„Wobei man derzeit eher davon aus geht, dass die nächste Eiszeit aubleibt
Die wäre ohnehin bereits überfällig seit ca 10.000 Jahren. Wir leben ja seit knapp 3 Mio. Jahren in einem Eiszeitalter.
Die Ursachen für das Auftreten von Eiszeitaltern mit während dieser Zeit periodisch wiederkehrenden Eiszeiten ist zwar noch nicht restlos geklärt, aber einige Aspekte gelten als relativ gesichert. Zumindest korrelieren die vermuteten Ursachen sehr gut mit den Ereignissen, und auch der logische Zusammenhang ist stimmig:
Eiszeiten treten in der gleichen Periode auf wie Schwankungen des Erdumlaufs um die Sonne. Diese ist elliptisch und die Rotationsachse der Erde selbst zur Bahnebene geneigt. Diese Neigung verschiebt sich aber mit den Jahrtausenden auf dieser Ellipsenbahn um die Sonne.
Aktuell ist es so, dass wir im Winter auf der Nordhalbkugel (wegen der dort vorhandenen größeren Landmassen schneller auf Strahlungsschwankungen reagierend) sogar näher an der Sonne sind und Im Sommer weiter entfernt. Die Sonnenstrahlen tragen uns aber wegen der im Winter abgewandten Neigung der Erdachse schwächer und die Nächte sind länger.
Verstärkend kommt dazu, dass sich gleichzeitig mehr CO2 in den Tiefen der Ozeane öst, was zu einem Rückgang um bis zu über einem Viertel des CO2 in der Atmosphäre führt, wodurch sich der Treibhauseffekt deulich verringert. Verantwortlich dafür sind kalte globale Meeresströme, die mit CO2 angereichertes Wasser in die Tiefen befördern.
Die zeitliche Korrelation mit den Eiszeiten ist nachgewiesen, über die Ursachen gibt es verschiedene Theorien.
Wesentlich bei diesen sind aber auch die globalen Meeresströmungen, weshalb erdgeschichtlich gesehen auch die Plattentektonik hier einen großen Einfluss zu haben scheint.
Fakt ist, dass aufgrund dieser Bedingungen vor ca 10.000 Jahren eine weitere Eiszeit hätte einsetzen müssen, die eine Besiedelung Nordamerikas und Mitteleuropas durch uns Menschen sehr erschwert hätte.
Dass dies nicht so gekommen ist, dafür ist die bisher plausibelste Theorie, das durch die Kultivierung der Landwirtschaft vor ca 10.000 - 7.000 Jahren größere Mengen CO2 und Methan in der Atmosphäre freigesetzt wurden (Brandrodung, riesige Reisfelder in Asien, ...). Der Anstieg dieser Treibhausgase vor ca. 10.000 Jahren ist nachgewiesen, die Ursache (der Mensch) nicht von der Hand zu weisen.
Deshalb leben wir aktuell in keiner Eiszeit, obwohl die astronomischen Bedingungen (Erdumlaufbahn, Neigung der Erdachse) dafür sprechen.
Und nun hat der Mensch in den letzten zwei Jahrhunderten noch einmal beim CO2 kräftig nachgelegt ...
BTW:
Der Jetstream beeinflusst vor allem lokales Wetter und Klima. Größere Verschiebungen könnten also das Klima hier in Europa durchaus stark beeinflussen, haben aber wenig Einfluss auf das globale Klima.
Anders dagegen die globalen Meeresströmungen, da dort deutlich größere Energiemengen (Wärme) transportiert werden. Die beeinflussen zwar auch lokales Klima (ohne Golfstrom wäre die Ostsee regelmäßig im Winter verreist und in Spanien, Süditalien und vermutlich sogar Nordafrika hätten wir regelmäßig Schnee zu Weihnachten
), aber ihr Einfluss auf die Wasserverteilung zwischen den oberen und tieferen Schichten der Ozeane und damit den Speicherfähigkeit von CO2 aus der Atmosphäre ist wesentlich bedeutsamer.
Und bevor die Frage nach den Quellen aufkommt: Über 90% der Fachliteratur zu diesem Themen