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Vergeben, Verzeihen

Vergeben, Verzeihen
Seltsam, genau zu einem Zeitpunkt, zu dem ich gebeten worden bin jemanden hier im Joyclub zu vergeben, ist der Tag der Vergebung.

Nun ist ja vergeben nicht ganz so einfach wie ich dachte. Gut, am liebsten würde ich loswettern und fertig, ich bin ein ziemlich spontaner Mensch. Aber es geht tiefer und ich möchtet dieser Person schon sagen, dass mir das sehr weh getan hat und gleichzeitig will ich diese Person nicht verletzen.

Könnt ihr vergeben? Wie geht ihr mit so einem Gefühl um? Ist vergeben und verzeihen das Gleiche?
*******er58 Mann
969 Beiträge
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Liebe Witchjul, manchmal ist es für mich schwer zu vergeben, aber es befreit mich selbst von schwarzen Gedanken, die mich entweder als Opfer oder als Wüterich zurücklassen. Wenn ich jemandem verzeihen möchte und eine Aussprache will, hilft es mir und dem Kontakt am Meisten, wenn ich dem jenigen von mir und nur von mir mitteile, was das, was ich mit dem jenigen erlebt habe, bei mir ausgelöst hat. Fast immer sind doch solche Verletzungen an alte Erlebnisse oder Erinnerungen gebunden. Bei mir sind es fast immer alte Wunden, die von diesem Menschen aktuell wieder aufgerissen werden. Eigentlich ist es doch immer schon lange überfällig, mich um diese alten Wunden zu kümmern, anstatt sie weiter unbeachtet schwelen zu lassen. Da hat mir derjenige doch nur etwas aufgedeckt und spürbar gemacht, um das ich mich schon lange hätte kümmern sollen. Ich will nicht so weit gehen und noch dankbar darüber sein, dass ich verletzt worden bin, aber in Vorwürfen suche ich dann lieber nicht mein Heil. das wirft mich wieder zurück in mein Opfer sein...
ich hoffe, ich konnte meine Gedanken einigermassen verständlich machen... Ich wünsche dir viel Mut bei dem Konflikt! Liebe Grüße, Alexander58
  • Könnt ihr vergeben?
  • Wie geht ihr mit so einem Gefühl um?
  • Ist vergeben und verzeihen das Gleiche?

Vergebung ist irgendwie ein Wort welches ich nicht einsortieren kann.
Verzeihen kann ich verschiedenes, vergessen seltener, ohne Kompromisse geht es aber, denke ich, werniger.

Auch ist in diesem Zusammenhang für mich die "Beziehungsart" vorweg sehr wichtig.
Ist es ein Freund/eine Freundin/ein Kumpel/ein Partner/ein Kind/Verwandter/Bekannte(r) *frage*
Um welches Gefüge geht es?
Private oder berufliche Bereiche?

Wichtig ist wirklich, was bewirkt es IN mir, mit diesem Menschen in Kontakt zu treten, wie wichtig ist mir eine Klärung?
Bei manchen Menschen laß ich es sein, je wieder eine Klärung zu schaffen, deren "Nichtwollenkönnen" würde mir eindeutig Energie rauben, die ich für andere Bereiche benötige.
Da kann es eher passieren, wenn ich mit diesem Menschen zusammen treffe, jegliches ins Lächerliche zu ziehen, auch das, was von diesem Menschen gut für mich war.
Hier ein Spruch, der mir gut gefällt:

"Vergeben und Vergessen ist die Rache eines braven Mannes"
Friedrich Schiller
******911 Mann
9.163 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vergeben und Vergessen
Nunja, vergessen kann auch eine Art "Rache" sein, kommt eben immer darauf an.

Also ich finde: wenn mal das Vertrauen "angeknaxt" ist, dann wird's richtig schwer...?!
Was ist Vergebung
Vergeben und Vergessen sind für meine Vorstellung zwei verschiedene Sachen, aber vielleicht hat Schiller gerade auch deswegen beides getrennt.
Ich finde, dass wenn man auf jemanden richtig sauer ist, und zwar so sehr, dass demjenigen überhaupt vergeben kann, dann weiß man auch, dass einem derjenige auch etwas bedeutet.
Zwei identische Beleidigungen oder Missetaten wirken nicht gleich auf uns. Es kommt sehr darauf an, von wem sie begangen werden. Ein Fremder oder einer, den ich nicht mag kann ja tun und lassen, was er will und es stört mich nicht. Ich habe keine Erwartungshaltung ihm gegenüber. (insofern folge ich dir vorbehaltlos @**ah)
Mehr erwarte ich dann von Jemanden, auf den ich baue und den ich als Freund ansehe. Und das ist dann auch das wunderbare:
Einem Freund muss ich nicht vergeben. Freundschaft, Liebe oder auch nur Sympathie begründen sich nicht auf einzelnen Details oder Begebenheiten. Offenheit und Ehrlichkeit sind es dann, die charakterisierend sind und so finde ich, muss ich niemanden vergeben, sondern schlichtweg darüber sprechen.

