Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BMH Eventclub
974 Mitglieder
zum Thema
Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?333
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren…
zum Thema
Schwangerschaftsverhütung nur mit Kondom beim Swingen?105
Ich nehme seit ca 2 Jahren die Pille nicht mehr und verhüte an meinen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Rückkehr nach Roissy

Rückkehr nach Roissy
Hallo liebe Gäste, Fans, Mitglieder,

ich habe jetzt nochmal die "Fortsetzung" gelesen, die eigentlich nur das gestrichene Kapitel ist. Bevor Ihr weiter lest - Spoileralarm *zwinker*

Damals ist mir das eher zufällig in die Hände gefallen, weil ich nicht wusste, dass es eine Fortsetzung gibt bzw., dass das "gestrichene Kapitel" welches im Hauptroman am Ende erwähnt wurde, wirklich noch geschrieben wurde. Ich finds auch eigenartig, dass dieses Kapitel kaum Beachtung geschenkt wird.

Für mich ist das Kapitel ein würdiger Abschluss, wenngleich er die Frage offen lässt, wie O sich entscheidet. Wenn man so den Hauptroman "Die Geschichte der O" ließt, dann wartet man irgendwie die ganze Zeit auf einen Plottwist. Ich meine man wird ja quasi die ganze Zeit im Unklaren gelassen. Wer ist Rene, wer ist Sir Stephen, wer der Kommandeur, was ist Roissy, wer ist Anne-Marie und wie sehen die Personen in Zusammenhang. Die Personen treten im Buch einfach auf und sind da. Sie machen irgendwas und der Leser wird letztendlich über jegliche Zusammenhänge im unklaren gelassen. Warum vergewaltigte man O bevor oder nachdem man sie mehrfach halb tot prügelte. Wozu das "schlagen" der O. Es wurde mehrfach gesagt es geschehe zu O's "Belehrung". Belehrung in was?

Das erste mal als ich mit Leuten über "Rückkehr nach Roissy" diskutieren wollte kam nur: "Ohh ganz schlechtes Buch. Roissy ein Puff, Sir Stephen Zuhälter. Passt überhaupt nicht zum Original"...

Nun ganz so einfach ist es aber nicht. Dem Aufmerksamen Leser ist sicherlich aufgefallen, dass O im Hauptroman im "roten Flügel" ist und es wird angedeutet, dass Roissy mehr ist als O dachte, wenngleich sich O offenbar niemals die Frage zu stellen schien wo sie eigentlich war. Auf jeden Fall gab es noch andersfarbige Flügel, die O beim ersten mal in Roissy nicht betreten durfte.

Einen weiteren Hinweis auf das gestrichene Kapitel ist, dass Rene (O war gerade aus Roissy zurück) sofort Interesse an Jacqueline hegte. O sollte ihr sogar sagen, dass Rene sich in sie verliebt habe (also in Jacqueline), obwohl er gleichzeitig beteuerte, dass er O liebe. Im weiteren Verlauf wird dann deutlich, dass Rene Jacqueline ebenfalls an Sir Stephen übergeben wollte, nachdem er sie nach Roissy geschickt habe.

Auch kündigte Rene, nachdem er Sir Stehen O übergab schon an, dass er "bereits eine neue" in Aussicht habe.

O setzte man unter Druck, dass man Jacqueline, falls es O nicht schaffen würde sie zu überreden es freiwillig zu tun, nach Roissy zwingen werde. Fragt sich da keiner, was für ein Spiel gespielt wird? Sogar die 12-jährige Natalie sollte von Sir Stephen nach Roissy geschickt werden...Ich meine kommt man da nicht ein kleines bisschen auf die Idee warum, zu welchem Zweck und ob Sir Stephen und Rene sich da nicht ein klein wenig im illegalen Bereich bewegten?

O und Sir Stephen das große Liebespaar? O die Rene liebte, so abgöttisch, dass sie sich in Roissy schänden, zur Ohnmacht vergewaltigen und regelmäßig bis aufs Blut peitschen ließ, nur um Rene zu behalten, ihm auf diese Weise ihre Liebe zu beweisen.

