Geschichte fertig! Was nun?

Wenn ich eine Geschichte fertig habe lasse ich sie erst mal drei Tage liegen. Dann aber nehme ich sie mir wieder vor und fange an zu feilen und zu schmirgeln. Verfeinere sie. Danach lese ich sie mir laut vor. Nur für mich. Denn dann erkenne ich, wo es noch ein wenig holpert.
Bis ich sie vielleicht einstelle, z.B. hier im öffentlichen Forum, oder als neue HP, dauert es noch mal ein Weilchen.

Wenn sie komplett fertig ist - also nach dem Feilen und Korrigieren - Erleichterung, Stolz, aber auch eine seltsame Leere. Immerhin hat die Story lange Zeit einen Platz in meinem Kopf eingenommen, und ich habe sie beim Schreiben immer wieder aufs Neue durchlebt.

Drang, direkt das nächste Projekt anzufangen, eher nicht. Der frei gewordene Platz im Kopf muss sich erst "erholen" und neu füllen.

Mensch, wie war das gleich noch?
Ich hab schon ewig keine Geschichte mehr geschrieben. Und die letzten Geschichten immer unter Zeitdruck. Da war ich dann einfach froh, wenn ich überhaupt die Deadline eingehalten und sie trotzdem hinreichend korrekturgelesen hatte. (So lange ich nicht korrekturgelesen habe, empfinde ich sie auch nicht als fertig.)

Ich kenne den Wunsch, wenn ich mit Feilen und Formulieren fertig bin, das Ergebnis unbedingt präsentieren zu wollen, eher von Gedichten. Feilen gehört da immer dazu, aber wenn ich damit fertig bin, möchte ich mir auch gerne Lob abholen. Wenn ich dann ein Gedicht für einen speziellen Anlass geschrieben habe, dann werde ich hibbelig und möchte es am liebsten vorher schon irgendwo posten.

Wenn ich die Erstfassung fertig habe, dann lasse ich sie ein, zwei Wochen liegen, bevor ich sie zu überarbeiten beginne. Ich überarbeite sie mindestens vier bis fünfmal - und immer mache ich nach einer Überarbeitung etwas anderes, um Abstand zu gewinnen.
Als wirklich fertig betrachte ich eine Geschichte, wenn das Buch erschienen ist. Dann allerdings empfinde ich tatsächlich Stolz - vor allem in dem Moment, in dem ich zum ersten Mal das Print in der Hand habe.