FLR ohne harten SM?

Lieber Themensteller
FLR muss nicht zwingend mit "hartem" SM kombiniert werden. Wobei bereits das Wort HART jeder für sich definiert. Was für mich soft ist könnte für dich bereits hard core sein oder umgekehrt.

Wir leben 24/7 und er ist vorwiegend devot und NICHT maso. Gezüchtigt wird er auch nicht. Denn erstens ist er sehr diszipliniert und zweitens bin ich eher auf positive Bestärkung aus. Ich speise meine sadistische Ader anders als mit körperlicher Bestrafung.

Du sagst, du bist nicht von Natur aus unterwürfig. Was dann? Wenn du sagst, du möchtest dich von einer Frau führen lassen und ihre Wünsche erfüllen. Dies dann auch NUR wann und wie es DIR grad passt? Dies wäre dann ein Widerspruch in sich. Entweder du gibst die "Kontrolle" ab oder du lebst eine FLR nach DEINEN Wünschen aus, was aber keiner FLR mehr entspricht.

Du betonst, dass du DU sein und bleiben möchtest. Denkst du denn, dass sich ein Sub (Sklave) völlig aufgeben muss? Selbst bei hard core SM wird ein Sklave als MENSCH respektiert und in seiner Würde geachtet.

Aber auch dies... jeder nach seiner Façon.

Lady C.

Eine FLR wird so unterschiedlich verstanden und anscheinend auch gelebt.
Ich bin Anfängerin auf diesem Gebiet, übernehme gern den dominanten Teil, durfte das aber noch nicht in einer Partnerschaft leben.
Ich verstehe eine FLR nicht als reine BDSM Geschichte, für mich hat die Führung Priorität. Meine Kinder wuchsen gewaltfrei auf und nur so möchte ich auch meine Partnerschaft leben.
Eine FLR ist für mich aber auch kein Wunschkonzert. Man muss hier, wie in jeder anderen Partnerschaft auch, auf den passenden Menschen achten.
Ein Mann, der in seiner Freizeit ständig nur in Frauenklamotten herum laufen möchte, wäre nicht mein Mann. Gegen eine gelegentliche Sissy spricht aber nichts.
Das Leben gemeinsam zu leben und zu lieben, sollte doch das Ziel einer jeden Partnerschaft sein. Er kann, darf und soll Verantwortung abgeben, ohne ein Hampelmann zu sein.

Wie jede Beziehung beruht auch eine FLR auf einer spirituellen Beziehung und auf tiefen Gefühlen … vielleicht mit der Besonderheit, dass mit Themen wie Unterordnung und Gehorsam offener umgegangen wird. Da muss einfach alles zusammen passen. Bestimmte Rituale können das ergänzen, um das Erleben intensiver zu gestalten ...

Ich hatte über 10 Jahre eine FLR, ohne das BDSM eine signifikante Rolle gespielt hätte. Er ließ sich einfach gerne führen was den Lebensalltag angeht.

Das ist dann in etwa so wie ein Mitarbeiter einer Firma, der brav alles macht was man ihm aufträgt ohne deshalb so richtig devot zu sein. Der es einfach nur genießt, wenn die Chefin zufrieden ist und ansonsten gerne seine klaren Ansagen bekommt.

Heutzutage käme eine solche Konstellation für mich allerdings nicht mehr in Betracht. Dazu bin ich doch viel zu sm-süchtig!

Selbstverständlich gibt es FLR ohne (harten) SM!!
Wahrscheinlich öfter als man meinen mag!

Ich für mich trenne dies sogar. FLR beschreibt die ganzheitliche Beziehung - den Umgang miteinander in allen Lebenslagen und zu jeder Zeit. SM kann diese Beziehung ergänzen, wenn beide es mögen - muss aber eben nicht.

Ich mag SM und habe damit schon viele schöne Momente erlebt. Trotzdem ist es nicht die Triebfeder, die diese Beziehungsform für mich passend macht.

