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Erniedrigung als Praktik und Selbstbewusstsein

**********audia
4.914 Beiträge
Themenersteller 
Erniedrigung als Praktik und Selbstbewusstsein
Um nochmals ein besseres Verständnis zum BDSM-geprägten Erniedrigen zu bekommen, eben mit allen Facetten aus dem Blickwinkel der aktiven und passiven Beteiligten, bringe ich mal eine neue Betrachtungsweise in die Runde.

Thema Selbstbewusstsein und die Praktik des Erniedrigens. Inweiweit ist das eigene, im Idealfall gut installierte Selbstbewusstsein nützlich, wichtig, gar hinderlich bei einem Erniedrigungs-Play. ??

Wer ein sehr gutes Selbstbewusstsein hat, ist unerschütterlich, so dachte ich zumindest damals. OK, im allgemeinen Leben wird es immer wieder Situationen geben, wo ein zumindest gutes Selbstbewusstsein unerlässlich ist, aber wie sieht es in einem intimen BDSM-Play aus.?

Hypothese:
Haben es sehr selbstbewusste Menschen in einem solch gelagerten BDSM-Play einfacher, als beispielsweise Menschen, welche über kein so gutes Selbstbewusstsein verfügen, ist es da gar schädlich, schlechter durchführbar o.ä. ?

Fallbeispiel:
Ein sehr selbstbewusster submissiver und masochistischer Part möchte in einem Erniedrigungs-Play mal vom dominanten Part so richtig "wie Dreck" behandelt werden. OK, das ist hier jetzt ein von mir etwas krass gewähltes Bild, aber zur Illustration finde ich es für eine hypothetische Anwendungsweise gut gewählt.
Wird es für den passiven Part, eben mit sehr gutem Selbstbewusstsein besser zu ertragen sein, würde der Part auch noch mehr Lust dabei verspüren, oder seht ihr beispielsweise garkeine elementare Verbindung zwischen dem Selbstbewusstsein eines Playpartners und der Erniedrigungs-Praktik ?

Ja, das sind mal so ein paar weitere Gedanken meinerseits zu dem Playverlauf und einer Playdynamik.

Oder anders gedacht: Sind Menschen, welche eher sensibel und nicht so stark selbstbewusst sind, per se, für die Erniedrigungspraktik nicht wirklich geeignet ?

*gruebel*
*********iette Frau
5.077 Beiträge
Ich denke ein gesundes Selbstbewusstsein ist wichtig, damit die Erniedrigung nicht schädlich wird.
Ich weiß, dass ich bei manchen Dingen sehr empfindlich bin und würde mein Herr mich regelmäßig damit erniedrigen, würde ich es irgendwann glauben und das wäre nicht unbedingt gut für mich.
**********audia
4.914 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Belle_Juliette, ja vielen Dank für Deine Sichtweise.
Du beschreibst ja einen eventuellen kognitiven Vorgang, als du erwähntest wenn dein Herr dich regelmäßig mit einer bestimmten Sache erniedrigt, das Du das dann "glauben" würdest.

Würde ein hypothetisch sehr selbstbewusster Mensch dann diesen gedanklichen Vorgang überhaupt so "zulassen", wenn er mit dem Bewusstsein ausgestattet ist, das es ja "keine wirkliche Verletzung der Persönlichkeit" darstellt und eben ein "Play" ist.??

Ich könnte mir schon vorstellen, das Menschen, welche nicht so gut selbstbewusst aufgestellt sind, dabei in´s Hadern kommen können, so rein emotional gedacht. Oder liege ich da total falsch. ??
****_87 Frau
194 Beiträge
Die Sache ist ganz einfach. Es kommt auf die Bindung an!
Mein Herr steht total auf Erniedrigung und ich auch. Da ich weiß wie sehr er mich schätzt sehe ich es als Kompliment. Ist es dann noch erniedrigen? Nein für mich nicht. Wir haben beide unseren spass.

Ein fremder erniedrigt mich... Naja da er/sie mir nichts bedeutet und ich gelernt habe damit umzugehen ist es mir egal bzw provoziere da auch gerne weil ich es eben als Kompliment sehe oder es mir einfach egal ist.

Trifft mein Herr aber den Nagel auf den Kopf was noch nie absichtlich und im "Spiel" passiert ist braucht es viel after care....

Hoffe Das hilft dir
****_87 Frau
194 Beiträge
Nachtrag. Mein Herr sagt immer ich wäre dumm. Wir machen beide Witze drüber. Ich habe studiert, promoviert und finanziere mein Leben selbst.

