Der Axialflußmotor hat das Problem, daß bei wachsender Baugröße die Rotorscheibe sich im Außenbereich zum Rotor hin biegt; das erfordert eine gewisse Materialfestigkeit, die Masse und Trägheit des Rotors erhöht, und ein sehr mächtiges Lager an der Welle, damit diese Anziehungskraft, die die Antriebskraft des Motors deutlich übersteigt, abfangen kann.
Plus: Im Luftspalt, in dem der Fluß zwischen Rotor und Stator übertritt, wird die Kraft erzeugt. Wenn man im Video die blanken Statorpole (die silbernen Käseecken, um die die Spulen gewickelt sind) anschaut, sieht man: Die Kraft bildet sich auf der gesamten Fläche. Das Drehmoment ist Kraft x Radius. Je nachdem, wo sich eine solche Teilkraft bildet (weiter zur Welle oder weiter nach außen), trägt sie mehr oder weniger zum Drehmoment bei, weil der zugehörige Radius größer oder kleiner ist.
(Und die mit der 3. Potenz anwachsende Masse bei Radialflußmaschinen stimmt auch nur bei massiven Rotoren. Baut man diese hohl, ist das Problem gelöst.)
Der Axialflußmotor ist ein Motor, der in bestimmten Bereichen Vorteile hat. Günstig für die Automobilindustrie ist die flache Bauweise.
Er ist aber keine Wundermaschine, die alle Probleme der anderen Motortypen löst. Er ersetzt sie eher durch andere Probleme. Der Anwender muß entscheiden, welche Sorten von Problemen er besser lösen kann, und dann den passenden Motortyp wählen.
Die Frage nach den seltenen Erden ist davon unabhängig, die trifft genauso Radialflußmotoren. Es ist die Frage, wie ich das Magnetfeld erzeugen will. Und auch hier hat jede Art der Felderzeugung Vor- und Nachteile, und der Entwickler muß entscheiden, wo für ihn das Optimum liegt.