Da muss ich direkt meinem Vorredner Recht geben und mich bei euch einmischen.
Bei mir fängt vieles im Kopf an.
Es gab schon manchmal die Situation, dass ich mir Gedanken über eine Frau machte und mich nach und nach in eine kleine 'was-wäre-wenn'-Fantasiewelt zurückzog.
Es gibt Menschen, da weiß man instinktiv, wie sie ticken und welche intime Seite sie wahrscheinlich haben. Darauf baue ich, auch wenn ich es gar nicht beabsichtige, meine Erwartungen oder Hoffnungen. Es sind manchmal ganz banale Dinge, die mich dabei besonders stark in den Bann ziehen. Es kann der Duft sein oder die Art wie sie redet oder wie sie geht oder wie sie lacht oder wie sie mit anderen Menschen umgeht oder oder oder. Viele kleine Details baue ich in meine Fantasie ein, bis daraus ein rundes Gebilde ohne Ecken und Kanten wird. Ich habe ein Ideal geschaffen. Doch es ist in meinem Kopf gefangen.
Letztlich liege ich nach Wochen der stillen Beobachtung gar nicht so falsch. Das denke ich jedenfalls. Und wenn ich mich dann traue, mich auch real ein wenig heraus zu trauen, werfe ich Brotkrumen aus und schaue, ob sie anbeißt.
Es sind kleine Nebensätze. Es sind winzige Sticheleien. Es sind doppeldeutige Phrasen oder schlichtweg ein gewagter Blick. Es ist aber nie wirklich viel.
Vielleicht ist es die Art, mit der man so etwas 'kommuniziert', vielleicht verrät einem die eigene Stimme oder vielleicht sind es die Alphawellen, die plötzlich mit dem Gegenüber interferieren. Es wird vermutlich eine Mischung aus alledem sein. Aber gleichzeitig lässt es sich nicht wirklich dingfest machen.
Ich liebe diesen ersten Zeitpunkt.
Es ist dieser beinah magische Moment, wenn sie dann bei einem der kleinen Hinweise Interesse zeigt. Es ist dieser Augenblick, wo mein Herz stehen bleibt und mir der Atem stockt. Das Blut beginnt zu brodeln und plötzlich steht die Welt still.
Es ist dieser Moment, bei dem sich alles entscheidet oder sich nichts ändert. Denn ist erst einmal das Eis gebrochen, ist der Rest fast schon selbstverständlich, denn plötzlich ändert sich die Basis.