Laila - Epilog
„Gsssst“ zischt Laila. Ich blicke zu ihr auf, sie gibt mit ihrer Augenbewegung zu verstehen, dass ich ein Kondom vom Beistelltisch nehmen soll. Ich streife es ihrem Gespielen über und er richtet sich auf, packt Laila mit ein paar festen Griffen und stoßt fest zu. Laila grinst mich diabolisch an und blinzelt jemanden zu der wohl hinter mir steht. Eigentlich wollte ich gerade zu ihr kriechen und sie küssen. Ich dreh mich um.Adrian Petersen.
„Darf ich dich auf ein Getränk entführen?“
( Aus: Erotische Kommunikation: Laila 3. Akt – „Slave to Love“ )
Laila – Epilog
Adrian Petersen. Ich knie vor ihm, starre ihn von Kopf bis Fuß an, und bekomme kein Wort heraus. Er lächelt, fast väterlich und reicht mir seine Hand.
„Dein Kostüm...“ Er deutet auf meinen Rock und hilft mir beim Aufstehen.
Ich schau an mir herunter. Ein Teil von meinem Rock hat sich hinten irgendwie verdreht. Ich blicke in den Spiegel: Meine Haare sind total verwühlt! Und dann realisiere ich: Mein halterloser Strumpf hat auch noch eine Laufmasche.
„Ich..äh…“
„Komm mit.“ Er nimmt mich an der Hand und führt mich in einen schmalen langen Gang. Am Ende befindet sich ein elegantes Badezimmer.
„Du möchtest dich sicher frisch machen?“
„Muss ich wohl, ja.“ Ich lächle schüchtern mit gesenktem Blick und husche ins Badezimmer.
Ich finde Haarlack und besprühe damit erstmal die Laufmasche damit sie sich nicht weiter ausbreitet. Dann werfe ich mein Haar kopfüber und wieder hoch, knete Volumen wieder rein und richte Strähne für Strähne wieder eine ordentliche Frisur her. Mein Rock streiche ich glatt und zieh nochmals meine Stiefel hoch. Mein teurer Lippenstift sitzt immerhin noch perfekt.
Ich öffne die Tür und Adrian hat tatsächlich auf mich gewartet. Er lehnt lässig an der rot tapezierten Wand, nimmt mich an der Hand und führt mich zurück.
„Wie heißt du?“ frägt er mich wenig später an der Bar.
„Lara.“
„Lara – wie aus dem Film Dr. Schiwago.“
„Ja genau. Meine Eltern haben mich nach dieser Filmfigur benannt.“
„Wirklich?“ lacht er und streicht mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich möchte mich gern mit dir ein wenig unterhalten. Aber nicht hier. Wäre es für dich ok wenn wir in mein Hotel fahren?“
„Oh. Ich bin mir da nicht so sicher.“
Alles mögliche kann dort passieren. Ich kenne ihn schließlich nicht persönlich. Panisch umklammere ich meinen Singapore Sling und suche händeringend nach einer Ausrede. Er wirkt sehr respekteinflößend auf mich mit seiner strengen Brille und seiner blanken, makellosen Glatze.
„Warte.“ Er bespricht was mit dem halbnackten Barkeeper und kommt zurück mit Stift und Zettel und schreibt was auf.
„Hier mein Hotel und meine Zimmernummer. Gib diesen Zettel deiner Freundin und wenn wir dort sind, rufst du sie kurz an dass alles ok ist. Ich möchte nicht dass du Angst hast. Aber ich möchte gerne die Party verlassen und mit dir alleine sein.“ Er hält mit beiden Händen mein Gesicht. „du bist sehr speziell.“ sagt er lachend.
Ich hab mich wohl verhört?
„Ich…“ er nippt noch einmal an seinen Whisky bevor er fort fährt. „… habe dich auf der Tanzfläche beobachtet. Du bist sehr unbekümmert und wirkst fast ein wenig mädchenhaft. Als ich dich beim Liebesspiel mit deiner Freundin und diesem Mann gesehen habe, hast du plötzlich einen Schalter umgelegt. Du wurdest zur Frau. Magst du diese Ambivalenz?“
„Ich weiß nicht was du meinst." antworte ich irritiert, "Aber ich begleite dich zu deinem Hotel und vielleicht komme ich noch auf einen Drink in die Hotelbar. Aber nicht weiter, ok?“
„Dass ist doch wunderbar!“ lächelt er höflich. „Ich freu mich.“
Ich halte Ausschau nach Laila, will ihr den Zettel bringen, aber sie ist verschwunden. Wir holen unsere Jacken und gehen die Marmortreppen hinunter. Irgendwie vertrau ich ihm und habe doch ein wenig Angst. Ich bekomme Gänsehaut, als er fest meine Hand mit seiner umschließt.
