Eifersucht - ein unangenehmes Gefühl

Es gibt auch Menschen die kein Eifersucht entwickeln können. Ich kenne einige Menschen.

Ich finde es toll, dass es Menschen gibt, die nie eifersüchtig sind, aber leider sind das nicht soviele.

Und ich finde das Thema äußerst interessant.
Eifersucht zu fühlen ist nicht schön und doch ist ein Gefühl, das viele Menschen nun mal haben.

Ganz egal warum und was die Eifersucht ausgelöst hat, wie können wir das offen und ehrlich kommunizieren. Es gibt Menschen, die verletzen mit Worten und leider auch welche, die verletzen körperlich. Dann gibt es Leute, die ziehen sich zurück und sind in sich gekehrt.

Wie klärt ihr dieses Gefühl und was passiert mit euren Emotionen?

Meiner Meinung nach ist Eifersucht kein Mittel um Würze in eine Beziehung zu bringen.
Ich glaube solche Versuche gehen nach hinten los

für reichlich fragwürdig und kontraproduktiv, Eifersucht als ein Mittel zu betrachten, die Beziehung zu würzen...sie mit Worten so zu verpacken, dass daraus ein prickelndes erotisches Erlebnis wird?
Eifersucht lässt sich als Gefühl nicht zwingend ausschließen, so wie jedes andere Gefühl auch. Gefühle haben ihren Platz und sollten natürlich angenommen werden können. Um konstruktiv mit meinen Gefühlen (wie Angst, Wut, Trauer, Freude etc.) umgehen zu können, sollte ich mich natürlich mit ihnen auseinandersetzen und mich der Frage stellen, wodurch diese ausgelöst werden.... und ja, ich sollte auch mit meinem Partner über meine Gefühle (wie Eifersucht) reden.
Für meine Person kann ich aus dem Gefühl von Eifersucht kein prickelndes erotisches Erlebnis ableiten. Ich wurde in meiner Vergangenheit schon mit Eifersucht konfrontiert und empfand das keineswegs als angenehm, geschweige denn als "Beweis von Liebe".

Eifersucht ist definitiv kein Mittel eine Beziehung zu würzen oder zu beleben, sie wird immer wieder ihren störenden Einfuß ausüben und die Beziehung letztendlich zum scheitern bringen.

Das sehen doch alle gleich.

Niemand mag Eifersucht und noch weniger möchte man damit seine Beziehung würzen und trotzdem existiert dieses Gefühl bei fast jeden Menschen irgendwann im Leben.

Die Frage ist doch, wie kann man damit umgehen ohne zu verletzen oder zerstören.

Ich sehe die Eifersucht als Ausdruck eines Besitzstrebens, das sich auf den Partner bzw. die Partnerin bezieht, ein Bestreben, das sich in dem Wunsch, den anderen ausschließlich für sich "behalten" bzw. andere von dem Partner auschließen zu können, äußert. Ob dieser Wunsch aus überkommenem Rollenverständnis (Frau als Eigentum des Mannes) , einem mangelnden Selbstbewußtsein oder einfach Verlust-/Zukunftsängsten vor einem Scheitern der Beziehung herrührt, muß jeder für sich entscheiden.

Unabhängig davon ist jedoch sicher, daß niemand einen Menschen, den er liebt, gerne verlieren möchte und wenn man ein wenig Eifersucht als Warnung versteht, auf die eigenen Beziehung Acht zu geben, dann ist dagegen wohl auch nichts einzuwenden.