Nachdem er seine große Liebe (dieses ich liebe Dich, was sie dauernd zueinander sagten war so dermaßen oft und offensichtlich geschrieben) einfach so mal an Sir Stephen abgab, nein nicht um sie zu teilen, sondern sie ihm zu "übereignen" - Stellte sich da keiner die Frage ob Renes Liebe wirklich echt war, wenn es sein einziges Bestreben war O möglichst schnell Sir Stephen "zuzuführen" und wenn zugleich angekündigt wird, dass dies mit "der neuen" auch passieren werde.

Rene, die große Liebe wird schnell zum Nebendarsteller und tritt kaum noch im Roman auf un dwenn dann nur als "Nebendarsteller" in der Rolle als "Jacquelines Geliebter", während O anscheinend ganz plötzlich nur noch Augen für Sir Stephen zu haben schien - und das obwohl er 2 Seiten vorher O seine "unerschütterliche Liebe" gestand.

Es scheinen ja auch alle Charaktere (bis auf O, die eine einfache Fotografin war) sehr wohlhabend zu sein. Womit sie dieses Geld verdienen und warum die Reihenfolge (Rene bringt Frauen dazu ihn zu lieben, schafft sie nach Roissy, um sie dann Sir Stephen zu übergeben) so enorm wichtig war, wurde nie erklärt. Als Leser muss man so vieles einfach hinnehmen.

Mir schien es schon beim ersten lesen wie die typische Zuhälterstory. Der Sunny Boy, der naive Mädchen dazu bringt sich zu verlieben, nur um sie dann an seinen Zuhälterkumpel abzugeben, damit beide ordentlich Kapital aus der Kleinen schlagen können. Die Story war zu der Zeit auch nicht neu. Das ist das typische Klischee der Zeit!

Ließt man die Geschichte der O unter dieser Annahme noch einmal, dann verschwinden plötzlich die Widersprüche (beispielsweise warum O für Rene zunehmend uninteressanter wurde, nachdem er sie Sir Stephen übergab und warum er noch bevor es soweit war, schon der nächsten schöne Augen machte) und die unzähligen kleinen Hinweise werden sichtbar!

Für mich war "Rückkehr nach Roissy" nicht wie für viele eine Leuterung, sondern eine Genugtuung. Das Ende was ich erwartete und alle Fragen (ihr erinnert Euch, weiter oben in meinem Text) werden erklärt und in einen Sinnvollen zusammenhang gebracht:

Rene: Sir Stephens "Zubringer", der an Sir Stephen verdiente

Sir Stephen: Verdiente daran Mädchen nach Roissy anschaffen zu schicken: O war auch nicht die erste, aber die einzige die er beringen ließ und das folte nur dem Zweck, dass beringte Frauen in Roissy doppelt so teuer waren für die Freier...Das Geld steckte er in illegale Handelsgeschäfte mit Diamanten an denen der partizipierte.

Der Kommandeur: Einer der Geschäftspartner Sir Stephens, der im übrigen auch seine "Mädchen" in Roissy anschaffen ließ

Auspeitschungen: Dieses sinnlose auspeitschen ohne Sinn und Verstand zu O's "Belehrung" war eine "Gewöhnung", denn Roissy befriedigte vor allem extravagante Wünsche und wenn Kunden Mädchen peitschen durften, kostete das Extra und Mädchen mit denen man das tun konnte waren besonders gefragt

Anne Marie: Die Hausärztin in Roissy, die die Mädchen sterilisierte damit sie nicht schwanger werden und die einen täglichen Check auf Geschlechtskrankheiten durchführte. Natürlich nur bei nicht beringten Mädchen. Beringte Mädchen wurden nicht untersucht und mussten auf eigenes Risiko (bzw. das Risiko ihres Gebieters) ohne Kondom mit allen Männern Sex haben - Was natürlich die Gewinne erhöht (weniger Kosten = höherer Gewinn).

Bitte Leute versteht mich jetzt nicht falsch. Erziehung, Ausbildung, Sexobjekte zum teilen, das mystische Roissy aus "Geschichte der O" - Alles toll und superheiß. Trotzdem neigte ich nicht dazu den Roman mit der gewissen rosaroten Brille (überrollt von der eigenen Lust) zu lesen, sondern wollte ihn im Gesamtkontext erfassen. Für mich war "Rückkehr nach Roissy" der gelunge Abschluss, auch wenn Entmystifizierung manchmal weh tut...

