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Edelstahllandschaften

********lara Frau
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Edelstahllandschaften
Erst die Arbeit

Noch war es ruhig. Stolz betrachtete sie ihr Reich. Weißgekachelt. Silberglänzend. Fast zärtlich fuhr sie mit den Fingern über die glatten Flächen. Die edelstahlummantelten Geräte warteten schweigend. Die Kaffeemaschine kuschelte sich an den Wasserkocher, beide streng bewacht von dem Sodastreamer. Sogar der Wasserhahn schien in enger Umarmung mit dem Brauseschlauch zu schlafen.
Sie runzelte die Stirn, als sie einige Rostflecken auf der Maxi-Kochplatte entdeckte. Vielleicht würde sie heute die Zeit haben, diese Störenfriede der Makellosigkeit zu vertreiben. Eine Makellosigkeit, die nicht einmal schmutzige Gedanken zuließ. Reine Zweckmäßigkeit war oberstes Gebot.

Mit einem raschen Griff verband sie die mobilen Warmhalteöfen mit der Steckdose und schloss deren Tür, die sie am Vortag zum Lüften offen stehengelassen hatte. Gleich würde das Essen für die 120 Schüler angeliefert werden. Nudeln mit Tomatensoße und als Nachtisch Schokoladenpudding. Dieses Essen liebten die Kinder - da würde am Ende nicht so viel in der Mülltonne landen.
Sie ließ noch einmal den Blick über die fleckenlosen Oberflächen und die ordentlich in Reih und Glied hängenden Schöpfkellen streifen, als sich die Tür öffnete. Herein kamen die beiden Mitarbeiter des Catering-Service und schoben den schwer beladenen, isolierten Transportwagen in die Großküche.

Die drei kannten sich schon lange und doch kaum. Beschränkte sich der Kontakt lediglich auf die Übergabe beziehungsweise den Empfang der Lieferung. Mit dem süßen Fahrer hätte sie gern ein paar Worte mehr gewechselt, aber der hatte es immer eilig.
Die Essenslieferanten grüßten freundlich, bevor sie die heißen, rechteckigen Edelstahlpfannen auf den großen Tisch luden. Gleich darauf nahmen sie die leeren, sauberen Behälter vom Vortag aus dem Regal und schoben sie in den Wagen. Und schon waren die beiden weg.
Wieder allein, betrachtete die Königin der Küche kurz die Pfannen. Sechs Stück an der Zahl - vier davon gefüllt mit Spirelli, zwei mit Tomatensoße. Dazu vier leuchtend grüne Plastikschüsseln voller Pudding, mit Frischhaltefolie abgedeckt. Vier Schraubgläschen mit geriebenem Parmesan.

Mit Topfhandschuhen bewaffnet öffnete sie die Öfen und schob in jeden jeweils zwei der Nudelpfannen. Die Tomatensoße musste aufgeteilt werden, deshalb nahm sie einen Messbecher aus dem Edelstahlschrank. Dessen Türen machten beim Öffnen und Schließen einen Lärm, als würde eine Katze gequält. Sie schmunzelte. Täglich grüßte das arme Tier, und doch vergaß sie immer wieder, es dem Hausmeister zu sagen. Anklagend jaulte die Schiebetür.

Der Geschirrspülautomat musste jetzt eingeschaltet werden, da er eine Weile brauchte, um aufzuheizen. Sie zog dessen Klappe auf und überprüfte, ob genügend Spezialsalz im entsprechenden Behälter war. Dann war es an der Zeit, sich um die Wäsche zu kümmern! Nachdem die Betreuerinnen das Essen für ihre jeweilige Gruppe abgeholt hatten, machte sie sich auf den Weg zur Waschküche. Sie hob die trockenen Textilien aus der Trommel in einen Wäschekorb und kehrte in die Küche zurück.
Während die Kinder speisten, hatte sie die Ruhe und Zeit, die Tücher sorgfältig glattzustreichen und nach ihrem eigens entwickelten Schema zu falten. Schließlich sollte alles auch optimal in die Schubladen passen! Deshalb sortierte sie die Hand- und Geschirrtücher nach Größe und die Putzlappen nach Farbe. Als sie fertig war, genoss sie den Anblick der ordentlich zusammengefalteten Tücher für einen Moment, bevor sie ihr Werk in den zugehörigen Schubladen verschwinden ließ.

