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Die "intensive Form des Machtgefälles"

*********lave Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Die "intensive Form des Machtgefälles"
Der D/s Anteil einer BDSM- Beziehung ist FÜR MICH sehr Wichtig. Mein Kink dabei ist eine wirklich umfassende Unterdrückung und Kontrolle bzw. Überwachung, sowie Führung meiner Person.. Also Vorgaben zu jedem! Lebensbereich, wie z. B. Zeit, Ernährung, Kleidung, Finanzen, Freunde, Familie und die ebenso umfangreiche Kontrolle durch z. B. Kameras oder Handyapp usw. Das wäre wohl eher in einer CIS als TPE einzuordnen.

Hab Ihr selbst auch den Wunsch, Eure/n devoten Partner*in aus seiner Komfortzone zu nehmen um ihn wirklich umfassend, mittels Mind-Training bzw. Hypnose und sonstiger Mittel, zu konditionieren? Was empfindet Ihr dabei und was empfinden die Subs unter Euch dabei, wenn das Machtgefälle immer weiter vorangebracht wird, wenn die Eigenständigkeit von Sub mehr und mehr eingeschränkt wird? Ich selbst finde das sehr spannend und wäre auch bereit, einen solchen Weg zu gehen, mit all den Vor- und Nachteilen, welche sich daraus ergeben (können).
****rna Frau
8.216 Beiträge
Kontrolle mag ich sehr und habe auch in jeder meiner Beziehungen viel Kontrolle erlebt.

Jedoch.. Finanzen, Familie, Freunde und Job lasse ich nicht zu.
Job ernährt mich und sichert meine Miete.

Da ich BDSM ausschließlich in Beziehungen auslebe, ist das für mich ein gemeinsamer Weg der sich entwickelt.

Habe auch schon TPE gelebt und damals war nur Finanzen außen vor. Wir lebten allerdings auch zusammen
****aSw Frau
2.509 Beiträge
Ich würde mich sehr überfordert fühlen .
Es gibt viele Dinge in meinem Leben außer BDSM. Ein Sub, der so viel Aufmerksamkeit von mir verlangen würde 24/ 7 hat mich sehr schnell ermüdet.

Ich habe das Gefühl , dass die Männer- Bottoms aufrichtig glauben, dass es für diе Femdom keinen anderen größeren Genuss gibt, als all ihre Zeit den Bedürfnissen des Bottoms zu widmen. Das ist wirklich ein großes Missverständnis.

LG
Аліса
****sum Mann
4.814 Beiträge
Also Vorgaben zu jedem! Lebensbereich, wie z. B. Zeit, Ernährung, Kleidung, Finanzen, Freunde, Familie

Ja, wobei die Vorgaben eher weit sind und insb. bzgl. der letzten beiden Aspekte sich als Folgen anderer Restriktionen darstellen. Ich will keine 2 Leben führen, deshalb führe ich per Auftrag und erwarte eine kompetente und motivierte Erfüllung.

und die ebenso umfangreiche Kontrolle durch z. B. Kameras oder Handyapp usw.

Das überhaupt nicht. Wenn ich jemandem nicht vertraue, lasse ich ihn nicht so nah an mich ran.

Hab Ihr selbst auch den Wunsch, Eure/n devoten Partner*in aus seiner Komfortzone zu nehmen um ihn wirklich umfassend, mittels Mind-Training bzw. Hypnose und sonstiger Mittel, zu konditionieren?

Auch nicht. Ich möchte, dass sie mir dient, weil ich es bin und weil das ihr was gibt. Dass das nicht immer komfortable ist, ist wohl so.
******ung Mann
6.663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dafür bin ich viel zu faul und zu wenig interessiert an den meisten Sachen.
Also...hm...es ist mir in 9 von 10 Fällen egal wohin wir zum Essen gehen - also warum sollte ich es unbedingt bestimmen.
Es ist mir immer egal welche Kleidung sie trägt - ich finde alles an ihr passend.
Von mir aus könnte sie in Schlabberhosen und Hoodie in den Club gehen.

