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Justitia: Elly vor Gericht

*******der Mann
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Justitia: Elly vor Gericht
Elly und ihr Dom G. waren eine Weile getrennt - doch der Neubeginn ist geglückt.

Fast.

Denn getrieben von Neugier und seiner Eifersucht über die Trennungsperiode inszeniert Dom G. ein Tribunal, welches es in sich hat. Seine Sub ist angeklagt und erscheint im Gerichtssaal, um zunächst die Unschuldige zu mimen. Doch genauso wie Dom. G seine Überraschungen sorgfältig geplant hat, hat auch Elly in der ihr eigenen, aufmüpfigen Art genug Waffen im Arsenal, um die Session nach ihrem Gusto zu beeinflussen. Doch dann ergeht das Urteil, dessen Vollstreckung an einem höchst ungewöhnlichen Ort stattfindet, und in welchem ein Feuerwerk der Sinne das andere jagt.


Meine Geschichte von Elly und ihrem Dom G. geht also in die nächste Runde - und diesmal sind es 13 Kapitel, welche ich im Abstand von zwei Tagen hier publiziere. Wer etwas mehr über die Hintergründe, die vorherigen Episoden und das Buch dazu erfahren möchte, ist auf meinem Blog herzlich willkommen (https://ellygeschichten.wordpress.com)
*******der Mann
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*******der Mann
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6. Transfer
«Wie meinst Du das?» Meine Überraschung stand mir offensichtlich ins Gesicht geschrieben. Saskia flüsterte weiter, als wäre doch noch jemand im Raum. «Ich habe sie auf einem Foto gesehen. So ein Biest vergisst man nicht. Ihre Augen! Ihr Mann hat es mir gezeigt und über das laue Sexleben geklagt.»

Ich hatte es irgendwie vermutet gehabt, und begann sofort schallend zu lachen. Ein Triumph, denn mein Gefühl hatte mich nicht betrogen. Dieses Ass im Ärmel würde ich noch gezielt auskosten, denn Saskias Äusserung liess nur einen einzigen Schluss zu: Da sie einige Jahre als Domina gearbeitet hatte und viele Herren bedient, hatte Ellys Mann ganz offensichtlich auch zu dieser Klientel gehört. Direkt fragte ich sie: «Warum hat er Dir ein Foto von ihr gezeigt?» «Ach,» antwortete sie, «viele Herren haben mir ihren Kummer, ihren Lebensschmerz vor mir ausgebreitet. Und manchmal auch Fotos von Zuhause gezeigt. Ich bin sicher, dass ich auf einem davon Elly gesehen habe.»

Mir war klar, dass ihre Äusserung durch ihren Groll über Ellys abweisende Reaktion ihr gegenüber getrieben sein konnte, eine Art subtile Rache. Dennoch liess ich mir nicht in die Karten schauen und lobte Saskia oberflächlich.

«Du bist mir einmal mehr zu Diensten und das in einer Weise, welche ich nicht von Dir erwartet hatte. Und eine Belohnung habe ich auch: Du darfst bei der Vollstreckung des Urteils anwesend sein.» Saskia jubelte vor Freude, beinahe wie ein junges Mädchen. Noch aber ahnte sie nicht, welche Rolle ich ihr dabei zugedacht hatte. Die Zweischneidigkeit, die jedem Verrat innewohnt, würde sich noch auf eine unerwartete Weise für sie zeigen.

Doch nun galt es, zuerst mal aufzuräumen. Saskia half mir dabei, so dass wir den Raum in einwandfreiem Zustand zurücklassen konnten. Vor der Türe verabschiedeten wir uns freundschaftlich, so wie immer; anschliessend fuhr ich nach Hause.