Die schwarzen Autos stehen in Reihe und in ihnen sitzen die Chauffeure und warten auf ihre Gäste. Ich entdecke Laila in einer kleinen Gruppe von Gästen, die beim Rauchen stehen, löse mich von Adrian und gehe zu ihr. Sie steht zusammen mit einer hübschen Frau und dem sehr stark betrunkenen Fernsehkoch. Er lallt: „Wooollllt ihr zwei Hübschen Püpschen in mein Hotel?“
„Na, Süsser wo issn dein Hotel?“ frägt die Freundin von Laila.
„Dasssmusssich meinen Mänatscher fragen. Mooommentmal.“ Nuschelt er als er sein Handy rauskramt.
Oh je.
Ich drücke Laila meinen Zettel mit dem Hotel in die Hand. Kurz erkläre ich ihr die Situation und sie schaut mich fassungslos an. „Adrian Petersen?“ frägt sie mich vollkommen verblüfft. Sie umarmt mich. „Pass auf dich auf und melde dich wenn du im Hotel angekommen bist und auch zwischen durch, und vor allem dann wenn du zuhause bist.“ Flüstert sie mir zu.
„Hey klar.“ Ich küsse sie auf den Mund. „Was machst du jetzt noch?“
„Wir bringen den netten Koch in sein Bettchen und stellen ihm eine Flasche Selters ans Bett.“ Lacht sie.
„Das ist übrigens Paula.“
„Hi, Lara.“ Sie reicht mir freundlich ihre Hand. „Wir gehen danach noch auf einen Absacker ins „Ksar“. Kommt ihr mit?“ Sie ist wunderhübsch und ich schau ihr verlegen in ihre grünen Augen. Ich überlege für einen Moment ob… ob ich, Laila und Paula…
„Lara?“ ruft mich Adrian und reißt mich aus meinen Gedanken. Er steht an einem der Autos und öffnet die hintere Tür „Ich warte ungern.“ sagt er bestimmend aber lächelnd.
„Ein andern Mal. Viel Spaß!“ sage ich im Gehen, ich habe mich für ihn entschieden. Ganz nüchtern betrachtet – Adrian wohnt in Köln und die Chance mit ihm was trinken zu gehen habe ich so schnell nicht wieder.
„Wünschen wir dir auch!“ ruft mir Lara hinter her „und tu nichts was ich nicht auch tun würde!“
Ich sitze neben Adrian Petersen in einem chicen Wagen auf der Rückbank, und kann es noch nicht fassen. Wir fahren durch die Münchner Innenstadt, vorbei am hell erleuchteten Gasteig, als er nach einem Small Talk seine Finger zwischen meine fährt, meine Hand umgreift und mir tief in die Augen sieht. Ich entziehe mich seinem Griff. Warum sollte ein Promi was von mir wollen?
„Lara?“
„Ja?“ ich blicke auf meinen Schoß wo ich meine Hände vergrabe.
Noch bevor er weiter spricht, rutscht er näher an mich heran, so als wolle er mir was ins Ohr flüstern. Ohne Vorwarnung nimmt er mein Gesicht in seine beiden Hände und sieht mich an. Er will etwas sagen aber er sieht mich nur an. Die Spannung zwischen uns ist zum Zerreißen und ich nähere mich mit meinem Gesicht zu ihn.
Er küsst mich vorsichtig, löst den Griff der mein Gesicht umklammerte und ich versinke in seine Arme. Seine sanften Lippen küssen mich sanft wiederholend, spüre ein wenig von seiner Zunge und atme seinen Duft ein. Ich erwidere seine Küsse, suche mit meiner Zungenspitze seine, öffne meine Lippen und empfange seine Zunge die nun Besitz von mir ergreift. Wir verschmelzen ineinander und nach und nach lösen sich alle Verkrampfungen und Verspannungen auf, die sich seiner Berühmtheit wegen bei mir aufgestaut hatten.
Adrian hat mich völlig überrannt und schließlich löse ich meine Hände aus dem Schoß und umgreife vorsichtig seine Oberarme. Seine Hände fahren meinen Rücken hoch und er zieht mich fester an sich ran.
Er stoppt und flüstert mir kaum hörbar ins Ohr: „Es gibt da etwas, womit du mir eine große Freude machen würdest.“