Es gibt verschiedene Versionen des Wartens.
Ich gehe jetzt erst mal von einer Situation zu zweit aus und einem Spiel umgeben vom Alltag.
Mein Herr gebietet mir, in einer Position zu warten. Sein Befehl gibt mir die Sicherheit, ganz O sein zu dürfen, was mich sehr erleichtert. Je klarer seine Anweisung kommt, je mehr kann ich mich aus dem Alltag heraus und in meine Aufgabe als O hineinbegeben.
Aber wie geht es weiter? Ist der Herr im Raum und schenkt mir Aufmerksamkeit, dann finde ich innerlich immer tiefer in die Ruhe und Konzentration, um für ihn bereit zu sein, achte auf Anmut und darauf, ihm zu gefallen. Wenn er sich also auf mich und mit mir konzentriert, ist das bereits wie ein Spiel. Auch wenn ich ihn nicht sehe, verweben sich unser beider Konzentration. Es ist sehr intensiv.
Ist er nicht im Raum, oder schenkt mir keine Aufmerksamkeit weil er etwas vorbereitet, dann versinke ich nicht so tief, achte eher auf die Geräusche. Das Warten wird nach einer Weile lang und ich rutsche irgendwann aus der Konzentration, ertappe mich dabei, dass ich die Position albern finde, denn er schenkt ihr ja auch keine Aufmerksamkeit. Das wird anders, wenn er mich ab und zu beachtet oder ermahnt. Dennoch ist es eher anstrengend so zu verharren und ich kann das Zwicken und Zwacken der beanspruchten Muskeln, das Killern der Haut nur schlecht ignorieren.
hochachtungsvoll, Anna