Immer wenn ich eine echt dumme Idee habe sage ich sie ihm und wir lachen gemeinsam drüber. Ist auch meine lieblingsausrede. Naja weil ich dumm bin herr 🤷🏽‍♀️
*******979 Mann
69 Beiträge
Im Play kann es eigentlich nicht demütigend genug sein, aber im Nachhinein kommt mir manchmal der Gedanke, diese oder jene Person hat mitbekommen, wie mit mir dieses oder jenes passiert ist.
Ich glaube mein Selbstbewusstsein ist genug ausgeprägt darüber zu stehen, aber der Gedanke ist mir eben nicht fern.
Es beginnt doch schon damit wenn man sich selbst fragt wie selbstbewusst man ist. Ich bin zum Beispiel der Meinung ich bin eine so halb selbsbewusste Sub. Ich arbeite aber auch an meinem Selbsbewusstsein, weil ich weiß dass ich das brauche. In manchen Dingen bin ich gut und in manchen bin ich schlecht. Ich kann über mich selbst lachen fühle mich aber durch Worte die mich nicht angreifen sollen anderer getriggert da genau diese ein wunder Punkt sind was dazu führt mich genau in den Punkten zu bessern und solange ich daran arbeite solange stört es mich auch noch. Anders ist es, auf mich bezogen, wenn ich etwas herbeiführe wofür ich mich schämen soll. Woher weiß man denn jetzt wie gut das eigene Selbstbewusstsein ist?
Achso…
der letzte Beitrag kam vom Baby falls das nicht klar sein sollte.😁
**********audia
4.914 Beiträge
Themenersteller 
An Baby_s_Daddy.
Deine Fragestellung im letzten Satz eures Postings geht ja in Richtung meiner "Zweifel", oder besser formuliert in Richtung meiner Gedanken zum Erniedrigungs-Play.

Ja, woher weiß man das ?? Ich kann da auch nur aufgrund von selbst erlebten Dingen auch im nichtsexuellen Lebensbereich sprechen. In meinem damaligen Schulumfeld war man tatsächlich richtig "arm dran", wenn man kein gutes Selbstbewusstsein hatte. Das nennt man wohl toxisches Umfeld. Da musste ich auch 10 Jahre meines Lebens durch, da ich anfänglich auch kein so dolles Selbstbewusstsein hatte. Das musste ich mir sehr schnell und sehr hart aneignen, ohne weitere Hilfestellung durch Eltern oder Lehrer. Auf meiner Schule gab es "echte" Erniedrigungen, Beleidigungen, Prügel nach der Stechuhr, Ausgrenzungen, Diskriminierungen usw. usw. Das hatte aber gewiss nichts mit Lustgewinn zu tun, das war damals die brutale Schul-Realität. OK, das hat jetzt zwar nichts mit gelebter Sexualität zu tun, aber es kann als Parallelbeispiel zu meinem anfänglichen Gedanken durchaus sinnvoll erscheinen, eben für ein besseres Verständnis.

Mit Selbstbewusstsein assoziierte ich in der Vergangenheit immer Menschen, welche stark sind, körperlich wie geistig, welche sich in Gefahren- oder Mobbingsituationen sehr gut zu verteidigen wussten, aber auch Menschen, welche unerschütterlich sind, egal was auf sie auch so hereinprasselt, das kann im Arbeitsbereich, oder auch im privaten Bereich gelten. Ebenfalls als selbstbewusst erachte ich auch Menschen, welche solidarisch sind, sich auch für andere, mitunter schwächere Menschen einsetzen und ihnen "beistehen", egal bei was. Krawallmacher, Schlägertypen habe ich nie als selbstbewusst angesehen, auch wenn sie auf den ersten Blick so gewirkt haben mögen. So habe ich es damals zumindest für mich selbst erfahren, gelernt und angenommen.

Ich verbinde hier in dem Erniedrigungs-Play eben, wenn es positiv und lustvoll verläuft, eben die Verbindung zwischen dem Play an sich und selbstbesussten Individuen, welche durch ein solches Play, egal wie hart oder belastend es auch angelegt sein mag, nicht erschüttert werden können, sei es seelisch oder körperlich.
Durch mein Verständnis für die Wirkungsweise von Selbstbewusstsein gehe ich mal davon aus, das sehr selbstbewusste Individuen ein Erniedrigungs-Play wohl besser und lustvoller durchleben werden, als Individuen, welche ein eher schlechter entwickeltes Selbstbewusstsein haben.
OK, alles basierend auf meinem momentaren theoretischen Kenntnisstands in Verbindung mit erniedrigenden Praktiken und nicht mit dem allgemeinen Lebensgeschehnissen.
Vielleicht liege ich aber auch total falsch mit meinen Annahmen und meiner Sicht zum Thema Selbstbewusstsein. Wenn dem so sei, bin ich selbstverständlich auch an aktuellerem Wissensinput interessiert. *gruebel*
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