Ich finde, es sind so viele Fragen, die ganze Bücher füllen, den Markt überfluten, wie die Frau kommt von Venus, der Mann vom Mars - oder wie auch immer.
Der Mensch versucht doch immer einzuteilen, sei es zB in intro, oder extrovertiert, sei es in cholerisch, melancholisch, sanguinisch, phlegmatisch, sei es in Tussi, Zicke, Mannsweib oder whatever. Das dient dazu, sich selbst und andere besser für sich selbst einordnen und begreifen zu können, meine ich.
Zudem Küchenpsychologie allenthalben - an jeder Ecke, in jedem Stammtisch - in jedem Forum - in allen Plaudereien sozusagen.
Was ist weiblich, was ist männlich - die psychosexuelle Identität, das passiert nicht von heute auf morgen.
Ich denke, dass die Vorbilder ein häufig anzutreffende Bild zeichnen, welches dann als weiblich oder männlich wahrgenommen wird, und so ein Durchschnittsempfinden generiert.
Als Mannsweib wird, so meine ich, also im Volksmund jemand empfunden, der sich eher kleidet und präsentiert, wie üblicherweise ein Mann, und eben auch ein solches Auftreten hat, machohaft, burschikos, aggressiv.
Eine dominante Frau muss in diesem beschriebenen Sinne kein Mannsweib sein, darf aber durchaus. Umgekehrt ist eben ein Mannsweib nicht unbedingt dominant, es kann einfach auch sein, dass diese Rolle das Gegenteil überdecken will, ein Schutz darstellt, oder aus einem Wunsch geboren wird, partout aus der Masse der gegebenen Normalität auszubrechen, um zu zeigen, ich bin anders.
Ich wollte nicht bestimmen müssen, wer nun weiblich oder männlich ist, und schon gar nicht mag ich auf Frauen und Männer auf Grund ihrer ersten Erscheinung Rückschlüsse ziehen. Man sieht nie hinein, man sieht bloss, was von aussen sichtbar ist. Natürlich spielen auch die vielen nonverbalen Signale, auf die man zweifelsfrei auch reagiert, aber das ist auch gut so.
Allem voran ist das wichtigste für mich Authentizität, ob Mann oder Frau, ob zu den gängigen Rollenbildern entsprechend oder nicht ist zweitrangig. Wird dieses andere fremde ich wahrgenommen, wird auch die Rolle der entsprechenden Person auch akzeptiert und respektiert.