E versus Verbrenner
Anbei eine interessante Fakten Aufstellung zwischen E-Mobil und Verbrenner. Leider muss man sich da ein paar Minuten Zeit nehmen um alles durchzulesen. Also nichts für diejenigen, die nur pauschal gegen E-Mobilität wettern, mit vorgefertigten Vorlage, aber faktenresistent sind
Verbrenner:
• 1400 Teile - Wartungsaufwändig, teuere Wartung (Ölwechsel, Abgasuntersuchungen, viele Defekte über das Autoleben).
• Ölförderung vergiftet täglich 40 Milliarden Liter Wasser weltweit. 100 Millionen Fässer Öl (zu 159 Litern) werden täglich verschwendet, 80% davon für Treibstoffe. (Nigeria-Ölverseucht, Sibirien-Ölverseucht, Venezuela, Ecuador, Kanada, Libyen, Yemen, Golf von Mexiko, Öltankerunglücke, Pipelinelecks, Gasabfacklung, Millionen toter Tiere, Flüchtlinge, Terroristen, massiver Co2 Ausstoss etcr Synfuels, also synthetischen Treibstoffen fahren.
• Giftige Brems- und Kupplungsstaubabrieb und karzinogene Auspuffstäube in kritischen Größen, welche sogar die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Schwangere dürfen nicht an Tankstellen arbeiten.
• Laut und nur in bestimmten Gängen kraftvoll.
• Heizt sich im Winter erst nach Kilometern auf, wenn der Motor warm geworden ist.
• Effizienz von maximal 30% im idealen Lastbereich der so gut wie nie erreicht wird und wenn dann nur sehr kurz, die restliche zeit hat man eine Effizienz von ~10-15%(Gas/Bremse/Gas/Bremse), der Rest ist Gestank und Abwärme.
• Reifenabrieb - Microplastik (allerdings nicht in kritischen Größen), werden durch den Regen in die Flüsse und schliesslich ins Meer gespült
• Lebensdauer ca. 200.000 km, Diesel auch 300.000 km.
• Reisedauer für 1000 km: 12 Stunden.
• Billig in der Anschaffung (ca. 15.000 Euro), teueres Benzin (8-12 Euro/100 km - Diesel/Benziner).
• Co2 Bilanz über das Autoleben: Ca. 56 Tonnen!
• Keine Möglichkeit selbst Benzin herzustellen, Benzinherstellung benötigt sehr viel Strom/Energie.
• Benzinkosten/100 km: 8 Euro Diesel, 10-12 Euro Benziner, 8 Euro Hybrid.
E-Auto (BEV):
• 210 Teile, wartungsarm (bis zu 60% weniger Wartungskosten, keine AU, Ölwechsel etc.)
• Lithiumabbau in verschiedenen Regionen der Welt. Primäre und Sekundäre Lagerstätten (Primär-Bergbau) Sekundär (Salzseen).
• Lithiumabbau in der Atacamawüste (36% des weltweiten Lithiums) nicht ganz unproblematisch, dort verdunstet Salzwasser, welches jedoch wieder herunterregnet.
• Kobaltabbau: Kobalt wird zu 90% jedoch als Nebenprodukt des Kupferabbaus gewonnen, nicht von Privatpersonen. Kinderarbeit gab es im Kongo leider schon immer. Kobalt wird inzwischen vollständig aus dem Akku recycelt und wird bald gar nicht mehr in den Akkus sein.
• Seltene Metalle - In manchen Motoren Neodym. Im Akku keine seltenen Metalle (Lithium und Kobalt sind nicht selten).
• Leise und ohne Gangschaltung, immer volles Drehmoment.
• Möglichkeit das Auto im Winter in wenigen Minuten aufzuheizen.
• Reichweite im Winter nur ca. 20% weniger.
• Rekuperation (Energierückgewinnung). Deswegen Heutzutage 500 km Reichweite bei Stop and Go in der Stadt.
• Effizienz von ~80%.
• Keine Abgase aus dem nicht vorhandenen Auspuff.
• Reifenabrieb - Microplastik (allerdings nicht in kritischen Größen), werden durch den Regen in die Flüsse und schliesslich ins Meer gespült:
• Lebensdauer erster Akku mindestens 300-400.000 km (es gibt schon Tesla's mit ~530.000km mit einem Akku!), danach second life als Speicher, dann erst Recycling zu 96%
• Akku Recycling schon zu 96% (z.B. Fa. Duesenfeld).
