Mit einem leisen, resignierenden Seufzen erhob sie sich schließlich aus ihrem Versteck, dem Hund in einer sanften, beruhigenden Geste den Kopf tätschelnd, welcher sich daraufhin an ihre Seite gesellte, den Wirt mit einer Mischung aus Vorsicht und Argwohn aus seinen dunklen Augen beobachtete.
Jener schien so sehr in Rage, dass er die junge Frau, welche sich langsam auf ihn zubewegte zuerst gar nicht wahrnahm und erst den Blick zu ihr wandte, als sie schon direkt neben ihm und dem bedauernswerten, jungen Mann stand.
Kurz schlich sich der Anflug eines höflichen Lächelns auf seine Wutentbrannte Mine als er mit schon überfreundlichem Ton zu einer Begrüßung ansetzte: "Oh werte Dame verz..." Jedoch brach er schnell ab, als er ihrer nackten Füße, der zerrissenen Kleidung und nicht zuletzt des Heus gewahr wurde, welches sich vorrangig in ihrem Haar festgesetzt hatte.
"Wenn Ihr auch der Meinung seid, Ihr könntet Euch hier auf meine Kosten durchschnorren, dann seid Ihr auf dem Holzweg!" Wobei er sie derart anblaffte, dass sie sich nicht ganz sicher war, ob sie nun vor den unzähligen kleinen Spucketröpfchen, die ihr da entgegen stieben in Deckung springen, oder aber den Wirt auf seine recht ungesunde, rote Gesichtsfärbung ansprechen sollte, bei der sie aus unbestimmten Gründen der Drang nach roter Beete-Suppe überkam...
"Und falls Ihr zu diesem Scharlatan hier gehört", wobei er den mittlerweile sprachlos und mit schicksalsergebener Mine zu Boden starrenden Adepten, am Kragen hin und her schüttelte: "dann solltet Ihr anstatt hier rumzustehen und Maulaffen feilzuhalten Euren Hintern gefälligst aufs Dach schwingen, bevor ich meinen Anstand vergesse und Euch dort hoch prügel!"
Kurz wanderte ihr Blick erneut zu dem armen Tropf neben sich, dann zu dem Hund, welcher aus flehenden, großen Augen zu ihr aufsah, während er sich eng an ihr linkes Bein schmiegte.
Ich sollte umdrehen und abhauen... ich sollte gar nicht mehr hier sein... und schon gar nicht sollte ich hier jetzt unnötig auf mich aufmerksam machen..
Einmal tief durchatmend schloss sie ihre linke Hand um den Bogen, welchen sie noch immer festhielt. Das einzige, was ihr von ihrem bisherigen Leben noch geblieben war. Erneut huschten ihre Gedanken, ohne dass sie sich dagegen wehren konnte zurück zu den Ereignissen vor so wenigen Stunden. Das Blut, der leblos zu Boden sackende Körper ihres Vaters...
Und mit einem Aufschrei aus dem all ihre Wut und ihr Schmerz sprachen, die sie bis jetzt begleitet hatten, hob sie den Bogen um damit dem sie völlig verdattert anstarrenden Wirt, mitten ins Gesicht zu schlagen.