Hingegen findet D/s in einer FLR schon statt. Das Ungleichgewicht des Machtverhältnisses - die Anerkennung der einseitigen Entscheidungsgewalt - ist eben das Wesen einer weiblich geführten Beziehung. Somit muss Seitens des Mannes schon eine gewisse Unterwürfigkeit vorhanden sein - zumindest muss Mann sich seiner Frau unterordnen können und ihre letztendlichen Entscheidungen akzeptieren und mittragen.

Der Weg und die Umsetzung ist ganz individuell - und wird von beiden gemeinsam erarbeitet. Beziehungsarbeit und -gestaltung wie in jeder anderen Beziehung auch ...

Ich teile die Meinung, dass FLR nicht automatisch BDSM bedeutet. Es herrscht einfach nur eine klare Rollenverteilung in der Beziehung. Der Vergleich mit der Firma passt da irgendwie gut. Man könnte auch sagen, sie ist Chefin eines "Familienunternehmens". Natürlich mag der Weg zu BDSM kein weiter sein, aber es damit gleich zu setzen, trifft meines Erachtens nicht zu. Es geht einfach nur darum, dass sie die Führung in der Beziehung hat und ich sie mit Hilfe dieser Führung glücklich machen kann.

In einer FLR hast Du Dich hinter bzw. unter Deiner Partnerin einzuordnen - Punkt, Ende, Aus!!

Ich finde es oft traurig und manchmal bestürzend, um was sich alles Gedanken gemacht wird, wenn man(n) sich mit einer FLR beschäftigt.

Von daher stelle Dir erstmal die Frage, ob eine FLR überhaupt das richtige Beziehungskonzept ist.

Deine Partnerin möchte ...

... am Samstag in die Oper und dass Du sie im Smoking begleitest ...
... dass Du künftig Boxershorts trägst, weil sie ihr an Dir besser gefallen ...
... nach einer stressigen Woche am Wochenende etwas ausspannen und verlangt, dass Du den Wohnungsputz, die Wäsche und den Einkauf übernimmst ...
... dass Du Dir eine schlechte Angewohnheit (z.B. das Rauchen) angewöhnt, weil es die stört bzw. Deiner Gesundheit nicht gut tut ...

Kannst Du solchen Wünschen, Anweisungen, Vorgaben Deiner Partnerin bedingungslos folgen und ohne Diskussion umsetzen?

Oder bist Du in einer Beziehung mit einer Frau, die Deinen Kink (in dem Fall Feminisierung, Sissy) teilt, besser aufgehoben. Hier kann man prima zeitlich begrenzt miteinander spielen und sich ausleben - und führt sonst eine Beziehung auf Augenhöhe.


Warum wird so oft in den Raum gestellt, dass der Mann in einer FLR keine eigene Meinung haben darf?
Meinst Du, eine starke Frau wünscht sich einen hohl vor sich hinblickenden und tapsenden Mann, der zu nichts alleine fähig ist und sich nur auf Anweisung hin bewegt?
Eine FLR lebt vom Austausch und von der Kommunikation - und wie bei jeder Beziehung ergänzen sich beide Partner durch ihre Stärken und gleichen die Schwächen des anderen aus (ja, eine dominante Frau hat auch Schwächen!!). Es ist ein gelebtes Miteinander - ein sehr intensives, inniges, tiefes Miteinander, wo aber von vornherein feststeht, wer die letztendliche Entscheidung trifft - nämlich einzig die Frau!

Also weg mit den Vorstellungen, dass der Mann in einer FLR keine eigene Meinung haben darf, sich nicht äußern darf, keine Vorschläge machen darf, keine Wünsche äußern darf, nicht eigenständig (ACHTUNG: eigenmächtig ist was anderes!) handeln darf, und so weiter ...
... nur sollte dies alles respektvoll und produktiv sein - sich an der Frau und Ihren Wünschen orientieren - und in ihrem Sinne sein!

..kann leider nur einmal sagen.
DAS entspricht genau meinen Vorstellungen!

