Ich bin aktuell nicht mehr auf dem aktuellen Stand, da es mir mittlerweile eher schwerfällt, sowas zu lesen - aber ich fand früher „Time of lust“ von Megan Parker sehr geil.
Junges Mädchen trifft ihre große Liebe - das kennen wir mittlerweile zur Genüge. Doch leider entpuppt sich diese große Liebe nicht als dominanter Mann mit großem Herz, sondern als purer Sadist.
Das 17-jährige Model Zahira begegnet ihrer großen Liebe im Flugzeug. Nach einem Blick in Santiagos Augen ist sie ihm bereits verfallen. Nach einem kurzen Treffen auf der Flugzeugtoilette ist sie schon bereit, alles für ihn zu tun.
So begleitet sie ihn auf seine Privatinsel "Ivory". Sexy Männer, eine wunderschöne Landschaft, ein Luxus-Haus, die wunderschönsten Kleider und Schuhe - das reinste Paradies.
Oder doch nicht? Zahira erlebt Verlangen und Lust - doch genauso viel Schmerz und Leiden. Entpuppt sich das Paradies vielleicht doch eher als Hölle?
Eines schafft dieses Buch gewiss: Es fesselt!
Es sei jedoch direkt gesagt, dass es nichts für schwache Gemüter sein dürfte. Es gibt viele Szenen, bei denen man sich schnell denken kann "Das ist krank!". Zahira erlebt mit Santiago und den anderen Männern auf der Insel keineswegs nur Lustschmerz und lustvolle Erniedrigung, sondern auch puren Schmerz, der sie ohnmächtig werden lässt, und Erniedrigungen, nach denen sie die Insel schnellstens hätte verlassen sollen. Leider ist sie Santiago ja sofort verfallen und ist ihm so hörig, dass es einem als Leser manchmal schon weh tut und man sich nur noch denken kann "MÄDEL, LAUF!". Gelegentlich habe ich gehofft, dass es so viel Naivität nicht im realen Leben gibt. Ich vermute jedoch, diese Hoffnung wird sich nicht erfüllen.
Ich kann allerdings nicht umhin - obwohl Santiago ein sadistischer Mistkerl ist und einige Szenen mir einen Schauer über den Rücken jagten, bin ich gefesselt. Ich war schon vom Klappentext begeistert - ich musste wissen, wer Santiago ist, wieso Zahira ihm sofort verfallen ist und was auf der Insel passiert. Nach dem Lesen einiger Rezensionen wurde das Verlangen noch stärker - obwohl die Rezensionen eher negativ waren, da sich anscheinend viele Leser nicht für die krasseren Szenen begeistern können.
Einige vergleichen "Time of Lust" mit "Shades of Grey". Diesem Vergleich kann ich überhaupt nicht zustimmen. So viel Erniedrigung und Gewalt gibt es in "Shades of Grey" bei Weitem nicht. "Shades of Grey" würde ich eher als Liebesgeschichte bezeichnen, "Time of Lust" keineswegs.
Was mir besonders gefällt, ist Megan Parkers Schreibstil. Die Geschichte wird aus Zahiras Sicht erzählt - in der Ich-Form. Trotzdem schafft Megan Parker es, dass man sich nicht zu sehr in Zahira hinein versetzt. Die Geschichte erscheint eher so, dass Zahira sie im Nachhinein jemandem erzählt, also darüber berichtet und es nicht im Moment des Lesens gerade erlebt. Dadurch kann der Leser doch ein wenig mehr Abstand wahren - zumindest ist es mir möglich gewesen.
Megan Parker schafft es also, zwar eine Beziehung zwischen dem Leser und Zahira aufzubauen, aber diese gleichzeitig nicht zu stark werden zu lassen.
Mein Fazit lautet, dass Megan Parker mit "Time of Lust" eine interessante BDSM-Geschichte geschrieben hat. Santiago ist jedoch einfach ein reiner Sadist, dem es recht egal scheint, was er seinen Opfern antut.
Trotz allem gefällt mir die Story. Sie ist manchmal unfassbar, manchmal krank, aber spannend.
