Deutsche Sprache, schöne Sprache...

Das ist ein interessantes Thema und so schön subjektiv (herrliches Diskussionsthema).
Zunächste einmal wäre die Frage zu klären, ob es hier auch um literarische Umschreibungen geht oder nur um Chat-Begriffe.
Denn dort finde ich es wenig antörnend, wenn die Begriffe ins Medizinische abdriften (Penis, Glied, Vagina, Scheide). Ebenso, wenn sie mich an Kindersprache (Mumu, Muschi, Pimmel, Pipimann) erinnern.
Übersichten gibt es ja wie Sand am Meer. (https://de.wiktionary.org/wiki/Thesaurus:Scheide)
Deswegen ist eine reine Auflistung hier wahrscheinlich nicht sinnvoll.
Schwanz und Glied sind die zwei besten Begriffe, die ich kenne, und ich persönlich finde das Pendant Möse und Fotze auch sehr in Ordnung, gleichwohl viele die Begriffe für negativ konnotiert erachten. Für mich klingen beide Begriffe sexy-verrucht und deshalb finde ich sie gut (und benutze sie auch nie als Schimpfwörter).
Also wohlgemerkt, bezieht sich das Gesagte nur auf den Chat. Umschreibungen gibt es unzählige. Und imho finde es dann sehr schön, wenn man seine Phantasie anwirft und ein eigenes Bild erfindet und nicht in einem Lexikon nach etwas Passendem (nach-)sieht.

Diese Auflistung soll auch nicht verborgen bleiben:
https://de.wiktionary.org/wiki/Thesaurus:Penis
Wenn schon, denn schon...

Es mag ja sein, dass ich altmodisch bin, aber ich hätte schon ein Problem, wenn ein Mann mit mir schreibt und in einer normalen erotischen Kommunikation die Begriffe Votze und Möse verwendet. Oder ehrlich, ich hätte kein Problem, ich würde das Gespräch beenden.
Natürlich sind die Begriffe von einer Wertung geprägt.
Damit meine ich nicht den dirty talk oder auch eventuelle Absprachen, dass jemand die härtere Tonart mag, dann ist alles erlaubt und vielleicht sogar erotisch.
Aber bei einer normalen Unterhaltung finde ich diese Wortwahl völlig fehl am Platz.

Ich habe schon etliche Mails gewechselt und unterschiedliche Ausdrücke für ein und das gleiche Körperteil verwendet.
Nur für mich ist es wichtig auf was man sich geeinigt hat zu kommunizieren.
Beim ersten Anschreiben werde ich nicht gleich mit Begriffen wie Schwanz, Fotze usw. um mich schmeissen. Das bricht zu 99% die Unterhaltung ab.
Wenn man nach längerem Schreiben Lust auf erotischere Unterhaltung verspürt, dann kann man fragen ob es dem Gegenüber auch recht ist.
Ich brauche jetzt auch keine Liste für die Begriffe, die ich verwende wenn ich das erste Mal schreibe oder wenn es sehr erotisch verläuft.

... zieren sich hier eigentlich alle wie eine Jungfrau???

Meine beiden Lieblingswörter verrate ich aber nicht, die gehören mir ganz allein und jemand anderen.
Da bitte ich einfach um Verständnis.

Aber da gibt es ja noch für:

Vagina
Lustkammer
Lustgrotte
Feuchtgebiet
feuchter Süden
Lustspenderin

Penis
Luststab
Zauberstab
Stab
Lustspender

Das sind für mich die gängigsten Wörter. Fallen mir noch welche ein, gebe ich sie gerne weiter. Und ich finde die Idee mit der Auflistung gar nicht mal so schlecht.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass man einer ein gestörtes Verhältnis zu den Wörtern hat.

Grundsätzlich finde ich die Wörter Fotze und Schwanz nicht schön und für meine Begriffe klingen sie sehr respektlos. Fotze klingt für mich mehr als abwertend. Einen Schwanz tragen so manche Tiere am Hintern.
Zusätzlich sind mir die Wörter Fotze und Schwanz ein Greuel, weil ich mit Kindern und Jugendlichen arbeite. Die nehmen diese Wörter in ihren Wortschatz auf, weil sie sie überall hören. Es klingt "unheimlich toll", wenn 8jährige oder auch jüngere mit diesen Wörtern um sich werfen und sie quer über die Straße oder den Schulhof schleudern. Aber sie geben nur wieder, was sie in unserer heutigen Gesellschaft hören.

Und um nicht alle zu verärgern. Bitte schön, wer es braucht, kann auch seinen Dirty Talk haben, aber ich bin da aus der Nummer raus. Bei mir kommt keine Lust dabei auf. Im Gegenteil, sie schwindet dahin.

