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O-Szenen in anderen Ländern

******_42 Paar
1.073 Beiträge
Themenersteller 
O-Szenen in anderen Ländern
Gerade kam im Gor-Thema (Plauderecke) durch P die Frage auf, ob es auch in anderen Ländern O-Szenen bzw. Gruppierungen gibt, die sich mit diesem Thema innerhalb des BDSM auseinandersetzen und es leben. Da ich dieses Thema grundsätzlich spannend finde, habe ich nun ein eigenes Thema dafür eröffnet. Die erste Antwort dazu kam von Meister Wolf, die ich - da ich sie nicht aus dem alten Thema entfernen möchte - hier als Zitat eingefügt habe.


O Szene in anderen Ländern

Ich bin mir sicher, das es dies auch in USA und GB geben wird. Die Produktionsfirma Kink.com hat auch Filme im Angebot die sich "Training of O" nennen. Daher gehe ich sicherlich davon aus, das es ein weltweites verstehen des Thema's O gibt.

Die Filme sind aber schwerpunktartig auf extreme und demütigende sexuelle Benutzungen ausgelegt und nicht auf reines SM ohne sexuelle Komponente.

Aber unser "Hausnotarzt" ist da sicher eine bessere Quelle, da er hin und wieder mal in der Armory, in Los Angeles, weilt und sich dort ein wenig vergnügt.

Wolf


Nun hoffe ich auf rege Beteiligung.

Lieben Gruß
Shania
******_42 Paar
1.073 Beiträge
Themenersteller 
Auch ich …
…möchte nun zu Ps Frage nach den O-Szenen in anderen Ländern Stellung beziehen, aber aus einer abstrakteren Sicht.

Grundsätzliches zu Szenen: Die Größe einer Szene hängt davon ab, wie bekannt sie ist, wie leicht der Zugang sich gestaltet, wie viel Prestige sie in der Gesellschaft hat, wie die dazugehörige Gesetzeslage dazu ist, welche Möglichkeiten des Marketings ihr zur Verfügung steht und vieles mehr.

Deutschland ist eins der wenigen Länder auf der Welt, wo die Bürger BDSM betreiben können, ohne mit Gesellschaft und Gesetz in Kollision zu geraten, sofern alles auf Einvernehmlichkeit beruht und sich im Bereich des Mainstreams und seiner Randlagen aufhält. Schwierig wird es aber auch hierzulande, wenn man extremer drauf ist. Blutspiele, hartes Rack (welcher Form auch immer) werden auch in Deutschland abgelehnt und dies auch selbst von BDSMlern des Mainstreams. Das heißt, dass diese Menschen nach wie vor ihre Neigungen und deren Umsetzungen in aller Heimlichkeit nur ausleben können. Sie befinden sich daher als „Ausgestoßene“ in den dunklen Bereichen der Gesellschaft. Hier trifft der alte und früher sehr negative Begriff der „Subkultur“ noch zu, denn genau das sind diese Menschen für unsere Gesellschaft. Früher galt dies für alle BDSM-Bereiche. Man konnte sich nur privat treffen oder man kannte die einschlägigen Clubs, wusste, wo und wie man klopfen musste, um reinzukommen. Ohne das Internet war man auf Mundpropaganda angewiesen und musste quasi eingeladen werden.

Shades of Gray, so unselig dieser Film auch sein mag, hat viele Türen geöffnet, sofern man, wie gesagt im Mainstream bleibt. Dadurch konnte die BDSMszene enorm wachsen und stellt inzwischen auch ein Wirtschaftsfaktor da. Das ist immer gut, weil es dann auch eine Lobby dahinter gibt. In Deutschland gibt es zudem frei zugängliche Clubs. Die erstrecken sich vom Swingerbereich, über Mischclubs bis hin zu reinen SM-Clubs. Es gibt zudem Appartements, die man für kurze Zeit anmieten kann, sodass auch Menschen, die zuhause nicht spielen können, dies aber nur privat tun möchten, dies praktizieren können. Das ist in der Schweiz oder in Holland sehr viel schwieriger.

Die Swingerszene, auf die die BDSMszene immer ein wenig herabblickt, ist sehr wichtig, denn es gibt unglaublich viele Menschen, die mit dem Swingen beginnen, nur um festzustellen, dass ihnen dies nicht reicht und dann in die BDSMszene wechseln. Aber auch die BDSMszene nutzt die Swingerszene, wenn es um die sexuelle Benutzung geht. Aber da die Szene in Deutschland so relativ frei agieren kann, konnte sie auch so groß werden wie sie nun ist. Diese Größe lässt aber auch Spezialisierungen zu, die sich dann wieder in eigenen Gruppen oder sogar Unterszenen zusammenfinden. Das Internet mit seinen Kommunikationsmöglichkeiten lässt auch kleine Szenen gut überleben.