• Teuerer in der Anschaffung (ca. 30.000 Euro), billiger im TCO (Total Cost of Ownership).
• Tankkosten/100 km: 0-4 Euro (0 wenn die Ladesäule kostenlos ist), 0-2 Euro mit Photovoltaik.(Solarzellen) auf dem Hausdach.
• Möglichkeit seinen Strom selbst herzustellen.
• Co2 Bilanz über das Autoleben (60 kWh Akku mit deutschen Strommix geladen): ca. 20 Tonnen (Benziner: 57 Tonnen), 2,7 mal weniger CO2 wie beim Verbrenner, selbst mit dem aktuellen Strommix mit 40% Erneuerbaren und 13% Atomstrom (wenigstens Co2 neutral).
• Reisedauer für 1000 km: Zwölf Stunden (nach 300 km 30 Minuten laden).
• 10 Jahre Steuerbefreit.
So und jetzt die große Preisfrage: Welches Auto würde ich mir wohl kaufen? Natürlich das Elektroauto. Es hat einfach mehr Vorteile und verursacht weniger Schäden und Leid!
Quellen:
Elektroautos - Wirklich die Zukunft?
Quelle: Dr. Pero Mićić
Elektroauto, Diesel oder Wasserstoff - Womit stoppen wir die Klimakrise? (2020)
Video:
https://www.volker-quaschning.de/artikel/Fakten-Auto/index.php
Quelle Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning
Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin
PKW 2.0 – Das Auto wird neu erfunden (2020)
Youtube:
Quelle Prof. Dr.-Ing. Martin Doppelbauer
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Umfangreiche Faktensammlung von Fraunhofer-Institut für System-
und Innovationsforschung ISI (2020)
https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cct/2020/Faktencheck-Batterien-fuer-E-Autos.pdf
CO2 Studie aus 2020:
https://www.transportenvironment.org/sites/te/files/downloads/T%26E%E2%80%99s%20EV%20life%20cycle%20analysis%20LCA.pdf
Meine Antwort auf dumme Fragen (Original Quelle unbekannt):
Beim Elektroauto werden plötzlich alle zu Umwelt- und Menschenrechtsexperten. Beim Verbrenner hat das bisher nie jemand getan. Wieso also plötzlich beim Elektroauto? Wer hat Interesse daran, dass das Elektroauto als Umwelt- und Sozialsünder dasteht?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Wie ist das also mit den Elektroautos?
Sehen wir uns mal das mit den seltenen Erden an: Zu den »Seltenen Erden« gehören 17 verschiedene Elemente. Die Bezeichnung stammt aus der Zeit der Entdeckung dieser Elemente und beruht auf der Tatsache, dass sie zuerst in seltenen Mineralien gefunden und isoliert wurden. Einige der Metalle der »Seltenen Erden« kommen in der Erdkruste häufiger vor als beispielsweise Blei, Kupfer, Molybdän oder Arsen. Thulium, das seltenste stabile Element der Metalle der »Seltenen Erden«, ist immer noch häufiger vorhanden als Gold oder Platin.
Lithium und Kobalt gehören NICHT zu den Seltenen Erden.
Überhaupt muss man feststellen: Alles was im Akku ist, ist nicht selten. Lithium ist nicht selten, Kobalt ist nicht selten, alles andere auch nicht. Es muss nur mehr gefördert werden, die Reserven sind da und leicht erschließbar. Alleine Deutschland hat schon Reserven für 10 Millionen E-Autos. Das Lithium reicht aber für ALLE Autos weltweit für die nächsten 200 Jahre. Und da ist das Recycling noch nicht mit eingerechnet.
Lithium wird aber nicht nur in Akkus für Elektroautos verwendet. Sehen wir uns einmal an, wo Lithium überall verwendet wird:
Die Firma Primavera in Chile beispielsweise fördern Erdöl - und Erdgas. Die verbrauchen dafür jede Menge Wasser und vor allem Lithium! Lithium ist als Additiv in Treibstoffen und Heizstoffen, sowie Gasen. Ebenso in synthetischen- sowie Mineralölen und in Schmierstoffen! In Alu und Stahlschmelzen wird Lithium verwendet, in der Keramik und Glasindustrie und in der Medizin! Bei der Veredelung und Reinigung von Bunt- und Stahlblechen oder in der Lebensmittelindustrie zum Reinigen von Edelstahl!
Ja, der Lithiumabbau greift in die Natur ein, jedoch viel weniger als die Ölförderung. Leicht »vergisst« man auch zu erwähnen, dass das Lithium in so gut wie allem drinn steckt, sogar im Benzin und in den Autoscheiben und, dass in einem Akku unter 2% Lithium verbaut ist.
