Anatomie einer Liebe.....
Hallo zusammen, diese Geschichte ist unvollendet, weil auch die Liebe " unvollendet" blieb.Sie wurde nicht weitergeschrieben weil auch die Liebe keine neuen Kapitel mehr schrieb. Die Geschichte
habe ich aus ihrer Sicht (so wie sie es mir damals geschildert hat ) und aus meiner Sicht geschrieben......
Langsam mit wiegenden Hüften schreite ich auf dich zu. Ich weiß um die Magie des ersten
Augenblicks. Du sollst ihn genießen. Du sollst mich genießen, von der ersten Sekunde an.
Ich will dir und auch mir einen unvergesslichen Auftakt zu einem aufregeden „Part de deux“ bescheren.
Ein kühler Herbsttag bildet die Kulisse dazu. Der Wind spielt heftig mit meinem langen,
dunkelroten Haar und lässt es zerzaust zurück. Schiefergraue Regenwolken jagen in
Fetzen über den Himmel. Zwischendurch lassen sie einen langen, hellen Sonnenstrahl durch
ihr dunkles Kleid. Fröstelnd ziehe ich meinen langen, schwarzen Mantel enger um mich und
vergrabe meine Hände in den Manteltaschen.
Trotzdem liebe ich dieses Wetter. Es entspricht so sehr meiner Seele, die nicht
die dunklen, kühlen Seiten scheut und die vereinzelnde Sonnenstrahlen gerade wegen
ihrer Seltenheit umso strahlender empfängt. Der Wind in meinem Innern sorgt ebenfalls
immer für Erneuerung und treibt mich unstetig und heftig von einem Gefühlsgestade zum
nächsten. Eine Weile kann ich mich an einem Platz halten, dann aber packt er mich wieder
und schleudert mich hoch in die Welt gewaltiger Gefühle, lässt mich das Leben in
seinen Grundfesten aufnehmen und auskosten. Ich liebe die Freiheit, diese Dinge
auszukosten und gebe mich entsprechend wild und offen hin, so wie ich auch allen anderen
die Freiheit zugestehe, zu tun, was immer ihnen gut tut.
Dir hat meine Einstellung völlig neue Welten eröffnet und du begannst sie zu lieben und
für dich zu entdecken. Vieles hat uns seither verbunden, vor allem unsere Sehnsucht nach
leidenschaftlichen, tiefen, hemmungslosen Gefühlen. In der Sexualität genau so, wie im
ganzen Leben. Es ist Erotik nicht Sex, der uns verbindet und den wir so genießen können; zusammen
genauso, wie getrennt, alleine oder mit anderen Partnern. Trotzdem zieht sich das
Band um uns immer enger. Ziehen wir uns unaufhaltsam an, wollen wir uns endlich
sehen, berühren, fühlen, riechen. Wollen wir herausfinden, ob dieses Gefühl der
Entsprechung, das wir mit Worten in Schrift und am Telefon verspüren auch noch da ist,
wenn wir aufeinander treffen.
Wir wollen beide mehr, als nur Sex. Das war uns schon schnell klar. Sex bekommt man an
jeder Ecke und er ist austauschbar. Nur auf die wenigen Sekunden des Höhepunkts
beschränkt und nur von optischen Reizen geprägt.
Wir lieben mit Herz und Verstand. Wollten die Erfüllung im Genuss jeglicher Reize, die mit
Sinnen zu erfassen sind. Genießen auch diezärtlichen, sanften Seiten. Das Reden und Lachen miteinander. Das Füreinander da sein. Aber vor allem brauchen wir die Freiheit so
zu sein, wie wir sind, ohne sich verstellen zu müssen und berauschen uns an diesem
Gefühl. Es schafft Wärme und Geborgenheit. Die Gewissheit sich fallen lassen zu können,
dass es nichts gibt, was peinlich sein müsste oder der Gedanke, die eigenen Abgründe seien zu
tief.
Ich bin inzwischen so nah herangekommen, dass ich deine Aufregung förmlich spüren kann.
Ungeduldig stehst du an eine Parkbank gelehnt, mir den Rücken zukehrend und
trittst von einem Bein auf das Andere. Ruhig sitzen kannst du nicht, so unruhig, wie du bist.
Ich habe dir vor ein paar Minuten eine SMS geschickt, dass ich unterwegs zu unserem
Treffpunkt am See bin. Habe dir den Platz genau beschrieben und du hast ihn ja auch
auf Anhieb gefunden. Leider wurde ich aufgehalten, so dass ich nicht pünktlich
sein konnte und mich um eine halbe Stunde verspätet habe. Du wartest sicher schon
länger mit bangen Erwartungen auf mich. Lange haben wir diesen Tag herbeigesehnt und
wurden immer fiebriger, je näher er heranrückte.
Unglaublich, dass wir uns erst wenige Monate kennen, wobei kennen dabei relativ ist. Wir
haben uns noch nie gesehen, außer auf Bildern. Dafür haben wir einen täglichen
immer intensiver werdenden Mailkontakt und seit einiger Zeit telefonieren wir auch
miteinander.
Aus anfänglichem Interesse wurde bald schon Freundschaft. Aber eigentlich war es schnell
schon mehr als Freundschaft. Der Kontakt wurde immer erotischer und intensiver. Du
bist so ein leidenschaftlicher und sinnlicher Mann und hast diese Seiten auch in mir zum
klingen gebracht. Hast sanft aber hartnäckig meine Leidenschaft für dich geweckt.
Hast mich durch deine Aufmerksamkeit und Art bezaubert.
Fast täglich wird unsere Verbindung stärker und intensiver.
Eine Liebe auf ganz spezielle Art, das verbindet uns bisher. Körperlos – noch, aber
doch schon überaus erotisch, intensiv, geprägt von Vertrauen und Sinnlichkeit. Nur
noch eine dünne Membran scheint uns von der Liebe zweier Menschen füreinander, der Liebe
zwischen Mann und Frau, zu trennen.
Wir wissen nicht welche Gefühle wir haben werden, wenn wir uns gegenüber stehen. Wird
sich die Aufregung, wie du schreibst, in ein lustvolles, begieriges Zittern verwandeln
oder wird der Anspannung eine Ernüchterung folgen?
Gespeist aus einem Traum, der nicht in Erfüllung geht und falschen Erwartungen. Es
ist schwierig, keine Erwartungen zu haben, besonders in unserer Situation. Es erfordert
viel Ehrlichkeit zu sich selbst. Das wird es letztlich entscheiden, ob unsere Begegnung
ein wahrer Erfolg oder Misserfolg sein wird.
Was macht die Chemie der gegenseitigen Anziehung aus? Wir sind beide gut darin, mit
Worten umzugehen, der eine in Schrift, der andere im gesprochenen Wort.
Wenn ich deiner Stimme lausche und dein Lachen höre, dann habe ich keine Zweifel. Es
stimmt alles und ich weiß, dass es uns bestimmt ist, uns zu begegnen und ein Stück
des Lebensweges gemeinsam zu gehen, wie auch immer.
Ist das die Anatomie einer Liebe?
To be continued...dann der erste Part aus meiner Sicht.....