Das Appartement
Zitternd hockte ich auf dem Boden. Mein Körper konnte sich gerade nicht entscheiden. Einerseits war ich schweißgebadet und mein Herz klopfte so hart und schmerzhaft in meiner Brust, als hätte ich einen Halbmarathon hinter mir. Andererseits fühlten sich meine Arme und Beine eiskalt an, meine Fäuste schienen zu Eisklumpen erstarrt und ich zitterte wie Espenlaub. Ich hätte jedoch ohnehin nichts ausrichten können, denn ich war verschnürt wie ein Paket nach Übersee. Außerdem war mein halber Kopf mit gefühlt hundert Lagen Verbandskrepp umwickelt worden und packte einen Großteil meiner Sinne in Watte. Dicke Watte.
Im Nachhinein betrachtet war ich meinem Entführer sogar dankbar, dass er mir direkt nachdem er mich von hinten gepackt hatte, gewaltsam einen Ballknebel in den Mund gezwungen hatte. Ich war so Adrenalin geflutet, dass mein Zähneklappern vermutlich sämtliche Füllungen gelockert hätte. Allerdings würde wohl jeder Zahntechniker lediglich anhand des Knebelballs einen perfekten Gebissabdruck von mir anfertigen können.
Fragen wirbelten in meinem fieberhaft arbeitendem Hirn herum: Wo in Dreiteufelsnamen war ich?Wer hatte mich hierher gebracht? Was wollte dieser jemand von mir? Und warum, verdammt noch einmal gerade ich? Ausgerechnet jetzt?
Scheiße, ich musste mich unbedingt zur Ruhe zwingen, Stück für Stück rekapitulieren. Langsam ein- und ausatmen. Ein … und aus … ein … und aus …
Das Letzte, an was ich mich noch mit klaren Gedanken erinnern konnte war, dass ich wie befohlen an der Straßenecke auf meinen Herrn gewartet hatte. Wir wollten dieses Jahr zur Bescherung schick essen gehen, deswegen hatte ich mich für ein elegantes Spitzenkleid entschieden, welches durch raffiniert gesetzte Cutouts noch genügend sexy Haut blitzen liess, ohne dass es billig wirkte. Mit schwarzen Halterlosen und meinen Lack-Heelies würde mein Herr mir am heutigen Abend wohl keinen Wunsch abschlagen können. Und ich hatte heute noch so einige Wünsche... Ich war dementsprechend mehr als zufrieden, als ich beim Hinauseilen einen letzten Blick in den Spiegel warf.
Und nun hockte ich hier, meine Frisur ruiniert und mein sorgsam aufgetragenes Make-Up war unter den ganzen Krepplagen vermutlich zu einer Panda-Maske verlaufen. Verdammt, die ganze Mühe umsonst. Wenn ich den zwischen die Finger kriege, der mir meinen Abend heute versaut hat!
Erschrocken quiekte ich auf. Jemand machte sich an mir zu schaffen, zog mich über den glatten Steinboden, bis ich an irgendetwas Metallisches stieß. Mein Oberkörper wurde hochgezogen, und mein Hals in einer Holzmanschette eingeschlossen. Dann wurden meine Handgelenke befreit, jedoch nur um gleichermaßen in der Holzmanschette fixiert zu werden. Ich war so überrumpelt, dass ich nicht einmal auf die Idee kam, mich zu wehren. Als ich schließlich darüber nachdachte, war es zu spät. 'Blöde Kuh!', schalt ich mich selbst.
Mein Kleid wurde mir heruntergezogen, ich hatte gar nicht bemerkt, dass mein Entführer mir beim Lösen meiner Arme den Stoff über die Schultern gezogen hatte. Wortlos wurde ich angewiesen die Knie anzuheben, damit er mir das Kleid ganz entwenden konnte. Als ich in einem kurzen Anflug von Trotzigkeit nicht sofort reagierte, fing ich mir sofort einen schmerzhaften Schlag mit der flachen Hand auf meinen Allerwertesten ein. Erschrocken zog ich scharf die Luft ein und gab jeglichen Widerstand sofort auf. Was hätte ich auch groß tun können in diesem Schraubstock?!
Als das Kleid weg war, wurden meine Beine breitbeinig zwischen die Metallstangen gebunden. Na toll! So aufrecht, breitbeinig und splitterfasernackt kniend bot ich mit Sicherheit einen wunderbaren Anblick und lud zwangsweise sehr offenherzig zum Spielen ein!
Ich hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da spürte ich schon einen Finger an meinen Schamlippen. Erschrocken und entrüstet zugleich zuckte mein Becken instinktiv nach hinten. Ich gewähre doch schließlich nicht jedem willkürlich Einlass! Ich bin eine anständige Sub! Doch der Finger liess sich nicht abwimmeln, teilte fachkundig meine Scham und drang prüfend in mein Inneres. Und als wäre dieser ungefragte Übergriff in meine Intimsphäre noch nicht beschämend genug, hörte ich es von unten laut schmatzen.
Verdammt, mein Körper ist so ein mieser Verräter! Selbst wenn mein Kopf noch angsterfüllt das schlimmstmögliche Kopfkino abspult, reagiert der Rest meines Körpers schon freudig erregt auf jegliche Stimulation! Das war doch nicht normal!
