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Laktation-Stillbeziehung
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Estim zur Induktionshilfe

*********aige Paar
719 Beiträge
Themenersteller 
Estim zur Induktionshilfe
Zwar mit dem Thema Strom in anderen Zusammenhängen nicht gänzlich unvertraut, ist im Rahmen der Überlegungen, wie man die Milchbildung unterstützen kann, auf diversen Expeditionen durch das Reich von Google immer wieder auch mal elektrische Stimulation aufgetaucht.

Hat ein Teilnehmer dieser illustren Runde sich mit dem Thema schon einmal befasst und Erfahrungen gesammelt?
****ine Frau
2.107 Beiträge
Mit einem Tens exerimentiert.
Ohne Anleitung.

Kein Erfolg.😔

LG
Delfine
Profilwappen
*****nry Mann
178 Beiträge
transkutane Reizströme zur Unterstützung der Milchbildung
Ich glaube, ich hatte den Kernpunkt dieser durchaus berechtigten Frage in einem meiner Fachbeiträge zur induzierten bzw. re-induzierten erotischen Laktation schon mal ganz kurz angeschnitten, möchte hier aber nun weiter darauf eingehen.

Hinsichtlich dieses Themas hatte ich mich seinerzeit während meiner klinischen Tätigkeit im Rahmen meiner Laktationsforschungen intensiv mit der Frage beschäftigt, ob und inwiefern transkutane Ströme zur Steigerung zu niedriger Milchmengen bei stillenden Müttern angewandt werden könnten. Dies geschah vor dem Hintergrund, daß eine solche Methode ganz klar der Verabreichung von pharmazeutischen Galaktogenen (milchbildenden Präparaten) vorzuziehen wäre.
Die direkte Anwendung elektrischer Ströme wie schwache Gleichströme oder mono- bzw. biphasische Rechteckimpuls-Wechselströme ist in vielen medizinischen Therapieformen gängige Praxis. Beispielsweise in der Analgesie (Schmerzbehandlung), in der Iontophorese (Resorption pastenartiger Arzneistoffe durch die Haut), um hier nur die wichtigsten zu nennen.
Auch in einer breitgefächerten Palette weiterer Anwendungsgebiete wurde bisher intensiv geforscht, weshalb es umso erstaunlicher erscheint, daß in der einschlägigen medizinischen Fachliteratur keinerlei Berichte zu entsprechenden diesbezüglichen Untersuchungen und Forschungen auf dem Gebiet der Laktationsförderung durch Reizströme zu finden sind. Das veranlasste mich vor einigen Jahren, der Sache verstärkt nachzugehen und entsprechende Nachforschungen meinerseits anzustellen. Zusammen mit einigen ebenfalls neugierig gewordenen und interessierten Ärztinnen und Ärzten gestaltete sich das Vorhaben denn auch recht unkompliziert.

Nach eingehenden Recherchen, teils tiefgehenden Gesprächen mit Anatomen, Dermatologen und Frauenfachärzten und monatelangen Korrespondenzen mit diversen Instituten, pharmazeutischen Firmen und Herstellern entsprechender Geräte, musste ich im Resümee allerdings zu der Erkenntnis gelangen, daß in der Tat auf diesem Gebiet bisher (letzter Stand: Frühjahr 2018) noch keine diesbezüglichen nennenswerten Forschungen betrieben worden sind. Zumindest nicht im deutschsprachigen Raum.

Allerdings bin ich auf Berichte japanischer Ärzte und Wissenschaftler gestoßen, die sich explizit mit dieser Materie beschäftigen und ganz offensichtlich mit Reizströmen einige bemerkenswerte Erfolge bei der Steigerung der (Mutter)Milch vermelden. Ganz zweifellos ließen sich diese Methoden oder Therapieformen und die in Japan gewonnenen Erkenntnisse demzufolge auch auf den Bereich der erotischen Laktation übertragen bzw. anwenden.
Unglücklicherweise aber sind die wenigsten japanischen Abhandlungen und Berichte hierzu in Englisch verfügbar (auf Deutsch selbstverständlich gar nicht) und obendrein auch recht oberflächlich eher im Sinne kurzer Meldungen verfasst. Welcher Art, Stärke, Anwendungsform und -dauer die dort verwendeten Ströme sind, ist in dem mir vorliegenden Material bisher nicht detailliert aufgeführt, so daß es umfangreicher Korrespondenz bedarf, um an tiefergreifendes Material und explizite Informationen aus Japan heranzukommen. Was erfahrungsgemäß aber nicht allzu schwierig ist, weil man in Japan ganz allgemein sehr viel aufgeschlossener mit diesem Thema umgeht.