Aber bei dem was du sagst ist es ja noch nicht mal mit der bloßen Entscheidung getan.
Da gehört auch eine ständige Kontrolle und ggf. eine passende Bestrafung dazu.
Und das rund um die Uhr.
Ja.
Ich weiß dass es relativ viele Subs aller Geschlechter gibt die sich sowas wünschen - schon alleine weil sie sich da dann wahrgenommen und beachtet fühlen.
Das ist ok.
Das ist ein legitimer Kink.
Käme nur für mich nicht in Frage.
Weil mich das erschöpfen würde und... ich dann keinen Spaß mehr an meiner Partnerin hätte.
****_7 Paar
1.335 Beiträge
Sie schreibt:

ich lebe schon einiger Zeit in ein sehr umfassender TPE. Mein Herr bestimmt alles. Allerdings hat er mich da nicht mittels Mind-Training bzw. Hypnose und sonstiger Mittel, konditioniert. Ich habe das alles ganz freiwillig gemacht. Einfach gefragt wie er es haben möchte und mich angepasst. So einfach kann es sein.
****dat Frau
3.741 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe schon einen ziemlichen Kontrollkink, allerdings mag ich kein Micromanagment.
Das heißt, ich gebe gerne generelle Vorgaben, erkläre, wie ich mir das Ergebnis wünsche und erwarte, dass sub das selbstständig in meinem Sinne umsetzt.

Es gibt Bereiche, die mich nicht sonderlich kicken. Z. B. Einfluß auf Job, Familie, Freude und Finanzen. Da gibt es nur die Vorgabe: Es darf mich nicht großartig einschränken, bzw. mein Leben / unsere Beziehung belasten.
Ich bin allerdings gerne Coach, wenn da jemand Handlungsbedarf hat. Und wenn ich merke, da vergaloppiert sich wer, möchte ich eingreifen können.

Was gar nicht geht, ist, dass ich mit Klemmbrett und gespitztem Bleistift neben subs Leben stehe und Listen abhake. Ich erwarte da schon Selbständigkeit und eine gewisse Eigenverantwortung.

umfangreiche Kontrolle durch z. B. Kameras oder Handyapp
Das würde mir Freude machen, glaube ich. Aber dazu brauche ich den passenden Gegenpart, den das kickt, beobachtet zu werden. Sonst ist das schnell langweilig.

Was empfindet Ihr dabei
Ein Gefühl der Macht und gleichzeitig das Baden in dem wohligen Gefühl, das mir da jemand so sehr vertraut. Es macht mich zufrieden, beruhigt mich und nährt meine Zuneigung, wenn ich das Gefühl habe, Kontrolle zu haben.
******_22 Frau
11.282 Beiträge
Zitat von *********lave:
Was empfindet Ihr dabei und was empfinden die Subs unter Euch dabei, wenn das Machtgefälle immer weiter vorangebracht wird, wenn die Eigenständigkeit von Sub mehr und mehr eingeschränkt wird?

Für mich Erfüllung pur!
********ga69 Paar
154 Beiträge
Sie schreibt:

Wir sind gerade auf dem Weg der kompletten Kontrolle und Unterwerfung. Für uns geht das nicht von heute auf morgen, sondern Schritt für Schritt. Für mich als devote nicht immer ganz leicht, da Phantasie und Realität oft unterschiedlich ist, aber genau so ist es richtig für uns. Vor allem auch die Kontrollen, diese haben absolut nichts damit zu tun, dass mein Herr mir nicht vertraut. Es geht viel mehr darum, daß für uns die Kontrolle unseren Weg noch intensiver spüren lässt.

LG omega *g*
*********lave Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Die Kontrolle zu haben bedeutet ja nicht automatisch diese auch permanent ausüben zu müssen. Stichprobenartig reicht sicherlich für beide Seiten vollkommen aus. Für mich ist alleine das Wissen darum, dass DOM es jederzeit und ohne Ankündigung tun könnte, schon maßgeblich. Im Bereich Freizeit, Freunde usw. kann DOM ja klare Regeln aufstellen, die es zu beachten gilt und wenn eine solche mal nicht greift, sollte sub die Möglichkeit bekommen, nachfragen zu dürfen.
******dja Frau
1.276 Beiträge
Jup, mag ich. Gerne auch in vollem Umfang und allen Lebensbereichen.