Das Gefühl von Eifersucht entsteht v.a. wenn ein lieber Partner (oder auch Kontakt) plötzlich oder auch schleichend sich einer anderen Person zuwendet. Dieser Verlust liebgewonnener Gefühle, Rituale und Zuwendungen schmerzt, egal in welcher Verfassung sich das Selbstwertgefühl befindet. Das hat nicht immer was mit Besitzansprüchen zu tun.
Allerdings kann Eifersucht auch zerstörerisch wirken. Wenn Verlustängste bestehen, obwohl es keine Veranlassung dazu gibt, oder wenn ständig kontrolliert wird, ob der/die Partnerin nicht sich einer anderen Person zuwendet. Da werden kleine Gesten in Richtung an andere Parter/innen schon als Staatsaffäre gewertet. Tiefe Konflikte sind dann unvermeidbar, die sogar in Einzelfällen zu Mord und Totschlag, in Verfolgungswahn und Kontrollsucht münden. Manchmal kann die betroffene Person nur noch in Anonymität weiterleben.
Aber das sind nicht die üblichen Fälle von Eifersucht.
Mir geht es in diesem Threat v.a. darum zu fragen, wie und in welcher Form eine Kommunikation zwischen den Partnern zur Aufklärung, zur Transparenz und zur Abmilderung von Eifersucht beitragen kann.
Grüße
Mirko

Die Kommunikation zwischen den Partnern setzt m.E. ersteinmal voraus, daß sich der Eifersüchtler seiner Eifersucht bewußt wird.

Wenn Verlustängste bestehen, obwohl es keine Veranlassung dazu gibt, dürfte allerdings die Grenze des durchaus nachvollziehbaren Schmerzes infolge des Verlustes liebgewonnener Gefühle, Rituale und Zuwendungen überschritten und der Bereich einer behandlungsbedürftigen Abweichung erreicht sein.

Ist diese „rote Linie“ überschritten, wird der Betroffene sich wahrscheinlich nur noch schwerlich ohne professionelle Hilfe mit den Gründen und der Intensität seiner Eifersucht auseinander setzen können.

Gelingt es ihm aber - gleich ob mit oder ohne Hilfe - , soviel Selbsterkenntnis zu gewinnen, dürfte sich das Problem eigentlich schnell erledigt haben.


Um aber die Frage nach der Kommunikation konkret zu beantworten, würde ich so vorgehen, daß ich dem Partner in einer ruhigen, entspannten Situation darlegen würde, welche Beobachtungen ich gemacht habe/zu haben glaube und wie das auf mich wirkt.

Dies ermöglicht es dem Partner zum einen, die Befindlichkeit des Eifersüchtlers möglicherweise erstmalig zur Kenntnis zu nehmen und sein Verhalten darauf abzustellen, zum anderen evt. bestehende Mißverständnisse auszuräumen.

Dabei sollte selbstverständlich beiderseitig von Vorwürfen oder aggressivem Auftreten abgesehen werden, da solches den anderen in die Defensive treiben und eine Abwehrhaltung provozieren könnte, die das konstruktive Gespräch vermutlich wirksam verhindern würde.

Manche Menschen behaupten von sich, völlig eifersuchtsfrei zu sein.
Ich stelle mal die provokante These auf: Jeder Mensch trägt die Eifersucht in sich, wer was anderes behauptet, der lügt...
Gruß
Mirko

Da muß ich Dir zustimmen, ich glaube auch nicht, daß der Mensch völlig frei von jeder Eifersucht sein kann, allerdings sind, wie Du ja selbst schon geschrieben hast, die Intensität und der Umgang mit diesem Gefühl sehr unterschiedlich ausgeprägt. Und solange keine der Beteiligten darunter leidet, schadet es ja auch nicht

Lieber Rasubonn, natürlich leidet irgendeine(r) bei Eifersucht....

Eifersucht ist ein sehr starkes Gefühl, kann es sich doch bis zu flammendem Zorn und brennender Wut steigern. Das interessante an der Eifersucht ist aber doch ihr Ursprung, die Zuneigung oder Liebe zu einer Person und die Angst diese zu verlieren.

Wer Eifersucht empfindet täte gut daran zu erkennen woher diese kommt und sollte der betreffenden Person vielleicht eher seine Gefühle gestehen, anstatt innerlich zu verbrennen und seinen Unmut darüber zum Ausdruck zu bringen.