Aufgrund meiner gesamten bisher gewonnenen Erkenntnisse stehe ich aber auf dem Standpunkt, daß es durchaus möglich sein sollte, die Milchbildung durch Anwendung entsprechender Reizströme zu forcieren und zu unterstützen. Das ist zwar, zugegeben, bislang nur eine Vermutung, die aber immerhin darauf fußt, daß es vom medizinischen und anatomischen Standpunkt aus gesehen bis zum jetzigen Tage rein gar nichts gibt, was etwa dagegen spräche.
Im Gegenteil: daß medizinischer Reizstrom einer [verstärkten] Milchbildung entgegenwirken könnte, möchte ich sogar fast ausschließen, was auch die meisten in dieser Sache konsultierte Ärzte ebenso sehen. Eine Frauenärztin formulierte es scherzhaft, aber nicht minder ernst meinend, indem sie mir sagte "also, ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die Milch dadurch sauer werden würde."


Von daher stehe ich der Anwendung von schwachen Reizströmen aus TENS-Geräten als zusätzliche unterstützende Maßnahme bei Laktationsbemühungen durchaus positiv gegenüber – auch wenn es bisher noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu gibt, die eine positive Wirkung mit entsprechenden Erfolgsaussichten belegt.
Behindert wird eine Milchbildung jedenfalls durch auf die Brüste aufgelegte Pads und das wohlig-warme Kribbeln der Ströme ganz ohne Zweifel nicht.
Allerdings möchte ich abschließend aus gegebenem Anlass empfehlen, daß nie eine Elektrode auf die eine und die andere Elektrode auf die andere Brust gelegt werden sollte, sondern immer pro Brust jeweils zwei Elektroden, so daß die Ströme nicht den gesamten oberen Brustbereich von links nach rechts oder umgekehrt durchfließen, sondern daß immer beide Brüste separat und jede für sich durchströmt werden.

Und ganz allgemein eine dringende Warnung:
Menschen mit Herz- oder Gehirnschrittmachern sollten grundsätzlich unter gar keinen Umständen Reizstromgeräte, ganz gleich welcher Art, anwenden!
Vorsicht bitte auch bei implantierten Diabetes-Chips: Hier kann es durch Reizstromeinwirkungen u.U. zu fatalen Fehldiagnosen kommen!


S. H.
********an85 Frau
7 Beiträge
Wie lange sollte den die Dauer pro Seite sein? Und wie oft pro Tag?
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*****nry Mann
178 Beiträge
transkutane Reizströme zur Unterstützung der Milchbildung
********an85:
Wie lange sollte den die Dauer pro Seite sein? Und wie oft pro Tag?

Schwer zu sagen und da es, wie ich in meinem Beitrag schon schrieb, bislang keine fundierten seriösen Erfahrungsberichte oder gar Anleitungen für diesen ganz speziellen Anwendungszweck mit dem Ziel der Unterstützung der Milchbildung gibt (anders als beispielsweise bei der Schmerzbekämpfung oder der Muskelstimulation, wo sich auf hinreichend Fachliteratur zurückgreifen lässt), sehe ich mich demzufolge leider auch nicht in der Lage, betreffs der Anwendungsdauer und der jeweiligen Zeiten zuverlässige und hilfreiche Erfahrungswerte mitteilen zu können.

