Vergleich
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Das Problem ist:
E-Mobilität ist aktuell einfach ohne staatliche Subventionen zu teuer.
Das ist so vereinfacht schlichtweg falsch. Der ADAC hat reichlich Vergleiche zwischen den beiden Varianten, die in alle Richtungen ausgehen.
Problematisch ist bei jeder Betrachtung der Restwert, denn hier gibt es bei neuen Technologien keine Erfahrungswerte. Sonst sprechen die Betriebskosten für das E-Auto, die Anschaffungskosten tendenziell eher für den Verbrenner. Ausstattungsbereinigt ist es schon annähernd ausgeglichen. Bei den steigenden Werkstattpreisen wird sich die geringere Warungsanforderung auf die Wirtschaftlichkeit zugunsten der E-Autos auswirken.
Aus meiner Sicht gehören keine Betriebsstoffe subventioniert. Schade dass ich über den Tankrabatt meine Steuer an die Öl-Konzerne geben musste ....
Subventionen machen m.E. nur Sinn, wenn es dient etwas zu etablieren, was dem Gemeinwohl dient. Das könnten Bahn-Strecken oder Ladesäulen sein - es kann nachher von allen genutzt werden.
Man kann sie sich noch halbwegs schön rechnen bei größeren (teuren) PKW im Vergleich zu ähnlich großen Verbrennern. In der Perversion des Ganzen könnte man einen Tesla S Plaid (über 1000 PS) mit den leistungsfähigsten Sportwagen vergleichen, die ihm weder in Komfort noch Platzangebot noch Fahrleistung das Wasser reichen können und trotzdem locker das Dreifache kosten.
Bei Fahrzeugen über 100.000 ist oft Liebhaberei im Spiel - aus meiner Sicht braucht man weder ein Model S Plaid noch einen EQS.
Ich fokussiere nur Autos die deutlich unter 100.000 € kosten; ideaerweise weniger als die Hälfte....
Aber solche Autos sind nicht gerade energiesparend. Wirklich zukunftsorientiert sind eher elektrisch betriebene Kleinwagen. Die sind aber ohne Subventionen auch nach 15-20 Jahren noch teurer als ein kleiner Verbrenner, und wenn man noch das Benzin von den politischen Strafzuschlägen befreien würde ...
Welche Autos sind nicht energiesparend ? Vergleichen wir mal die Golf-Klasse:
Ein ID 3 braucht zwischen 15 und 25 kwh/100 km; ein Golf zwischen 5 und 7,5 l/100km
Da ein Liter Kraftstoff zwischen 9 und 10 kw/h Energie enthält kannst du schnell die Ersparnis erkennen: 15 kwh - 50 kwh oder 25 kwh - 75 kwh
Also braucht einer Verbrenner 3 x mehr Energie, weil er nur 1/3 fürs fahren nutzen kann. Und die Bereitstrellung eines Liters Diesel bzw. Super kostet noch mal 7 kwh für Herstellung und Transport (Raffinerie, Förderpumpen auf den Ölfeldern und an der Tankstelle, Pipeline-Betrieb).
Auch das Recycling der Akkus ist zumindest vorläufig noch eine Mär. Praktisch werden so viele neue Akkus benötigt, dass ein Recycling nur einen winzigen Bruchteil dieses Bedarfs decken kann. Bis man also den Akkubedarf zu einem nennenswerten Teil aus Recycling decken kann, werden noch Jahrzehnte vergehen (und ob dann noch Lithium-Akkus die dominierende Technologie darstellen?).
Faktisch werden Batterien schon lange zurückgenommen und recyclet - jeder Elektro-Markt macht das schon seit jahren. Der Blickwinkel ist ein anderer:
Die Akkus werden recyclet; was ist mit Benzin und Diesel ? Die bleben Weg und machen weiter Klimaprobleme.
Hier eine Übersicht zu den batterie-Technologien:
https://www.glinicke.de/elektromobilitaet/batterie/
Es wird sich viel verändern. Heute bleiben die Lithium-Mangan-Kobalt- Akkus häufig nur für sportliche Fahrzeuge oder zur Verbesserung der Langstrecken-Tauglichkeit, weil sie eine höhere Energiedichte haben.
In Alltagsfahrzeuge ist schon die Eisen-Pohsphat-Technik (LiFePo) üblich. Es werden die teuren Rohstoffe Mangan und Kobald vermieden. Fahrzeuge mit diesem Akku-Typ haben einen Akku mit höheren Ladezyklen, aber halt auch einer geringeren Energie-Dichte (sprich Kapazität).
Es gibt viele Aktivitäten, zu schauen welche Akkus noch für den PKW-Einsatz verwendet werden können und wie ihre spezifischen Eigenschaften (Energiedichte, Verhalten bei Kälte etc.) sind.
War bei den Verbrennern auch ähnlich. Zunächst gab es verbleiten Kraftstoff, dann bleifrei, dann wurde Bio-beigemischt (Stichwort E10), dann kamen die Katalysatoren und die Ad-Blue Technologie.
Die Zukunft der Mobilität kann und darf weder im Verbrenner- noch im E-Auto liegen. Aber so lange Lobbyismus für kurzfristige Gewinnmaximierung und das Prinzip "Nach uns die Sintflut" den "Fortschritt" diktieren ... (und sich die Politik diesem Diktat unterwirft)
Den Standpunkt teile ich nicht. Verbrenner haben das Effizienz-Problem und sind nicht lokal Emissionsfrei (selbst wenn sie grüne e-fuels fahren würden). Die Zukunft der Mobilität liegt in der Fähigkeit der Fahrzeuge emissionsfrei (insbesondere Co2) zu fahren. Technologieoffen ohne Subventionen stellt aktuell das E-Auto mit der besten Effizienz das Mittel der Wahl dar. Ob die Energie in Akkkus, Wasserstoff oder anderen Technologien gespeichert wird ist sekundär - der Verbrenner-Antrieb hat zu viel Verluste.
Für manche Szenarien könnte Wasserstoff eine Option sein, weil lokal emissionsfrei. Problem beim Wasserstoff ist aber einie geringere Effizienz aufgrund der Umwandlungsprozesse und bei der direkten Verbrennung ein schlechtes Drehmoment. Daher wird heute in den meisten Szenarien Wasserstoff im Generator zu Elektrizität für E-Antriebe gemacht.