Die Sachen, die ich nicht übernehmen will, kommen auf die "Darum-kümmerst-du-dich-selbst-Liste".
Ich finde es nicht anstrengend, wenn Sub sich freiwillig und gerne in diese Position begibt. Will er dazu gezwungen werden, verliere ich schlagartig das Interesse an dieser Lebensweise. Aber das will er ja zum Glück nicht.
*********d_sub Paar
207 Beiträge
Danke @****dat & @******ung
Ihr sprecht mir aus dem Herzen.

Ich lebe ja selbst in einer fortwährenden Führen-Folgen-Beziehung.
Am Wochenende stand ich im Austausch mit @*******dor, der unser Beziehungsleben als sehr „organisch“ bezeichnete. Und ich glaube, er weiß gar nicht, wie sehr er damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Danke Dir dafür noch einmal.

Aber eben, WEIL ich mein ganzes Leben mit verschiedenen Partnerinnen in solchen streng strukturierten Beziehungen gelebt habe, habe ich inzwischen meinen Glauben an TPE verloren.
Ich halte das für ein nettes Hirngespinst bzw. höflich formuliert, für Augewischerei. Dementsprechend deutlich habe ich mich ja auch jüngst in zwei anderen Gruppen positioniert.
Ich zitiere mich mal selbst, weil ich keine Lust habe, das neu zu schreiben:

1. „Damit der devote Teil wirklich gezwungen wird, sich an die TPE Abmachung zu halten, muss er komplett mittelos gestellt werden. Kein Geld, kein verfügbares Einkommen, kein Mietvertrag etc..
Passiert das nicht oder nur in abgeschwächter Form (z.B. Kontozugriff verbleibt) hat der devote Part jederzeit die Möglichkeit zu gehen und sich ein neues, eigenes Leben aufzubauen. Insofern obliegt es dann allein dem devoten Part, ob er sich an die TPE Regelung hält oder nicht. Der dominante Part ist dann auf das Gutdünken des devoten Parts angewiesen, weil er ein Beziehungsverbleiben nicht juristisch durchsetzen kann.

Nehmen wir aber mal an, der devote Part ist tatsächlich komplett mittelos gestellt worden, hat absolut nichts mehr und ist zu 100% vom dominanten Part abhängig.
Spätestens wenn minderjährige Kinder auf der Seite des devoten Parts vorhanden sind, ist das nicht das cleverste Szenario, da der devote Part in Bezug auf das minderjährige Kind eine Fürsorgepflicht hat, die über die TPE Beziehung hinausgeht.
Darüber hinaus: Was passiert, wenn im Fall einer längerfristigen oder dauerhaften Erkrankung des dominanten Parts, seiner dauerhaften Pflegebedürftigkeit oder seines Todes, keine Vorsorgen getroffen wurden?
Unrealistisches Szenario? Mitnichten. Stichwort Schlaganfall
Als Beispiel: Dominanter Part: Schlaganfall, nicht zu einer eindeutigen Willensäußerung fähig, aber nicht tot. Devoter Part komplett mittellos gestellt, keine Kontovollmacht oder nur eine Kontovollmacht im Falle seines Todes. Wie kommt man jetzt an was zu Essen? Wie regelt der devote Part das Leben beider Menschen? Er muss ja höchstwahrscheinlich für den vormals dominanten Part plötzlich Entscheidungen treffen. Wie wird die Miete bezahlt?
Folge: Ihr habt ein Problem.

Dem kann man Entgegenwirken, indem der devote Part vorbeugend eine Kontovollmacht bekommt, um nur ein Instrument zu nennen. Von einer Generalvollmacht habe ich hier bewusst nicht gesprochen.
Mit einer Kontovollmacht ist der devote Part jedoch nicht mehr komplett wirtschaftlich abhängig, da er im Falle einer Trennung auf auf die finanziellen Mittel sogar des dominanten Parts zugreifen kann. Damit sind wir dann wieder am Anfang des Beitrages.

Real habe ich in 30 Jahren BDSM und recht hoher Vernetzung im TPE Bereich kein Paar kennengelernt, die tatsächlich mit der 100%igen Abhängigkeit des devoten Parts gelebt haben. Sie glauben so zu leben, doch wenn man das auseinanderpflückt, ist es keine echte Abhängigkeit. Meist kommt dann ein Einwand wie "Ja, aber man muss ja ...., sonst wäre das ja fahrlässig"“
Zitat Ende

2. Habe ich im Laufe meines Lebens wirklich eeeeeinige TPE Paare kennengelernt. Und bei nicht wenigen war es die Sklavin, die geführt hat. Sehr geschickt geführt hat, so dass Männe glaubt, dass er eigentlich führt, doch im Kern läuft es genau so, wie Frau sich IHR TPE vorstellt.