EInzelne Szenen schaffen es, das erste Buch zu übertreffen, was die Grausamkeit angeht, aber trotzdem hat es mich weiterhin fasziniert. Ich musste wissen, wie es weiter geht und kann auch jetzt den dritten Teil kaum erwarten.
Auch "Absolute Hingabe" sollte man lieber nicht lesen, wenn man keine Gewalts- und Erniedrigungsszenen vertragen kann. Doch wer auch die "härteren" Dinge lesen mag, ist mit "Time of Lust" sicherlich gut bedient.
Allerdings sollte man sich auch hier bewusst sein, dass keine vertrauensvolle BDSM-Beziehung vorherrscht, sondern hauptsächlich pure Sadisten vorkommen, die keine Rücksicht auf die Grenzen ihrer Opfer nehmen.
Ebenfalls positiv in Erinnerung habe ich „Erinnerungen an Schloss B.“ von Jean P. Auch wenn ich mich gar nicht mehr konkret erinnere……
War ich möglicherweise grenzenlos? Konnte ich deshalb keine Grenzen setzen, weil ich einfach keine hatte?
Ich erschrak bei diesem Gedanken. Wo waren sie geblieben? Wie weit musste ich noch laufen, um an sie zu gelangen?
Jedes Wesen braucht doch eine Grenze!
In die Schmerzen, die nichts Lustvolles mehr hatten, mengte sich die Erinnerung, wie schön es doch war - damals, zwischen ihm und ihr. Damals, als ihr lustvolles Spiel begann.
Wie prickelnd es war, seine Hand oder auch die von ihm geführte Gerte auf ihrem entblößten Po zu spüren. Wie erregend es war, wenn er sie bestrafte. Züchtigte für Fehler, die nur ihm und ihr als solche erschienen.
Rituale ihrer Innigkeit, die in der Sehnsucht gipfelten, endlich von ihm genommen zu werden.
Wo war das nur geblieben?
Wo war er nur geblieben?
aus: "Erinnerungen an Schloss B." von Jean P.
Teresa hat in ihrer Zeit mit Jean nicht nur größte Lust erlebt, sondern in den immer heftiger werdenden SM-Spielen auch Grenzen erreicht und sich oft gefragt, wie weit sie bereit ist, zu gehen. Zunächst unklare Ereignisse haben Teresa und Jean zunächst entzweit.
Nun beginnt Teresa einen Briefwechsel mit Jean und schildert romanhaft die Geschehnisse der Vergangenheit.
In ihren Erzählungen knüpft sie an einen gemeinsamen Besuch bei Freunden an. Immer schneller und immer tiefer gerät sie in einen Strudel aus Lust, Unterwerfung und Hingabe. Während eines Festes auf dem barocken "Schloss B." treiben Schmerz und Demütigung Teresa an ihre Grenzen. Nur der Gedanke an ihren Geliebten, an Jean, hilft ihr, nicht den Mut zu verlieren.
Bald erkennt sie auch, dass alles, was geschieht, ein Spiegel ihrer Seele ist. Sie erkennt, dass sie nur an ihr Ziel kommt, wenn sie aktiv mitgestaltet statt passiv zu bleiben.
Im Laufe des Briefwechsels verarbeitet Teresa nicht nur die Erlebnisse auf "Schloss B.", sondern nähert sich auch Jean wieder an.
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Mit "Erinnerungen an Schloss B." ist es Jean P. gelungen, widersprüchliche Gefühle in mir zu wecken.
Im ersten Teil des Buches fiel es mir zeitweise wirklich schwer, weiterzulesen! Es fällt so leicht, sich mit der Protagonistin Teresa zu identifizieren, dass ihre Zweifel und ihre Zerissenheit extrem gut bei mir ankamen. Es gab Szenen, in denen ich stellvertretend für Teresa "STOPP!" schreien wollte.
Jean schafft es, dem Leser wirklich deutlich zu machen, was dieser Sog der Unterwerfung eigentlich bedeutet. Wie verschwommen Grenzen sind.
