Mein erstes Exès
Werte Herren, liebe Os,
auch ich möchte Ihnen und Euch gern von meinen Eindrücken berichten.
Es war mein erster Besuch in Roissy und ich war schlichtweg überwältigt.
Hiermit möchte ich mein tiefempfundenes Danke an das gesamte Team und auch an Sir Cos ausdrücken. Es ist großartig, was hier an Dramaturgie, Vorbereitung und Engagement geleistet wurde.
Dieses Eintauchen in eine Welt weitab vom Alltäglichen ist für mich weitaus mehr als eine bloße "Veranstaltung" oder gar ein hervorragend inszeniertes "Reality-Roleplay-Event". Es ist mehr, viel mehr als ich sagen kann.
Mein großer Dank an dieser Stelle gilt ebenso meinem geliebten Herrn, der mit mir diese für uns "neue Welt" betritt, an meiner Seite ist und mich fordert und fördert. Er hat mir auch gestattet, diesen Bericht zu veröffentlichen.
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Ich hatte es schon aufgegeben, jemals Roissy besuchen, nein, erleben zu dürfen.
Klar, ich hatte ja selbst Schuld. Ich hatte versucht, einen Partner dahin zu bringen, etwas zu tun, was zutiefst gegen seine persönlichen Grundsätze verstößt. Wie ich letztendlich einsehen musste, ist das ein dummes und in jedem Fall ein unmögliches Unterfangen.
Und auch klar, ich war ja seiner Meinung nach kein bisschen devot...(was ich langsam schon selber glaubte…).
Mein jetziger Herr, den ich erst relativ kurz kenne, hatte sich vor einem Jahr mit mir gemeinsam auf Entdeckungsreise in die Welt des D/S gemacht. Niemand kann sich vorstellen, welche Gefühle durch mich tobten, als er, dem ich vom Excès erzählt hatte, mich fragte, ob ich gerne dahin gehen würde.
Es begann also eine Zeit der Geheimnisse, mit gelegentlich kryptischen Fragen von ihm und mit unstillbarer Neugier von mir, die meine in nur sehr geringen Mengen vorhandene Geduld auf eine harte Probe stellte.
Zum Glück gab es die Whatsapp-Gruppe der Os, in die ich eingeladen wurde. Nein, es wurde auch hier nichts verraten, was den Zauber des ersten Excés brechen würde. Aber ich bekam ehrliche Antworten auf alle Fragen, die das Drumherum betrafen. Besonders ans Herz gelegt wurde mir, die Geschichte der O noch einmal gründlich zu lesen, um auf die „Torwächterfrage“ vorbereitet zu sein. Durch den zweiten O-Workshop der lieben P wusste ich, was es damit auf sich hat.
Ich las also in jeder freien Minute das Buch, strich Stellen an, die mir wichtig vorkamen und nahm letztendlich kleine Kärtchen, um mir Details in meinen Worten zu notieren. Diese Kärtchen bemerkte mein Herr und fing an, mich damit abzuhören.
Ok, das klappte ganz gut und nahm mir einiges von der Aufregung.
Beim Packen von Koffer und Taschen gewannen Nervosität und Anspannung die Oberhand. Das hatte zur Folge, dass ich mich während der recht langen Autofahrt meinem Herrn gegenüber ziemlich respektlos verhielt, was mir dann schließlich 11 Strafpunkte in meinem Strafbuch einbrachte. Diese Strafe werde ich demnächst dann wohl abarbeiten.
Im Hotel begannen zwei wundervolle „Pre-Excés-Tage“. Ich war so glücklich, liebe bekannte Herren und ihre Os wiederzutreffen und neue Herren mit ihren Os kennenzulernen. Es fühlte sich sehr nach Ankommen und Wertschätzung an, so dass ich meine Tränen wieder einmal kaum unterdrücken konnte.
Und dann der Tag des Excés…..
Das Frühstück verlief normal, wir mussten noch ins Kaufhaus fahren, weil ich(!) vergessen hatte, etwas einzupacken und dann war es auch schon soweit.