Schöne Sprache ist es ja vor allem, wenn man(n) möglichst überhaupt kein Wort für die Genitalien verwendet. Ich denke, eine Satz wie "ich möchte mit allen meinen Mitteln die Musik in Dir zum Erklingen bringen" oder "er wurde in ihr größer bis er sie komplett aus-/erfüllte" werden die Message weitaus schöner transportieren als jede direkte Beschreibung. Und darin liegt ja dann auch die "Kunst", sich in den anderen hineinversetzen zu können, empathisch zu erspüren, was er/sie möglichweise hören/lesen möchte und was ihn/sie vermutlich abschrecken wird. Das ist ein sehr schmaler Grad und die Steuerung hängt wohl nicht unwesentlich vom Feedback ab, das man beim Schreiben bekommt.
Witchjul hat natürlich völlig recht, dass die von mir "präferierten" Wörter in einer höflichen Konversation nichts zu suchen haben. Aber an der richtigen Stelle (in der richtigen Stimmung) sind es die verruchten Wörter, die (mir) den Kick geben. Da würde ich über einen Satz wie "ich bestaune gerade Deinen Monster-Lümmel" oder "hol Deinen Schniedelwutz raus, ich will Dir den Schlauch aufblasen" eher lachen. Aber die Erregung steigern würde das jedenfalls nicht....

für die Venus, Lustgrotte, Lümmel und
Prachtstück habe ich im Buch "Salz auf unserer Haut" gelesen.
männlich. weiblich
A... wie Adonis. ... A wie Auster
B....Blutwurst.........B Bienchen
C ..... keine Ahnung😂
D.... Dose.... D Degen

Hallo,
Auf einer anderen Plattform hab ich vor ein paar Jahren schonmal gerne erotische Geschichten gelesen und geschrieben.
Liebevolle Umschreibungen gefielen mir ebenso gut, wie manchmal die derbe Wortwahl. Es kam immer auf die Stimmung an. Meist steigerte sich das mit jeder Geschichte. Vor allem, wenn ich mit einer bestimmten Person geschrieben hab.

Andere Worte für Vagina und alles rundherum:

Feuchte Grotte, Lustgrotte, Honigtöpfchen, Venushügel, Liebesperle, Feuchte Lust, ....


Andere Worte für Schwanz:

Luststab, Speer, Liebesspender, Freudenspender,
usw.
Das ergibt sich beim Schreiben.

Ich bin gespannt, was bald hier zu lesen ist

Fast in jedem Roman kommt es an irgendeiner Stelle zum Geschlechtsverkehr. Dann ist die erotische Kreativität des Romanciers gefragt. Ich habe bisher noch nie die Begriffe "Schwanz" oder "Fotze" lesen können, sondern kunstvolle Umschreibungen, ja manchmal sogar erregende Darstellungen der leidenschaftlichen Verschmelzung. Der eigentliche Geschlechtsakt wird in den seltensten Fällen ausführlich beschrieben, dafür umso mehr das Vor- und Nachspiel.
Ich denke, wenn in der Anbahnung erotischer Kommunikation diese Form der kreativeren Umschreibung gewählt wird, dann kann sie i.d.R. auch in einer späteren erotischen Unterhaltung zu einer härteren Gangart führen...Respekt vorausgesetzt.
Allerdings hab ich auch schon mal das Gegenteil hiervon erfahren müssen. Die gute Dame meinte schließlich: "Weißt du, für Blümchensex bin ich nicht zu haben..."
Lieber Gruß
MIrko

... Pussy, Muschi

Schwanz

LG M.

Ich habe mal darüber Nachgedacht, welche Worte ich in erotischen Chats verwende und bemerkt, dass ich sehr selten die Geschlechtsorgane als Ganzes benennen. Ich finde Schwanz oder Scheide zu sagen viel zu pauschal. Stattdessen beschreibe ich viel lieber deren einzelnen Teile, Details und Eigenschaften eingehe.

Also ich würde eher schreiben, "meine Finger teilen deine Lippen und umspielen deine Klitoris"
Oder " meine Finger umgreifen deinen Schaft während mein Daumen auf deine Eichel presst"

Ich finde dadurch zeigt man Wertschätzung für den Körper anstatt nur das nötigste einzubeziehen. Man hat viel mehr Spielmöglichkeit und kann dadurch sehr intensiv und genau beschreiben was man machen möchte (oder selbst gerade tut)

Ja, da hast du rechtgunnito . Ich habe mir jetzt mal einige Sachen durchgelesen und bin erstaunt.

Das gefällt mir, so speziell habe ich da nie drauf geachtet.

Auch die Sprache weckt Phantasie. Direktheit an den richtigen Stellen ok. Aber Kopf Kino muss auch in und zwischen den Zeilen stattfinden.