Allerdings denke ich, dass Vergebung viel wichtiger für denjenigen ist, der darum bittet...
Wie so oft: es kommt darauf an.
Vor über einem Jahr wurde ich von jemandem sehr verletzt. Doppelmoral, Verlogenheit, Unehrlichkeit, ... All das kam aufeinander. Vorherige Nähe und Freundschaft wurde mit Füßen getreten. Bis heute kam keine Entschuldigung; kein Erklärungsversuch. Da kann ich nicht verzeihen; da will ich es auch nicht. Zumal es dabei nicht blieb. Ich war verletzt, hab mich daraufhin "uncharmant" verhalten - und das macht sie seither mir zum Vorwurf. Aktion und Reaktion...

Manchmal tut man jemandem weh; unbeabsichtigt, aus Unwissenheit o.ä. Dann sollte der erste Schritt sein, um Verzeihung/Vergebung zu bitten. Wissend, dass es keine Garantie gibt, dass die Bitte um Entschuldigung akzeptiert wird. Man kann sich nicht für etwas ent-schuldigen; nur um Ent-schuldigung bitten. Im Wortsinn also von der Schuld freigesprochen werden. "Ich entschuldige mich" ist also nicht so passend wie "Ich bitte (Dich) um Entschuldigung!" Dann KANN man vergeben.

Aber wie eingangs gesagt: wenn ich heftig - ZU heftig verletzt wurde; und wenn niemand um entschuldigung bittet... Dann kann und will ich nicht verzeihen. Dann tut es weh, ist aber vielleicht doch besser, wenn man getrennte Wege geht.

Eine Differenzierung sehe ich - wenn überhaupt - nur in der Schwere des "Vergehens". Für nen gegessenen letzten Joghurt würde niemand um Vergebung bitten, aber um Entschuldigung. Wenn ich aber z.B. das Leben eines anderen unwiederbringlich negativ verändert hab (neuen Job vergeigt z.B.), dann würde ich von nötiger Vergebung sprechen.

Spannende Frage; fällt mir jetzt erst auf da ich versuche, ne Antwort zu finden UND in Worte zu fassen... *zwinker*
*********dwerk Frau
44.692 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vergeben und Verzeihen sind ...
... für mich zwei verschiedene Dinge, die ich hier nicht so richtig erklären kann.

Es gibt in meinem Leben bisher 2 Menschen, die mich vor vielen Jahren so schwer vor den Kopf geschlagen haben, dass ich keinen Kontakt mehr habe und auch nicht mehr haben möchte.
Beide Personen haben aus ihrem puren Egoismus heraus mich wie einen begossenen Pudel im Regen stehen lassen. Dabei lag der Fehler noch nicht einmal bei mir. Es wurden auch andere Personen genau so von ihnen behandelt.

Bei einer Person sage ich ganz ehrlich und direkt "Dieser Mensch ist für mich gestorben." Bei der anderen Person würde ich eine Kontaktaufnahme zu mir akzeptieren und wir könnten uns aussprechen, mich aber nie von alleine bei ihr melden. Sie weiß, wo ich wohne und kennt meine Nummer. Der Fehler lag nicht bei mir. Das mag jetzt bockig und/oder nach falschem Stolz klingen, für mich ist das einfach so.

Ich vermisse beide Menschen nicht, auch wenn es Vater und beste Freundin waren. Es geht mir ohne sie genauso gut, wie mit ihnen. Ja, so ehrlich bin ich jetzt nun mal.

Bei dem, wie beide Menschen mit mir und einigen anderen Menschen umgegangen sind, sage ich nur, sowas tut man einfach nicht und aus diesem Grund kann ich ihnen nicht vergeben und auch nicht verzeihen.