Baby, wir müssen schreiben

Du hast es bestens beschrieben!
DANKE

...und wieder schwirrt mir der Gedanke im Kopf umher, dass die Frauen die Feminisierung nicht für sich brauchen, sondern sie dem Partner "ermöglichen".
Wenn er sich dadurch devoter, sexuell angeregter oder was auch immer fühlt, ist es ja auch für sie besser.
Die Bitte nach Feminisierung wurde bisher von jedem Sub an mich heran getragen. Ich liebe schöne Männerkörper, brauche da weder Dessous, noch Nylons dran, sie stören mich aber überhaupt nicht, wenn ich weiß, dass ihn das in seiner Rolle hilft.
Wer einmal einem Sub die Nylons am Körper löcherte, um Zugang zu gewissen Stellen zu bekommen, weiß ganz genau, wovon ich rede. .

Magic_Wolf bringt es für mich absolut passend auf den Tisch! Danke dafür.

...mit BDSM zu tun haben. Auch nicht mit, wie in deinem Fall "Queren Vorlieben". 

Eine FLR ist eine von IHR geführte Beziehung. Nicht mehr, nicht weniger. Wie genau das aussieht und was alles danach oder dazu kommt, was diese Beziehungsform für beide komplettiert, ist allein Sache der Beteiligten. 

Eigentlich seltsam das man derlei immer wieder betonen muss. Aber du hast recht damit wenn du den Eindruck hast das viele das eine mit dem anderen verbinden. Ja sogar gleich setzten. Was so weit oke ist. Ist ja deren Sache. Was nicht oke ist ist diese immer wieder kehrende Leier, einiger, das genau das FLR wäre. Denn das ist es nicht, und verwirrt nicht nur dich. Auch uns ab und an.

Es ist natürlich so das viele ihre FLR oder den Wunsch danach mit ihren BDSM oder sonstigen Queren Vorlieben verbinden. Es gibt da sicher X verschiedene Modelle. Dabei ist keine Richtiger als die andere, so lange der Grundkonsenz "Sie führt und er zieht mit" besteht. Auch hier kommt es immer mal wieder zu diesem berühmt berüchtigten "Topping from the Bottom". Für manche schon wenn der Mann es wagt zu Hinterfragen. Für andere bleibt es selbst in einer FLR völlig normal das Hinterfragt und Diskutiert werden "darf". Für uns bbsw gehört das dazu. Reflektion kommt nunmal nicht von allein. Das es am Ende doch immer so läuft wie sie es möchte, ist dabei eine ganz andere Sache. 

Mehr noch ist es bei uns sogar so das wir zwar absolute SM'ler sind, wir diesen aber ganz bewusst vom Alltag, also von unserer FLR trennen. Warum? Weil wir es so wollen! Weil es uns genau so am glücklichsten macht. Wir lieben unsere Beziehung wie sie ist. Im Alltag, genau so wie in der von uns, für uns geschaffenen BDSM Welt. Was nicht heißt das wir uns strikt weigern, stur Grenzen ziehen und niemals vermischen. Das heißt nur das wir uns bewusst gegen das Dauerhafte vermischen entschieden haben. 

Lange Rede, kurzer Sinn. Du hast offensichtlich eine Idealvorstellung (d)einer FLR. Bleib dabei! Früher oder später wird sich die richtige dazu gesellen. Dann könnt ihr immer noch schauen welche Ideen, Kompromisse usw nötig sind um ihren UND deinen Vorstellungen gerecht zu werden. 

Viel Erfolg...

Das eine gehört nicht automatisch zum anderen.

Ich persönlich mag FLR und BDSM in einem gewissen Rahmen. Es kommt ja auch immer auf den Gegenüber an, was mit demjenigen möglich ist.

Die Boxershorts oder Männerbekleidung


Keine Frau mit Verstand wird die Persönlichkeit ihres / Ihrer Partner / in verändern wollen, sondern das ist der Teil des Menschen in den man sich verliebt und später auch, im besten Fall liebt auf ewig.

Des Weiteren gibt es auch Frauen, die zwar gerne Frau sind, aber eher Boxershorts statt Spitzenslips tragen. Die gibt Dir ihre Shorts dann eh nicht.

Warum? Es kann doch auch weiterhin spannend bleiben?