Wer es beherrscht, ein anregendes Vorspiel interessant zu (be)schreiben (noch weit weg von jeglichen Genitalien), wird auch im Leben nicht einfallslos mit der Rein-Raus-Fertig Methode arbeiten.
Umgekehrt werden gute Liebhaber niemals mit der Tür ins Haus fallen.

Ich habe mal die ersten 50 Seiten von Anais Nin durchgeblättert. Sie ist (zumindest für mich) so etwas wie die Referenz der erotischen Beschreibung. Und die "Reizwörter", die ich zusammengetragen habe, sind alles andere als überraschend:
Penis, Glied, Kolben, Speer, Schwengel, Schwanz
Delta ihres Schoßes, Spalte, Muschel, Fotze, Pelziges Zentrum

Was also macht eine gute Beschreibung aus? Meiner Meinung nach der Blick für Details und die Hingabe für die Beschreibung. Wie fühlt sich das Streicheln der Haut an? Wie o wann richten sich die kleinen Härchen auf? Wie entledigt man den anderen einer bestimmten Bekleidung. Oder wer's härter mag: Was spürt man, wenn Schmerz und Lust einen gleichzeitig treffen?

...titelt Genießer34 als Themenersteller und hat meiner Meinung nach absolut Recht damit.
Hier sind ja mittlerweile auch recht interessante Beiträge zu diesem Thema zu finden.

Nun möchte ich ebenfalls einen kleinen Beitrag zum Thema beisteuern der allerdings lediglich beschreiben soll wie ich meinen Umgang mit unserer schönen Sprache pflegen möchte ...oder ...das ich auch der Meinung bin das ein jeder selbst seinen ganz eigenen Zugang finden sollte um auch authentisch sein zu können.

Wenn ich hier ein wenig schreibe lasse ich mich zu aller erst von meiner Stimmung leiten, stets bemüht den Pfad von Benimm und Anstand dabei nicht zu verlassen.
Aber primär diene ich meiner Stimmungs- und Sehnsuchtslage.

So rein instinktiv sind Begriffe wie Pimmel und Votze für mich nicht die schönsten Blüten unserer doch so schönen Muttersprache. Aber dennoch gibt es auch Momente in denen sie einfach passen wollen.

In einer Situation in der ich nur ein wenig frecher zu flirten versuche käme ich wohl niemals auf die Idee ihr zu sagen: "Hey Du, zeige mir endlich Deine geile Votze damit ich Dich endlich ficken kann."
Ich finde es da viel reizvoller auf die Dinge zu achten die mehr zwischen den Zeilen zu finden sind.
Wenn ich nun schreibe oder sage: "Ich mag es sehr wenn so kleine Hummeln im Bauch ihren Dienst zu verrichten beginnen und so auch Regionen erreichen in denen wir absolut nicht baugleich sind." ...dann kitzelt das meine ...und wenn ich Glück habe auch ihre Fantasie.

In einer Situation in der ich einen wilden Quickie haben oder beschreiben möchte ...doch ...dann bin ich emotional geil und rede dann auch so.
Und ja, dann schäme ich mich auch nicht ihr offen und direkt zu sagen das ich jetzt, ja jetzt, ihre Muschi haben will weil mein Schwanz sich jetzt, ja jetzt danach sehnt sie zu nehmen, das heißt zu ficken.

Ich mag auch Dirty Talk ...aber auch nicht jeden.
Ich mag zum Beispiel keine sprachliche Erniedrigung oder all zu Vulgäres.
Andere Menschen mögen aber genau das.
Was würde ich also tun wenn ich das nicht mag, mein Gegenüber aber doch?
Bediene ich sie dann, oder lehne es meiner Überzeugung folgend einfach ab?

Nein ...ich würde sie bedienen, weil es mir doch wichtiger ist sie zufrieden zu sehen, als mir selbst auf die Schulter zu klopfen in der trügerischen Sicherheit mir selber treu geblieben zu sein.

Die deutsche Sprache ist in der Tat eine sehr schöne Sprache.
Sie wird bestens vom Erfolg gekrönt wenn auch hier gilt aus dem Mixed von reden und zuhören Folgesätze zu formulieren.
...dann kann unsere Muttersprache wirklich verdammt schön sein.

Wie oben aber schon gesagt ...nur meine bescheidene Meinung.

Ich glaube schon, dass man, wenn man sein Gegenüber eine Weile kennt und mit seiner Art und Weise der Kommunikation vertraut ist, anders miteinander kommuniziert als mit jemanden der einen erst eins zweimal angeschrieben hat.
Man versteht doch dann viel besser , was der andere damit ausdrücken will. Manchmal definiert er doch bloss einfach eine intensive Form von Erregung und will ein wenig provozieren. Das entscheiden dann die Schreiber selbst und das ist gut so.