Ich denke mal, dass jeder seine eigenen Beweggründe hat, ob er vergibt oder verzeiht oder eben nicht. Jeder muss und sollte auf sein eigenes Herz und Seelenheil gucken und sich nicht von anderen beeinflussen lassen.
Nur wenn man auf sein eigenes Herz hört, tut man in dieser Situation das Richtige.

Und ein ganz wichtiger Punkt für mich. Wenn ein anderer der gleichen Person vergeben kann, heißt es noch lange nicht, dass ich es auch kann und/oder möchte. Ich kann mir die Argumente des anderen anhören, aber ich möchte nicht überredet oder verurteilt werden, wenn ich nicht kann/will/möchte. Dies sollten die anderen akzeptieren und mich nicht als schlechten Menschen sehen, weil ich meine eigene Entscheidung treffe, die anderen nicht gefällt.
********er62 Mann
2.463 Beiträge
Vergebung?
ein - für mein Empfinden - stark religiös geprägter Begriff, der einfach keinen Eingang in meinen Wortschatz findet, ähnlich wie Demut (lieber: Bescheidenheit) oder Hochmut (lieber: Überheblichkeit)... bei diesem Wort rieselt es mir einfach eiskalt den Rücken runter.
verzeihen?... ja, das kann ich, aber das setzt vor allem Kommunikation, eine Aussprache, Auseinandersetzung voraus. Ich bin kein nachtragender Mensch.
********Trop Mann
18 Beiträge
Vergebung
In manchen Situationen kann Vergebung eine Befreiung sein. In dem Sinne, dass man durch Vergebung sich über den Anderen erhebt, weil er es nicht fertig bringt, sich zu entschuldigen und die Situation zu klären. Es ist also manchmal der einzige Weg für sich Verletzungen zu klären. Der andere hat es nicht fertig gebracht und durch Vergebung, schaffe ich es aber, das mir zugefügte Leid hinter mir zu lassen, während der Andere in seinem Saft schmort.

Andererseits kann auch das Versagen von Vergebung eine Befreiung sein. Ich rede seit Jahren nicht mehr mit meinen Eltern, weil sie mich des Öfteren schwer verletzt haben. Viele sagen, wie kann es das geben, du musst den ersten Schritt auf sie zugehen, in dem du ihnen vergibst. Ich muss also in Augen Vieler ein braves Kind sein. Nicht mehr das Kinde meiner sein zu müssen und aus dieser Rolle zu fallen war eine Befreiung. Mit Vergebung, wäre ich nur das böse Kind geblieben, dass meine Eltern immer in mir gesehen haben
******911 Mann
9.163 Beiträge
Gruppen-Mod 
*danke* woher ich so was nur kenne...?!!
*******er58 Mann
969 Beiträge
Offenheit
Ich danke dir, lieber M_, für deinen ehrlichen und offenen Beitrag! Es hat mich berührt, von den themen zu lesen, die ich ebenfalls kenne. Ich habe da noch einen Dreh gefunden, der mir den Abstand, durch so etwas, wie Loslassen (dass dem Verzeihen sehr nahe kommt). Ich habe meiner sehr gewalttätigen Mutter zwar Verziehen, aber die Verantwortung für ihr Handeln überstelle ich ihr dennoch! Beides funktionierte bei mir auf längere Sicht. Heinrich Böll sagte einmal in einem Interview auf die Frage, ob er sich ein "Dickes Fell" angeschafft hätte, um die ganze Kritik an seinem letzten Buch auszuhalten: `Wenn ich Kritik und Schimpf abperlen lassen würde, müsste ich mich so schützen, dass ich meine Empfindsamkeit opfern würde. Diese Empfindsamkeit ist mein Werkzeug und mein Leben. Der Preis für den Schutz der Unempfindlichkeit ist mir zu hoch´ Das hat mich auch bestärkt, Verletzungen zu spühren, anstatt sie abzuwehern durch Unerreichbarkeit. Noch einmal, Danke für deinen Beitrag und Pardon, dass ich so ausschweifend geworden bin...
********Trop Mann
18 Beiträge
Der gute alte Böll...
hat meistens recht. Danke für deine Antwort auf meinen Beitrag und lass es ruhig ausschweifen. Wenn wir in solchen Foren mit Halbsätzen agieren würden, könnte man sich hier über solche Themen gar nicht unterhalten. Das war auch mein Problem: Ich hatte Angst durch diese Abkehr von meinen Eltern hartherzig zu werden und abzustumpfen. Gerade weil meine Kinder mitbekommen haben, dass ich mich von ihren Großeltern abwende. Meine Angst war, dass sie mich zum Vorbild nehmen und später sich genauso von mir fernhalten. Also habe ich sehr lange mit mir gehadert und irgendwann gemerkt, dass ich noch viel mehr verliere, wenn ich die alte Situation durchhalte, weil ich dann nicht mehr ich selbst sein kann und mir und meinen Kindern noch viel mehr schade. Es gibt nichts schlimmeres, als in seiner eigenen Bewußtlosigkeit zu verharren.
*********dwerk Frau
44.692 Beiträge
Gruppen-Mod 
@M_Neu
Du musst dich nicht rechtfertigen! Du hast alles richtig gemacht!