Nachdem sie den leeren Wäschekorb im Lagerraum verstaut hatte, ließ sie heißes Wasser in die beiden Spülbecken und gab einen großzügigen Schuss Spülmittel dazu. Kurz darauf öffnete sich schon die Küchentür und der erste Servierwagen mit den Essensresten und dem schmutzigen Geschirr wurde hereingeschoben.
Welch Tohuwabohu auf der glatten Fläche! Tomatensoße schmiegte sich an Schokoladenpudding, garniert mit winzigen, weißen Käsekrümeln. Rot verschmierte Teller und braun verklebte Glasschälchen. Manche eifrig leergekratzt.
Sie nahm den Kampf auf und stellte den ersten Stapel benutzter Teller in das Becken. Emsig glitt der Spülschwamm über das Porzellan und brachte das ursprüngliche Weiß wieder zum Vorschein. Jeder Teller bekam ein kurzes Tauchbad im zweiten Becken, bevor er auf der Abtropffläche geduldig auf die Endreinigung wartete.
Mit beiden Händen gleichzeitig belud sie den Geschirrträger und schob ihn in die Spülmaschine. Ein kurzer Fingerdruck startete das Programm. Nun hatte sie fünf Minuten, um die nächste Ladung vorzubereiten. Rasch flog der Schwamm über die nächsten Teller. Als das erste Becken mit dem mittlerweile rötlichen Wasser frei war, gab sie den Stapel Glasschälchen zum Einweichen hinein.

Mit der Zeit trafen auch die drei anderen Servierwagen ein und es wurde eng in der Küche. Der erste Durchgang der Spülmaschine war abgeschlossen. Rasch öffnete sie die Klappe und zog den Träger mit den dampfenden Tellern heraus. Flink drehte sie sich zu dem Servierwagen und wischte dessen Ebenen sauber. Die Teller klirrten protestierend an gegen ihre Behandlung, als sie immer zwei davon gleichzeitig ergriff und auf den Wagen lud.
Schon landete die zweite Fuhre Teller auf dem Träger, diesmal zusammen mit dem Besteck und zwei einzelnen Wassergläsern.
Während die Maschine vor sich hinbrummte, widmete sich die Königin der Küche den Puddingschälchen. Eins nach dem anderen wollte abgewaschen und im zweiten Becken zur Reinheit getauft werden.

Die Spülmaschine beendete ihr Programm jedesmal wie mit einem erleichterten Aufatmen. Das stetig wiederkehrende Signal, dass die automatische Arbeitskollegin ihres Inhalts erleichtert werden wollte. Gleich darauf rumorte die Maschine wieder und desinfizierte fleißig das Geschirr.
Sie schob den ersten Wagen beiseite, um mit dem Geschirr auf dem zweiten weitermachen zu können. Immer die gleichen Abläufe. Teller um Teller.
Als sie mit dem vierten Wagen fertig war, gönnte sie sich ein paar Sekunden, um ihr Werk zu betrachten. Zufriedenheit wollte sich in ihr Herz stehlen. Aber halt! Noch war sie nicht fertig: Die Essensbehälter aus schmutzig glänzendem Edelstahl wollten ihren Feierabend spiegelblank begehen.

Sie winkte ab. Diese Diven! Nahm sich ein Glas Wasser und trank es gierig. Die Fenster mussten dringend geöffnet werden, damit ihr Reich nicht zum Schwitzkasten wurde. Sie ging gerne in die Sauna - aber schließlich konnte sie nicht nackt in der Küche rumhüpfen! Am offenen Fenster atmete sie grinsend ein paar mal tief durch. Nackt in der Küche - wer machte denn so was? Auf ins Finale!
Nachdem die Deckel gesäubert waren, leerte sie die Pfannen. Nicht alle Nudeln waren aufgegessen worden und mussten regelkonform im Mülleimer entsorgt werden. Sie stellte sich vor, dass die blaue Tüte ein hungriges Maul war, das übriggebliebenes Essen dankbar verschlang. Die rote Soße plodderte mit leichtem Schmatzen den bleichen Nudeln hinterher.