3. Bitte nicht falsch verstehen, @*********lave, ich kenne Dich nicht und deshalb ist es kein Angriff!
Doch gerade in Bezug auf Malesubs habe ich aus diversen Gesprächen mit Femdoms mitbekommen, reicht der TPE Wunsch genau so lange, bis der Orgasmus endlich da war. Und dann war es das erst mal mit dem TPE Wunsch.
Es mag sein, dass das bei Dir, @*********lave tatsächlich anders ist.
Kennengelernt habe ich in meinem ganzen Leben nur ein einziges FLR Paar, wo das konsequent gelebt wurde.
Er wurde dauerungeil gehalten, hatte dauernd Orgasmen und musste dennoch funktionieren. Und wenn ein Fehler passierte bekam er erst einen Orgasmus und wenn er im Orgasmusloch war und so richtig, richtig ungeil war, wurde die Strafe vollzogen. Es waren wirklich ätzende Strafen.
****007 Frau
2.200 Beiträge
Ich kenne ein paar die wirklich tpe leben. Da gibt es Vorkehrungen im Freundeskreis die auch in der Bdsm Welt sind falls ihm was passiert. Die dann quasi da denn Übergang begleiten.

Er bestimmt was sie studiert wo sie wohnen. Was sie wann isst die Wohnung voller Kameras. Was er sagt macht sie.

Das wäre nix für mich doch sie geht darin total auf.

Ich kann und werde gewisse Bereiche nie hergeben. Es ist nicht mein kink.

Dafür ist auch zu viel Brat in mir.

Doch ich denke das es für die wo es passt sehr erfüllen sein kann.
*******oded Mann
344 Beiträge
Zitat von *********lave:
Die "intensive Form des Machtgefälles"
Der D/s Anteil einer BDSM- Beziehung ist FÜR MICH sehr Wichtig. Mein Kink dabei ist eine wirklich umfassende Unterdrückung und Kontrolle bzw. Überwachung, sowie Führung meiner Person..

Wenn dich das kickt ist das ja erst mal fein. Meins ist es nicht, aber das muss ja auch nicht. Auch wenn meine Erfahrung da relativ begrenzt ist, ist meine Beobachtung dass das "totale, vollständige" TPE generell eher im Kopfkino stattfindet als in der Realität.

Und auch wenn es nicht mein Kink ist, kann ich das Kopfkino sogar nachvollziehen. Und auch, dass es vielleicht in einem zeitlich begrenzten Rahmen sehr aufregend sein kann, sich komplett mit Kontrolle und Unterwerfung zu beschäftigen.

Und ohne jetzt zu weit über die Tücken des Alltags und die in der Praxis vorhandenen ethischen Grenzen zwischen Konsens und "totaler Abhängigkeit" zu dozieren, habe ich in meiner begrenzten Erfahrung beobachtet:

Es gibt Menschen, die das große Kino mögen, und versuchen ihre perfekte Phantasie zu verwirklichen - ausserhalb des Alltags. Egal ob das jetzt das O-Wochenende ist oder 2 Wochen Urlaub mit Käfighaltung: Man nimmt sich die Zeit, sich nur auf diese Sache zu fokussieren und ein tolles Erlebnis zu haben.

Und dann gibt es Menschen, die ein 24/7 abrufbares Machtgefälle haben und langfristig leben. Bei denen besteht der Alltag aber trotzdem zu 90% aus... Alltag. Und dazwischen gibt es lange gewachsenes Vetrauen und die kleinen (oder größeren) Regeln und Rituale die man tatsächlich permanent durchhält.

Und viele machen sicher auch beides, und sicher sind die Grenzen dazwischen auch fliessend. Aber das große Kino langfristig, ständig und jeden Tag habe ich bis jetzt noch nicht gesehen - weder D/s, noch Vanilla, noch in einem anderen Kontext.
*******dor Mann
6.032 Beiträge
Jedem sein Kink.
Mir bände (das ist ein sehr lieb gemeinter Konjunktiv) das zuviel Energie, die ich lieber anderswo einsetze.