Im therapeutischen Bereich liegen die Anwendungsdauerzeiten bei zwischen 3 Minuten (z.B. Muskel-/Nervenstimulation mit [Rechteck-Impuls]-Wechselstrom) bis hin zu 20 Minuten (Iontophorese mit schwachem Gleichstrom).
Das entscheidet jedoch der Arzt/Therapeut vor Ort anhand der jeweiligen Patienten-Parameter und bei der Iontophorese zudem auch hinsichtlich der elektrischen Leitfähigkeit der betreffenden zu resorbierenden Arzneimittel.
Generell hängen die einzelnen Anwendungszeiten also auch von der Art der Geräte bzw. den zu wählenden Betriebs-Modi ab.

Rein vernunftorientiert hier in unserem Falle bestenfalls die (zugegeben: recht "schwammige") Formulierung:
Hinsichtlich der Stromstärke nur so hoch und betreffs der einzelnen Anwendungszeiten nur so lange, wie es angenehm ist und sozusagen "wohlig kribbelt".

Es handelt sich ja hier auch nicht um eine BDSM-"Strafmaßnahme" und es geht auch nicht darum, wieviel unangenehme Spannung oder Stromstärke man/frau verkraften kann, sondern im therapeutischen und im Wellness-Bereich soll grundsätzlich bei kleinster Stärke begonnen werden bis man erste Wahrnehmungen macht. Dabei sollte man es vorerst belassen, bis diese Empfindungen allmählich schwächer werden: Unser Körper gewöhnt sich schnell an solche Einflüsse und man spürt dann mit der Zeit, mitunter schon nach ein oder zwei Minuten, deutlich weniger. Dann kann durchaus bis zur vorherigen Empfindung nochmal nachgeregelt, d.h. "hochgedreht", werden.

Ich denke, länger als drei bis vier Minuten bei moderaten Stärken (d.h. bis zum Verspüren eines leichten Kribbelns) sollten es an den Brüsten nicht sein. Gegebenenfalls aber durchaus auch mehrmals am Tag.

Aber ich betone nachdrücklich: Wir bewegen uns hier im Zusammenhang mit der Milchbildung auf ganz dünnem Eis und ich hüte mich definitiv, irgendwelche Empfehlungen auszusprechen.

Ich werde meine Recherchen in dieser Richtung aber auf jeden Fall intensivieren und neue Erkenntnisse, sofern erlangt, umgehend hier mitteilen.
*********tive Mann
90 Beiträge
Ich würde davon abraten in der Nähe des Herzens mit TENS Geräten zu experimentieren!

Das sagt uns zumindest der Beipackzettel der Geräte sowie auch der gesunde/technische Verstand.

Was mich in meiner Annahme noch weiter bestärkt, ist die Tatsache das eine Bloggerin die das begeistert zur Milchproduktion praktiziert hat, einen Herzinfarkt erlitten hat! Da glaube ich nicht an Zufall und rate jedem zur erhöhter Vorsicht!
*********aige Paar
719 Beiträge
Themenersteller 
Herzlichen Dank für
die bisherigen Beiträge und insbesondere für die gelungene Darstellung von SirHenry
****oMa Mann
151 Beiträge
Elektroden zwischen Brustwarze und Brustwarze: Wenn wird die Diskussion einschränken auf folgende zwei Bedingungen:
1. medizinisch gebräuchliches TENS-Gerät (kein EMS, nichts anderes!)
2. Stärke im angenehmen Bereich, NICHT stärker
(mehr ist zur Milchbildung ohnehin kontraproduktiv)
...dann würde ich sogar sagen, dass die Elektrodenplazierung von Brustwarze zu Brustwarze (derselbe Stromkreis) völlig unbedenklich ist. Das hat auch einen wichtigen praktischen Hintergrund - ein einziger Pol erlaubt deutlich einfachere und praxisnähere Anordnungen.

Warum unbedenklich?

Ich gehe mal einen "populistischen", aber schön einfach nachvollziehbaren Weg: Nehmt euch die Handbücher eines beliebigen medizinisch gebräuchlichen TENS-Geräts. Ihr werdet darin Plazierungsvorschläge für die Elektroden am Rücken finden, die SEHR deutlich näher am Herzweg sind, als das bei Frauenbrüsten anatomisch überhaupt der Fall sein kann, außer bei ganz flachbrüstigen Frauen. Diese (Rückenplazierungen) gelten als unbedenklich und werden überall empfohlen.

