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Coming out(-tendenzen)

********nder Paar
791 Beiträge
Themenersteller 
Coming out(-tendenzen)
Liebe Freunde der FLR,

wie immer zum Jahreswechsel kommt man in all dem guten Vorsatzgelaber in den Medien nicht daran vorbei, über die eigenen Ziele für das jungfräuliche Jahr nachzudenken.

Unsere Überlegungen kreisten darum, wie wir es anstellen können, uns im Umgang mit dem Rest der Welt weniger zu verstellen.

Wir für unseren Teil haben uns entschlossen, noch einige Menschen mehr über unsere wunderbare FLR "aufzuklären".

Habt Ihr auch solche Tendenzen?
Oh ja...
Leider zu oft schon vorgehabt, jedoch nie durchgezogen: Eine nach außen und immer offen gelebte FLR.
Ein erster Schritt auf Familienfeiern: Er räumt ab, macht die Küche und danach gibt es eine Fußmassage für die Herrin...
Wer Ohren hat zu hören, der höre...
*****son Mann
137 Beiträge
oh, ein wunderbares Thema! Habe gerade gestern mit meiner Partnerin darüber diskutiert. Wir sind aber noch 2 Stufen davor, nämlich ob man Freunden wirklich sagen muss, dass man sich "bei Finya kennen gelernt" (örks) hat, oder ob auch "auf so ner Perversenplattform" geht - wobei die Freunde dann natürlich immer weiter fragen - , oder gleich "na in der sklavenzentrale!" (soll keine Werbung für die Konkurrenz sein). *zwinker*

Als große Lösung hatte ich noch die Idee mit 3-4 Gleichgesinnten ne D/S-Kommune aufzumachen. Jeder ein Zimmer, dazu Wohnzimmer und mindestens ein Spielzimmer + großen Keller. *zwinker* Wäre lustig, dafür Anzeigen zu schalten.

Ansonsten belasse ich es bisher dabei, gegen "normale" Beziehungen, zumindest solche in der unreflektierten Dummform, zu sticheln und hab dafür sogar eine Schmäh-Abkürzung erfunden. Eigentlich sogar zwei:

PEPI-Beziehungen (Prinz erlöst Prinzessin - Beziehungen) und
DLR - Donkey-led relationships

Der Stein der Weisen ist das natürlich auch noch nicht.
DLR *lol* köstlich......


Wir würden auch so gerne einfach öffentlich Leben wie wir sind. Noch nicht einmal um es der Welt kundzutun wie wir ticken sondern vielmehr deshalb um nicht ständig in andere Rollen schlüpfen zu müssen. Diese Schauspielerei ist mit der Zeit sehr nervig und führt oftmals auch dazu, dass man selbst schnell vergisst wer man eigentlich ist.

Gemäß dem Grundsatz So zu sein wie andere es wollen, macht nur andere glücklich ist ein verstellen halt imme blöd.

Dennoch würden wir diesen Schritt nie tun. Weil ein Outing nicht nur für eine Beziehung sondern immer pauschalisiert für das ganze Leben wahrgenommen wird. Diese Männer sind jedoch im Regelfall meist beruflich das absolute Gegenteil.
****ale Frau
4.612 Beiträge
Ich stelle mir gerade vor, wie meine Nachbarin beim Kaffeekränzchen von ihrem neuen Analdildo schwärmt, den sie gerade trägt... *nene*
Will ich garnicht wissen.

Genauso betrachte ich unser Verhalten nach aussen nicht als Verstellen, sondern ein dezentes "Geht keinen was an."
Da verhalten wir uns übrigens unter BDSMlern nicht viel anders.
Dass der Meine mir gegenüber sehr höflich und zuvorkommend ist, kann auch so gelebt werden, mein Befehl ist auch als "würdest du bitte..." mit anschließendem Danke ein Befehl, und die Fußmassage ist für mich eine Intimität, die nicht in die Öffentlichkeit gehört. Am Badesee geht das, beim Familiengrillen nicht.