Die Wahrheit muss halt manchmal schmerzhaft sein, damit sie verstanden wird! Er lieber an die perfekte Sexsklavin glauben möchte, die wirklich zu allem bereit ist, der sollte "Rückkehr nach Roissy" besser nicht lesen *zwinker*
*******_me Frau
724 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich denke..
Das wird sicherlich beinahe jedem klar sein, der die Ruckkehr gelesen hat. Man ist im ersten Moment etwas bestürzt wenn man beginnt und verärgert uber die Plumpheit der Dinge, jedoch passt dann alles zusammen. Und sind wir nicht alle die Huren unserer Herren ? Mit Stolz und Demut, wenn auch trotz Ringen mehr geschützt. Bei uns ist der einzige Unterschied dass wir (hoffentlich ) nicht fallengelassen werden nach unserer Ausbildung und dass die Herren wohl eher ärmer als reicher im geldlichen Sinne durch uns werden, hihi.
Auch der Logengedanke unterstützt diesen Denkansatz. Wir sind immer und überall für den Zirkel verfügbar sofern der Herr das befürwortet.
Ich habe damit kein Problem. Die Welt ist nicht rosa sondern bunt und es ist mir eine Ehre, nicht fur jeden Mann verfugbar sein zu müssen sondern sich wie O in einem ausgewählten Kreis von fähigen Herrn zu bewegen.
Nur welche Rolle verkörpern Sie? Die des erklärenden Hausherrn in Roissy am Ehesten, der die Fäden zusammenhält, lächel..
Ich finde geschockt sollten wir ohnehin nicht sein , die Geschichte der O und der Lebensstil danach es ist etwas Besonderes , von uns mit hoffentlich etwas mehr Hirn durchgeführt als in Paulines Fantasie erfunden.Zumindest sollte es so sein.
Mit Stolz, kniiende Grüsse, P
********e_13 Frau
364 Beiträge
das Resumee
nach Art des Herrn von Roissy sehr treffend geführt.

DAS ist es was ich bin und trotz allem was nun ist auch immer sein werde....die Hure meines Herrn.
********2015 Frau
33 Beiträge
Auch mir erging es beim lesen der Fortsetzung so. Ich dachte, wie kann
man nach so einem Roman so plump enden?
Die Verzauberung erhielt einen herben Dämpfer.
Aber letztlich kann es nur so enden, wenn der Kreislauf, den das Buch
beschreibt, erhalten werden soll.
Jeder Herr hätte sonst einen Harem, oder der rote Flur würde, mangels
nachfolgender O`s, nicht mehr benötigt.
Und auch, wenn ich die Hure ( ich würde hier Edelhure bevorzugen)
meines Herrn bin, so ist mir doch unsere Variante lieber, wo der Herr
uns nicht irgendwann in ein Bordell abschiebt - grins.

demütigst O Kamala
wenn man schon...
... das letzte Kapitel mit in die Überlegungen zu dem Roman einbezieht, dann sollte man aber auch das Interview mit der Autorin gelesen haben... *baeh*

Zusammengefasst hat sie gesagt, dass es im eigentlichen um die Liebe selbst geht und O (die Protagonistin) dies nur veranschaulichen sollte...

Die eigentliche Frage, die das Buch stellt, ist doch: " Was ist man, aus Liebe, bereit zu tun!"; "Zu was verleitet uns Liebe, über das wir bisher noch nicht mal nachgedacht haben?"
(O war eine Fotografin, die erst aus Liebe zu Renè nach Roissy ging. Und dann aus Liebe zu Sir Stephan sogar am Ende über ihren eigenen Tod entscheiden wollte.)

Ich für meine Begriffe, gehe sogar soweit zu sagen, dass O in diesem Roman gar nicht als Person wahrgenommen werden sollte, sondern eher als die Liebe selbst...

LG
eviline
ich weiß, mein Herr, darauf wollten Sie nicht hinaus...
... das Buch an sich ist an die Geschichten von DeSade angelehnt... aber im eigentlichen ist es doch Gesellschaftskritik auf mehreren Ebenen.

zum Beispiel:
-Die Rolle der Frau
-Der Umgang mit SM
-Die Blauäugigkeit im Zusammenhang mit Sex und Gesundheit
• ...

