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Kritisches Feedback zu Konsent vs. Konsens 2. Anlauf

*******eeps Paar
217 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Kritisches Feedback zu Konsent vs. Konsens 2. Anlauf
Danke für euer Feedback. Wir haben den Text komplett überarbeitet.
Dürfen wir erneut um kritisches Feedback bitten?
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Das Erotic Flow Experience ist einzigartig weil Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen rasch zusammefinden. Die Basis bildet das Raumkonzept mit dem «dunklen Zugsabteil», dem «schwach beleuchteten Tower» und dem «Raum der achtsamen Berührungen». So finden die Teilnehmenden jederzeit ein für sie stimmiges Umfeld und die erotische Energie kann kontinuierlich ansteigen.
Dies bedingt jedoch, dass die Menschen befähigt werden, in ihre Körgefühle hinein zu spüren, auf ihre Körperstimme zu hören und in ihre Selbstwirksamkeit zu kommen.

 Mit dem Konsent-Kennenlernen wirst du darin bestärkt, deine Selbstverantwortung wahrzunehmen und anderen Menschen selbtwirksam zu begegnen. Bereits beim spielerischen Kennenlernen lernst du, deinem Gegenüber mitzuteilen, wieviel Nähe du zulassen willst und wieviel Distanz du brauchst. Dein Gegenüber darf lernen, deinen Entscheid zu akzeptieren. Nach 15-20 Minuten sind die Magnetfelder zwischen jeder Frau und jedem Mann geklärt und das Knistern des steigenden Energielevels wird fühlbar.

 Durch die Konsent-Grenzen gewinnst du Sicherheit im selbstwirksamen Handeln. Während 15-20 Minuten lernst du auf lustvolle Art, deine Körpergefühle wahrzunemen. Du lernst deinem Gegenüber mitzuteilen, wie es sich noch besser anfühlt. Ausserdem wirst du befähigt, Grenzen zu setzen oder dein Umfeld zu wechseln.
Die Begriffe «Konses» und «Konsent» stammen aus der der Lehre der Selbstorganisation.

 Wenn sich eine Gruppe in einer neuen, unbekannten Situation selbst organisieren soll versucht sie, einen «Konsens» zu finden, also einen Vorschlag, zu dem alle «ja» sagen können. Die Entscheidfindung dauert lange und oft einigt sich die Gruppe nach stundenlangen Diskussionen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.

 Auf die Sexualität übertragen bedeutet «Konsens»: Ich übernehme die Verantwortung für mein Gegenüber und mache nur das, von dem ich sicher bin, dass es für mein Gegenüber stimmt. Warscheinlich ist dies die Missionarsstellung. Unbekanntes auszuprobieren, ist so schier unmöglich. Ein Grund übrigens, warum viele Beziehungen rasch einschlafen.

 Beim «Konsent» geht die Verantwortung von der Gruppe an den Einzelnen über. Er muss nicht mehr aktiv zustimmen, sondern aktiv Nein sagen, wenn für ihn etwas nicht stimmig ist.

 In der Erotik öffnet sich so ein grosses Feld zum Explorieren und Ausprobieren von Neuem: Ich muss jetzt nicht mehr vorgängig aktiv zustimmen, sondern darf unterwegs entscheiden. Es liegt in meiner Verantwortung, laufend in mich hinein zu spüren und selbstwirksam zu agieren, wenn eine Situation für mich nicht mehr stimmig ist.
Beim Erotic Flow Experience gibt es Situationen, bei welchen «Konsens» versagt und «Konsent» zum Zug kommt.

 Im dunklen Raum sehen sich die Teilnehmenden nicht. Sie bewegen sich tastend und die Berührungen sind zufällig. Das vorgängige Einholen einer Zustimmung ist nich möglich.

 Ebenso ermöglicht erst der «Konsent» das Entstehen von Dynamik in einer Gruppenmassage mit absichtslosen Berührungen.
In Situationen mit Gruppendynamik kann es herausfordernd sein, zu zeigen was sich für dich noch besser anfühlen würde. Selbstwirksames Agieren kann hier bedeuten, dass du das Umfeld wechselst, wenn sich die Dynamik für dich nicht mehr stimmig anfühlt.
***lo Mann
826 Beiträge
Kompromiss vs. Konsens
wenn ich "nur das mache was für den andere *n stimmt" ist dies ein Kompromiss und kein Konsens

Wahrscheinlich sollte ich wirklich mal so einen Anlass besuchen, wenn da gar in der Gruppe!! innerhalb von 20 Minuten Konsense gefunden werden, welche in sonst zu viel banaleren Dingen weder in 10 Jahren Beziehungs- noch Männerarbeit nicht finde.