Was machen denn die Tops, bel denen Bottom Eigenleben pflegt? Gebannt auf den nächsten Ping warten?
****rna Frau
8.216 Beiträge
Hier sind Sätze gefallen, die vieles von meinem Denken wiederspiegeln..
Oftmals wird es nicht zu Ende gedacht bis in letzter Konsequenz.

Mir fallen sofort zwei Beispiele ein..
Dom hat alles in seinen Händen inklusive ihrer Krankenversicherungskarte. Sub stürzt, muss zum Arzt... Jetzt und nicht erst in ein paar Stunden.
Bei aller Kontrollabgabe habe ich solche Momente immer selbst entschieden und anschließend lediglich informiert.

Dann fällt mir ein schönes Beispiel aus der vergangenen TPE Beziehung ein. Jeder hatte zwei Kater mit in die Beziehung gebracht. Mein Ex war öfter auf Dienstreise. Wäre in diesen Zeiten einen der vier Kater etwas passiert, hätte ich die Entscheidung getroffen zum Tierarzt zu fahren und der notwendigen Behandlung zugestimmt. Dafür musste also gegeben sein, dass ich an mein Konto komme. Anschließend hätte ich informiert was passiert war.
Wir hatten beim Tierarzt vereinbart, dass im Notfall wir jeder bei den Tieren des anderen über die Behandlungen entscheiden hätten dürfen. Wir nannten es damals alltagstaugliches TPE.

Ein neues Kleid hätte ich mir nicht selbst kaufen dürfen ohne Genehmigung.

So schnell kann etwas passieren und dann muss Sub jederzeit ans Konto kommen.

Habe das gerade erst in der eigenen Familie erlebt. Mein Bruder hatte einen Herzinfarkt, anschließend künstliches Koma. Er lag insgesamt vier Wochen im Krankenhaus. Hätten nicht beide Vollmacht für das Konto gehabt, hätte meine Schwägerin große Probleme bekommen. Sie musste alles entscheiden in dieser Zeit, auch über seine Behandlungen solange er im Koma lag.

Genau aus solchen Gründen würde ich niemals über meine Finanzen entscheiden lassen. Ebenso bleibt meine Krankenversicherungskarte ausschließlich bei mir. Damit könnte es kein TPE mehr sein.

Egal wie tief das Vertrauen, diese Bereiche werde ich immer ausklammern.
*********d_sub Paar
207 Beiträge
@****rna

„Ein neues Kleid hätte ich mir nicht selbst kaufen dürfen ohne Genehmigung.“
> DAS ist ein Punkt, den ich bei all meiner Kritik an TPE nicht schlimm finde. DAS wird bei uns sogar so gelebt.
**********urple Paar
7.738 Beiträge
Gruppen-Mod 
TPE muss lebbar bleiben. Auch bei noch so viel Kopfkino sollte mir der "Besitz" einer Sklavin Entspannung und Entlastung bringen und keine Mehrarbeit oder Betreuungsaufwand wie bei einem Kleinkind.
In einer Partnerschaft wird es nochmals etwas schwieriger, weil ich hier eine gewisse "geistige Augenhöhe" in allen relevanten Lebensbereichen erwarte. Gleichzeitig sollte das Machtgefälle aber intrinsisch und permanent im Bewusstsein bleiben und eine gemeinsame Zielsetzung sein.
Es geht mir dabei nicht um das "Wie" in seinen detaillierten Ausprägungen, sondern um das Bewusstsein und Vertrauen. Im Zweifel reichen mir 51% wenn Sub aus innerem Antrieb heraus meine "Sklavin" sein will.