Und als wäre das nicht demütigend genug, rieb mir mein Entführer seinen Saftbenetzten Finger genüsslich unter die Nase.Und als wäre das nicht demütigend genug, rieb mir mein Entführer seinen saftbenetzten Finger genüsslich unter die Nase. Mist! Jetzt hatte ich zusätzlich noch meinen eigenen Geruch in der Nase, als sozusagen hausgemachtes Aphrodisiakum. Das konnte ja noch heiter werden!
Mein Entführer hatte sich zurückgezogen. Angestrengt hörte ich so gut ich konnte in die Stille, doch ich konnte ihn nicht einmal ansatzweise ausmachen.
Patsch! Erschrocken juchzte ich in meinen Knebel. Ein heftiger Schlag hatte meinen Hintern getroffen, viele kleine Einschlagstellen fingen warm an zu prickeln. Ununterbrochen folgte nun Schlag auf Schlag, setzte nach und nach meine ganze Rückseite in Brand und liess mich in den Knebel stöhnen. Ich spürte, wie mir langsam wieder der gerade getrocknete Schweiß aus den Poren trat, da hörten die Einschläge des Floggers plötzlich auf.
Doch Zeit zum Aufatmen hatte ich nicht, denn die nadelähnlichen Spitzen einer Rosshaarpeitsche bissen sich in das zarte Fleisch meines Busens und ganz besonders meiner empfindlichen Nippel. Mit jedem Hieb brannte sich der Schmerz tiefer unter die Haut, bis er kaum noch auszuhalten war. Gerade in dem Moment, in dem die Sternchen vor meinen Augen anfingen zu tanzen, hielt mein Peiniger inne.
Doch Zeit zum Erholen liess mir der Kerl nicht. Ganz plötzlich wurde mir ein Vibrator an meine Klit gehalten, die meine Erregung immer nach oben trieb. Mein ganzer Körper tanzte schon unter seiner Behandlung. Ich konnte förmlich spüren, wie sich die Feuchtigkeit ihren Weg aus meinem Inneren bahnte. Nicht mehr lange, und sie würde mir die Schenkel entlanglaufen, und meinem Peiniger Beifall klatschen. Gott, war mir das unangenehm!
Der Vibrator wurde zwischen meinen Schenkeln befestigt, dann brannte sich erneut die Hitze von allen Seiten in meinen Körper. Mein Entführer schien ein ganzes Arsenal an Schlaginstrumenten fachmännisch im Repertoire zu haben, und zeichnete mir Strieme um Strieme auf den Körper. Der Schmerz, gepaart mit der Vibration meiner Klit schraubte meine Erregung nach und nach immer höher. Verzweifelt kämpfte ich mit jeder Faser meines Körpers und meines Willens dagegen an, wollte ich meinem Peiniger doch keinen meiner Orgasmen leichtfertig schenken. Doch mein Kampf war hoffnungslos. Zu routiniert zwang er meine Erregung immer höher.
Ich stand mittlerweile kurz vor der Klippe, als mir gewohnheitsmäßig die Frage in den Kopf schoss, wie ich mit Knebel denn um die Erlaubnis zu kommen fragen könnte. 'Scheissegal!', rief ich mich zur Ordnung, 'Der Kerl hat schließlich auch nicht um Erlaubnis gefragt!' Ich hatte den Gedanken noch nicht zuende gedacht, da kam ich laut in den Knebel schreiend in einer gewaltigen Explosion.
Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder langsam Herr meiner Sinne wurde. Die Wucht dieses gewaltsam abgerungenen Höhepunktes hatte mich komplett erschöpft. Der Vibrator war abgeschaltet und ich spürte sich etwas Kaltes unter meine Augenbinde schieben. Einen kurzen Moment später blinzelte ich ins Dämmerlicht eines mir unbekannten Raumes, eingerichtet mit viel unterschiedlichem Mobiliar, welches eindeutig nur einem Zweck diente.
Noch bevor ich mich weiter umsehen konnte, schob sich das Gesicht meines Herrn in mein Blickfeld. Er grinste zufrieden.
„Merry Christmas, du böses Mädchen! Es war dir doch hoffentlich klar, dass Du keinesfalls nur Geschenke verdient hast!?“ Er befreite mich von meinem Knebel, und ich schloss langsam und vorsichtig meinen eingerosteten Kiefer.
„Du!“ Das war das Einzige, was ich für den Moment herausbekam. Mir würde später bestimmt noch eine Standpauke einfallen, für den Moment war ich zu erschöpft.
„Mund auf!“ kam sofort der Befehl, während er sich seiner Hose entledigte. Sein steifer Schwanz sprang ihm förmlich aus der Hose.
Er grinste mich breit an. „Während du dich erstmal ordentlich bei Knecht Ruprecht bedankst, überlege ich mir, ob ich eher Santa spiele oder nicht doch lieber nochmal die Rute heraushole. Fakt ist, bis morgen gehörst du einzig und allein mir, und ich werde wirklich jedes BDSM-Möbel in diesem Appartement ausgiebig auf seine Tauglichkeit testen.“
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Ich möchte mich auch um das 24. Türchen bewerben, damit ich Euch allen durch die vielen neuen Eindrücke, die ich mit meinem Herrn (und vielleicht noch mit ??? ) in diesem Appartement machen darf, als 'Myka Night' mit ganz vielen neuen spannenden und erotischen Geschichten rund um BDSM beglücken darf! Ich würde den Gewinn sozusagen als Realrecherche sinnvoll und nachhaltig zur Freude aller nutzen.
Viele liebe Grüsse und allen schöne Festtage wünschen Do und Su/Myka Night