Chapeau! *hutab*
********h_68 Mann
337 Beiträge
Wenn man nur das macht was für beide stimmt, dann mag das ein Kompromiß sein, weil alles was nur einer möchte ausgeklammert oder verschoben auch mal wird! Allerdings denke ich ist es viel Eher dann auch eine Frage von Repekt und Achtung, Wertschätzung und wenn es richtig passt oder man sich dann etwas mehr auch zutraut mit der Zeit, dann ist ja auch der Kompromiss dann etwas kleiner oder der Kontent entsprechend größer!
****ggi Paar
622 Beiträge
Der Ansatz, ich tue nur das, was ich selber möchte, fuehrt zu einer ethischen Basis, aber berücksichtigt nicht die persönliche Vorlieben.

Einfaches Beispiel : wenn ich nicht gerne gestreichelt werde, mache ich das dennoch bei anderen, die gerne gestreichelt werden.

Manche wollen gerne in den Arm genommen werden, oder bekommen auch mal gerne einen Kuss. Andere nicht...

Ein kleinster gemeinsamer Nenner kann auch nahe Null sein.
*******eeps Paar
217 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ***lo:
Kompromiss vs. Konsens
wenn ich "nur das mache was für den andere *n stimmt" ist dies ein Kompromiss und kein Konsens

Wahrscheinlich sollte ich wirklich mal so einen Anlass besuchen, wenn da gar in der Gruppe!! innerhalb von 20 Minuten Konsense gefunden werden, welche in sonst zu viel banaleren Dingen weder in 10 Jahren Beziehungs- noch Männerarbeit nicht finde.

Chapeau! *hutab*

Du kennst bestimmt die Geschichte vom der Orange, der Frau die den Orangensaft für ihren Drink und dem Mann, der die Orangenraspel für einen Kuchen möchte.
Kompromiss: Jeder kriegt eine halbe Orange. Das ist zwar nicht befriedigend aber besser als nichts.
Konsens: Die beiden sprechen zusammen über ihre Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche und finden heraus, wie sie ihre Bedürfnisse integrieren können. Wie du @***lo schreibst, kann es bereits bei zwei Menschen herausfordernd sein, einen Konsens zu finden und die beiden finden sich häufig bei einem Kompromiss wieder.

Um die Selbstwirkasmkeit auch während den magischen Momenten des dynamischen Energieanstiegs sicherzustellen, führen wir zu Beginn der Erotic Flow Events jeweils lustvoll in das Konzept des Konsent ein. Seither haben die Befürchtungen bezüglich übergriffigen Sitautionen massiv abgenommen.

Lieber @***lo wir freuen uns sehr auf eure Teilnahme am Event #33 Erotic Flow für Frauen & Paare
***lo Mann
826 Beiträge
@*******eeps du hast nach Feedback gefragt, nicht ich ..
****70 Paar
115 Beiträge
Bei der Tantramassage stellen sich solche „Abstimmungsprobleme“ nicht, weil die Rollen klar verteilt sind in Gebende und Empfangende. Zudem wird vor dem Beginn der Massage offen kommuniziert, was aus medizinischen und anderweitigen Gründen nicht erwünscht ist. Diese Konstellation schafft eine Vertrauensbasis, die unseres Erachtens für erotische Begegnungen mit neuen, noch fremden Partnern unerlässlich ist.
*******eeps Paar
217 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Danke @****70 für euren Beitrag. Heisst für euch "Tantramassage" Zweiersetting? Welche Erfahrungen habt ihr mit Gruppenmassagen gemacht?
****70 Paar
115 Beiträge
Nein, ein „Zweiersetting“ bevorzugen wir nicht unbedingt. Wir haben ein Seminar für 4-händige Tantramassagen besucht, dieses genossen und fühlten uns in der Gruppe gut aufgehoben, obschon wir mit Abstand die ältesten Teilnehmer waren. Praktiziert haben wir solche Massagen privat leider nur selten. Tantramassagen in Gruppen haben sich für uns leider nie ergeben, obwohl wir seit Jahren einen Austausch dieser Art suchen.

Tantramassagen gefallen uns deshalb so sehr, weil sie in einem geschützten, von Respekt und Achtsamkeit geprägten strukturierten Rahmen stattfinden, in dem sich auch Frauen sicher fühlen können. Um ein vertrauensvolles Ambiente zu schaffen, ist unseres Erachtens eine offene, völlig transparente Kommunikation Voraussetzung. Nur so können Missverständnisse ausgeräumt und ein übergriffiges Verhalten vermieden werden. Unter diesen Voraussetzungen – wenn sich auch intime Berührungen für alle stimmig anfühlen – werden Massagen zu einem Genuss.
*****n80 Mann
77 Beiträge
Lieber Beat, du stellst ein sehr wichtiges Thema zur Diskussion und gehst schon mal in Vorleistung. Danke!