Die rechteckigen Pfannen waren nicht so leicht zu händeln wie die Teller und Schüsseln. Sie waren schwer und die Ränder trotz Abkantung scharf. Die Handinnenflächen brannten ihr, als sie das letzte Behältnis abtrocknete und ins Regal stapelte. Das Schmutzwasser verabschiedete sich röchelnd in den Ausguss, und sie spülte mit klarem Wasser nach. Die Spülmaschine ausschalten und noch einmal die glatten Flächen polieren. Sie sah sich um in ihrem Reich. Wieder weiß gekachelt und silber glänzend. Nichts vergessen?
Die Schöpflöffel hingen blinkend in Reih und Glied. Erwartungsvoll schwangen sie leicht hin und her. Wer von ihnen durfte morgen eifrig Dienst tun?
Sie lächelte und schloss die Fenster. Punkt vier Uhr. Feierabend. Sie legte die Jacke an und nahm ihre Handtasche. Kurz bevor sie die Küchentür hinter sich zuzog, vermeinte sie zu hören, wie die Rostflecken kicherten und sich die Hände rieben. Heute Nacht würden sie wohl mit ihrem zerstörerischen Treiben fortfahren.



Copyright by Regina2, März 2022
********lara Frau
6.496 Beiträge
Themenersteller 
... dann das Vergnügen.
.
Während die rostfarbenen Flecken ihre Erfüllung in der Ausdehnung fanden, fand die Königin der Küche sich in ihrem Reich wieder. Es war wie gewohnt ihr Reich - und dennoch war alles anders!
Das grellweiße Licht der Neonröhren war nicht vorhanden. Stattdessen leuchteten die ehedem weißen Kacheln sanft in wechselnden Farben.
Staunend sah sie sich um. Sie wähnte sich unter freiem Himmel inmitten irisierender Polarlichter. Mit abgespreizten Armen drehte sie sich langsam im Kreis.
Der große Tisch, der üblicherweise in der Mitte der Küche stand, war verschwunden. Das bunte Leuchten wurde von den Oberflächen aus poliertem sowie gebürsteten Edelstahl gespiegelt und gebrochen. Einige der verirrten Reflexionen zauberten sich ständig verändernde Sternbilder an die Decke.

Ihr war viel zu warm. Spielte vielleicht die Klimaanlage verrückt? Sie lauschte - und hörte zarte Harfenklänge, aber nicht das feine Sirren der Anlage.
Sie fuhr mit der Hand über die Stirn und wischte den Schweiß ab. Das Bedürfnis, sich auszuziehen, war überwältigend. Sie sah an sich herab. Was zum Teufel…?
Ein Nachthemd - ein bodenlanges noch dazu! In welchem Zustand geistiger Umnachtung war sie da hineingeraten?
Rasch zog sie das Hemd über den Kopf und schleuderte es von sich. Die Lichterspiele um sie herum verdrehten ihr den Kopf, und es war immer noch zu warm.
Schwindlig torkelte sie, versuchte, sich zu orientieren. Wenn sie ein Fenster öffnen würde, ergäbe sich bestimmt Linderung. Da drüben blinkte der dicke Wasserhahn der Spüle - dann musste links davon das Fenster sein.

Rasch wollte sie darauf zulaufen, aber an ihren nackten Füßen hingen schwere, unsichtbare Gewichte. Sie watete ein, zwei Schritte.  Betrachtete den gefliesten Boden - und erschrak: Überall lagen zusammengeknüllte Geschirrtücher und Lappen! Alle durcheinander, die sie doch so sorgsam sortiert und gefaltet hatte.
Zorn machte sich in ihr breit. Wer tat so etwas?
Die Harfentöne wurden lauter, leise hatte sich ein Schlagzeug dazugesellt. Woher kam diese Musik? Und warum, um Gottes willen, hatte sie schon wieder ein Nachthemd an?
Unwillig zerrte sie auch dieses über den Kopf und warf es achtlos auf den Boden. Wieder versuchte sie einen Schritt in Richtung erlösenden Fensters.
Dabei merkte sie, dass sie schon wieder - oder immer noch - ein Nachthemd trug. Wenigstens war dieses nur mehr knielang. Schon eher ihr Geschmack. Nichtsdestotrotz - weg damit!

