Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
AngelofFantasy & friends
4205 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Selbstgemachtes

Selbstgemachtes
Nachdem ich bisher die Gruppe nur schweigend begleitet habe,
wird´s nun langsam Zeit, den einen oder anderen Einblick in
meine eigenen kleinen Werke im Grenzbereich zwischen Fantasy
und Erotik zu gewähren.
In loser Folge werde ich also in den nächsten Wochen und Monaten
den einen oder anderen Text von mir einstellen.
Über Feedback freue ich mich dabei ebenso wie über das eine oder
andere Selbstgemachte aus Eurer eigenen Feder.

LG Dieter
Irrfahrt
Dieses Lied soll nie vergeh’n.
Sein Gesang soll nie verweh´n.
Diese Zeilen und Akkorde helfen Dir,
Ihn zu versteh´n.


Seine Reise durch die Zeit
Zeigte ihm die Dunkelheit –
Und die Träume, die vom Licht erzählen,
Das vom Schmerz befreit.


Als ich vor Jahren die Reise begann,
War ich nicht mehr als ein trauriger Mann.
Immer nur Fragen und Zweifel im Sinn,
Glaubte ich nicht an den großen Gewinn,
Den mir die Nähe von Leibern beschert.
Ich lebte lieber mit Feuer und Schwert.

Brennende Sünder,
Weinende Kinder –
Mit ruhigem Gewissen
Zerstörte ich das Land.

In endlosen Kriegen
Wollte ich siegen.
Ich diente dem Morden
Mit Herz und harter Hand.

Wann habe ich die Verblendung erkannt?
Wann habe ich meine Kleider verbrannt?
Waren es Spuren im blutigen Schnee?
War es die Stimme der Dame vom See?
War es der süßliche Duft einer Nacht,
Als ich in zärtlichen Armen erwacht?

Ich war gefangen
Von dem Verlangen,
Die Hitze zu spüren,
Die sie in mir entfacht.

Der Trupp schwarzer Reiter
Zog ohne mich weiter.
Ich blieb bei den Frauen,
Die mich zum Mann gemacht.

Seine Reise durch die Zeit
Zeigte ihm die Dunkelheit –
Und die Orte, die von Lust erzählen,
Die vom Schmerz befreit.



© Dieter Müller,30.03.2012
So von Dichter zu Dichter:
Gefällt mir!
Dankeschön. *g*

Wenn ich den Text mit ein paar Tagen Abstand selbst noch einmal
lese, fällt mir auf, dass Fantasy gegenüber anderen Literaturstilen
einen Riesenvorteil hat: man kann sich archetypischen Mustern
zuwenden, ohne auf Zeigeist und Tagesaktualität Rücksicht nehmen
zu müssen. *zwinker*

LG Dieter
Götterdämmerung
Wir sind nicht die Hüter wahrer Macht
Wir sind nicht das Licht in dunkler Nacht
Wir sind nicht der Segen und der Fluch
Wir sind nicht die Richter und das Buch

Unser Weg verfolgt kein hohes Ziel
Unser Weg verehrt kein Flammenspiel
Unser Weg ist nicht der Ruf nach Blut
Unser Weg ist nicht die blinde Wut

Tief in der Erde
Tief in Bergen aus Stein
Sind wir begraben
Was wir sind
Wollt Ihr sein


Unser Leben diente nie dem Zorn
Unser Leben suchte nach dem Korn
Unser Leben folgte keinem Scherz
Unser Leben führte in den Schmerz

Wir erkannten, wie die Zeit beginnt
Wir erkannten, wer Legenden spinnt
Wir erkannten, wem die Welt gehört
Wir erkannten, was den Frieden stört

Tief in der Erde
Tief in Bergen aus Stein
Sind wir begraben
Was wir sind
Wollt Ihr sein


Was erhitzte langsam uns die Stirn?
Welche Hybris drang in unser Hirn?
Warum haben wir die Welt verletzt?
Uns auf einen Thron aus Stahl gesetzt?