Und vor allem das Anprangern, was aus Liebe, in der Geschichte der Menschen nicht alles schon passiert ist.

Aus Liebe wurden Kriege geführt und viele tausend Menschen in Schlachte geopfert um einer schönen Frau zu imponieren.

Aus Liebe haben sich Frauen, in nicht allzu ferner Vergangenheit, selbst geknechtet (zumindest hat das meine Oma immer so genannt!).

eviline

P.S.: Ich finde die Kapitel um Roissy, trotzdem sehr spannend...

*zumthema*

P.S.: An dieser Stelle, ein Dank an meine Deutschlehrerin. Anscheinend ist bei der Interpretation von geschriebenen Machwerken, bei mir doch mehr hängengeblieben, als ich dachte... *zwinker*
Nur welche Rolle verkörpern Sie?

Ihr seid das Licht, ich wenns erlischt. Ihr Positiv, ich Gegenpol. Bunt ist grau, wenn man es mischt!

Die des erklärenden Hausherrn in Roissy am Ehesten, der die Fäden zusammenhält, lächel..

In Rückkehr nach Roissy lernte O ihn kennen, den "Hausherren". Ein grauhaariger Mann, dem die Mädchen in Roissy völlig egal zu sein schienen. Er hatte kein Charisma und man hat die Rolle auch nicht weiter aufgebaut.

Menschen in Führungsrollen haben immer Charisma. Ich habe kein Charisma, doch ich glaube es war Aristoteles der sagte es sollten nicht die charismatischen sein, die Führungsrollen übernehmen, sondern die Fähigsten. Nun sind es aber die Unfähigen, die von sich selbst meinen Fähig zu sein (Dunning/Kruger). Um so weniger Kompetenz jemand hat, desto mehr wird er von seiner Kompetenz überzeugt sein. Die Kompetenten halten sich oft für Unkompetent, denn sie wissen um die Dinge die sie nicht wissen (Ich weiß, dass ich nichts weiß - DAS ist Erkenntnis).

Ich bin erstmal blos ein Typ mit komischer Frisur, der etwas mit Spaß an der Sache tut. Die meisten nervt es blos, dass ich mich von fehlerhaften Details gestört fühle. So gesehen bin ich nur der Theoretiker mit 2 linken Händen. Umsetzen tun das ganz viele Leute gemeinsam. Ohne diese Leute wäre ich wieder blos ein Typ mit komischer Frisur *zwinker* und ohne diese Leute gäbe es viele Listen und theoretischen Ausarbeitungen, aber kein Roissy. Somit bin ich nicht wichtig. Nur ein Glied in der Kette.

Aber natürlich genieße ich die Rolle innerhalb des Rollenspiels. Wenn mich das Rollenspielt kalt ließe, könnte ich nicht behaupten es mit Leidenschaft zu tun!

Aber zurück zum Thema:

Ich glaube Menschen brauchen Mystik, Götter und Märchen. Zu Zeiten der Aufklärung sehnten sich die Menschen nach Mystik. Das Zeitalter der "Romantik" folgte. Wider der Erkenntnisse um die Realität, zog es die Menschen zurück in eine Zeit, in der Blitz und Donner noch Ausdruck göttlicher Gewalt war und nicht Ergebnis profaner, physikalischer Gesetzmäßigkeiten!

Ich glaube der Hype um Geschichte der O ist eben ganz besonders deshalb entstanden, WEIL nichts erklärt wurde und Zusammenhänge bewusst im Verborgenen blieben, denn das ließ Raum für Spekulationen, die wenn sie ohne Einschränkungen mölglich sind, bei den meisten romantischer Natur waren.

Die profane, bittere Realität, die die Logik gebietet schmerzt die Menschen, sodass sie sich zu Zeiten der Aufklärung lieber zurück auf die Romantik besinnen.

Die Autorin Anne Desclos war verliebt in ihren Verleger Jean Paulhan. Diesem schrieb sie einen Liebesbrief in Form der Geschichte der O, die er wiederum als Roman veröffentlichte. Ihre Liebe war so stark, dass sie ihm über die Geschichte mitzuteilen versuchte, dass sie bereit sei wirklich alles für ihn zu tun.

