Interessantes Thema
FLR kann man auch nicht über einen Kamm scheren, denke ich.
Es kommt eben auf die Zielsetzung der Dame an, was will sie in der Beziehung. Will sie einen Mann und Partner haben, in ihrem Partner, oder will sie ihren Mann nicht nur führen, sondern abrichten, zum Sklaven machen?
Ich möchte vorab sagen, dass es jeder das Ihre ist, und ich es nicht bewerte, wie und was jemand tut, sondern dass ich einzig für meine Empfindungen und meine Ansichten über FLR, besser noch über mein FLR berichten kann.
Ich habe kürzlich ein Buch gelesen, von Sklaven Trainingsbuch von Lady Dana de Winter.
In Ihrem FLR geht es tatsächlich darum, Schrittweise Anleitung zu geben, wie Frau aus ihrem Partner einen Sklaven machen kann, ein Instrument, ein Werkzeug zu ihren Diensten. Wer also auf diesen Weg möchte, nur noch nicht genau weiss, wie es anstellen, ist mit diesem Buch bestimmt gut beraten.
Irgendwo, auch in diesem Buch, kommt unweigerlich der Moment, wo der Mann nicht mehr ist, nur noch der Sklave. Und der Sklave ist dann für Frau auch nicht mehr attraktiv, in seiner Sklavenrolle, und unweigerlich führt dies weiter dazu, dass der dritte Mann ins Spiel kommen muss. Das letzte Kapitel dieses Buches ist dem nach auch Cuckolding, Verleih und Froced Bi.
Nicht dass ich jetzt impliziere, dass Cuckolding stets die Folge von Versklavung ist, dass eine Cuckoldbeziehung entsteht, da gibt es natürlich selbstredend viele andere Gründe, die zu Cuckolding führen können. Und ich will damit auch nicht Cuckolding abwerten, das ist eine exotische sexuelle Lebensform wie viele andere auch, wie zum Beispiel BDSM Beziehungen.
Wenn das das Ziel des FLR ist, dass er letztendlich nur ein Instrument, ein verlängerter Arm von ihr ist, und alle damit glücklich sind, so sehe ich darin auch kein Problem. Ich bin überzeugt, dass es auch Männer (und Frauen) gibt, die genau so ein Werkzeug sein wollen, und dann ist das Glück der Betroffenen perfekt.
Gefährlich ist aber, wenn das nicht das Ziel ist, man sich aber dazu verleiten lässt, diese Form des FLR zu leben, und dann feststellt, dass auf dem Weg der Partner verloren gegangen ist, der Partner einem nicht mehr Mann genug ist, und man für den Partner nichts mehr empfindet, als Verachtung für seine verlorene Männlichkeit. Natürlich kann man immer noch den Sklaven, den Diener, den Mann mit dem verlorenen Geschlecht lieben, aber wahrscheinlich ist es nicht mehr möglich, diesen als jenen Partner wahrzunehmen, der er mal war. Oder plötzlich kann es der er nicht mehr ertragen, weil es ihm zu heftig, zu viel ist, und er eigentich eine starke führende Frau will, aber keine Herrscherin, die seinen Anliegen keine Beachtung schenkt, und ihn nur noch degradiert. So kann es geschehn, dass seine Seele zu rebellieren beginnt, und er bricht aus, sozusagen aus dem nichts, ohne vorherige Erklärung und Klärung.
Zu mir, für mich käme eine Führung, die zur Versklavung führt, aber überhaupt nicht in Frage. Beim Lesen dieses Buches wurde mir richtig übel - denn solche Spiele sind einfach gar nicht meins.
Ich liebe meinen Mann und will ihn mir als Partner und Mann bewahren. Ich will ihn mir auch als Sexualpartner bewahren. Dass ich die Führung in unserer Beziehung habe, dass er mir demütig zugetan ist, nach meinen Wünschen handelt, erfreut mich - aber es liegt mir nicht daran, seinen Willen zu brechen. Ich will seinen Willen, meine Führung zu akzeptieren, und meinem Willen zu folgen. Manchmal kommt es auch hart auf hart, und er muss sich fügen, auch wenn es ihm gerade mal nicht passt, nicht gefällt. Das gehört dazu. Aber ich überstrapaziere es nicht. Glücklicherweise sind unsere Bedürfnisse ähnlich gelagert, so ergibt sich auch wenig Konfliktpotenzial.
Selbst wenn ich führe, macht mich dies nicht zu einem höher bewerteten Menschen, genauso wenig wie König Elisabeth, oder Angela Merkel. Selbst wenn diese Frauen führen, vieles bewirken, viel Macht haben, bleiben sie nur Menschen und Frauen. Wenn ich meinen Mann führe, tue ich nichts anderes, als die Belange unseres Zusammenseins zu modellieren, zu organisieren und zu verwirklichen. Ich bin die Chefin sozusagen - und er mein Untergebener - aber deswegen hat er für mich keinen minderen Wert. FLR hat ja auch noch ein R am Schluss, nach der Frau, nach der Führung - und R heisst Relationship - also Beziehung. Für mich heisst es also, die Dame führt in der Beziehung, und es heisst für mich nicht, dass sie über alle Belange beider entscheidet, und er nichts mehr zu entscheiden hat.
Ich will, dass wir beide glücklich sind. Eine totalitärer Führungsstil würde mich selbst unglücklich machen, und deshalb verzichte ich darauf, totalitär zu sein.
Und wenn man auch immer wieder liest, dass wir FLR Frauen nicht dazu da sind, unsere Männer ihre sexuelle Befriedigung zu geben, sondern dass es lediglich darum geht, uns zu holen, was wir brauchen. so bin ich doppelt in einer glücklichen Lage. Denn mich macht es eben verdammt geil, mit seiner Geilheit zu spielen, bis hin, dass er auch seine Erfüllung dabei findet.
Nun mögen vielleicht die hardcore FLR Damen unter uns meinen sanften und fürsorglichen Stil belächeln, und dem möchte ich nur entgegen setzen, dass Führungsstile eben auch Sache des Charakters sind. Am einen Ende sind jene, die es herrisch und diktatorisch mögen, am anderen Ende sind die liberalen und eher sozialen, und dann gibt es ein ganz grosses Mittelfeld.
Es gibt kein objektives richtig oder falsch, sondern lediglich ein subjektives Empfinden, was für unser eigenes Lebensmodell stimmt.