LG BoP (m)
****rna Frau
8.216 Beiträge
@*********d_sub
Ich finde es ebenfalls nicht schlimm, dass ich mir selber kein neues Kleid hätte kaufen dürfen. Wollte damit den Unterschied aufzeigen was wir damals unter lebbares TPE verstanden.
Solche Sachen wie Kleidung, Nagelstudio, etc.. entschied er... Ebenso Farbe der Nägel.
Tierarzt im Notfall... Der eben gerade vor Ort war. Keine Abgabe der Finanzen, oder Mietvertrag übertragen, etc
**********truby Frau
142 Beiträge
Auch ich sehne mich nach sehr umfassender Kontrolle, Führung, Unterdrückung und Überwachung, vermutlich eben auch über die Vernunft hinaus. Es scheint verlockend, jemanden zu suchen, der diese Bedürfnisse spiegelt… Aber ich glaube es ist besser und gesünder für mich, jemanden zu haben der zwar viel Macht will, aber (meistens) nicht über die Vernunft hinaus. Jemanden mit starken ethischen Grundsätzen, der mir und auch sich selber nein sagt. In diesem Sinne, vielen Dank, My Lady, dass Sie als verantwortungsvolle Besitzerin mich als Ihr eigentum angenommen haben. 🙇‍♀️

mir selber ist auch sehr wichtig, dass ich ein Mehrwert und eine Erleichterung bin, dass ich meinem Gegenüber verhelfe zu grösserer Erfüllung im Leben. Das bedeutet, dass die gesamte Dynamik praktikabel sein muss. Z.b. dass ich auch grössere Aufgaben empfangen kann und die Detailumsetzung dann selber hinbekomme. Auch wenn es (punktuell) noch viel schöner ist, wenn jegliche Bewegung und jeglicher Gedanke vorgegeben ist. Das bedeutet auch, dass jegliche Überwachung und Kontrolle einen Mehrwert für mein Gegenüber haben muss, wobei natürlich auch nur Unterhaltung und Reiz ein Mehrwert ist. Aber es kann nicht sein, dass ich als sklavin meinen Gegenüber Arbeit aufhalse, nur weil es meiner Wunschvorstellung der Dynamik entspricht. mein Verständnis und mein Ideal als sklavin ist die komplette Ausrichtung an meinem Gegenüber - und das ist wichtiger als das Erfüllen konkreter Fantasien von mir. Das muss auch nicht genau so oder so aussehen. sklavin heisst für mich nicht Anwesen, Halsband und Kerker (obschon das schöne Dinge sind), sondern Priorisierung des und Ausrichtung am Gegenüber. Das ist mein Verständnis von Dienst und Unterwerfung.

So verstehe ich TPE auch nicht als Liste von Dingen die es abzuhaken gilt. Viel mehr ist es eine Abschätzungsfrage ob das Label jetzt passend ist, und schlussendlich entscheiden diejenigen in der Dynamik ob es passt oder nicht. Wer dabei die Krankenkassenkarte verwahrt scheint mir persönlich wenig relevant. Das ist doch eben eine Frage der Praktikabilität. Auch Zugriff aufs Konto… klar, ein tolles Gefühl punktuell komplett ausgeliefert zu sein, z.B. in den Ferien oder an einer Party. Aber im Alltag es ist doch viel wichtiger, ob die Besitzerin die Macht (z.b. über die Finanzen) beansprucht und die sklavin diese Macht nachhaltig abgibt als ob die Machtverteilung rechtlich abgebildet ist. Schlussendlich bewegen wir uns alle sowieso ausserhalb vom rechtlich gestützten Rahmen.
****_7 Paar
1.335 Beiträge
Ich verstehe unter TPE eine Form der Bdsm. Was bedeutet Bdsm für mich, Konsens. Wieso muss ein Sklave/Sklavin um ein ‚richtige‘ TPE Beziehung zu haben dann komplett mittellos gemacht werden und damit gezwungen in der Beziehung zu bleiben? Das hat doch nichts mehr mit Konsens zu tun und damit mit Bdsm. Dieser Gedankengang verstehe ich nicht so ganz.

Für mich ist ein TPE Beziehung eine vollumfängliche Machtsübertragung wofür beide Seiten Konsens gegeben haben. Sklave/Sklavin kann diesen Konsens zurückziehen. Damit ist dann auch die Beziehung vollumfänglich beendet. Nur das sollte so schwerwiegend sein, dass es nicht schnell passiert. Aber wenn die Sklavin mit allen Mittel gezwungen werden muss, ist für mich den Bereich der BDSM schon längst verlassen.