Jetzt eine fachlich-unpopulistische Erklärung: Wir reden über TENS, nicht über EMS oder gar Stärkeres. Nennenswerte Muslkelkontraktionen gibt es unter diesen Bedingungen noch nicht einmal direkt an den Elektroden. Bei der Streuung des Stroms im Körper sinkt dieser exponentiell ab; bei Tierversuchen waren die Ströme schon bei geringer Distanz innerhalb des Körpers nicht einmal mehr messbar. Man bedenke: Damit die Sache beim medizinisch unbedarften und elektro-unkundigen Laien ungefährlich bleibt, müssen bereits das TENS-Gerät selbst Ströme zu Anwendung kommen, die niemanden gefährden. Denken wir uns nun die einfachste elektrische Anordnung von zwei gleichen Widerständen parallel: Schon dabei wird der Strom halbiert. Bei vier solchen Widerständen geviertelt u.s.w. - den Köper aber kann man sich als eine Anordung von Hunderten oder Tausenden solcher Widerstände parallel denken; und durch jeden dieser Widerstände (die denken wir jetzt mal als Muskelfasern) fließt nur ein Bruchteil des ursprünglichen Stroms. Dabei wird das neuromuskuläre Alles-oder-Nichts-Potential, das eine Kontraktion auslöst, noch nicht einmal annähernd erreicht. Die weibliche Brust ist dabei sogar noch ein sehr guter Stromverteiler.
Die Wirkung des TENS-Signals (ich redie über TENS, nicht EMS oder Stärkeres) ist eine rein nervliche; im Grunde täuschen wir den Nervenenden nur ein mechanisches Ereignis vor. Und selbstd as wäre, zu stark gemacht, kontraproduktiv, weil es Stress auslöst, was hormonell die Milchgabe sogar blockieren würde. Deshalb auch die oben schon genannte Regel, dass die TENS-Stärke unbedingt im angenehmen Bereich sein soll. Wenn die Frau schnurrt, ist es genau richtig. Und eigentlich müsste man einen langsam an- und abschwellenden Rhythmus haben, der dem Saugen an der Brust am nächsten kommt.
Nebenbei: Die Brust muss trotzdem stets geleert werden, sonst wirgt das als langfristige Rückmeldung, dass weniger Milch benötigt wird. deshalb kann TENS auch nur ein Unterstützer sein, aber nie das alleinige Instrumentarium. Also vorausgesetzt, es geht nicht nur um Spaß an der Brust, sondern auch um Milch.

Lange Rede, kurzer Hintersinn: Die meisten von euch werden die Seite stillbeziehungen.org kennen. Im dortigen Forum gibt es eine Rubrik "Infos" und dort widerum einen Thread "TENS-Stimulation der Brustwarzen". Dort findet ihr einpolige Saugelektroden beschrieben, die perfekt auf die Brustwarzen passen. Ich kann mir vorstellen, dass nichts praktischer ist, als diese Art Elektroden. Aber die sind eben einpolig. Es sind im Prinzip solche Saugdinger für Nippelspiele mit einer Schneckenstange und hinten einem Drehknopf, um das Vakuum zu verstärken oder zu vermindern. Nur dass vorne ein Lwitgummi-Aufsatz als Elektrode ist.
Ach ja, noch etwas: Dieser Hinweis mit dem Stromweg von Nippel zu Nippel taucht übrigens immer nur in Foren auch, aber nicht in der Fachliteratur. Jedenfalls soweit ich das bisher gesehen habe, und ich habe wirklich lange gesucht. Das steckt natürlich an, man will ja auch nichts falsch machen, aber ich halte es definitiv für eine urbane Legende, auch wegen des theoretischen Hintergrunds. Meine Frau und ich machen es eine gefühlte Ewigkeit problemlos. Ne gut, wir spielen nicht ständig mit TENS, weil meine Frau ja längst Milch gibt. Aber beim Spielen machen wir es halt.
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