Wichtig ist, du bist mit dir selbst im Reinen!
Ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht.

Ich kann einem Menschen vergeben ohne wieder mit ihm in Kontakt zu treten. Ich schließe meinen Frieden mit ihm. Ich hasse ihn nicht mehr, aber er wird nicht mehr Teil meines Lebens sein.

Wenn ich aber jemanden verzeihe, dann weil er darum bittet oder aber ich ihm sage, dass ich ihm verzeihe.

Vielleicht ist das für mich eine Lösung mit der ich ganz gut umgehen kann.
**********n8720 Mann
77 Beiträge
Ich kann außergewöhnlich schnell vergeben, selbst wenn mich jemand richtig verletzt hat. Dummerweise vergesse ich nicht so schnell, und das nervt so manchen. Dazu muss ich sagen, dass Verzeihen die Tat nicht ungeschehen macht, es ist für mich das Versprechen, dass der Verzeihende von negativen Konsequenzen absieht.

Ich weiß, dass verzeihen bzw. vergeben (sehe da leider keinen Unterschied) für viele nicht so einfach ist. Leider ist Groll oft sinnlos. Manche verzeihen, vertrauen der Person in der Sache aber nicht mehr. Das ist leider eine komplizierte Art, die leicht dafür sorgt, das die Vergebung verpufft.

Sind so spontane Gedanken darüber... Weiß nicht, ob sie so viel Sinn machen.

lg Alex
Problem
Ich habe immer ein Problem mit den Wörtern "Verzeihen" "Vergeben".
Für mich haben sie so einen Beigeschmack von Kirche, da beichtet man und mit xx Gebeten ist alles vergeben.

Vielleicht ist es auch zu kleinlich gedacht.

Wenn mich jemand verletzt, ist erstmal Vertrauen weg und ich muss für mich erspüren wie ich mit meiner Verletzung umgehe. Verändert sie sich mit der Zeit, heilt sie oder bleibt sie immer da. Und wenn die Verletzung verheilt, kann man auch wieder Vertrauen aufbauen.
*********_Mond Paar
589 Beiträge
Ja, der kirchliche Beigeschmack beruht auf dem Missbrauch, den die Kirche damit betrieben hat. Aber das haftet an Wörtern...

Für mich war es faszinierend zu sehen, wie Vergeben/Verzeihen funktionieren kann.

Die tiefe Erkenntnis, dass der andere Mensch eben so agiert wie er agiert, weil er auch nur ein Mensch ist mit alten Mustern und Verletzungen. Das Vergeben als Einsicht, dass die Situation nicht nur deshalb so verfahren ist, weil der andere so ...(was auch immer) ist, sondern vor allem durch meine Reaktion auf diesen Menschen (Verletzung, Trotz, Wut, ...). Die Kehrtwende durch bedingungsloses Ablegen der eigenen Reaktion - das von Witchjul so treffend beschriebene "Frieden schließen" mit sich und dem andern.
Und dann zu sehen, wie durch dieses innere Friedenschließen plötzlich der andere Mensch die Möglichkeit bekommt, sich ebenfalls zu ändern. Dass jahrelange tiefe Gräben plötzlich aufgeweicht werden, dass der andere Mensch auf einmal Akzeptanz zulassen kann. Und sich heute sogar Rat und Hilfe holt, wo vorher nur Ablehnung und Spott da war.

Es gibt ein Haitianisches Vergebungsritual aus der dortigen Kahuna-Tradition - Hoʻoponopono.

Es beruht ganz grob heruntergekürzt auf vier Sätzen und der ständigen Wiederholung:

Es tut mir leid.
ich verzeihe dir.
danke.
ich liebe dich.