Hatte ich alles in der Tasche, was ich mitnehmen sollte? Saßen die Nähte meiner Strümpfe? Und meine Haare? Oh nein, ich fand mich hässlich, alt und dick. Mal wieder diese Zweifel, würde mich überhaupt ein Herr benutzen wollen? Zum Glück konnte mein Herr mich wieder mit den Beinen auf die Erde stelle und mich beruhigen.
Im Auto fuhr er plötzlich rechts an den Straßenrand. Ich – schon wieder ganz frech – fragte ihn, ob er sich verfahren hat. „Nun halt mal Dein Plappermäulchen“, sagte er, stieg aus, ging ums Auto herum und machte meine Tür auf. Ich dachte wirklich, er wirft mich jetzt raus und ich darf zu Fuß nach Roissy laufen. Nein, er legte mir die Augenbinde um. Irgendwie mulmig war es mir dann schon, und ich versuchte das zu überspielen, indem ich noch rotziger wurde. Sein konsequentes Schweigen zeigte mir dann endlich, dass ich mich zusammennehmen sollte.
Dann ging es schnell. Mein Herr drückte mir Tasche und Knieteppich in die Hand, stellte mich an das Auto, streichelte mich zärtlich und flüsterte mir ins Ohr „Sei brav“. Dann war er weg.
Die Sonne schien, ich stellte irgendwann Tasche und Teppich auf die Motorhaube und wartete. Wartete. Merkte, dass ich einen Sonnenbrand auf dem Dekolletee bekam, wurde sauer. Riss mich zusammen, sagte mir, dass das irgendwie dazugehört und außerdem hatte ich Fenistilgel im Hotel. Ging dann irgendwann in Position 1, lehnte mich ans Auto. Wartete.
Plötzlich tuschelte es neben meinem Ohr. „Wie bitte?“ brachte ich erstaunt heraus, als schon ein Diener heran rauschte, die Zofen, die mich abholen sollten, anfuhr und ihnen Strafen wegen des unerlaubten Sprechens androhte. Da ich nichts Wesentliches gesagt hatte, blieb mir das erspart.
Ich möchte jetzt nicht zuviel erzählen, um all denen, die noch nie ein Excés erlebt haben, den Zauber des ersten Mals zu lassen.
Die Torwächterfrage konnte ich zum Glück leicht beantworten.
Der Brief meines Herrn, den mir der Diener vorlas, ließ mich vor Glück weinen. So viel Liebe, Wertschätzung, Güte und Fürsorge sprachen daraus, dass ich die Fassung verlor. Später lächelte ich immer dann, wenn ich an seine Worte dachte, vor mich hin.
Es wurde seitens der Diener und Annemarie immer wieder darauf hingewiesen, dass wir Os die Pflicht haben, auf uns zu achten und uns sofort zu melden, wenn es uns nicht gut geht. Das empfand ich als sehr fürsorglich. Es hat mir sehr geholfen.
Die einzelnen Stationen, an denen wir Os ausgebildet und an denen wir gefordert wurden, haben bei mir dazu beigetragen, dass ich noch mehr als sonst darauf achtete, alles korrekt und richtig zu machen.
Mein Lächeln zwischendurch wurde mir immer wieder positiv bestätigt, das machte mich richtig stolz. Dieses Lächeln gehört zu mir, das kann ich nicht abstellen. Wenn es mir gut geht, lächle oder lache ich sogar. Das hat nichts mit mangelnder Wertschätzung oder Respektlosigkeit den Herren gegenüber zu tun. Meine Tränen kommen dann, wenn ich innerlich sehr berührt bin, sowohl positiv als auch negativ.
Als ich zur Präsentation geführt wurde, war ich richtig aufgeregt. Was würde passieren? Was müsste ich tun?
Ich empfand den festen Griff des Dieners als sehr hilfreich, so konnte ich die Situation ohne Straucheln, Heulen oder Schreien überstehen. Nein, überstehen ist das falsche Wort. Ich habe die Vorführung genossen. So sehr genossen, dass ich wieder lächeln musste. Mein gesenkter Blick erfasste für einen kurzen Moment den Gehstock meines Herrn und ich fühlte grenzenlose Liebe.
Anschließend waren wir Os beim Bedienen der Herren während des großen Dinners gefordert. Ich war hypernervös und verwechselte leider – wie schon häufig – links und rechts. Der Herr, den ich zu bedienen hatte, war zum Glück gnädig gestimmt, lächelte mir freundlich zu und schob mich unauffällig in die richtige Richtung. Auch die Tisch-O hatte ständigen Augenkontakt mit mir und ich versuchte, alles richtig zu machen.