Ich glaube, ich habe es bisher selten erlebt, dass ich mich in einen Protagonisten so gut hinein fühlen konnte wie in Teresa. Ich kann das zwar generell und mache es manchmal auch zu stark - aber bei Teresa war es irgendwie anders. Ihre Zerrissenheit kam gut bei mir an, glaube ich. Ich frage mich, ob sie sich auch manchmal so überrumpelt, allein gelassen und unsicher gefühlt hat, wie ich es für sie gefühlt habe?
Manches Mal habe ich mir gedacht, das geht zu schnell. Was ist los? Wo ist Jean? Was passiert hier? Will sie das wirklich? Wie weit will sie gehen? Kann sie noch abbrechen? WILL sie noch abbrechen?
Ich fühlte mich besonders in den Szenen, in denen deutlich wird, dass sich alle außer Teresa wohl schon länger kennen und jeder weiß, was los ist, was passiert, so allein. An Teresas Stelle. Umso schöner waren die Momente, in denen Jean sich um Teresa kümmert und sie doch irgendwie "beschützt".
Was ich von Eva halte, wusste ich in diesem Buch lange nicht genau. Auch sie ist in kurzen Momenten wieder so liebevoll, doch dann geht das Spiel wieder voll weiter. Eva zieht Teresa in den Strudel des Sklaven-Daseins. Doch inwiefern will Teresa es? Was will Jean? War da wirklich ein wenig Wehmut, als Teresa zugestimmt hat? Wäre Jean sonst wirklich mit ihr gegangen?
Und das 'Spiel'... ist es überhaupt noch ein Spiel? Oder ist es nicht schon längst bitterer Ernst?
Ich war immer gespannt, wie es weiter geht, aber ich hatte auch "Angst" davor, wie es weiter geht. Vielleicht hatte ich auch immer im Hinterkopf, dass irgendwas zur Trennung von Jean und Teresa sowie Eva und Teresa führte? Vielleicht war es die unbewusste Angst, dass es doch zu weit geht und vor allem die Beziehung zwischen Jean und Teresa daran zerbricht?
Das Verlangen, das Buch zu beenden und Teresa so zu "erlösen", war manchmal wirklich groß. Doch ich bin wie sie: Die Neugier war größer. Ich musste wissen, was noch passiert!
Meine Erleichterung war riesig, als sich im zweiten Teil alles wendete. Ich habe vorher so sehr mit ihr mitgelitten, dass es schön war, zu lesen, wie sie sich wehrt. Und zwar nicht indem sie flüchtet, sondern indem sie aktiv in das Geschehen eingreift!
Auf jeden Fall war der zweite Teil deutlich einfacher zu lesen, da weniger nervenaufreibend! Nicht dass der erste Teil schlecht gewesen wäre! Aber die Emotionen kamen für mein schwaches Gemüt zu sehr bei mir an
seufz Aber vielleicht ist dadurch der erste Teil eigentlich der bessere? Aber besser kann man auch nicht sagen, weil der zweite Teil mindestens genauso gut ist - wenn auch anders. Ich glaube, ich versuche gar nicht erst, die beiden miteinander zu vergleichen
Lest einfach selbst und bildet euch eure eigene Meinung!
Wie bei Jean P. üblich, bleibt aber doch wieder einiges offen, wozu sich der Leser selbst seine Meinung bilden oder einfach zwischen den Zeilen lesen muss!
Der Schreibstil ist in "Erinnerungen an Schloss B." irgendwie anders als z. B. in "Teresas Begehren" oder "Liebesspiel", aber dadurch nicht schlechter! Dadurch wird deutlicher, dass hier nun Teresa die Geschichte erzählt und nicht - wie in "Teresas Begehren" - Jean. Die erotischen Szenen sind wieder sehr stilvoll - nicht 'billig', aber trotzdem sehr detailliert. Perfekt!
Abschließend bleibt eigentlich nur, dass das Buch einfach grandios ist! Es ist definitiv empfehlenswert und lohnt, gelesen zu werden! Allerdings ist es keine Geschichte für zwischendurch, sondern trifft den Leser mitten ins Herz.