Wenn Ihr einst in dieser Höhle steht
Wenn Ihr einst die schwarzen Bilder seht
Führt auch Euch kein Weg zurück ins Licht
Wisst auch Ihr, dass hier ein Traum zerbricht

Tief in der Erde
Tief in Bergen aus Stein
Sind wir begraben
Was wir sind
Sollt Ihr sein



© Dieter Müller, 09.04.2012
Hallo Dieter,

erst einmal finde ich es klasse, dass du hier Gedichte veröffentlichst. Meine Kritik ist hoffentlich konstruktiv. Natürlich ist sie total subjektiv, also muss dir das alles nicht passen. *g*
Die ersten vier Strophen gefallen mir gut, sowohl vom Rhythmus, als auch vom Inhalt. *g* Die letzten beiden finde ich dann etwas wackelig.

Zum einen brichst du mit dem Muster der vorherigen Strophen, was den Versbeginn angeht. Der Rhythmus ist nicht mehr so flüssig und auch die Zeiten wechseln von Strophe zu Strophe, anstatt das die vom Refrain zusammen gehaltenen Strophen eine Zeit haben.

Wenn du die "Taktzahl" erhöhen willst, wäre es eine Möglichkeit zwischen der letzten und vorletzen Strophe einen Refrain dazwischen zu schieben. Das würde auch dazu passen, dass oben nach dem Refrain immer ein neuer Sinnabschnitt beginnt.

So empfinde ich das:

1.Abschnitt - Präsenz - Tonfall geläutert/weise
Refrain
2. Abschnittt- Vergangehneit - Tonfall: Rückblick auf den Aufstieg
Refrain
3. Abschnitt - Vergangehneit - Tonfall: Rückblick auf die Hybris
Refrain (?)
4. Abschnitt - Präsenz - Tonfall: Warnung?/Verdammung

Mir würde der Refrain zwischen 3. und 4. auch deswegen besser gefallen, weil das Ende eine Warnung oder ein Fluch ist. Das heißt für mich, dass die Spannungskurve gegen Ende ansteigt. Der Refrain beruhigt für mich das Ganze wieder.

Das Ende hat mich auch inhaltlich überrascht, weil ich das Gefühl hatte, auf ein Lehrgedicht, eine Warnung zu stoßen, die sich eher auf das Große und Ganze bezog (so etwa wie die Zwerge von Moria, die zu tief gegraben hatten). Daraus wird in den letzten beiden Versen dann eine direkte Bedrohung für den Lesenden. Das hat mein Gefühl gestört. Ich hätte mir eher erwartet, dass das Gedicht damit endet, dass der Lesende erkennen soll, dass sein/ihr bestreben dieser Zivilisation/Gruppe nachzueifern ein gefährlicher Weg ist, der leicht in die Verdammnis führen kann.

Etwa so:

Wenn Ihr einst in dieser Höhle steht
Wenn Ihr einst die schwarzen Bilder seht
Wenn Ihr einst auf unsren Pfaden wandelt
Dann lest, versteht, auf dass ihr anders handelt.



Insgesamt gefällt es mir aber sehr gut, sonst hätte ich das ganze da oben ja nicht getippt. *g*

Schönen Feiertag,
Brynjar
Ich danke Dir für Dein Feedback, Brynjar.
Ich habe schon ziemlich lange keinen Kommentar mehr gelesen,
der mir signalsiert, dass sich jemand mit einem meiner Texte
intensiver auseinandergesetzt hat. *top*

Ich denke, dass ich einige Deiner Anregungen bei der Überarbeitung
des Gedichts/Songtextes aufgreifen werde.
Was auch mir selbst beim Lesen mit etwas Abstand aufgefallen ist:
den Schluß habe ich etwas zu hastig und "unrund" geschrieben.
Was mir gut gefällt: Deine Idee mit einem "Zwischenrefrain",
der die Dynamik in der zweiten Hälfte des Gedichts erhöht.
Worin Dir recht gebe: das Element der "Drohung" am Ende
ist nicht zwingend nötig, um die Botschaft zu vermitteln,
dass das Nacheifern ist.

