Resümee des Festivals
Vor etwa über einem Jahr, hatten wir die Idee ein Festival zu veranstalten. Nachdem wir uns Ortskundig gemacht, mit dem zuständigen Bürgermeister und den Ämtern gesprochen hatten, stand der Plan fest, das Festival bei Eldena stattfinden zulassen. Nun stand erst einmal jede Menge Bürokratie an. Als dann alle zuständigen Behörden zufrieden waren, ging die „richtige“ Planung los und wir konnten das Festival online stellen.
Euer Zuspruch und die Anmeldungen zeigten uns, dass wir bis dahin schon einmal alles richtig gemacht hatten. Ein Jahr lang haben wir uns auf dieses Event vorbereitet, mussten leider auch ein paar Tiefschläge hinnehmen (dazu weiter unten mehr). Der Aufbau begann am 10.06.24 auf der grünen Wiese. Einen Tag vor Festivalbeginn waren wir mit dem Aufbau fertig, es fehlten lediglich ein paar Kleinigkeiten, wie Deko, Wegweiser usw. Dies sollte Freitagmorgen noch erledigt werden. Als wir unser Werk betrachteten, waren wir stolz und froh bis dahin alles geschafft zu haben. Dann kam der erste Regen. Es fing klein an und wir dachten noch, gut, dass wir alles fertig haben, jetzt darf es ruhig etwas regnen. Aus dem „etwas“ wurde leider viel. An dem Donnerstag kamen bereits ca. 45 l pro m² runter und das über 3 Stunden. Fassungslos mussten wir zusehen, wie das Gelände und die Zuwege immer weiter absoffen. Endlich hörte es auf und wir begannen, fast von vorn mit dem Aufbau, denn leider brachte der Regen auch einiges an Wind mit, so dass bereits einige Zelte ebenfalls wieder aufgebaut werden mussten. Wir arbeiteten durchgehend bis Freitag. Die Feuerwehr und zahlreiche Bauern mit Traktoren kamen, um uns zu helfen. Es brauchte 12 LKWs mit Kies, 6 Bagger/Traktoren um die Zuwege, die völlig unterspült waren, wieder befahr und begehbar zumachen.
Währenddessen begann bereits die Anreise der Camper. An dieser Stelle ein Dank an alle Camper, die geduldig und verständnisvoll auf den Tagesparkplätzen gewartet haben. Mit einiger Verspätung konnten wir nun endlich das Festival eröffnen. Der Freitag verlief aus unserer Sicht, recht gut. Natürlich gab es noch einiges, was wir definitiv besser hätten machen können. Die Nacht von Freitag auf Samstag war auch wieder mit wenig Schlaf gekrönt, denn hinter den Kulissen mussten wir die beschädigte Infrastruktur wieder vollends aufbauen. Der Samstag begann recht entspannt. Wir starteten pünktlich mit dem Frühstück, dass Wetter sah gut aus, es stand eigentlich einem Megatag nichts im Wege. Ein Teil des Teams war nach wie vor dabei einige Sachen wieder herzurichten, der andere Teil des Teams hat versucht den Gästen den besten Service zu bieten. Der Samstag war für uns alle anstrengend, die Arbeit Tage zuvor und der wenige Schlaf, zerrten an den Kräften, aber wir hielten durch und erfreuten uns an den vielen glücklichen Gästen. Es lief nicht alles 100% rund, dass ist uns bewusst gewesen. Die Shows fanden zwar alle statt, aber mit einiger Verspätung, was zum Teil auch daran lag, dass die Künstler, die wir schon lange kennen, ebenfalls beim Wiederaufbau geholfen hatten. Der Masseur zum Beispiel hatte sich am Freitag verletzt, so dass er leider nicht mehr beim Massagestand arbeiten konnte. Ein paar schwarze Schafe gab es noch: Wie zum Beispiel die Dame vom Bodypainting. Diese war weder telefonisch noch sonst wie erreichbar und hat uns schlicht weg hängenlassen. Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, gab es am Samstag zwischendurch kein Wasser, was dazu führte das die Duschen und die Schaumarea nicht benutzt werden konnten. Irgendein Witzbold meinte, es wäre lustig den Haupthahn (ja leider wurde dieser nicht gut von uns gesichert) aufzudrehen. Also mussten wir die Tanks wieder auffüllen. Zumindest ging der Samstag gut weiter. Die Shows fanden, wenn auch verspätet, statt, die Stimmung war super. Als dann der Hauptact, DJ Jerome, auflegte, war die Tanzfläche voll, der Sound war perfekt, die Lichteffekte erstrahlten und die Wiese bebte.
