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Schadtoffbelastung v. Umwelt und Menschen durch PFAS

****ra Frau
2.702 Beiträge
Themenersteller 
Schadtoffbelastung v. Umwelt und Menschen durch PFAS
Seit Juni '23 bis Mitte Juli '24 habe ich für das Projekt GerES6 (German Environmental [S]urvey #6 des Umweltbundesamtes gearbeitet und habe dabei auch immer auf meiner Pinnwand berichtet, wo ich war, etc.

Inzwischen kommen die Ergebnisse, schon im Januar: https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/umweltbundesamt-urin-100.html und im August ein größerer Artikel in der NZZ, die EU hat schon reagiert (nicht durchschlagend, aber eindeutig), aber das Kind ist in den Brunnen gefallen, die PFAS sind in der Welt...

Ab 1996 hab' ich in Tübingen Geologie studiert und während des Studiums in der Hydrogeologie als Technische Assistentin gearbeitet, habe PAK-Analytik (https://de.wikipedia.org/wiki/Polycyclische_aromatische_Kohlenwasserstoffe) gemacht und als Studentische Hilfskraft eine Boden-Luft- und -Wasser-Sanierungsanlage bei Sindelfingen gewartet/Proben genommen, etc. ein großer Automobilhersteller in Baden-Württemberg hatte auf diesem Gelände (das zum Aquifer der Mineralthermen Bad Cannstatt gehört!) >30 Jahre lang Dichlormethan veklappt (die Lackierer-Straße wure damit "abgewaschen" und das CH2CL2 mit den Lackresten in 3 offenen Betonwannen (wie Swimming-pools) entsorgt, d.h. es verdampfte nach oben und sickerte durch en Beton nach unten in den Untergrund...

Das hat damals die Leute kaum interessiert... aber heute ist das Jammern groß...

Es gibt hier bestimmt Menschen, die mehr Ahnung von Chemie haben, die möglicherweise auch in dem Thema arbeiten... was können wir tun?

PFAS / Plastikweichmacher sind da, werden weiterhin massiv produziert und wir bekommen sie nicht mehr weg... =>Im Kreis Rastatt wurden durch das Ausbringen von Gülle mit Altpapierresten (als Dünger!) ab 2013 (im Kreis Mannheim ab 2015) ganz großflächig Ackerflächen, Grund-und Oberflächenwasser mit PFAS verunreinigt und damit dauerhaft nicht mehr nutzbar gemacht: https://www.landkreis-rastatt.de/landratsamt/aemteruebersicht/amt-fuer-umwelt-und-gewerbeaufsicht/pfc_pfas

Hier sind genauere Karten mit den Eintragstellen und der Gesamtbesaltung: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/wasser/pfc-karten-online
***ia Frau
751 Beiträge
Zu diesem wichtigen Thema gibt es heute in den Kieler Nachrichten einen ausführlichen Artikel
****42 Mann
4.923 Beiträge
Einmal abgesehen von den Mengen, die sich zweifelsfrei in der Umwelt befinden, was ist gesichert bekannt über die schädigende Wirkung auf Menschen und Tiere und welche der über 10000 verschiedenen Substanzen sind es? So weit ich weiß, liegen für die Mehrzahl der Substanzen keine Untersuchungen vor und viele gelten bisher auch als unbedenklich. Es würde mich sehr interessieren, welche Substanzen es konkret sind und wo sie herkommen. Sprich, was muss ich meiden damit ich meine Emissionen der Substanzen reduzieren kann. Mir ist das Aufzeigen von Mengen, die sich ansammeln zu pauschal, wenn ich mich bemühen möchte auf deren Konsum zu verzichten. Ich möchte die Daten nicht schlecht machen, aber es kommt einmal wieder wie Panikmache rüber. Es wird über Grenzwerte und deren Überschreitung gesprochen. Wo kommen diese her, wer hat sie auf welcher Grundlage definiert obwohl viele Substanzen garnicht untersucht worden sind und wie verteilen sie sich die Grenzwerte auf die Vielzahl der Substanzen? Konkret nachweisbare gesundheitliche Schäden und Klassifizierungen zu entsprechenden Subsubstanzen aus dem Mix kommen in den meisten Veröffentlichungen zu diesem Thema nicht vor. Es wird "lediglich" Alarm geschlagen, dass es viel ist. Wie soll man sein Verhalten ändern, wenn man nicht weiß wo man ansetzen soll?