Darüber, dass sich gerade das Genre Fantasy meiner Meinung nach
gut eignet, um moralische Fragen durchzuspielen, werde ich an anderer
Stelle demnächst ein bisschen ausführlicher schreiben - in Deinem thread. *g*

Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche. *sonne*

LG Dieter
Vermächtnis
(Prolog)

Sing mir ein Lied über Freude und Licht
Oder lies mir ein lustvolles Liebesgedicht
Willst Du mich fragen, warum ich das sag?
Es hilft zu ertragen diesen furchtbaren Tag

Ich fand heute früh dieses alte Papier
Die Zeilen erzählen von ruchloser Gier
Geschrieben in Tinte so alt wie das Land
Auf dem wir geboren in höherem Stand

Vielleicht wäre feige zu schweigen jetzt klug
Der Reichtum der Väter beruht auf Betrug
Sie stahlen den Höfen das Vieh und das Heu
Doch blieben die Bauern und Knechte uns treu

Sie glaubten an Ehre und göttlichen Lohn
Sie ernteten Hiebe und irdischen Hohn
Die Zeit, dies zu ändern, beginnt heute Nacht
Ich will sie erlösen und teile die Macht…



© Dieter Müller, 01.05.2012


... Fortsetzung folgt.
Blutsport
Der Morgen graut in einer fernen Zeit
Ein Kämpfer macht sich für den Kampf bereit
In einer Welt, in der das Blut regiert
In einer Welt, die das Recht auf Glück negiert

Sein Kapital sind Muskeln und Verstand
Sein klarer Blick führt sorgsam seine Hand
Nicht Überleben ist sein erstes Ziel
Sondern die Gunst der Tribüne nach dem Spiel

Im fahlen Licht schärft er sein kurzes Schwert
Sein Leben ist für die von hohem Wert
Die all ihr Geld auf seinen Sieg gesetzt
Wenn er verliert, wird nicht nur Papier zerfetzt

Schon hört sein Ohr den fernen Hörnerklang
Er schreitet langsam durch den dunklen Gang
Zu jenem Tor, das in die Sonne führt
Denkt an das Mädchen, das einst sein Herz berührt…

Schreie der Lust
Dringen in seine Brust
Als mit sicherem Schritt
Er das Stadion betritt


Die ekstatische Brut
Fordert ihren Tribut
Denn ihr Leben im Schmerz
Nimmt das Sterben als Scherz


Schweigen, als er sich verneigt
Lächelnd seine Waffe zeigt

Schweigen, als der Kampf beginnt
Niemand weiß, wer ihn gewinnt


Sein erster Schlag trifft nur den Lederschild
Der Gegner lacht und tänzelt leicht und wild
Stößt seinen Speer dann tief ins Heldenbein
Sieht plötzlich Chancen auf Huren, Gold und Wein

Doch unser Kämpfer ist den Schmerz gewöhnt
Weiß um die Wirkung, wenn man leise stöhnt
Mit schweren Schritten langsam sich entfernt
Er hat die Finte von seinem Herrn gelernt

Sein Gegner fällt auf diesen Trick herein
Sein nächster Angriff gilt dem zweiten Bein
Doch schützt er sich mit seinem Schild nicht gut
Er schaut verdutzt und schmeckt sein eigenes Blut

Das Schwert trifft ihn knapp oberhalb der Brust
Raubt ihm den Atem und die Kampfeslust
Auf seinen Lippen formt sich stumm ein Wort
„Lass mich nicht sterben an diesem bösen Ort“

Schreie der Lust
Dringen aus seiner Brust
Als mit eisernem Schritt
Zur Tribüne er tritt


Die ekstatische Brut
Fordert ihren Tribut
Denn ihr Leben im Schmerz
Nimmt das Sterben als Scherz


Jubel, als er sich verneigt
Lächelnd seine Waffe zeigt

Jubel, der schon bald verhallt
Wenn das Horn erneut erschallt



© Dieter Müller, 16.05.2012


Die Fortsetzung von "Vermächtnis" muss noch ein bisschen warten.
Bis dahin viel Spaß hiermit - inspiriert übrigens durch Szenen aus
der aktuell ausgestrahten Spartacus-Serie.
*g*
Untergang
Wenn man später über die Zeiten spricht
Als das große Sterben begann
Hält man über Dich und auch mich Gericht
Über jeden einzelnen Mann

Wir ließen zu
Dass unser Träumen endet
Wir taten nichts
Damit das Blatt sich wendet

Niemand sah die Zeichen an der Wand
Folgte seinem eigenen Verstand
Leistete entschieden Widerstand
Kämpfte für verbrieftes Recht
Mit Herz und harter Hand



Wenn man später über die Zeiten spricht
Als unser schönes Leben zerfiel
Wird man sagen, dass wir entsagt der Pflicht
Nichts mehr wussten von Anfang und Ziel

