Die Idee mit dem Batteriewechsel hört sich nett an, zielt aber nur auf Angsthasen (Reichweite, Säulenverfügbkeit, Ladezeiten).
Dazu gibt es noch eine Menge weitere große Probleme.
Erstens das Ladennetz wird überall massiv ausgebaut, bald 30000 Ladesäulen nur in D. Das sind Mrd Investitionen. Das wird fortgeführt und was besseres kann fast nicht mehr nachkommen. Auch Shell und Aral bauen an ihren Tankstellen das Ladenetz aus.
Zweitens die bestehenden großen EV Hersteller werden das nicht implementieren (wollen), egal ob Tesla oder VW z.B. zu viel wurde in eigenen Tech für die Batterien investiert.
Drittens alle Autos bräuchten gleichen Formfaktor, das wäre eine Gleichmacherei, auch daran sind die großen Hersteller nicht interessiert, die wollen eher Unterschiede schaffen.
Viertens die getauschten Batterien müssen auch geladen werden, das dauert zu lange, bei üblichem Verhalten, tankt an einer größeren Tankstelle alle 1-2 Minuten ein neuer Kunde, Aufladen dauert 30 Minuten und länger. Die werben ja sogar mit langsamen Laden, damit die Zellen länger halten.
Wenn alle paar Minuten ein Kunde kommt und das Aufladen länger dauert als die Kundenfrequenz ist, dann ist der Vorrat an Modulen schnell aufgebraucht und der Kunde muss warten bis ein Modul voll ist, das kann bis zu einer Stunde dauern, außer er akzeptiert 80% Ladung (30min).
Damit das nicht passiert müsste eine Wechselstelle annähernd so viele Module bereit liegen haben wie Kunde am Tag kommen, das wäre 100erte an einer großen Tanke tausende.....
Das damit günstige E-Auto hergestellt und verkauft werden können, ist auch nur die halbe Wahrheit. Die Wechselbatterien müssen auch bezahlt werden. Wer bezahlt die?? Also logisch erscheint mir, dass diese Kosten im Wechseln beglichen werden über die Zeit, damit wird das Wechseln relativ teuer und man bezahlt es am Ende doch.
Alles Augenwischerei.
Das ganze ist auf den ersten Blick genial und nett, funktioniert aber nicht im großen Stil. OK, das Laden an Ladesäulen, wo die Autos 30-60 Minuten stehen funktioniert auch nicht mit 30 Mio E-Autos in 15 Jahren. Es müsste über Nacht oder wann auch immer am Parkplatz des Autos geladen werden, nur so geht das. Das ist jedes Auto quasi immer voll und es muss kaum unterwegs geladen werden. Dazu müssten Mio Ladesäulen in allen Straßen und Parkplätzen gebaut werden, kaum denkbar.
Die Lösung der Probleme liegen eher darin die Ladezeiten technologisch weiter voran zu treiben. 15-18 Minuten von 5-80% Laden ist jetzt schon technisch möglich.
Wenn das in den nächsten 5 Jahre noch halbiert wird, ist das Laden an eine Ladesäule kein Thema mehr. 10 Minuten 5-80% ist völlig akzeptabel für jeden und ist nicht weit weg vom Benzin Tanken.
Think Big, aber in die richtige Richtung und die liegt eigentlich nur in der Technologie der Ladegeschwindigkeit. Damit lösen sich die meisten Probleme in Luft auf und Batteriewechsel ist nicht nötig. Eine ganz große Sackgasse.