Beim Hauptgang – zum Glück vor dem Servieren – stürzte ich über eine Stufe und verstauchte mir den ohnehin lädierten linken Fuß, hielt aber den Teller mit dem Essen eisern fest. Ich war überwältigt von dem schnellen Eingreifen der Diener, von Annemarie und dem Rest des Teams. Ich bekam einen Eisbeutel zum kühlen und eine liebe O fischte aus ihrem Beutel eine Schmerztablette. Denn ich wollte unbedingt weitermachen, was mir auch gelang.
Die Benutzungsrunde war anders als ich sie mir vorgestellt hatte. Ich wurde von dem entsprechenden Herrn in eine Position gebracht, die mit SM oder DS nur entfernt etwas zu tun hatte.
Ich war ein Objekt. Eine für mich komplett neue Erfahrung. Ich war glücklich, dieses Objekt zu sein.
Zum Glück musste ich danach nicht lange auf dem Parkplatz warten und durfte einem anderen Herrn zu Diensten sein. Nachdem ich ihn oral befriedigt hatte, durfte ich seine Füße und Hände massieren. Ich habe es geliebt und ich glaube, es hat ihm auch gefallen.
Zuletzt wurde ich von einem Herrn in SM-Manier benutzt. Mein Herz hüpfte vor Freude. Leider wurden wir nach einiger Zeit vom Diener unterbrochen, da es nun Zeit für die Abschlusszeremonie war.
Wir Os wurden in einer Reihe in die Halle geführt, in der die Herren auf uns warteten. Wir durften uns auf den Boden knien und Sir Cos verhängte die Torwächterstrafen. Dann wurden von der „dunklen Stimme“ die Os aufgerufen, die zum ersten Mal das Excès besucht hatten. Wir standen also zu zweit auf.
Anschließend ging es um die gesammelten Strafpunkte. Die O, die mehr als 10 Strafpunkte hatte, sollte eine besondere Strafe erhalten.
Meine Mit-O durfte sich setzen, nachdem man ihr ihre Strafpunkte mitgeteilt hatte. Ich musste stehenbleiben. Mein sonst so strahlendes Lächeln gefror. Ich hatte mich so angestrengt, alle Regeln richtig zu befolgen und nun sollte ich stehenbleiben. Hatte ich soviel falsch gemacht, dass ich diese Sonderstrafe erhalten sollte?
Nein, die dunkle Stimme hatte sich einen Spaß mit mir erlaubt….. Ich hatte nur einen einzigen Strafpunkt und augenblicklich kam mein Strahlen zurück. Und keine O hatte mehr als 10 Strafpunkte, so dass die Sonderstrafe nicht eingesetzt wurde.
Wir durften dann noch der eindrucksvollen Zeremonie beiwohnen, mit der die neuen Logenmitglieder aufgenommen wurden. Es war sehr stilvoll und bewegend.
Eine liebe O hatte sich ein bezauberndes Danke für das gesamte Team überlegt und überreichte es am Ende.
Als dann mein Herr mit meiner Urkunde und einer wunderschönen Rose zu mir kam und mir sagte, wie stolz und glücklich er sei, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Es war ein sehr inniger Moment, den ich mit ihm teilen durfte.
Der freie Spielabend, der sich anschloss, hat meinem Herrn und mir Gelegenheit gegeben, zusammen ein wenig die Bullwhip zu benutzen. All meine Anspannung hatte sich gelöst und wir konnten frei agieren.
Als wir gegen Morgen im Hotel ankamen, stellte ich fest, dass ich meine Urkunde vergessen hatte. Mein Herr setzte sich sofort wieder ins Auto und holte sie……
Auch heute noch, am sechsten Tag nach dem Excès, habe ich Schwierigkeiten, mich in der „normalen Welt“ zurechtzufinden. Bedingt durch eine starke Erkältung lag ich im Bett und habe viel Zeit gehabt, nachzudenken, zu reflektieren und nachzuspüren.
Das nächste Excès wird mich wieder strahlend erleben.
mOna