Es ist die Möglichkeit, Inneren Frieden zu schließen, mit sich und der Umwelt in der Annahme der 100prozentigen Verantwortung für alles, was mit und um einen geschieht. Das ist nicht leicht und der Mensch drückt sich mit Kräften gegen diese Tatsache. Mit der bedingungslosen Annahme dieser Verantwortung habe ich schon wunderbare Wandlungen geschehen sehen...

Ich merke gerade, dass sich mein Text furchtbar geschwollen anhört, was er nicht sollte. Ich kann es wohl nicht so beschreiben, wie ich es erleben durfte. Von daher, einfach mal Hoʻoponopono googeln und sich drauf einlassen...
*******er58 Mann
969 Beiträge
Sonne und Mond
Liebe Sonne, lieber Mond ...

für mich hören sich deine Zeilen nicht geschwollen an! Ich kenn die Tradition nicht, die du zitierst, aber ich finde auch, dass es sich eigentlich immer lohnt, zu verzeihen, über den eigenen Schatten zu springen und statt den anderen weiter zu verurteilen, die eigene Liebe wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Dafür muss ich mich aber auch wieder verletzlich machen, offen für liebevolle Kontakte. das ist schwer und kostet Mut! (übrigens finde ich diesen Gedanken sogar in der Bibel und im Koran) Auch wenn die Religionen etwas anderes daraus gemacht haben! Aber diese verherenden, fanatischen, religiösen Entwicklungen haben auch mit Schuld und Verurteilung zu tun, mit Hölle und Himmel, Gut und Böse und nicht mit Liebe. Also danke, für deinen Beitrag!
Danke!
Danke an euch alle für die vielen sensiblen, differenzierten und berührenden Beiträge zu diesem Thema, das mich zur Zeit stark beschäftigt (und auch fordert).
Ich muss das jetzt erst mal sacken und wirken lassen... Und werde euch dann auch an meinen Gedanken teilhaben lassen!
Danke!
*******ell Mann
5.824 Beiträge
Naja, für mich haben Vergeben und Verzeihen schon eini eindeutigen und großen Unterschied.
Das liegt eben auch einfach an der Herkunft der Wörter. Das sie nun aus dem Glaubensbereich kommen ist ja schon erwähnt worden.
Also das Verzeihen ist für mich die "Vorstufe" der Vergebung.
Z.B. kann ich ein "Fehlverhalten" verzeihen in dem ich einfach sage: Ich verzeihe dir das du mich gestern angeschrien hast.
Wenn ich aber sage: Ich vergebe dir das du mich angeschrien hast, dann sage ich damit das nichts mehr an negativen Gedanken daran verbunden ist. Ich kann danach auch nicht mehr sagen: Auch wenn es noch etwas weh tut. Vergeben bedeutet, alles völlig bereinigt und nicht mehr existent.
Darum wird der Gebrauch des Wortes vergeben auch viel zu oft und unbedacht gebraucht.
******bra Mann
1.068 Beiträge
zuerst steht das Verstehen
.. ich glaube zuerst muss man "es" verstehen, bevor man ein Verhalten vergeben oder verzeihen kann.

Dabei ist ein Anschreien, noch eines der einfachsten Themen, Fremdgehen sich eins der Schwierigsten, zumindest für mich.

Es fällt dabei sicher schwer, sich in die Lage des anderen zu versetzen, einfach mal nur zuhören und sich selbst zu hinterfragen.

Ich halte es für einen selbst wichtig, zu vergeben oder zu verzeihen um es mit sich selbst abzuschließen.
Manchmal ist das sehr schwer. man hält es auch für unmöglich, weil man emotional viel zu tief verletzt ist.

Wenn einem der Partner etwas bedeutet, die Erinnerungen daran positiv,oder auch eine Hauch von Zukunft da bleiben soll, geht es nicht ohne die innere Aufarbeitung. - Am Besten sogar mit dem Partner.

In dem Fall ist Reden Gold. - viele können es leider nicht.
ja handmodell das ist für mich gut nachvollziehbar, ich würde dem Verzeihen auch als ersten Schritt sehen.

Vergeben ist soviel mehr.

Ach deine Erklörung gefällt mir sehr gut die_cobra und ja ohne reden habe Beziehungen auf die Dauer keine Chance.

Und vielleicht sollten wir auch akzeptieren, daß niemand unfehlbar ist.
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