Während der Autofahrt liess ich den heutigen Tag nochmals Revue passieren. Saskia hatte das Piercing an ihren Schamlippen schon lange, allerdings natürlich ohne die Ringe mit meinem Namen drauf. Diese hatte ich ihr erst vor einigen Wochen geschenkt. Obwohl wir nur unregelmässig gemeinsame Aktivitäten entfalteten, trug sie diese mit Stolz. Und ich fühlte mich geschmeichelt und durchaus ein wenig erotisch berührt beim Gedanken, dass sie diese Ringe trug, auch wenn sie sich mit anderen Männern – und Frauen – traf. In ihrem Alter sexuell so aktiv zu sein fand ich beneidenswert.

Die Bekanntschaft mit Saskia hatte als zufällige Begegnung in der U-Bahn begonnen, als sie mir zufällig gegenübersass und ich ihren Halsschmuck mit BDSM-Triskele erkannte. Ein direktes darauf Ansprechen war in der U-Bahn unmöglich, aber meine Neugier war so gross, dass ich ihr folgte. Als sie an einer der nächsten Stationen ausstieg, heftete ich mich mit etwas Distanz an sie, ohne sie aus dem Blick zu verlieren. Auf der letzten Rolltreppe nach oben stand ich dann direkt hinter ihr. Aber erst als sie, oben angekommen, einen Moment stehenblieb, um sich zu orientieren, legte ich von Hinten meine Hand auf ihre Schulter und sagte: «Sie sollten sich vor der Sittenpolizei in Acht nehmen – neue, konservative Strömungen fördern die Prüderie in unserem Staate und bekämpfen erotische Ausschweifungen!» Sie wandte sich erschrocken um zu mir, aber als sie den Schalk im Blick eines gepflegten Geschäftsmannes erkannte, machte sich ein scheues Lächeln auf ihrem Gesicht breit. Provokativ fragte sie mich: «Denken Sie, dass Sie einen Beitrag dazu leisten können, fremder Herr?» Ich antwortete: «Zu Beidem!» Auf ihre sichtliche Verwirrung hin ergänzte ich: «Einen Beitrag, wie sie sich in Acht nehmen können, und zu erotischen Ausschweifungen ebenso.» Saskia lachte herzhaft. Bei erfahrenen Menschen, die von Gleichem sprechen, schmilzt das Eis schneller als in einem Hochofen.

Wenige Tage später lud ich sie zu einer Session ein, die ich mit Lisa aufzog. Diese Konstellation wiederholten wir einige Male – es waren auch die Momente, wo Lisa die Frauenliebe erlernte. Obwohl unsere Kontakte weitgehend auf das Sexuelle beschränkt blieben, unterhielten wir uns oft nach einem Treffen locker über das, was sich in unserem Leben noch so alles zutrug. Ihre persönliche Vergangenheit blendete Saskia allerdings dabei fast immer aus. Nur das mit dem Domina-Job hatte sie mal erzählt, beinahe beiläufig. Scham empfand sie sicherlich nicht, aber sie fürchtete wohl, das Switchen auf die passive Seite würde man ihr nicht abnehmen.

Zuhause angekommen packte ich das Videomaterial aus und überspielte alles auf meinen PC. Die Aufnahmen waren erstaunlich gut geworden, obwohl niemand die Kamera bedient hatte. Ich freute mich diebisch darüber und schnitt alles zu mehreren Sequenzen zusammen. Bei der Vollstreckung sollten sie eine wichtige Rolle spielen.

Als mein Handy klingelte, musste ich zuerst aus meiner Gedankenwelt der ungezügelten Erotik auftauchen. «G., Du Kameradenschwein, wo steckst Du?» schallte es aus dem Handylautsprecher, zusammen mit dem Palaver anderer Menschen im Hintergrund. «Mensch, Harry! Euch hab ich fast vergessen!»