Und wer von einem Eifersüchtigen "betroffen" ist, täte sicher ebenfalls gut daran sich den Ursprung dieser Eifersucht in Erinnerung zu rufen.

Nur weil viele genau das nicht hinbekommen, schafft Eifersucht oft soviel Leiden.

Gefühle sind niemals gut oder schlecht, wohl aber was wir daraus machen.

Es ist in der Regel ja so, dass sich ein(e) Parterner(in) jemanden anderen zuwendet und ihm/ihr das zuteil werden lässt, was bisher gewohnt, empfunden und empfangen wurde. Auch wenn bei der Ursachenforschung Defizite in der Partnerbeziehung thematisiert werden (vielleicht auch durch Mediation), heißt das noch lange nicht, dass damit die Lösung des Problems herbeigeführt werden kann.
Ein(e) neue(r) Partner(in) bietet u.U. genau das, was bisher vermisst wurde und eröffnet vielleicht sogar neue, bisher unbekannte Perspektiven für eine neue, erfüllende Partnerschaft.
Der/die Zurückgebliebene muss halt, falls es keine Lösung gibt, mit dem Verlust klar kommen. Gerade das ist das Schmerzhafte, das Leiden schafft. Dieses Verlustempfinden, so schmerzhaft es auch ist, ist überwindbar.
Was gibt Hoffung für den Eifersüchtigen?
• Ich denke, dass es erst mal die Zeit ist, die Wunden heilen hiflt. Geduld und Ausdauer heißt die Devise.
• Eine neue Partnerschaft, falls man überhaupt so kurz darauf beziehungsfähig ist, stabilisiert das Selbstwertgefühl und hilft ein wenig zu vergessen.
• Ablenkung ist ein Mittel, um auf andere Gedanken zu kommen.
• Mit Freunden reden, sich aussprechen, ist auch eine Form, die wie eine Kartasis wirkt
• In schweren Fällen hilft auch eine psychologische Beratung, eventuell auch Verfahren, die in der Traumatherapie eingesetzt werden.
Es gibt sicher noch weitere Bewältigungsstrategien...Habt ihr noch Ideen?
Grüße
Mirko

Eifersucht tritt nicht nur in Partnerschaften auf, sondern in allen Bereichen der zwischenmenschlicher Kommunikation. Es gibt sie doch die Eifersucht auf beförderte Kollegen, auf Geschwister, Freunde und vieles mehr und zwar in ganz vielen Variationen.
Ich habe mal eine Facharbeit über die Sucht geschrieben und da gehörte auch die Eifersucht zu den anerkannten Süchten. Vielleicht macht uns genau das deutlich, dass übertriebene Eifersucht eine Krankheit sein kann und wir sollten versuchen dem anderen Wege zur Hilfe zu zeigen.

Ja, du hast recht. Ich hab mich zu sehr auf die Eifersucht zwischen Partnern bezogen...

...eifersuchtsfrei bezeichnen. Ein Prozess, der nicht nur ein eigener ist, sondern in einer Beziehung reift. Unwissenheit, mangelndes (Selbst)Vertrauen lässt Eifersucht aufkeimen. Durch meine Erfahrungen bin ich gelöster geworden, in jeder Hinsicht. Gelernt habe ich, dass Menschen die mit mir "(er)leben" WOLLEN, erst gar keine Ebene zur Eifersucht vermitteln. Es ist natürlich auch eine Frage der Souveränität. Eine Kombination aus Offenheit und Ehrlichkeit, gerade in unbequemen Situationen. Sicherlich keine Selbstverständlichkeit.

Ich halte Eifersuchtsfrei für nicht möglich. Es gibt eine riesige Spannweite zwischen Mimose bist äusserst gelassen.
Aber wer völlig eifersuchtsfrei ist kann keine Gefühle haben oder will sich nicht zugeben und nennt das dann souverän oder sonstwie.
Es gibt Menschen die kennen keine Todesangst. Sie leben extrem gefährlich.
Menschen ohne Gefühle leben mindestens ungesund, wenn sie denn überhaupt leben.