Die Abgrenzung von Konsens und Konsent ist aus meiner Sicht hochgradig problematisch. Konsens ist ein deutsches Wort, viele haben eine Ahnung, was damit gemeint ist. Konsent hingegen ist kein deutsches Wort. Es ist im Duden nicht enthalten. Meinst du eine Verdeutschung des englischen consent? Das englische Adjektiv von consent ist consensual. Der Duden kennt das Wort konsentieren, doch das ist vom Konsens abgeleitet. Letzlich funktioniert die Abgrenzung wohl deshalb nicht, weil beide Wörter im Lateinischen denselben Ursprung haben (consensus/consentire).

Hier bergen sich für mich zu viele Gelegenheiten für Missverständnisse und "falsche Freunde". Sprich: Wir brauchen andere, deutsche, verständlichere Wörter.

Inhaltlich geht es wohl um etwas, was im Wikipediaartikel https://de.wikipedia.org/wiki/Safe,_Sane,_Consensual als Abgrenzung von SSC gegenüber RACK in Ansätzen beschrieben ist. Nur wenden wir es auf alltäglichere Sexualpraktiken an.

Ich versuche es mal mit einem Beispiel, wie es an einem Treffen geschehen könnte:

Teilnehmer A gehört zum Typ SSC/Konsens. Er/sie trifft jemanden an der Bar, es werden Grenzen gesetzt. Z. B. keine Penetration mit Penis. Anschliessend geht es mit diesen Regeln auf die Matte, die Regeln gelten während der Zeit auf der Matte.

Teilnehmer B gehört zum Typ RACK/Konsent. Er/sie spricht an der Bar nicht über Regeln, sondern wählt sein/ihr Gegenüber gemäss Sympathie. Sie gehen ohne Regeln auf die Matte. Das nicht-Wissen, was geschenen wird kann erregender sein als die mutmasslich stattfindenden sexuellen Handlungen. (Es muss nicht zwingend zu "richtigem" Sex kommen.) Während der Zeit auf der Matte müssen sie daher kontinuierlich verbal oder nonverbal kommunizieren, was geht. Das beinhaltet inhärent, dass es aus Sicht eines Teilnehmers kurzzeitig zu Grenzüberschreitungen kommen kann.

So gesehen klingt erst mal SSC/Konsens als "sicherer". Nur ist das ein Trugschluss. Denn wenn Fingern für die ersten drei Orgasmen total berauschend war, tut es danach vielleicht nur noch weh. Der andere Nachteil ist, dass man mit der SSC-Methode Spielarten, die das Vorstellungsvermögen übersteigen zu Beginn gar nicht formulieren kann und entsprechend nie kennen lernen wird. Mögen sie noch so geil sein.

Ich habe keine ausgeklügelte Lösung für die Problematik. Wie sieht angewandte Achtsamkeit im Rahmen einer Sexparty oder Orgie aus?

Es hilft sicher, solche Spiele eher im kleinen Rahmen zu spielen als an einer riesigen anonymen Veranstaltung. Eventuell helfen Armbändeli für die Gruppen "mag Experimente" und "mag keine Experimente" oder der Veranstalter fordert die Teilnehmer explizit auf, diese Frage beim Kennenlernen zu klären. Sinnvoll scheinen mir auch Debriefings mit ein paar Tagen Abstand zum Abend, um über die Gefühle zu reflektieren. Dann kommt ein Lernzyklus in Gange und man kann bei der nächsten Runde präziser auf sein Gegenüber eingehen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man sich die Zeit für ein weiteres Treffen nimmt.
*******eeps Paar
217 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hallo @*****n80
Danke für deine Gedanken, welche ich gut nachvollziehen kann. Ich denke, im Kern stimmen wir überein. Wie machen an unseren Events zwei sehr lustvolle Spiele/Übungen, bei welchen die Teilnehmenden in ihre Selbstwirkamkeit kommen. Dabei gilt das "Regelwerk" des "Konsent", welches in der Tat ein Kustwort ist. Dies hat den Vorteil, dass wir es mit Inhalt füllen können. Damit wir am Abend nicht ins Diskutieren, sondern in den Körper und die Selbstwirksamkeit kommen, erhalten die Teilnehmenden vorgängig die folgende Information (siehe Bild).
Dies funktioniert in der Praxis sehr gut.
*****n80 Mann
77 Beiträge
Dass wir dasselbe meinen ist mir schon klar. Und das Konzept, ein Kunstwort mit eigenem Inhalt zu füllen ist interessant. Nur kann es eben zu Missverständnissen führen, wenn das Kunstwort in einer anderen Sprache schon eine Bedeutung hat. Insofern wäre die Verwendung eines komplett neuen Wortes imo geschickter. Also etwa "klimöden". Erstellt mit https://www.umrechnung.org/sprache-text/zufallswort-generator.html?
*******eeps Paar
217 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hoi @*****n80
Das Prinzip des Konsent wurde durch die Soziokratie im letzten Jahrtausend im englischsprachigen Raum definiert. Ebenso wurde durch die Soziokratie der Unterschied zwischen Konsent und Konsens Soziokratie und geprägt. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Soziokratie
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