Wir übten uns
In endlosen Debatten
Wir glaubten nicht
An einen Sieg der Schatten

Niemand sah die Zeichen an der Wand
Folgte seinem eigenen Verstand
Leistete entschieden Widerstand
Kämpfte für verbrieftes Recht
Mit Herz und harter Hand



Morgen geht der König zum Schafott
Niemand wird uns schützen
Vor Zerstörung, Schmerz und Spott


© Dieter Müller, 30.05.2012
Vermächtnis II
Die Flamme der Freiheit brennt hell
Die Kunde vom Sieg verbreitet sich schnell
Auf Straßen und Feldern im Reich
Mit dem heutigen Tag sind alle gleich

In endlosen Strömen fließt Wein
Gelächter und Tänze im Feuerschein
Das Lied vom vergessenen Glück
Kehrt in die Herzen der Bauern zurück

Tausend Jahre wussten sie von dem Betrug
Hatten lange schon von diesem Haus genug
Wollten Leben ohne Ketten um den Fuß
Sie entbieten heute Ihm den letzten Gruß


Die Flamme der Freiheit brennt heiß
Fiebrige Augen fordern Blut und Schweiß
Vergeltung für Jahre der Fron
„Zerstört die Halle und den Eichenthron!“

Dem König zerreißt man sein Kleid
Sein Weib wird gezwungen zu einem Eid
Dass nun jeder sie haben kann
Jede Frau, jedes Kind und jeder Mann

Keine Grenze soll behindern mehr das Spiel
Wilde Lust und Sinnenfreude sind das Ziel
Ohne Sorge leben sie nur diesen Tag
Sie vergessen jeden höheren Vertrag


Doch der Winter nahte schnell
Fand die neue Freiheit ohne Fell
Und in seinem kalten Wind
Starb so manches neu gezeugte Kind


Niemand fuhr die Ernte ein
Man trank lieber süßen Honigwein
Für den Weg zum Feuerholz
Waren viele Männer noch zu stolz




© Dieter Müller, 03.06.2012
Vermächtnis III
Zittern in eisiger Nacht
Der Hunger regierte
Wir haben an Opfer gedacht
Für eine höhere Macht
Die uns bewahrt vor dem Tod
Den der Winter gebracht

Reiter durchstreiften das Land
Plünderten Vorräte
Setzten die Dörfer in Brand
Nahmen mit eiserner Hand
Frauen und Kindern das Leben
Uns starb der Verstand

In dieser Wehrlosigkeit
Gegen die Fremden
Machte Enttäuschung sich breit
Über die Härte der Zeit
Für die Gefahren der Freiheit
War niemand bereit

Tage und Wochen der Wut
Schürten ein Feuer aus Träumen
Die zehrende Glut
Weckte verwegenen Mut
Lieber zu kämpfen
Als stumm zu ertrinken in Blut

Damals begann dieser Krieg
Denn wir verstanden
Was uns der König verschwieg
Als auf den Galgen er stieg
Freiheit braucht Träume
Und täglichen Willen zum Sieg


© Dieter Müller, 07.06.2012
Drachentor
Tief in meiner Brust
Schläft eine unbenannte Lust
Tief in meinem Herz
Brennt unvergänglicher Schmerz

Mich plagen schwere Träume
Mein Fluch sind dunkle Räume

Was mein Fühlen fühlt
Hat oft mein Denken aufgewühlt
Was es sich ersehnt
Hat nicht nur Grenzen zerdehnt

Mein Blick sieht rote Klingen
Mein Blick sieht schwarze Schwingen

„Führt sie zu den Höhlen
Fesselt sie an den Fels
Mit Ringen aus Eisen“


„Welche darf ich wählen?
Welche Maid will mit mir
Zum Drachentor reisen?“


Trunken vom Gesang
Der Frau, die ihre Furcht bezwang
Gehe ich den Gang
Der schon so viele verschlang

Mein Wahn ist ihr Verderben
Mein Leben braucht ihr Sterben

Niemand sieht den Kuss
Den sie dem Dämon geben muss
Niemand zieht den Schluss
Ihr Stöhnen schenkt mir Genuss

Den Preis für mein Erstrahlen
Muss sie mit Blut bezahlen

„Führt sie zu den Höhlen
Fesselt sie an den Fels
Mit Ringen aus Eisen“


„Welche darf ich wählen?
Welche Maid will mit mir
Zum Drachentor reisen?“



© Dieter Müller, 20.06.2012
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.