Wo wir uns kennengelernt haben? Im Internet. Wie genau, geht keinen was an, ist privat.
******ose Frau
4.604 Beiträge
Es kommt wahrscheinlich einfach darauf an, wie das FLR gelebt wird. Es gibt ja die eher softe wie auch die ganz harte Art. Damit meine ich jedoch nicht die Führung, sondern der Umgang mit dem männlichen Partner. Je natürlicher man sich verhält, je weniger ist es nötig, sich zu verstellen.

Ich gehöre zu dem Typ Mensch, der sich nicht verstellen kann, selbst wenn ich es gerne tun würde. Ich bin immer sehr sichtbar bezüglich Denken und Fühlen. Und ich bin eben dominant, nicht auf feurige Art, eher ruhig und freundlich. Wenn wir nun unterwegs sind, bin ich wie immer, er auch. Vielleicht fällt es auf, aber es zu demonstrieren käme mir doch nicht in den Sinn. Genausowenig wie irgendetwas zu kaschieren.

Ich halte FLR auch nicht für so sensationswürdig. Was viel mehr auffällt meiner Meinung nach ist, ob ein Paar es schön hat zusammen, glücklich ist. Eine solche Paarausstrahlung stellt das Beziehungsmuster in den Hintergrund, macht es unwichtig - im Sinne des: Die Liebe zählt!

Wenn eine Familienfeier ansteht, so ist es mir einfach viel wichtiger, dass wir eine nette Zeit zusammen verbringen - und amüsant finde ich höchstens, die Shows die sich mir bieten, als dass ich gerne eine Show abliefern würde. Ich nehme mich generell lieber etwas zurück.

Hingegen halte ich öffentliche Demütigung, Zurechtweisung oder Streit für immer unangemessen und unangenehm, und da ist es mir völlig schnurz, ob ein Mann seine Frau erniedrigt, oder eine Frau ihren Mann!

Gewisse Dinge gehören in die eigenen vier Wände, ins eigene Schlafzimmer, ins eigene Spielzimmer - oder allenfalls auf eine Party mit Gleichgesinnten.
********nder Paar
791 Beiträge
Themenersteller 
Wir stimmen völlig zu, dass es niemanden etwas angeht, wie und mit wem wir Sex haben. Umgekehrt fragen wir unsere Freunde und Verwandten auch nicht, wann sie es wie das letzte Mal getan haben.

Unsere Tendenzen gehen eher dahin auszuloten, bis wohin ein submissives Verhalten des Mannes noch gesellschaftlich toleriert wird. Schließlich wird ja niemandem in einer eingeladenen Gesellschaft Gewalt angetan, wenn der Gastgeber den Tisch alleine abräumt und in der Küche klar Schiff macht. In der Generation unserer Eltern wundert sich ja auch niemand darüber, dass dies allein die Frau tut.

Trotzdem verspüren wir beide bei Gelegenheiten ausserhalb der Szene von Gleichgesinnten einen merkwürdigen Drang, Verhaltensweisen aktiv an den Tag zu legen, die absolut nicht zu unserer Beziehung passen. Es kommt uns fast so vor, als würden wir beide unsere FLR instinktiv verschleiern.

Unsere Überlegungen drehen sich also nicht primär darum, was wir in Gegenwart von Uneingeweihten aus Anstandsgründen unterlassen, sondern wir fragen uns schon lange, wie wir es es schaffen, dem Impuls zu widerstehen, in Gegenwart des Rests der Welt in das klassische Rollenbild zurückzufallen.

Da dies immer auf einen "Eiertanz" hinausläuft, fragen wir uns deshalb, ob es nicht besser ist, einigen Menschen mehr einfach mitzuteilen: "Hey, bei uns hat sie die Hosen an und das ist für uns beide gut so!"
******ose Frau
4.604 Beiträge
********nder:
Unsere Tendenzen gehen eher dahin auszuloten, bis wohin ein submissives Verhalten des Mannes noch gesellschaftlich toleriert wird. Schließlich wird ja niemandem in einer eingeladenen Gesellschaft Gewalt angetan, wenn der Gastgeber den Tisch alleine abräumt und in der Küche klar Schiff macht. In der Generation unserer Eltern wundert sich ja auch niemand darüber, dass dies allein die Frau tut.