Hintergrund ist, dass Desclos und Paulhan eine heimliche Affaire hatten, über lange Zeit. Für Desclos war er der perfekte Mann und sie wollte eine feste Beziehung. Für ihn war alles jedoch "nur" ein Spiel, eine blose Liebschaft. Desclos war das durchaus bewusst, doch ließ sie nichts unversucht ihn ganz für sich zu gewinnen. Er wiederum setzte alles daran die Affaire geheim zu halten.

Paulhan war harter Realist, Desclos eher die verträumte Romantikerin. Die Annahme Paulhans eine Frau wäre schlicht nicht in der Lage einen Roman zu schreiben, der in seiner Komprimisslosigkeit an die Schriften von De Sade heranreicht, veranlasste Desclos, angestachelt durch ihren Ehrgeiz, ihm das Gegenteil zu beweisen und darüber hinaus zu zeigen, dass sie für ihn noch zu weitaus mehr bereit wäre.

Desclos liebte und idealisierte ihn zeitlebens- Als Paulhan 1968 starb brach für Desclos eine Welt zusammen, hatte sie doch zeitlebens unendlich viel Energie investiert ihn für sich zu gewinnen. Die Geschichte der O war ein Versuch dies zu tun.

Paulhan war ein sehr dominanter Mann, der Desclos des Nachts in billigen Hotels nahm, sich ihrer bemächtigte, sie völlig einnahm, nur um sie des Morgens, noch bevor sie aufwachte, allein zu lassen. Sie war Wachs in seinen Fingern und für sie war er eine Art unerreichbarer Gott, der eine Art überirdische Macht über sie besaß, der sie sich weder entziehen konnte, noch wollte. In ihren Träumen wollte sie sein Geschöpf sein, ihm gehören, mit ihm leben. Geschichte der O war Ausdruck dieser Träume...Es war aber nie ihr Wunsch, dass es veröffentlich wurde.

Mit seinem Tod zerbrach auch ihr Lebenstraum ganz ihm zu gehören, von ihm besessen zu sein. Die Realität holte sie ein. Das einzige was ihr von ihm blieb war "Geschichte der O". Ihr war die ganze Zeit bewusst, dass es nicht mehr als eine Affaire war, doch sie konnte und wollte sich damit (mit der Realität) nie abfinden, hoffte auf mehr und genau deshalb ließ sie O sterben, kündigte aber ein alternatives Ende an, veröffentlichte es aber nie.

Aus genau dem selben Grund schrieb sie im Vorwort zu "Rückkehr nach Roissy", dass man dieses Ende nicht in Verbindung mit "Geschichte der O" bringen sollte. O sterben zu lassen war das Ende als sie Paulhan noch liebte. Zur Zeit als sie die Geschichte schrieb, bezog sich wohl das offene Ende auch auf die Hoffnung ihn doch für sich zu gewinnen. Ob sie das je erreichen würde war für sie offen und somit ließ sie bewusst offen was Roissy ist, wer Sir Stephen ist usw. und sie ließ auch offen was O geschehen würde, wenn sie nach Roissy zurück ginge.

Geschichte der O enden zu lassen, wäre gleichzusetzen mit "ihre Liebe zu Paulhan enden zu lassen".

Nach seinem Tod erhielt Jean-Jacques Pauvert (ein enger Freund Paulhans) und ebenfalls Verleger ein Manuskript, unterschrieben mit dem Namen Pauline Réage und dem Titel "Rückkehr nach Roissy". Dieses mal wollte sie, dass es veröffentlicht wird. Es war allerdings mitnichten ihre Absicht aus einem erfolgreichen Buch über eine Fortsetzung Kapital zu schlagen. Sie wollte, sie musste nur zu Ende bringen, was sie anfing, als mit seinem Tod die Hoffnung starb ihn jemals für sich zu gewinnen. Im später erschienenen Vorwort "ein verliebtes Mädchen" sind diese Hinweise enthalten! Das verliebte Mädchen war hier aber nicht O, sondern Desclos selbst!

