Vorwort 2. Teil
Der Duden kennt das Wort «unperfekt» nicht und viele Quellen behaupten, dass «unperfekt» kein Wort sei, also gar nicht existiere. Als Gegenteil von «perfekt» müssten korrekterweise die Wörter suboptimal, unvollkommen oder unvollendet verwendet werden. Wie geht unsere Gesellschaft mit etwas um, dem die Existenzberechtigung abgesprochen wird? Sie entfernt die dazu gehörenden Worte aus dem Wortschatz und verbietet deren Verwendung. Wenn Sie George Orwells Roman 1984 gelesen haben, läuft Ihnen spätestens jetzt ein Schaudern den Rücken ab. Denn in seinem Roman wird bereits das Denken des Undenkbaren mit dem Tode bestraft. Unsere Gesellschaft hat das «unperfekte» aus dem Wortschatz entfernt und hat definiert, dass in monogamen Beziehungen Seitensprünge nicht existieren. Wer etwas anderes behauptet definiere bitte «monogame Beziehung». Ich gehe in diesem Buch noch einen Schritt weiter als George Orwell und schreibe für das Undenkbare eine Gebrauchsanweisung. Dadurch wird der unperfekte Seitensprung in monogamen Beziehungen zum Leben erweckt. Das Unmögliche wird möglich und das Undenkbare wird durch das Lesen denkbar.Copyright Beat Friedli