Genauso verhält es sich mit dem Kobalt. Kobalt ist in Akkus nur noch wenig enthalten und in der nächsten Batteriegeneration überhaupt nicht mehr.
Kobalt ist aber in den gehärteten Stählen im Verbrennermotor (Kurbelwelle, Nockenwelle etc.) und in gehärteten Stählen in jedem Werkzeugkasten und wird dazu benutzt in der Raffinerie das Benzin zu entschwefeln, damit es nicht nach faulen Eiern stinkt. Zur Zeit sind in Akkus ca. 3-10% Kobalt enthalten. Und bald überhaupt nicht mehr.
90% des Kobalts wird auch nicht von Kindern abgebaut, sondern von großen Bergbauunternehmen.
Abgesehen davon dass es im Kongo schon immer Kinderarbeit gab, ist das natürlich etwas, das wir ändern müssen. Aber das kann man nicht der Elektromobilität anlasten und dem Rest des Kobaltverbrauchs nachsichtig verzeihen, wie man es bisher immer getan hat.
Akkus werden auch z.B. in Bremerhaven schon zu 65% recycelt. Theoretisch wären sogar 95% möglich. Leider wird das Lithium aber noch nicht recycelt, es ist nicht selten und daher nicht teuer genug, um das ökonomisch zu rechtfertigen.
Dagegen ist die Ölförderung zum Betreiben der Autos mit Verbrennungsmotor die reinste Umweltvergiftung. JEDEN TAG verbraucht die Menschheit 94.000.000 Fässer (1 Fass = 159 Liter) Öl. Das Öl muss dazu erst gefördert werden. Die Realität ist, dass Erdöl vor allem von den USA und NATO mit Rohstoffkriegen besorgt werden. Dafür verbraucht alleine das US Militär ca 500.000 Fässer Erdöl PRO TAG!
Die 10 Flugzeugträger, Zehntausende gepanzerten Fahrzeuge, tausenden Kampfflugzeuge, tausenden Helikopter, hunderten Kriegs- und Versorgungsschiffe wollen schließlich betankt werden.
Da fängt es aber erst an: Zuerst müssen die Erdölvorkommen aufwändig gesucht werden, dann EXTREM mühsam und auch energieintensiv gefördert werden, die ganzen Pumpen und Pipelines müssen auch erst gebaut und vor Ort installiert werden (die Metalle und Geräte hierzu wachsen natürlich nicht vor Ort sondern müssen auch aus über (mehreren) tausend Kilometer angeliefert werden.
Aber auch wenn das Erdöl endlich aus dem Boden gepumpt werden kann und dabei nicht gleich eine Umweltkatastrophe ausgelöst wird, muss das Rohöl zur Raffinerie transportiert werden. Mit Schiffen, Tanklastwagen, Zügen oder Pipelines. Auch die mussten energieintensiv gebaut und betrieben werden. Auf jedem Ölfeld brennen Fackeln. Auch auf Förderplattformen im Meer. Hier wird Erdgas abgefackelt, das als Nebenprodukt bei der Ölförderung ans Tageslicht gelangt. Man könnte es in Drucktanks füllen, verflüssigen oder Pipelines bauen, damit es dort genutzt werden kann, wo es gebraucht wird. Das ist aber total unwirtschaftlich. Also wird es verbrannt. Pro Jahr werden 5.455 Milliarden Liter Öl gefördert und mit Schiffen, Tanklastwagen, Zügen oder Pipelines zu den Raffinerien befördert. Auch die mussten energieintensiv gebaut und betrieben werden.
Das meiste Erdöl für die Europäer wird nach Rotterdam geliefert. Die Schiffsreise aus Kuwait beträgt ca 32 Tage. Die riesigen Tankschiffe produzieren nicht nur regelmäßig riesige Umweltkatastrophen, sondern verbrennen auch das enorm giftige und dreckige Schweröl ohne Katalysatoren. Und angeblich stoßen alleine die größten 15 Schiffe mehr Schwefeloxide aus, als alle PKWs weltweit. Das sollte bei der Diesel/Benzinautodiskussion also miteingerechnet werden. Die Raffinierung von Benzin und Diesel benötigt auch wieder ENORME Energiemengen. Wikipedia: »Erdölraffinerien gelten als energieintensive Betriebe und verschmutzen zudem Luft und Grundwasser. Der hohe (bis zu 50 % der Kosten) notwendige Energieeinsatz für die Produktion wird dabei zum Teil aus den primären Energieträgern selbst gewonnen, als auch als elektrische und thermische Energie zugeführt.« Ein Liter Treibstoff benötigt bei der Herstellung aus Rohöl ein Energieäquivalent von 1,6 kWh. Damit fährt ein modernes Elektroauto bereits weiter als die Strecke, die ein Verbrenner mit diesem Liter Treibstoff kommt.