Aber beim Knüpfen von Kontakten finde ich es störend , aber auch das sieht jeder anders.

Was sind schöne Wörter? „Wörter bestehen aus Buchstaben, Worte bestehen aus Gedanken.“, um es mit Bastian Sick (Zwiebelfisch-ABC) zu sagen. Ich bevorzuge die Gedanken und diese formen dann die Wörter wie von selbst. Und natürlich ist das stets abhängig von der Kommunikationssituation (Chat, Brief, Gespräch) und demjenigen, mit dem ich mich gerade schriftlich oder mündlich unterhalte. Fotze kann zum Beispiel ein wunderschönes Wort sein, wenn es im zum Kontext passt. Und Lustgrotte kann das denkbar abturnendste Wort überhaupt sein, wenn es nicht zum Kontext passt. Aber über allem steht, dass die Worte zu dem passen müssen, der sie gebraucht. Sie sind ein Spiegel dessen, der spricht oder schreibt. Daher sind sie nicht austauschbar und synonym verwendbar, wie lang die weiter vorne verlinkten Wikipedia-Listen auch sein mögen.

Schön hin, schön her: Würde ich jemals zu meiner Liebsten sagen, dass ich meinen Zauberstab in ihrem Schoß zu versenken wünsche und dass sie mir hierfür ihr Geschlecht anbieten solle, dann hielte sie mich für übergeschnappt. Das passt einfach nicht zu mir.

Peter

Auch auf die Gefahr hin für das Wecken eines älteren Themas einen Rüffel zu bekommen, so finde ich doch das eben dieses es verdient kommentiert zu werden.

Gerade in der heutigen Zeit leidet unser Umgangston und Alltagsvokabular doch sehr.
Trotzdem ist der Gebrauch von manchmal schroffen Worten wie Fotze und Schwanz je nach Situation durchaus legitim.

Klar ist für mich das diese in z.B. einer ersten Mail ö.ä. nichts zu suchen haben.

Aber um zum Thema selbst zu kommen, wie wäre es mit “Lustfüllhorn“. Irgendwie, irgendwo mal gelesen oder gehört und nicht wieder vergessen.

B_Zauberer so sehe ich das auch. Gerade in der Zeit des Kennenlernens ist es selbstverständlich, daß man sich sehr wohl überlegt, wie man erotisch miteinander kommuniziert.
Was sich daraus entwickelt, liegt bei jedem selbst.

Eine härtere Wortwahl hat auch nicht mit Intelligenz zu tun. Was erotische Kommunikation ist, liegt doch immer im Auge des Betrachters.

mir gefällt die Einstellung von Elfgren.

Ich hatte einmal über längere Zeit einen intensiven Mailwechsel mit einem Mann, in dem weder er noch ich auch nur ein einziges vulgäres Wort gebraucht hätten. Das war errendender als alles, was ich zuvor auf diesem Gebiet erlebt habe, und ist mir noch heute unvergessen.

inzwischen, dass mit mit verschiedenen Personen sehr individuell schreibt.
Demzufolge passen auch verschiedene Begriffe und das gleiche Wort kann völlig unterschiedlich gewertet werden.

Im Forum allerdings finde ich nach wie vor sollte es Grenzen geben zu mindestens bei der "Erotischen Kommunikation ".

Ich finde das Thema spannend...durchaus macht der Ton die Musik hier im Forum.

Was den privaten erotischen Chat betrifft und das Liebesspiel an sich, bin ich ziemlich offen.
Je nachdem wie eloquent die Begriffe fotze und Schwanz eingesetzt werden ist für mich entscheidend.
Es gibt so viele Stimmungen. Archaisch wilde, sinnlich leise, rauschend leidenschaftlich...und je nach Stimmung sind andere Begriffe erlaubt.

Ich für mich mag diese Begriffe es kommt immer auf die gewählten Adjektive und Verben an um Ästhetischen Ausdruck zu schaffen.

Kunst ist auch nicht immer schön, sie will erreichen und wachrütteln und schocken ab und an...Geschmäcker sind verschieden...

Ich mag Verurteilung nicht so gerne...ich mag Respekt gepaart mit offenem wertfreien Geist.
Worte dürfen facettenreich betrachtet werden...“nassperlend rinnen glänzend warme Tropfen aus meiner willig zuckenden Fotze“
...ich für mich empfinde nichts unästhetisches obszönes an so einem Satz.

Alles ist Wandel und wo früher das Wort „geil“eine Sünde war laut auszusprechen, hört man es heute im allgemeinen Sprachgebrauch.
Die Schweizer hatten vor zehn Jahren so ein Modewort „hurrigeiil“(hurengeil)...ich war beim ersten Hören befremdlich geschockt.