Nun war es mittlerweile 2 Uhr und aus dem angesagten leichten Regen wurde Gewitter. Aus Sicherheitsgründen haben wir den Hauptfloor geschlossen und alles nach drinnen verlagert. Keine 20 Minuten später, die Party war voll in Gange, kam der zuständige Polizist zu mir und teilte uns mit, dass wir das Festival hier erstmal abbrechen müssen, da das Gewitter und der Regen stark zunahmen. Daraufhin wurden alle Gäste gebeten das Festzelt zu verlassen, leider wurden unsere Bitten von einigen ignoriert, erst nach weiteren Ansagen, verließen alle das Zelt, dass Wasser stand da schon knapp 45 cm hoch. Fassungslos standen wir nun schon wieder im Regen. Da wir zu diesem Zeitpunkt nichts weiter tun konnten, gingen alle zu ihren Schlafplätzen, geschlafen hat allerdings keiner von uns. Der Regen und das Gewitter ließen nicht nach, dazu kamen dann noch starke Böen. Gegen 6 Uhr morgens war uns klar, wir müssen das Festival komplett abbrechen. Nun begann der Wahnsinn (zumindest bei einigen Gästen…) Wir versuchten allen Gästen, die sich auf dem Campinggelände befanden mitzuteilen, dass sie bitte warten mögen. Wir werden alle mit Traktoren vom Gelände ziehen, denn anders war ein Wegkommen nicht mehr möglich. Der größte Teil der Gäste blieb ruhig und wartete ab, aber leider gab es einige die der Meinung waren, sie müssten sofort los, nutzten die Bauzäune als Hilfe um aus dem Schlamm zu kommen und machten damit die Wege noch mehr kaputt. Wir können von Glück reden, dass es nur ein kleiner Teil war, dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Wie schon geschrieben, der Großteil war verständnisvoll und froh, dass wir für alle kostenlos belegte Brote/Brötchen, Kaffee und Softgetränke bereitgestellt hatten. Dennoch gab es von einigen Fragen, wann denn das gezahlte Frühstück stattfindet oder ob sie ihr Geld zurückbekommen. Es ist schon interessant, wie einige in solchen Situationen reagieren… Wir lassen das jetzt hier mal so stehen. Gegen Mittag waren alle Gäste vom Gelände runter und wir standen im Chaos.
Das Wetter war leider auch nach dem Abbruch des Festivals, nicht auf unserer Seite, denn zwischendurch, regnete es immer wieder. Was den Abbau erheblich erschwerte. Die LKWs konnten nicht aufs Gelände und so mussten wir mit Traktor und Hänger alles einzeln an die Straße fahren. Wir haben tatsächlich bis gestern gebraucht, um alles abzubauen, aufzuräumen, zu reinigen und wegzuschaffen. Heute ist der erste Tag, wo wir tatsächlich etwas aufatmen konnten und euch diese Zeilen schreiben können. Wir sind jetzt dabei, alles zu dokumentieren und aufzuarbeiten.
An dieser Stelle möchten wir noch kurz auf ein paar Dinge eingehen. Wie wir am Anfang geschrieben haben, mussten wir bereits kurz vor dem Festival einige Tiefschläge hinnehmen. Ca. 3 Wochen vor Beginn wurde uns mitgeteilt, dass die Firma von der wir die Bühne, die Toiletten und die Duschen bezogen hätten, insolvent gegangen ist und diese nicht mehr liefern können. Wir mussten also in der kurzen Zeit Ersatz beschaffen. Was uns auch größtenteils gelang.
Eine weitere große Unstimmigkeit gab es mit dem VIP Bereich. Wir wollten den VIP Gästen freie Hand und freie Bewegung über das ganze Areal bieten. Leider war das ein Fehler, denn unser Vertrauen wurde zutiefst missbraucht. Im VIP Bereich z. B. gab es kein Pfand auf die Becher, was einige VIP Gäste dazu bewogen hat ihre Becher an den anderen Ständen abzugeben, um die 2 € Pfand zu erhalten, zum Glück hatten wir im VIP Bereich andere Becher, zu flog das das ganze ziemlich schnell auf. Zeitgleich, gab es mehrere VIP Gäste, die meinten sie müssten anderen Gästen (nicht VIP) Getränke und Essen ausgeben. Nur ein Beispiel: Unter einem Kuppelzelt saßen 8 Damen, wovon nur eine Dame ein VIP Band hatte, aber alle anderen hatten ein VIP Becher in der Hand. Als wir die Dame darauf ansprachen, war sie völlig entsetzt und tat das ganze ab, mit dem Satz, es sei ja nicht schlimm, es wären nur 7 Getränke, diese 7 Getränke hatten einen Wert von über 70 €! Dies war leider kein Einzelfall. Wir mussten tatsächlich 2 Security Leute im VIP Bereich platzieren, damit diese weitere Vergehen verhindern können. Wir werden aus diesen Gründen beim nächsten Festival keinen VIP Bereich mehr anbieten.
Auf weitere Einzelheiten zu Plünderungen und Zerstörungen möchten wir nicht mehr weiter eingehen.
Kurz um, bei allem Stress den das gesamte Team hatte, sind wir der Überzeugung dieses Festival zu wiederholen. Daher werden wir 2025 das Equinoxe Vibes Festival wieder veranstalten, natürlich mit einigen Änderungen. Den neuen Termin werden wir zeitnah ankündigen. Die Tickets vom Sonntag behalten ihre Gültigkeit, bzw. können für 2025 verrechnet werden. Genaueres dazu werden wir mit Veröffentlichung des neuen Termins mitteilen. Wer an dem Folgetermin 2025 nicht teilnehmen kann, der hat die Möglichkeit, sein Ticket auch bei uns im Club mit einem normalen Eintritt verrechnen zu lassen.
Zu guter Letzt möchten wir noch einmal allen Helfern danken! Ihr habt trotz des Chaos Ruhe bewahrt und einfach durchgezogen! Unser dank gilt ebenfalls denen, die freiwillig oder unfreiwillig kurzfristig zu Helfern wurden und uns einfach unterstützt haben.
Also lasst uns alle auf 2025 freuen. Equinoxe Vibes Festival 2.0 kann beginnen!
LG von Andreas und dem gesamten Equinoxe Team