Der Weg ist aber bei der Raffinerie nicht zu Ende. Es geht wieder über LKW, Schiffe, Züge, Pipelines, etc. in die verschiedenen Länder und Tankstellenfirmen, um dann wieder mit Tank-LKW’s zur Feinverteilung an die Tankstellen geliefert zu werden. Und ja, auch die Tankstellen mussten gebaut, betrieben und pausenlos mit Strom versorgt werden. Und die Autos müssen zur Tankstelle gefahren werden, um zu tanken, was die nutzbare Energiebilanz zudem noch verschlechtert.
These: den Menschen, die sich wegen der Kobaltförderung in Afrika über E-Autos beschweren, sind afrikanische Kinder vollkommen egal.
Wie ich zu der Annahme komme? Nun, Kobaltabbau in Afrika, genauer in der DR Kongo ist aus Menschenrechtssicht sicher ein Problem. Das meiste wird zwar in professionellen Minen abgebaut, wo sich an weltweit geltende Vorschriften gehalten wird, aber 10 bis 20 Prozent entfallen auf Kleinbergbau.
Der findet unter unsicheren Bedingungen und oft auch illegal statt. Dort werden mit einfachsten Mitteln Stollen gegraben, wo die Einsturz- und Absturzgefahr entsprechend hoch ist, Todesfälle sind keine Seltenheit. Besonders arme Familien sind dazu gezwungen, auch die Kinder mit zur Arbeit zu nehmen.
Das muss allerdings nicht bedeuten, dass diese Kinder direkt an der Abbaufront tätig sind oder schwere Erzsäcke transportieren müssen, manche lesen auch einfach an der Oberfläche Erzstücke auf oder helfen beim Sortieren. Nein, das kann man eigentlich auch nicht wollen, Kinder sollten in eine Schule, nicht in ein Bergwerk, aber es gibt laut Experten der Zertifizierungsstellen für Konfliktrohstoffe halt problematische und weniger problematische Kinderarbeit.
Am Kleinbergbau hängen in der DR Kongo Einkommensperspektiven für mehr als 100.000 Bergleute und deren Familien. Eine genaue Zahl, wie viele Kinder dort tätig sind, gibt es nicht, aber laut Dr. Philip Schütte konnten bei einer Inspektion von 56 Minen insgesamt 2.500 Kinder gesichtet werden, von denen die allermeisten glücklicherweise leichtere Tätigkeiten verrichteten.
Das ist vom Idealzustand sicher weit entfernt, aber wer das nun zum Anlass nimmt, gegen E-Autos auszuteilen und Verbrenner aus Gründen des Kinderschutzes vorzuziehen, handelt schon etwas irrational:
Ein deutlich schädlicheres Metall als Kobalt ist Blei. Nein, das ist eigentlich zu nett formuliert: Blei ist wohl eines der Elemente, das sich im Ranking um das größte menschliche Leid einen Platz auf dem Siegertreppchen erhoffen kann. Es stört Blutbildung, Herz-Kreislauf-System, Verdauungsorgane, Nieren und besonders das Nervensystem, ist potentiell krebserregend, wird aber nur sehr langsam wieder ausgeschieden und kann sich nach Aufnahme über Jahre auf einen Organismus auswirken.
Besonders bei Kindern ist Blei eine echte Gefahr, da sie prozentual mehr davon aufnehmen und es sich direkt auf deren Lernfähigkeit auswirkt. Zwischen Bleibelastung und IQ kann ein fast schon linearer Zusammenhang beobachtet werden. Es gibt sogar Hypothesen, dass der Rückgang der Verbrechensraten in den USA ab dem Beginn der 90er Jahre mit dem Verbot von verbleitem Benzin zusammenhängt, da verminderte kognitive Fähigkeiten eher zu Aggression und Kriminalität führen.
Weltweit ist das ein riesiges Problem, denn laut Schätzungen leiden weltweit 800 Millionen (!) Kinder an Bleivergiftungen. Symptome bei Kindern sind unter Anderem Kopfschmerzen, Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten, Verhaltens- und Lernprobleme, verlangsamtes Wachstum, Aggressivität, Reizbarkeit, Schwerfälligkeit, Ungeschicklichkeit, Schlaflosigkeit, Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Desorganisation.