Wen die Geschichte interessiert. Hier Interviews mit der Autorin, teilweise unteritelt (englisch). Es gab mal ne komplett deutsche Doku, leider finde ich die nicht mehr:


**********MACHT Paar
177 Beiträge
Pauline wollte O, die Hauptdarstellerin eigentlich auch am Liebsten in der Fortsetzung sterben lassen. Nach Geheiß, der Freitod auf Befehl. Aber sie sagt, das wäre dem lesenden Publikum zu hart.
Die Nummer mit dem Puff kann vielleicht auch so aus Trotz entstanden sein. Die Anhänger des Skandalbuches (1954) nervten rum...wie geht es weiter?
Mit so einem platten Ende bringt man alle Träumer zum Schweigen. Wäre die Fortsetzung genau so "schön", würden ja alle weiternerven.Wir dürfen nicht vergessen: dieses Buch ist einem befreundeten Autor gewidmet ( wahrscheinlich hat der bdsm-Fantasien).

Es ist und bleibt unbefriedigend...wohl auch für die Autorin. Aber es steckt eine Absicht dahinter....Trotz!

Überlegt mal:
Steven..korekt durch und durch! Wo isser? Im Knast? Warum? Und er hat keine Beziehungen, O aus dem Pufftrott rauszuholen?

Rene? Steven hörig! Würde O nicht helfen? Achtung: Steven liebt O. Er würde ihn bitten, während seiner Abwesenheit seinen "Besitz" zu pflegen und zu hegen.

Freikaufen muss man die nicht. Das ist nicht die Reeperbahn. Die O's/Mädels machen das unentgeldlich. Wo ist das Problem?

Das Buch 2 ist was es ist. Pauline hatte keine Lust mehr auf Geschichte der O. Aus Gefallen oder Respekt geschrieben..vielleicht hat sie für diesen anderen Autor geschwärmt. Aber sowas ist auch mal nach 2 Jahren vorbei. Und der Skandal darum machte sie auch vorsichtig. Noch so nen Ding, dann findest du keinen Verlag mehr auf Erden!!!

Ich blende die Fortsetzung komplett aus. Das passt nicht in mein Verständnis.Dom's haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Erst ausbilden und dann wegwerfen? Sowohl Steven als auch Rene? Nein...echt nicht. Beiden war bewusst, dass da eine junge Frau ist, die ihnen ihren Körper, ihre Persönlichkeit und ihre Seele schenkt.also alles was sie hatte. Die würden doch nie wieder ruhig schlafen können.

Ich verzeihe das Buch als Notwehr gegenüber den Fans.....nehme es aber der Autorin nicht ab.

LG, Ines
****a_O Frau
593 Beiträge
Es ist was es ist einfach ein Roman...geschrieben für Jean Paulhan...Deswegen sehe ich das ganze nicht so eng 😊
Achtung: Steven liebt O.

"Sie verwechseln Liebe mit Gehorsam. Mir werden Sie gehorchen ohne mich zu lieben und ohne daß ich Sie liebe."

Es gibt KEINE einzige Stelle im Buch, an dem Sir Stephen O seine Liebe gestand. Im Gegenteil, immer wenn O sich sicher wähnte, dass Stephen sie auch lieben würde, behandelte er sie wie Luft und schenkte ihr keine Beachtung.

Dom's haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten.

Als er fertig war und ihr befohlen hatte, wieder aufzustehen, erklärte er ihr, alles, was er in sie ergossen habe, werde langsam wieder aus ihr ausfließen, gefärbt vom Blut der Verletzung, die er ihr zugefügt habe, daß diese Wunde nicht heilen werde, solang ihre Lenden nicht für ihn bereit wären und daß er sich weiterhin den Zugang mit Gewalt erzwingen wolle.

Wenn ich sagen würde "es gibt unzählige solcher Stellen, die nicht gerade von einem gesunden Menschenverstand zeugen", würde ich massiv untertreiben. Die Geschichte der O besteht fast ausschließlich aus solchen Stellen!

Ich hatte auch mal eine Ausarbeitung gemacht von Stellen in "Geschichte der O", die auf die Vorkomnisse in "Rückkehr nach Roissy" hindeuten. Leider finde ich die nicht mehr. Das war sehr viel Text. Es gibt unzählige Stellen und die Hinweise sind teilweise SEHR eindeutig.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.