten kann. Ich dachte daran, einen heftigeren Impuls im Anschluss zu setzen (mit einem leicht eingestellten Viehtreiber / Elektroschocker), den ich nur für diese Situation einsetze. Eine Art umgekehrt eingesetztes Clickertraining.
Bin mir aber nicht sicher, ob ich ihn damit emotional nicht zu sehr überlaste.
Oder ihm etwas in die Hand zu geben, was er drücken, quetschen kann, um die Energie da hin zu leiten. Wie beim Zahnarzt , wenn man diese Gummibälle in die Hand gedrückt bekommt.
Vielleicht habt ihr so eine Erfahrung schon gemacht oder habt einfach eine lustige, hilfreiche Idee?