So ein Gebilde wie die O-Szene, die sich zudem auch noch wieder in Untergruppen (zum Beispiel: mehr swingerlastig verso strenger in der Regeleinforderung verso komplette Hardliner) aufspaltet, existiert in den strengeren Varianten in Deutschland aber nur deshalb so gut, weil wir zusätzlich noch Besuch von Schweizern, Holländern, Österreichern, Luxemburger … bekommen. In diesen Ländern gibt es entweder keine Szene, aber keine Clubs oder aber nicht genügend Veranstaltungen, um dies auszuleben. Ansonsten wäre der Kreis einfach zu klein, als dass sich Events mit den nicht unerheblichen Kostenaufwänden lohnen würden oder sie würden noch deutlich teurer werden, als sie dies ohnehin schon sind. Je weniger offen man seine Neigungen aber nun ausleben kann, desto schwieriger wird die Umsetzung und desto kleiner bleiben damit auch die Gruppen, weil der Zugang zu ihnen erschwert ist.

Der O-Kreis lebt außerdem davon, dass man sich gegenseitig vertraut und die Eigentümer der Os sicher sein können, dass nichts mit ihren Spielobjekten geschieht, was sie nicht wollen. Dieses Vertrauen muss sein, weil MANN sein Eigentum in fremde Hände legt und in der Regel während dessen Gebrauch sich anderweitig amüsiert (wie auch immer). Der Herr steht also nicht wie in anderen Szenarien direkt daneben oder spielt selbst mit seiner O. Um dieses Vertrauen aufbauen zu können, muss man sich untereinander kennen oder aber darauf vertrauen können, dass der Organisator des Treffens alle Beteiligten kennt oder eine Methode entwickelt hat, sodass es da keine unrühmlichen Ausnahmen gibt. Ist das Vertrauen erst einmal zerstört, kann es nur mühsam, wenn überhaupt, wieder hergestellt werden. Während man einfachen Sex bestimmt deutlich unkontrollierter praktizieren kann, ist dies aber im O-Geschehen, wenn SM oder sehr harte Benutzung dazu kommen, nicht mehr ohne weiteres möglich. Damit aber wird von vorneherein der Kreis beschränkt und überschaubar bleiben. Wir haben es also einmal mit Größenbeschränkungen aus dem Konstrukt Szene selbst zu tun (gesellschaftliche, politische, gesetzliche Rahmenbedingungen) sowie denen, die sich aus dem Kontext im BDSM und dieser Spezialisierung ergeben. Im Falle der O-Szene gibt es derartige Beschränkungen auf jeder Ebene. Es bedarf also schon relativ idealer Voraussetzungen, dass sich eine O-Szene herausbilden kann. Private Kreise zu diesem Thema allerdings wird es wohl überall geben, wo es BDSM gibt und die Geschichte der O einen Kultstatus hat.

Nun mein Wissen über die Situation in anderen Ländern:

In allen muslimischen Ländern ist BDSM verboten. Ich gehe jedoch davon aus, dass auch dort SM sowie die sexuelle Benutzung praktiziert wird, denn dort, wo es Menschen gibt, gibt es auch das Bedürfnis danach dies auszuleben, sofern derartige Neigungen aufeinander treffen. Allerdings dann nur im Verborgenen, heimlich und vermutlich außerhalb des gesellschaftlichen Geschehens. In solche Szenen reinzukommen, dürfte unglaublich schwierig sein, weil die Strafen für Muslime in den Ländern mit der Sharia-Gesetzgebung extrem hart sind.

Bekannte, die inzwischen in Frankreich leben, haben mir erzählt, dass es dort keine öffentliche Szene gibt, sondern alles auf privater Ebene abläuft. Dies bedeutet aber, man muss einen Insider kennen, der einen einführt. Wenn dies aber gesellschaftlich mehr oder weniger geächtet ist, wird man nicht mit jedem über seine Neigung sprechen, einfach weil es negative Folgen haben könnte, dies zu tun. Der Zugang ist also unglaublich erschwert. Es mag vielleicht trotzdem eine O-Szene geben, aber wenn, ist die sehr klein. Wenn es sie gibt, würde ich gerne wissen, wo sie ihren Fokus hat. Wie in Amerika auf der extrem harten Benutzung, mehr auf die Regeleinhaltung und DS oder ist sie mehr SM-lastig?

Den ersten Hinweis auf die Szene in Amerika hatten wir schon von Wolf, meinem Herrn. Ich selbst habe leider noch keinen dieser Filme gesehen, hoffe dies aber nachholen zu dürfen.

Bekannt ist, dass es auch in England eine relativ große BDSMszene mit Clubs gibt. Es ist daher anzunehmen, dass es auch eine Gruppe von O-Liebhabern gibt, aber das ist nur eine Vermutung, die auf Wahrscheinlichkeiten beruht. Aber was sind schon Wahrscheinlichkeiten im BDSM?

Da ich ein unglaublich neugieriger Mensch bin, hoffe ich darauf, dass jemand sich hier besser als ich im Ausland auskennt.

LG Shania
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