Aus meiner Sicht geht es schon mit der für mich irritierenden Annahme los, man(n) könne sich für eine (Lebens-)Beziehung "bewerben" wie man das für nen Job in der Arbeitswelt tut.
Eine FLR ist eine weiblich geführte Beziehung - ohne Beziehung besteht auch kein Interesse.
Natürlich mag es sein, dass sich aus der Begegnung FemDom und malesub auch mal eine (Lebens- und Liebes-)Beziehung ergibt. Oftmals ist und bleibt es aber lediglich ein BDSM-Arrangement. Von daher hätte ich ein Thema wie dieses (wenn überhaupt...) dann eher in der FemDom/malesub-Gruppe erwartet.
Meine FLR-Beziehungen haben sich bisher immer im realen Leben ergeben - ganz ohne "Bewerbung", wenngleich ein Werben um die begehrte Frau sicher nicht verkehrt ist.
Ein weiterer Punkt Auch ich reagiere (wie etliche Schreiberinnen vor mir auch schon äußerten) auf sämtliche Serienbriefe ausgesprochen allergisch. Es degradiert die Empfänger(in) zu einem austauschbaren Objekt der meist nur sexuell gesteuerten Begierde (die den aktuellen Hormonschwankungen entspringt, aber keinem eigentlichen Interesse am Menschen).
Wer nicht mich als Mensch kennenlernen will, sondern mich nur auf eine (oder wenige) Eigenschaften - in diesem Fall "dominante Dame" reduziert, den will ich gar nicht erst kennenlernen.
Dann bleibt die Frage sucht die Angeschriebene überhaupt jemanden und falls ja, was genau sind ihre Voraussetzungen. Mir ist es schon passiert, dass ich Bewerbungen bekomme oder die Frage, ob man(n) mir eine Bewerbung schicken dürfe - ich habe aber gar kein Gesuch platziert. Worauf wird sich dann beworben
Ich weiß es gibt auch bei Firmen Initiativbewerbungen. Aus meiner Sicht führen DIE aber deutlich öfter zu einem positiven Erfolg als Initiativbewerbungen in Communities.
Der nächste, nicht ganz unwesentliche Punkt: Fällt der Schreiber in das Suchraster der Angeschriebenen. Falls nein ebenfalls kein Kontakt und die Zeit beider vergeudet. Bitte lesen und realistisch sein!
Das einige Damen im BDSM-Bereich sehr allergisch auf duzen reagieren, habe ich von jenen auch schon gehört. Mich stört es eher wenn mich jemand siezt.
Meiner Erfahrung nach entstehen die besten Kontakte aus gemeinsamen Themen, über die man sich austauschen kann. Das können Beiträge in Gruppen sein, zu denen man sich austauscht und beide merken, dass da die gleiche Wellenlänge besteht und sich das per CM dann zu einem Kontakt ausweitet. Oder bei einem Anschreiben ein Text, der mein Interesse weckt. Wenn jemand meinen Profiltext gelesen hat, dann dürften sich mehr als genug Anknüpfungspunkte ergeben.
Aber wenn ich mich nicht persönlich gemeint fühle oder kein (für mich) anregender Austausch zustande kommt, dann wird das Ganze ganz schnell im Sande verlaufen.
Und zwar nicht wegen des (vermeintlich) "üppigen" Angebotes. Denn bei Licht betrachtet, ist das Angebot nicht üppig, sondern sehr übersichtlich. Sondern einfach, weil ich meine wenige Zeit nicht verschwenden mag. Die verbringe ich dann lieber mit mir bereits bekannten und wertvollen Menschen, die mich hoffentlich als einen ebensolchen sehen.