Nonverbal erotisch kommunizieren...wie geht das?

weil sie ansonsten nicht stattfindet. Wer unfähig ist in einem Gesicht zu lesen, wird die Zeichen nicht deuten können. Ist das nun Lust in ihren Augen oder Schmerz? Ist das eine Resultat des anderen? Wer sich diese Fragen nicht stellt, wird an der Angebeteten vorbei lieben.

ich halte eigentlich einen Großteil der Menschheit für sensibel genug das zu unterscheiden.
Es wäre schon traurig, wenn man den Unterschied zwischen Schmerz und Lust in den Augen nicht sieht.
Und trotzdem wird oft viel zu leichtfertig damit umgegangen.

... aber ich fürchte, dass so mancher meiner Geschlechtsgenossen da immer noch etwas sehr großzügig von sich auf die Partnerin schließt. Ganz schwierig wird es aber, wenn im Spiel zwischen Zweien Schmerz und Lust sozusagen in einander verwoben sind. Dann wird das Ganze zu einer Gratwanderung und es ist umso wichtiger, dass sich beide auf einander verlassen können und genau in der Lage sind, die Zeichen richtig zu deuten, sich selbst im Griff zu haben auch wenn die Leidenschaft gerade durch die Decke geht. Ich rede nicht von SM-Praktiken. Es gibt jenseits dieser Spielart eine Grauzone von Lust und Schmerz und ich denke, viele hier wissen, wovon ich schreibe.
Womit wir bei dem Thema wären, das du selbst für interessant hältst.

Kann es sein, dass diese Thema heißt: Nonverbal erotisch kommunizieren, geht das?
Kann es sein, dass wenn man sich die Beiträge in der Reihenfolge durchliest, entweder von dem Anfang des Prozesses (z. B erster Augenkontakt) oder dem Ende des Prozesses (z.B. Sex) gesprochen wird?
Ich habe aber noch nichts davon gelesen, was "zwischendurch" passiert in der Kommunikation. Eine Ebene tiefer? Diese Art der Kommunikation "funktiniert" ja auch, wenn es auf der anderen Ebene locker und lustig zugeht. Kommunizieren wir nicht auf einmal auf zwei Ebenen? Mehreren Ebenen? Funktioniert es nicht erst, wenn wir alle Ebenen "bespielen"? Wieso sprechen wir von "der Funken springt über"?
Was machen wir da für eine Wandlung während der Kommunikation durch? Was verändert sich auf der Haut und unter der Haut? Was verändert ich in mir? Mit mir? In meiner Wahrnehmung? Warum "kann" der eine nonverbale erotische Kommunikation und der andere nicht? Und mal ganz ehrlich, wer kennt nicht Leute die total talentfrei für diese Art der Kommunikation sind?
Ich denke, es ist eine Entwicklung oder ein Prozess, der in uns selber und auch nahezu gleichzeitig mit dem anderen passiert. Er kann nur passieren, wenn wir nicht im Stress sind. Soweit bin ich in meinen Gedanken. In jedem Fall nimmt jeder den anderen ab einem bestimmten Punkt anders wahr. Intensiver? Vielschichtiger? Eine Freundin von mir nannte es mal erotisches Ping Pong. Ich denke, es zumindest bildlich treffend.

So, jetzt bin ich gespannt, wie Ihr mir weiterhelft in meine unvollständigen Gedanken.