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin genauso wie ihr gegen den Eintrag von chemischen Substanzen in die Natur und damit die Nahrungskette von Mensch und Tier. Ich bin aber auch dagegen wenig konkrete Aussagen in die Welt zusetzen, die einmal mehr nur eine unscharfe Gesetzesverschärfung mit anschließender Lobbyarbeit und Steuergeldumleitung zur Folge haben. Man denke nur an das Theater mit dem Acrylamid und der schlagartigen Gifitigkeit von Pommes. Auf Nachfrage wie viel Pommes man täglich essen muss, damit es zu den vorhergesagten Gesundheitsschäden kommt, war man im zweistelligen Kilobereich. Ohne Quantifizierung wird auch sauberes Quellwasser giftig.
****ra Frau
2.702 Beiträge
Themenersteller 
Also die PFAS (nach denen ich unter u.A. für's Umweltbundesamt in deutschen Privathaushalten Raumluft/Trinkwasser/Urin/Blut) gesucht habe, dürfen überhauptgarnicht in der Umwelt sein und erst Recht nicht im Menschen, denn die kriegt man nie wieder raus (weder aus den Menschen, noch aus der Umwelt).
=>https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/produkte/ewigkeitschemikalien-pfas-wo-sie-stecken-warum-sie-problematisch-sind-81811
**61 Mann
1.122 Beiträge
Es hilft m.E. nicht, Unverstandenes zu wiederholen. Der Kollege wollte, glaube ich, wissen, für was "PFAS" steht.

Das sind "Per- und Polyfluorierte Alkylverbindungen", künstlich chemisch erzeugte Substanzen.

Für den Nicht-Chemiker dürfte wohl "Teflon" eines der bekanntesten "Produkte" sein, die zu dieser Gruppe Chemischer Verbindungen gehören.

https://de.wikipedia.org/wiki/Per-_und_polyfluorierte_Alkylverbindungen

Das Thema ist im MOment ein wenig in den Fokus der Journalisten "gerutscht". Gibt gerade mehrere Reportagen in verschiedenen Medien und Kanälen darüber.

Ob und wie schlimm das alles ist, kann ich nicht wirklich beurteilen (ich stelle aber auch nichts in Frage).

Generell scheint zu gelten (auch für PV & Co.): Nix, was der Mensch mach oder in die Hand nimmt, bleibt ohne Nebenwirkungen. Und alles, was der Mensch in großen Mengen unter- oder in-die-Hand nimmt, hat große Nebenwirkungen.
****ra Frau
2.702 Beiträge
Themenersteller 
Weiterhin: ... Alle wasser-dicht gemachten Stoffe/Kartons sind mit pfas beschichtet, also Tetrapacks mit Milch/Saft oder Wein, Regenjacken, bzw. Alle Outdoor- oder Motorradfahrerbekleidung, alles bieg-(oder falt- oder knitter-)bare Plastik ist mit PAK (poly-aromatische-Kohlenwasserstoffe) weich gemacht...
****ra Frau
2.702 Beiträge
Themenersteller 
Ich lese gerade "Partikel" von Wolf Harlamder, einen momentan noch überspitzt erscheinenden, aber relativ realistischen Ökothriller über das ganze nicht natürlich vorkommende, künstlich hergestellte Material (Mikroplastik), das in der Endmülllagerstätte (Leber) eingelagert wird und zu Plötzlichen unerklärlichen Todesfällen führt
**61 Mann
1.122 Beiträge
Die Problematik bei solchen Theme ist halt immer (nur ein Auszug aus einer bestimmt viel längeren Liste):

Gibt's einen (weniger oder gar un-gefährlichen) Ersatz?
(1) wenn ja:
(1a) wie teuer wird das?
(1b) Welche "sontigen Nebenwirkungen" bringt ein Umstieg mit sich?

1b kann gewaltig sein. Von Arbeitsplätzen über Anderes, ähnliche und vlt. erst in Jahren sichtbaren Problemen/Gefahren

(2) wenn nein:
(2a) Wollen wir auf die positiven Seiten dieser Sache verzichten?
(2b) kann man es so gestalten, dass "unbeteiligte" eine Chance haben "draussen zu bleiben"?
falls (2b) geht:
(2c) kann man Menschen so informieren, dass sie eine freie eigene Entscheidung treffen können?
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