Chef mailt nach Feierabend
I Die Nachricht„Endlich Feierabend“, murmelt Dörte, als sie am Nachmittag nach Hause kommt. Der Arbeitstag ist anstrengend gewesen. Sie setzt Wasser auf, um sich einen Tee zu kochen. In diesem Moment vibriert ihr Smartphone. Sie sieht auf dem Display, dass eine Nachricht eingegangen ist. Dörte öffnet das Mailprogramm. Absender ist „Chef“, die Dringlichkeit „hoch“. Der Betreff lautet schlicht: „Heute Abend“. Mit einem Schlag ist Dörtes Müdigkeit verflogen. Sie ahnt, dass der Tag ihr noch etwas zu bieten haben wird.
„Chef“ ist Olav, Dörtes Freund. Sie nennt ihn nicht nur in ihrem Adressbuch so, sondern auch in ihren Gedanken. In der Wirklichkeit ist er kein Chef. Jedenfalls kein richtiger. Er ist Beamter im höheren Dienst und leitet eine kleine Abteilung. Dabei steht ihm eine Sekretärin zur Seite. Trotzdem ist er nur ein Rädchen im Getriebe seiner großen Behörde, hat mehrere Vorgesetzte, die ihm Vorgaben machen. Dörte stört es nicht. Für sie ist er Chef, wann immer er es sein will. Seit er weiß, dass Dörte es schätzt, wenn er in diese Rolle schlüpft, kommt es zunehmend häufiger vor. Dörte hat es mit Wohlgefallen registriert. Sie schätzt es, wenn er ihr Geschick in die Hand nimmt und ihr befiehlt, was sie zu tun hat.
Und auch heute will er Chef sein. Da ist sich Dörte sicher, ohne die Mail gelesen zu haben. Ihre Neugier bekämpfend gießt sie sich den Tee auf, trägt dann ihre Tasse ins Wohnzimmer und lässt sich in einen Sessel fallen. Sie holt einmal tief Luft, bevor sie die Nachricht öffnet. Mit zunehmendem Herzklopfen liest sie, was ihr Freund geschrieben hat: „Bade, mach dich schön. Zieh den langen schwarzen Mantel an, Deine High Heels. Sonst nichts. Nimm den Bus um 20:03 Uhr. Während der Fahrt bleibst Du stehen. Im Stehplatzbereich vor der vorderen Ausstiegstür. Ich erwarte Dich um 20:30 Uhr in meinem Büro. Klingle am Gebäudeeingang und an der Etagentür. Ich werde Dir öffnen. Bis später! Olav“.
Die Instruktionen des Chefs sind wie immer klar und präzise. Dörte liest sie drei Mal. Ihre Gedanken wirbeln durcheinander. „Deine High Heels. Sonst nichts.“ Wie ein Mantra graben sich diese vier Worte in ihre Gedanken ein. Hat sie den Mut, sich nahezu nackt in die Öffentlichkeit zu begeben? Welches Risiko geht sie ein? Sie weiß es nicht. Daran, dass sie ihm vertrauen kann und er ihren Gehorsam nicht missbrauchen wird, hat sie keinen Zweifel. Auch hat er bisher immer gut eingeschätzt, was er ihr zumuten kann. Um ihren Chef nicht zu enttäuschen, wird Dörte ihre Feigheit überwinden und gehorchen müssen. Er soll sich auf sie verlassen können. Eine Mischung aus Angst, Aufregung und Vorfreude macht sich in ihr breit.
Ihre Überlegungen haben Dörte den Tee völlig vergessen lassen. Als sie ihn trinkt, ist er zu stark und nur noch lauwarm. Sie merkt es kaum. Bis um 20:00 Uhr hat sie noch viel Zeit. Der Nachmittag vergeht quälend langsam. Sie macht ein wenig Hausarbeit und isst eine Kleinigkeit. Die meiste Zeit aber wartet sie, während ihre Gedanken um das anstehende Abenteuer kreisen.
Gegen 19:00 Uhr badet sie, stylt ihre Haare und trägt Make-up auf, wie Olav es von ihr verlangt hat. Sie zieht den Mantel über und stellt sich vor den Spiegel. Was sie sieht oder besser nicht sieht, beruhigt sie ein wenig. Der Mantel verbirgt ihren Körper perfekt, nichts zeichnet sich ab. Er reicht hinunter bis zu ihren schlanken Fesseln. Wenn sie ihn von oben bis unten zuknöpft, wird unmöglich zu erkennen sein, dass sie darunter nackt ist.
Kurz vor 20:00 Uhr zieht sie die Schuhe mit den extra hohen Absätzen an und macht sich auf den Weg. Es ist schon dunkel, die Straße nur von Straßenlaternen ausgeleuchtet. Wenige Passanten sind unterwegs. Sie geht langsam, weil sie solche Schuhe nicht gewohnt ist. Bei jedem Schritt klacken ihre Absätze auf den Straßenbelag. Das Geräusch kommt ihr ungemein laut vor und vergrößert ihre Nervosität. Sie wird die Vorstellung nicht los, jeder in der näheren Umgebung müsse sofort auf sie aufmerksam werden, obwohl sie nur einen jungen Mann bemerkt, der sich nach ihr umdreht. Während Dörte kontrolliert einen Fuß vor den anderen setzt, macht sie innerlich drei Kreuze, dass die Bushaltestelle nicht weit entfernt ist und ihr Spießrutenlauf entsprechend kurz sein wird.
Trotz der kleinen Schritte, die Dörte macht, bewegt sich der Stoff ihres Mantels und streicht über ihre Brustspitzen, die sich als Reaktion darauf verhärten. Alarmiert schaut Dörte an sich herunter und atmet auf. Der Mantel verbirgt auch dieses kleine Geheimnis. Mit jedem weiteren Schritt fühlt sich die Reibung an ihren aufgerichteten Nippeln intensiver an. Sie scheint sich bis in ihr Geschlecht fortzusetzen, und Dörte bemerkt, dass sie feucht wird.