Und wegen Kontrolle worüber so einige meinen das es viel zu viel Arbeit ist, verstehe ich auch nicht so ganz. Ich habe eine ganze Menge von Regeln, welche mir ins Fleisch und Blut übergegangen sind. Diese braucht mein Herr nicht zu kontrollieren. Es fällt von selbst auf, wenn ich die nicht einhalte. Und ich brauche es nicht um bewusst die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, wenn ich bewusst eine Regel missachte. Bekomme mehr als genug positive Aufmerksamkeit.

Wenn mein Herr im Koma in Krankenhaus landet ist für mich der TPE Beziehung in dem Moment aufgehoben. Es gibt kein wir, es gibt kein Machtgefälle mehr. Dafür brauche ich nicht mal eine eigene Kontokarte. Ich nehme einfach seins. Wenn mein Herr durch Krankheit nicht mehr in der Lage ist die Macht zu tragen, ist unser TPE beendet und betreue ich ihm.

Wenn ich aus dieser TPE Beziehung möchte, packe ich meine Sachen ein und gehe. Da bleibt mir dann nichts anders übrig. Den Fakt das ich alles verlieren werde, außer mein Geld, ist für mich jedenfalls Grund genug, mich erst 100x alles gut zu überdenken.

Wenn ein TPE für dich bedeutet alle Macht zu haben und diese zu erzwingen, empfehle ich auszuwandern im Richtung Osten.
****sum Mann
4.814 Beiträge
Für mich ist TPE nur eine Beschreibung meiner Beziehungen, kein Ziel. Es beschreibt die zugrundeliegenden Vereinbarung. Wie jede Vereinbarung kann auch diese gebrochen werden. Davor schützt sie nicht sie besteht aber trotzdem weiter. Mögliche Durchsetzungsmechanismen sind für mich nicht Teil von TPE.
****dre Frau
160 Beiträge
Ich glaube, ich hatte mal mehr Machtgefälle als jetzt gerade, aber generell ist mein BDSM eher ein Fluss, der so vor sich hin mäandert, das trifft wohl auch auf den D/s-Part zu. Mal ist es breiter, mal schmaler.

Micromanagement fand ich bzw. wir nie gut. Ein Machtgefälle im Hintergrund gerne, ja, aber wie ja auch schon ein paar Leute geschrieben haben, es sollte halt nicht in Mehrarbeit für den dominanten Part enden. Als Beispiel haben wir auch mal über Finanzkontrolle nachgedacht und ausprobiert, wie das ist, wenn ich nur Bargeld in die Hand bekomme, wenn ich danach frage, und sonst nichts. Nach ungefähr einem Monat haben wir beschlossen, das ist nichts für uns. Bargeld ist nicht unser Konzept, ich hab mich um die Lebensmitteleinkäufe gekümmert und ein gemeinsames Konto hat in dem Kontext einfach mehr Sinn für uns gemacht.
Kleidung war auch mal mehr Kontrolle, braucht es jetzt aber auch nicht mehr. Ich habe lange jedes Mal gefragt, wenn ich mir ein neues Kleidungsstück kaufen wollte und habe es dann mit Foto genehmigen lassen. Seitdem mein Lieblingsshop für Kleider insolvent ist, kaufe ich eh keine Alltagskleidung mehr, hoffe, was ich habe, hält noch eine Weile ^^ Und ich habe ja dadurch eigentlich nur Kleidung, die ihm gefällt, einfach.
Familie, Freunde und damit einhergehend eine Handyapp wäre aber immer meine Grenze gewesen. Mir sind meine sozialen Beziehungen sehr wichtig und wenn da versucht worden wäre, mich da wirklich einzuschränken, wäre ich wohl gegangen und wie @*********d_sub schreibt, ist das in dem Fall ja auch recht problemlos möglich. Fragen, ob ich mich mit xy treffen kann, ja - ein generelles Nein würde ich nicht akzeptieren oder die Vorgabe, dass wir uns nur gemeinsam mit Menschen treffen können. Und die Handyapp wäre auch ein No-Go.weil ich gerne mit meinen Kontakten ungestört kommunizieren möchte. Kamera in der Wohnung würde mich hingegen nicht stören, wir hatten zumindest auch lange eine im Schlafzimmer.

Eine TPE-Beziehung strebe ich auf jeden Fall nicht an, ich habe einfach eine Beziehung mit dauerhaftem Machtgefälle und wie genau das ausgeprägt ist, ändert sich.
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