Der Rausch der Lust, der den gesamten Tag lang über meine Welt geherrscht hatte, hatte mich die Zeit vergessen lassen und damit beinahe meine nächste Verabredung. Wie peinlich! Dabei war mir mein kleiner Club von technisch interessierten Historikern doch so wichtig. Es war eine Gruppe von Leuten, die das notwendige Kleingeld hatten, viel Urlaub zu machen mit dem Ziel, nach seltenen, verschollenen Automobilen, Flugzeugen oder auch Schiffen zu suchen. Deren Spuren hatten sich meist in Kriegswirren vergangener Jahrzehnte verloren. Nicht nur in Europa, sondern auch in Ländern, wo Europäer Krieg geführt hatten, lagen spannende Reiseziele für diese Expeditionen. An diesem Abend hatte wieder unser regelmässiger Treff auf dem Programm gestanden, und gerade war ein Bericht eingetroffen von einem Kollegen aus Burma, wo angeblich englische Spitfire-Kampfflugzeuge gefunden worden seien - damals im Boden eingegraben, um sie vor dem Zugriff des Feindes zu schützen. Aber sie seien in gutem Zustand. Darüber wollte ich unbedingt mehr erfahren. «Lasst mich kurz duschen, ich bin in einer Stunde bei Euch!» versprach ich und beendete die Verbindung.

Eilends entledigte ich mich des Talars und spülte in der Dusche den Schweiss und die Säfte des Tages weg. Das Prasseln der Tropfen auf meinen Kopf allerdings entfachte meine Gedanken an das, was heute gesagt worden war, von Neuem. Meine Vorfreunde auf den Abend mit meinen Freunden wich dem Grübeln über die Aussage von Saskia, dass Ellys Mann einer ihrer Kunden gewesen sein soll. Auch wenn mich das ein durchaus plausibles Szenario dünkte: Auf einmal durchfuhr mich der Verdacht, es könnte ein Manöver von ihr sein, eine Lüge. Doch mit welchem Motiv? Elly dadurch zu diskreditieren würde ihr nicht gelingen – nicht bei mir. Hoffte sie, ich würde Elly beim Auftischen dieser Geschichte in eine emotionale Krise stürzen, so dass sie den Kontakt zu mir wieder abbrechen und damit der Platz für sie frei würde?

Vage erinnerte ich mich daran, dass Saskia Lisa stets sehr argwöhnisch betrachtete, aber an der Konstellation der dominanten Dame, welche die junge Gespielin des Doms auf dessen Geheiss auspeitscht und sich hinterher von ihr lecken lässt, grosse Lust verspürte. Vielleicht gerade deswegen, weil eine kleine Eifersucht auf die Jugend mitspielte? Der Gedanke war mir zuvor gar nie gekommen. «Weiber!» schimpfte ich laut vor mich hin. «Dom G., da hast Du Dir eine herausfordernde Situation geschaffen.»

Behutsames Vorgehen war zwingend, soviel wurde mir schlagartig klar. Ich trocknete mich ab, verliess die Dusche und kleidete mich an, nur um kurz danach mit dem Hemd an meinem Schrank vorbeizuschrammen und zwei Knöpfe abzureissen. Nein, ich wollte mich jetzt nicht ärgern, denn ich wusste, dass alles, was geschah, nur das Resultat vorheriger, negativer Gedanken und Fixierungen war. Und wäre das alles nicht genug gewesen, und als hätte es noch eines Beweises dafür bedurft, erreichte mich auf der Autofahrt zu meinen Freunden eine SMS von Lisa, welche ich am nächsten Rotlicht las. «Thomas ist Geschichte. Vermisse Dich. Kuss Lisa».

Na Bravo.

---

Fortsetzung am Donnerstag *g*
*******der Mann
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Und damit endet dieser Teil des Romans und bedanke mich für Eure positiven Rückmeldungen. Auf meinem Blog https://ellygeschichten.wordpress.com bleiben dieser und der vorherige Teil noch einige Tage verfügbar, falls jemand alles am Stück nachlesen möchte. Was danach kommt… wer weiss das schon? Ich jedenfalls nicht *zwinker*
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