...bedeutet für mich, sich selbst kennenzulernen und als wertvollen Menschen zu begreifen.
Damit aufhören, den Partner zum Mittelpunkt seines Lebens zu machen.
Wer den Gedanken hegt durch den Partner Erfüllung in seiner Persöhnlichkeut zu erlangen, also ihn als den fehlenden Stein sieht, für eine "Volkommenheit", der wird immer eifersüchtig sein und bleiben. Jeder sollte alleine sich selbst glücklich schätzen und seinen Partner höchstens als Bereicherung im Leben annehmen, lieben und wertschätzen.

Es mag ja alles stimmen, was bisher geschrieben wurde, aber ist ein eifersuchtsfreiher Mensch nicht auch ein gleichgültiger Mensch in Punkto Beziehungen ?
Gewisse Situationen erzeugen bestimmte Gefühle und werden als positiv oder negativ verarbeitet.
Ein eifersuchtsfreier Mensch dürfte dann diesen Gefühlen keinen Wert zuordnen.

Sinnbildlich dargestellt:
Man sollte sich von den rosa Kleinmädchenfantasien verabschieden, in denen Ritter auf den weißen Pferden vorkommen, die das Mädchen aus seinem Unglück erretten und es ihr ganzes Leben lang auf Händen tragen, so dass das Mädchen keinen Handschlag mehr für sein eigenes Glück tun muss. Denn diese Ritter gibt es im wirklichen Leben nicht. Man muss schon selber was dafür tun, glücklich zu werden und zu bleiben.

Denn erst dann hat man den Luxus, einen "Partner" aus seinem Leben zu kicken, der einem tatsächlich Grund zur Eifersucht gibt, indem er sich unloyal verhält.
Es ist keine Erfüllung in einer Partnerschaft um Liebe und Aufmerksamkeit zu betteln. Wenn derjenige die Beziehung aufs Spiel setzt - ist das sein Problem. Sowas wollte ich nicht akzeptieren und dafür wäre ich mir zu schade.
Die Grundlage für eine funktionierende Beziehung bestehen aus Transparenz, Verständnis und gegenseitigen Vertrauen. Eine entspannte Beziehung mit einem Partner zu führen, der einen liebt und schätzt. Denn dann sieht man eine Beziehung nicht als Rettungsanker für Ertrinkende, sondern als schöne Bereicherung, die sie sein sollte.
Von daher, habe ich erst gar keinen Grund eifersüchtig zu sein. Oder bei meinen Partner Eifersucht aufkeimen zu lassen. Gemeinsam diesen Status zu erreichen, sollte einem die Beziehung wert sein und lässt sich gerade nicht mit Gleichgültigkeit
in Verbindung bringen.

beschreibt Eifersucht folgendermaßen:

Es ist also möglich eifersuchtsfrei zu sein und die Person kann sich sehr glücklich schätzen.
Ich persönlich kenne niemanden, der absolut eifersuchtsfrei ist.

Ich würde auch niemals "nie" sagen. Das Zwischenmenschliche ist zu komplex, um irgendetwas ausschließen zu können. Wie ich bereits sagte, ich sehe das als eine Art Prozess mit sich selbst und innerhalb der Beziehung. Eine Chance sich zu verstehen, mit sich und seinem Partner im Reinen zu sein. Und nicht aus einer (Not)Situation heraus, sondern ein steter Prozess der Aufmerksamkeit erfordert. Ein Wohlfühlen von beiden Seiten. Völlig klar, fühlt man sich dauerhaft nicht mehr wohl, kann man versuchen das zu ändern oder es steht einem frei zu gehen. Aber einen Partner an meiner Seite zu haben, der permanent eifersüchtig ist oder im umgekehrten Falle Eifersucht auslöst, wollte ich nicht akzeptieren.