weil du es für dich ganz und gar zutreffend beschrieben hast. Das Verzwickte an diesem Thema ist ja, dass es sich einen Bereich der Kommunikation von Menschen und zwischen ihnen heraus nimmt und hofft, eine Anleitung zum Handeln zu bekommen. Aber wie du richtig schreibst, greift die Art von Körpersprache, die wir pflegen mehr oder weniger bewusst, ein in den Prozess der biochemischen "Erkennung" des Partners als Sexualpartner und wird flankiert von verbaler Kommunikation, Sprache und Selbsterkenntnis. Das auseinander zu dividieren kann an einem bestimmten Punkt nützlich sein um sich über ein Detail klarer zu werden, aber es hilft nichts, die Komplexität und Vielschichtigkeit erotischer Kommunikation zu ergründen. Mein Vorschlag: überlassen wir dieses Feld den Sexualforschern und Therapeuten. Tun wir es einfach und machen wir uns unseren eigenen Reim drauf. Wir können Erfahrungen austauschen, wenn wir damit niemandem zu Nahe treten, aber wir sind besser dran, wenn wir nicht behaupten: ich weiß, wie du die Frau ins Bett kriegst. Weil: ich wüsste das mitunter auch selbst gern. Ich könnte erzählen, wie ich sie dorthin bekommen habe, aber das unterläge der Schweigepflicht. Es gibt keine allgemein gültigen Regeln, außer jener, die aber universell gilt: Achte und liebe den Menschen, den du vor dir hast. Du trägst die Verantwortung dafür, dass ihm und dir nichts geschieht. Schau auf dein Gegenüber. Dich selbst siehst du jeden Morgen im Spiegel. Aber auch dieses Bild solltest du mögen. Nein, das war nicht das Wort zum Sonntag, denn inzwischen ist Dienstag.
Nicht Technik entscheidet, das Gefühl ist es.

Gute Nacht!
Andreas

der nonverbalen erotischen Kommunikation wurde in diesem Thread noch gar nicht erwähnt, und das ist der Tanz.

Auch wenn sich die Formen im Laufe der Geschichte stark verändert haben, so war der Paartanz schon zu allen Zeiten auch ein Werben um den Partner, das in allen Kulturen verstanden wird. Man denke nur an der Erfolg des Films „Dirty Dancing“.

ein Tanz der DominoSteine oderoder
es gibt genau, wie Menschen, unterschiedliche Wege der nonverbalen Kommunikation, mancher paßt für mich, mancher für dich, dich oder dich
wenn die passenden zusammen treffen beginnt der Tanz, das Prickeln, die Welle ...

....knipst doch gleich mein Kopfkino an.

Man muss sicher eine gewisse Begabung dafür haben.
Ich finde es aber viel wichtiger, dass man sich auf sein gegenüber einlassen kann. Mit bloßem wollen geht das nicht. Einfühlungsvermögen, Entspanntheit und Spaß sind dabei wichtige Faktoren. Dann funktioniert das Kommunizieren auf verschiedenen Ebenen ganz automatisch. Meine Pheromone kann ich ja auch nicht bewusst ein- und ausschalten.
Ich glaube auch, dass es keine allgemeingültige Anleitung dafür gibt. Mit viel üben und ausprobieren wird jeder seinen Weg dahin finden.

Da gebe ich dir vollkommen Recht. Der Tanz wird total unterschätzt. Denkt man an die Tierwelt, gibt es bei genug Tierarten den Balztanz. Der Mensch ist da nicht anders gestrickt. Manche Volkstänze erinnern stark an Balztänze.

Die Rumba heißt nicht umsonst "der Tanz der Liebe", weil im Tanz viel Erotik durch die Bewegungen und die Empfindungen fließen kann. Ein Tanz kann auch nur dann gut sein, wenn man ihn fühlt.
Noch wesentlich erotischer finde ich den Tango Argentino. Und wenn er dann noch zu einem gefühlvollen Lied getanzt wird ...
Nicht zu unterschätzen ist auch die Salsa, sie lässt die Luft knistern.

Kann ein Mann gut tanzen und auch führen, bin ich als Frau hin und weg.

Was ich noch erwähnen wollte, ist der kommunikative Austausch durch Berührungen. Schon beim ersten Kennenlernen bedeutet der fast unmerkliche Kontakt mit den Fingerspitzen, dass eine Zuneigung besteht. Durch das sanfte Streicheln, durch das einfühlsame Massieren (Tantra) wird ein erotischer Kontakt hergestellt, ohne Worte. Man spricht ja auch von "energetischem Austausch" durch Hautkontakt, beispielsweise durch Handauflegen (Reiki) oder durch das Fühlen der Wärme bei Berührungen.
Auch beim Tanzen finden Berührungen und Körperkontakt statt, wobei der Rhythmus den Austausch noch verstärkt. Golden_Girl_54 und loses_Mundwerk haben das richtig gesagt, denn der Tanz bedeutet v.a. nonverbale Kommunikation und Fühlen im Rhythmus der Musik.
Ich tanze sehr gerne, v.a. erotische Tänze, wie bspw. Blues und Tango Argentio.
Lieber Gruß
Mirko