Generation 50+
Auch das hier braucht das Thema Kommunikation.
Auch mit 50+ muss man sich ja der Kommunikation bedienen um zielgerichtet zu agieren.
Wie bauen wir mit 50+ in unsere Kommunikation das Thema Erotik mit ein?
Weiß Gott, ich weiß das ich nicht mehr der Jüngste bin.
Ich weiß unter welch oft rüden Erziehungsmethoden meine Generation einst groß und stark werden durfte.
Hildegard Knefs nackter Busen in schwarz weiß auf der Kinoleinwand war ein die Grundwerte der noch jungen Republik erschütternder Skandal.
Sexualkunde als Schulfach war noch lange nicht erfunden.
Und da DHL auch noch nicht erfunden war, wurden all die neugeborenen Kinder praktischerweise und pünktlich durch den Storch den Eltern innerhalb von 9 Monaten schon fix und fertig zugestellt.
Auch ansonsten, Igitt und Tabus allerorten.
Ein Joyclub wäre sofort per Eilgesetz total verboten worden.
Ein warnender Rat des strengen Vaters an den pubertierenden Sohn erklärte diesem das ungehöriges Onanieren ihm schon bald sein Augenlicht nehmen würde.
Ich bin nicht mehr der Jüngste, das weiß ich auch jetzt noch immer.
Trage jetzt eine Brille, obwohl ich doch wie einst geunkt, schon viele Jahre blind sein müsste.
So musste ich fast 50 werden um all den mich prägenden Fesseln der Moral zu entfliehen.
Musste fast ergrauen um gelebte Tabus entzaubern zu können, damit ich unvoreingenommen meine Sexualität noch einmal ganz neu für mich entdecken durfte.
Als Quintessenz jetzt eine sehr gewagte These:
Ich glaube das ich die späte 4 und dann die 5 in meinem Alter vorne auch erst erreichen musste, weil ich denke das der Mensch als solches mit zunehmendem Alter eine ganz neue Qualität des Genießens für sich finden kann.
Die Hektik des Lebens lässt ein wenig nach, innere Gelassenheit kehrt ein.
All das hilft sich tiefer einzulassen, auch tiefer einfach fallen zu lassen.
So zumindest geht es mir.
Manch einer in meinem Alter kennt vielleicht auch diesen leisen und schleichenden Prozess, das über viele Jahre das schicke Zuhause nicht nur draußen auf der Straße, mit und mit zur verkehrsberuhigten Zone wird.
Ich hatte ganz einfach das große Glück, sehnsuchtsgetrieben so um die 50 noch einmal nach draußen schauen zu dürfen.
Und …oh Gott …so viel Schönes habe ich dort entdeckt.
Natürlich tickt hier nun jeder Mensch ein wenig anders und ein jeder Mensch hat auch sein gutes Recht dazu genau so zu ticken wie er tickt.
So habe ich in den letzten 10 Jahren das große Glück immer eine Geliebte an meiner Seite haben zu dürfen.
Mit nicht vielen Wechseln, mehr dem Thema „Treue in der Untreue“ folgend.
Aber dennoch das Thema Sex völlig neu entdeckend und voller Neugier aufgeschlossen …so prickelnd und spannend.
Nur selten hat es sich ergeben einmal kurzfristig zu genießen.
Ein jeder hat sein gutes Recht zu ticken wie er tickt. Ich denke das Gleiche gilt aber ja nun auch für mich.
Ich mag halt mehr Beständigkeit, liebe es zu wissen wie und wann sie auf mein Tun reagiert. Brauche das Gefühl von Sympathie und Vertrauen.
Selbst wenn ich sie nur einmal sah waren diese beiden Werte vorher da.
So konnte und wollte ich mich aber dann auch einlassen.
Wollte und konnte ganz neu fühlen, auch Dinge an die ich vorher so nie dachte.
Das Wechselspiel von Dominanz, das Spiel mit Spielzeug …und überhaupt dem Thema innerer tiefer Sehnsüchte Raum geben.
Vermutlich war ich, vorher tabubelegt erzogen, auch erst jetzt überhaupt in der Lage mich auch einmal auf einen Dreier (MFM) einzulassen.
Daher weiß ich heute ganz genau wie verdammt schön und geil ein solches Treffen sein kann.
Vielleicht möchte mir die heutige Jugend jetzt widersprechen, mir um die Öhrchen hauen das ich irre, weil sie das alles heute schon kann.
ich kann hier ja nur meine Sicht der Dinge wiedergeben.
Vielleicht hat die heutige, aber moderner erzogen Jugend dann auch einfach nur Recht und ich bin ganz einfach ein „Spätentwickler“.