Sie vernahm die Klänge einer Querflöte, die die beiden anderen Instrumente unterstützte. Kurz überlegte sie - wurden die Hemden etwa jedes mal kürzer? Und wurde sie für jedes Ausziehen belohnt?
Rasch entledigte sie sich des Nachthemdes und lauschte. Ganz weit entfernt noch schlich sich eine Violine hinzu.
Sie vergaß das Fenster und die Gewichte an den Füßen. Das Spiel begann Spaß zu machen. Wer beobachtete sie? Wer steuerte die Musik?
Diesmal hob sie den Stoff kokett an einer Seite an, ließ ihre runden Pobacken hervorblitzen. Dann zog sie das Hemd ganz aus.
Sie brauchte nicht zu warten. Die leisen Töne eines Fagotts gingen durch und durch.
Was sie nun an ihrem Körper trug, konnte man nicht mehr Nachthemd nennen - es bedeckte nicht einmal mehr ihre Scham.
Sehnsüchtig streichelte sie über den Venushügel. Wie lange war es her, dass sie fremde, warme Hände auf ihrer Haut gespürt hatte?

Sie riss sich das Hemdchen vom Leib, mit dem Erfolg, dass die dumpfen Klänge eines Kontrabasses die Harmonie akzentuierten.
Täuschte sie sich, oder wurde auch der Tanz der Polarlichter immer wilder und ungestümer?
Immer noch nicht nackt, sondern die Brüste gerade noch bedeckt, wiegte sie sich im Takt hin und her. Streichelte ihren Bauch, die Hüften. Knetete sanft die Pobacken, zog sie leicht auseinander.
Ungeduldig zog sie den Rest von Hemd über den Kopf. Diesmal applaudierte ihr eine Piccoloflöte. Und endlich kam kein fragwürdiges Kleidungsstück mehr nach. Das Orchester war komplett für ihren Tanz mit der eigenen Erotik.
Ihre Hände erkundeten jeden Quadratzentimeter des wohlbekannten Körpers. Fuhren die weichen Kurven ab, wogen die Brüste, zwirbelten deren Knospen. Ertasteten die Hitze und die Feuchtigkeit zwischen den Schenkeln.

Es war, als gehörten die Hände jemandem anderen, als erforschten sie ihren Leib zum ersten Mal. Um so mehr genoss sie jede Berührung. Küsste sanft und verlangend den Finger, der sich ihr auf die Lippen legte. Saugte ihn in den Mund.
Nur nebenbei merkte sie, dass die Musik lauter geworden war. Fordernder. Waren die Instrumente ihr Publikum, das sie anfeuerte?
Sie sank auf den gepolsterten Boden, wälzte sich zwischen den rauen Geschirrtüchern und den weichen Spüllappen, die sie scheinbar liebkosten. Streckte die Gliedmaßen aus, ergriff einige Tücher und ließ sie auf sich herabregnen. Langsam glitten die Stoffstücke an ihr entlang wie die Finger unzähliger Liebhaber.
Sie krümmte sich auf der Seite zusammen und machte sich ganz klein. Fühlte sich umschlossen und behütet in der Unmenge an faltigen Stoffs. Dann drehte sie sich wieder auf den Rücken.
Das Schlagzeug gab nun den Ton an: 'Los - du hast es verdient!'
Warnend schien das Fagott zu murmeln: 'Wenn nicht jetzt, wann dann?'

Die Vulva hatte sich verselbständigt. Heiß, geschwollen und feucht pulsierte der Schoß. Unsichtbare Fäden zogen die Hände zu dem Zentrum der Lust.
Verführerisch schwebten die Harfenklänge wellengleich über sie und ließen die feinen, aufgerichteten Härchen erzittern.
Endlich hatten die Finger ihr Ziel erreicht, umspielten die Labien, suchten die begehrlich bebende Perle.
Die Piccoloflöte trieb sie gemeinsam mit der Violine mit hohen, spitzen Tönen zum Gipfel: 'Ja, ja, ja, ja!'
Die dunklen Klänge vom Kontrabass begleiteten die Zuckungen des Höhepunkts: 'Komm, komm, komm!'

Erschöpft und verschwitzt lag sie inmitten des Durcheinanders. Ein Instrument nach dem anderen verabschiedete sich, wurde immer leiser und verstummte schließlich ganz. Die Polarlichter verblassten, und die Wände wurden dunkel.
Nur das Schlagzeug war bei ihr geblieben. Ein regelmäßiger, nicht enden wollender Rhythmus.
Sie dachte: 'Seltsam - das ist der gleiche Takt wie die Uhr in meinem Flur.' Dann glitt sie mit einem leisen Seufzer in tiefen, traumlosen Schlaf.

Den wild tanzenden Rostflecken war das alles egal. Sie feierten fröhlich weiter und eroberten Mü um Mü die Herdplatte.




Copyright by Regina2, März 2022
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