OK, jetzt verstehe ich das Anliegen.

Gut, dazu muss ich einfach sagen, dass es für uns schon immer selbstverständlich war, dass wir einander helfen, wenn wir Gäste haben. Es ist für mich auch nicht Ausdruck einer FLR, wenn er alle Arbeit alleine tun muss, denn das ist nicht einmal der Fall, wenn wir alleine sind.

Ich überlege mir also nicht, wenn wir Gäste haben, wie wir uns zu verhalten haben. Meistens ist es so, das sich koche, weil mir dies liegt und ich gerne tue. Er ist eher mit dem Bedienen der Gäste beschäftigt, servieren, einschenken der Getränke und so weiter. Nach dem Essen räumt er meistens ab, und serviert den Kaffee, macht in der Küche klar Schiff, während ich mich mit den Gästen unterhalte. Das hält irgendwie jedoch niemand für komisch oder eigenartig, oder es ist für mich so selbstverständlich, dass es mir nicht einmal mehr auffällt.

Ich glaube aber, es ist generell so oder so längst überholt, dass Frau alles alleine tun muss.

Ich würde aber empfehlen, in kleinen Schritten zu beginnen. Eine Sache, die vorher abgesprochen und geklärt ist, durchziehen. Je natürlicher ihr euch verhält, umso weniger wird es nötig sein, es zu erklären.
*****lic Paar
394 Beiträge
Öffentlichkeit
Interessanterweise ist es bei uns so, dass eher ich bereit bin, Kompromisse einzugehen in der Öffentlichkeit, während mein Sub ebenso wie die spiel_kinder oft das Gefühl hat, sich zu sehr verbiegen zu müssen, um nicht anzuecken.

Dabei leben wir FLR doch recht intensiv aus: Bei uns z.B. übernimmt der Mann, wenn wir Gäste haben, nicht nur die von den Dornrosen beschriebenen Tätigkeiten, sondern er überlegt sich auch, was er kochen möchte, schreibt den Einkaufszettel, kocht, deckt den Tisch usw. Meine Aufgabe besteht seiner Ansicht nach alleine darin, mich mit den Gästen zu unterhalten und den Abend zu genießen.
Wenn er bei mir den Wunsch verspüren würde, mich vor den Gästen massieren zu lassen, würde er dies auch ohne Zögern umsetzen. Hier ist aber bei mir - ebenso wie bei den Dornrosen - eine Grenze erreicht, die ich ungern überschreiten möchte, da ich meine Sexualität anderen Menschen nicht unerwünschtermaßen präsentieren möchte.

Die Gäste (vor allem weibliche) beneiden mich oft um meinen so hilfsbereiten Mann, hinterfragen dieses Verhalten jedoch nie, sondern nehmen ihn einfach als Glücksgriff hin.


Herzlichst

Inpublic (w)
*********ntum Mann
219 Beiträge
Ich liebe Gäste...
Hallo zusammen,

Bei uns ist es selbstverständlich das ich die Gäste bediene. Essen servieren, abräumen und Küche machen. Wir finden es immer sehr amüsant zu beobachten wie unsere Gäste reagieren.

Oft kommt es vor, dass Gäste etwas in die Küche tragen wollen. Meine Madam sagt dann immer mit einem Lächeln; "lass nur, mein Schatz macht das doch gerne"

So spielen wir einwenig mit unseren Gästen. Sie spüren ganz deutlich das es zwischen meiner Madam und mir gewaltig knistert aber sie können es nicht einordnen.

Oftmals äussern sich die Damen die zu Gast sind sehr neidisch. Ach, du hast aber einen aufmerksamen Mann, so einen hätte ich auch gerne..... Meine Frau erwidere dann, ja er ist eben ein ganz lieber und gut erzogen... und lächelt.