Laut Klima- und Umweltspezialist Nicholas Rees ist einer der besorgniserregendsten Auslöser für Bleivergiftungen das Recycling gebrauchter Bleibatterien. Die meisten stammen aus den gut einer Milliarde Benzin- und Dieselfahrzeugen weltweit:
„Dieses Material wird oft unter bedenklichen Umständen hergestellt. Es fehlt an geeigneten Recyclinganlagen, Schutzkleidung und Umweltauflagen. Batterien werden mit bloßen Händen geöffnet, die Dämpfe bei Schmelzprozessen nicht aufgefangen. Und die Orte, an denen das passiert, sind oft in der Nähe von Wohngebieten oder Schulen.“
Diese Arbeit wird oft von Kindern selbst durchgeführt. Wenn nicht, dann tragen die Eltern, die mit Blei arbeiten, den kontaminierten Staub häufig auf Kleidung, Schuhen, Haaren oder Händen nach Hause und setzen ihre Kinder so dem Risiko aus. Nicholas Rees‘ Einschätzung: „Das beeinflusst ganze Gesellschaften“.
Allein in Afrika werden auf diese Art jährlich 800.000 Tonnen Blei hergestellt, nicht wenig davon landet in Deutschland. 2017 hat allein das Bundesland Niedersachsen 110.000 Tonnen Blei aus Nigeria eingeführt. Der Grenzwert für Deutschland liegt in Wohngebieten bei 400 Milligramm pro Kilogramm Erde. Im Umfeld von nigerianischen Recyclingfabriken lagen Messwerte bei 320, 1900, 2700 und 130.000 Milligramm (!) pro Kilogramm Erde.
Wir vergiften also seit Jahrzehnten Millionen Menschen mit einem der gefährlichsten Schwermetalle, die das Periodensystem der Elemente so zu bieten hat, um damit in Verbrenner-Autos herumzufahren. Menschenrechte? Kinderschutz? Bürgerkriege aufgrund von Generationen, die an Bleivergiftung leiden? Egal, das Auto macht so schön brumm-brumm!
Aber wehe, da kommt eine neue Technologie, deren Rohstoffe ebenfalls Probleme verursachen. Dann schwingen sich überraschend viele auf ein unfassbar hohes Ross und erklären sich zu Beschützer:innen von Kindern und verfechten angeblich Menschenrechte, während sie sich bezogen auf den tödlichen Status Quo so fest die Augen zudrücken, dass es schon wehtun muss.
Diesen Menschen sind Kinder in Afrika offenbar vollkommen egal.
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https://graslutscher.de/unterstuetzer/
PS: Die herkömmlichen 12V-Batterien werden leider auch noch in E-Autos verbaut, damit werden Innenbeleuchtung, Soundsystem, Navi, Assistenzsysteme, Zentralverriegelung etc. betrieben. Das ginge rein technisch auch anders, hat aber aus Redundanzgründen Vorteile.
--> Um all diese unerträglichen Zustände zu beenden, kommen wir um ein Lieferkettengesetz wohl nicht herum.
Quellen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kobalt-aus-dem-kongo-hier-sterben-menschen-fuer-unsere-e-autos-a-1291533.html
https://www.spiegel.de/ausland/blei-warum-das-schwermetall-so-gefaehrlich-fuer-kinder-ist-a-763b853b-44b8-43ab-890d-42a5d5324b99
https://www.usgs.gov/centers/nmic/cobalt-statistics-and-information
https://pubs.usgs.gov/periodicals/mcs2020/mcs2020-cobalt.pdf
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73912/Hohe-Bleibelastung-in-der-Kindheit-mindert-IQ-und-spaeteren-soziooekonomischen-Status
https://today.duke.edu/2017/03/lead-exposure-childhood-linked-lower-iq-lower-status
https://en.wikipedia.org/wiki/Lead%E2%80%93crime_hypothesis
https://www.deutschlandfunkkultur.de/blei-recycling-in-nigeria-toedliches-geschaeft-mit-alten.979.de.html?dram:article_id=440741
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nigeria-blei-recycling-fuer-autobatterien-vergiftet-dorf-a-1243727.html
https://olavdreier.ch/2019/05/18/wieso-wir-neues-wie-die-elektromobilitaet-gerne-schlecht-reden/
https://derletztefuehrerscheinneuling.com/mythen/