Dieses Spiel geniessen wir sehr. Wir werden manchmal als "Traumpaar" dargestellt. *stolzbin*

Unsere Beziehung wirkt auf "Normalos" anscheinend sehr intakt und vorbildlich. Wir staunen im Gegenzug vielfach wie oberflächlich und unausgeglichen manche Partnerschaften sind.

Aber wirklich outen würden wir uns nicht. Wir loten einfach die Grenzen etwas aus. Ich geniesse es immer sehr und es macht mich natürlich stolz wenn andere Ladys finden, dass ich einen guten Job mache. *zwinker*
*******i65 Mann
521 Beiträge
Coming out - unnötig
Wir müssen uns nicht verstellen der outen. Jeder der uns kennt weiss das bei uns die Frau "die Hosen anhat". Es muss ja eine Person, in der Partnerschaft, die Führung übernehmen, und wieso sollte Sie nicht weiblich sein ???
Meine Frau ist von Haus aus eher eine gesellige Person und ich eher der ruhige Typ. Daher erscheint es Gästen auch als normal, das Sie die Gäste unterhält und ich die Küche und das servieren übernehme.
Befehle bekomme ich natürlich schon, aber die fallen bestimmt niemanden auf, das sie charmant gegeben werden, wie zum Beispiel "Schatzi, da fehlen noch zwei Glässer" oder so.
Meine Frau wird auch oft von weiblichen Gästen beneidet (das scheint aber keine Ausnahme zu sein, wie ich hier schon einige Male gelesen hab) und Sie sagt dann auch "das es auf die Erziehung" ankommt, und belässt es dabei.
Alles andere (wie z.B. Bestrafungen) gehört nicht zu einer Feier dazu und kann hinterher, wenn man wieder alleine ist, regeln. Das geht dann wirklich niemanden was an und muss auch nicht publiziert werden......
*******erli Paar
4.486 Beiträge
Unsere Tendenzen gehen eher dahin auszuloten, bis wohin ein submissives Verhalten des Mannes noch gesellschaftlich toleriert wird.
Fühle ich mich als devoter Mann wohl und bin der Meinung meine Art ­des Denken und Handelns sei der Norm entsprechend, dann benehme ich mich dementsprechend und folge nur dem, was ich fühle und gerne tun möchte.

Dasselbe gilt natürlich für eine dominante Frau.

Bin ich jedoch uneins mit meinem Selbst und der Meinung devot oder dominant zu sein, wird negativ betrachtet oder bewertet, dann bewerte ich selbst, bevor ich handel immer mein Verhalten nach ­meinen eigenen Wertvorstellungen.

Bin ich also selber der Meinung ... Verhalten X sei negativ zu bewerten unterlasse ich das.
Empfinde ich jedoch nichts Besonderes am Verhalten X, handel ich einfach, ohne weiter nachzudenken.

Ich stelle mir gerade vor, wie meine Nachbarin beim Kaffeekränzchen von ihrem neuen Analdildo schwärmt, den sie gerade trägt... *nene*
Will ich garnicht wissen.

Was hat denn eine FLR mit Dildos und Co zutun ?


FLR
Female-led Relationship
weiblich geführte Beziehung
Es ist durchaus möglich, dass die klassischen sexuellen Praktiken des ­BDSM keinerlei Rolle spielen, sondern sich die Unterwerfung des Mannes im emotionalen und alltäglichen Bereich abspielt.



FLR ist doch nur eine Beziehungsform in der der weibliche Partner sagt wo es in der Beziehung hingehen soll und sagt über die gelebte Sexualität gar nichts aus.
******ose Frau
4.604 Beiträge
*******erli:
FLR ist doch nur eine Beziehungsform in der der weibliche Partner sagt wo es in der Beziehung hingehen soll und sagt über die gelebte Sexualität gar nichts aus.

FLR verstehe ich auch genau so!!!
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