Also von meiner Generation kenne ich es eher so, dass die Männer deutlich versierter in Haushaltsarbeiten sind als die Frauen. Ich hatte dazu früher mal, während dem Studium, eine Studie gelesen, die sich mit dem Thema der Haushaltsteilung in deutschen Haushalten befasste.
An die genauen Ergebnisse kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber erstaunlicherweise war bei der Gruppe der ca. 18-30 Jährigen deutlich zu erkennen, dass ein Großteil der Männer in dieser Altersklasse (Alleinlebende natürlich nicht mitgezählt) sich zumindest im Haushalt betätigten oder diesen sogar hauptsächlich übernahmen...!
Parallel dazu hatten über 50 Prozent der Frauen dieser Altersklasse wenige bis keine Erfahrungen in vielen Haushaltstätigkeiten. Besonders dabei in Erinnerung geblieben ist mir, dass laut Studie 2 von 3 Frauen von 18-30 entweder angaben, nicht kochen zu können oder kein Interesse daran zu haben.
Den Trend konnte ich auch in meinem näheren Umfeld bestätigen. Damals auf dem Campus lernte ich unheimlich viele Männer in meinem Alter kennen, die von sich sagten gerne zu kochen, oder dem sogar als regelrechtes Hobby nachgingen.
In meiner Beziehung damals verhielt es sich zudem auch ähnlich. Da ich von meiner Mutter (viel zu) gut behütet wurde, aufgrund gewisser Umstände, lernte ich erst sehr spät für mich selbst zu sorgen oder mich am Haushalt zu beteilgen.
Diese Freiheiten musste ich mir regelrecht eine nach der anderen aneignen, nur um festzustellen, dass es nicht nur ein schönes Gefühl ist für sich selbst sorgen zu können, sondern dass ich auch Spaß an diesen Tätigkeiten hatte.
Kochen habe ich bei meiner Großmutter gelernt. Wir haben sehr oft zusammen gekocht als ich damals noch im Mehrgenerationenhaus lebte und ich habe viel von ihr gelernt.
Meine damalige Freundin konnte davon jedenfalls gut profitieren, da sie aus diversen Gründen solche Fähigkeiten nicht von Zuhause aus mit auf den Weg bekommen hatte.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es ihr peinlich gewesen ist, nicht gut kochen zu können, etc. Umso begeisterter war sie dann aber auch, dass ich den Großteil des Haushalts für uns beide liebend gerne übernommen hatte. Und mir wiederum tat es gut, ihr diese Last von den Schultern (und vom Gewissen) nehmen zu können.
Sie hat sich im Gegenzug dann natürlich um andere Dinge gekümmert, in denen ich nicht sonderlich befähigt gewesen bin. Es muss also nicht immer so sein, dass man Männern mit der Gerte hinterherlaufen muss, wenn man möchte, dass sie sich um den Haushalt kümmern
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Ich denke einfach, dass es neben der Sozialisation (wie schon erwähnt wurde) auch stark von der Mentalität der jeweiligen Generation abhängt, inwieweit sich Männer im Haushalt beteiligen.
Natürlich wäre es besser, wenn mehr Männer diese Aufgaben möglichst umfassend übernehmen würden, aber das Konzept der FLR ist ja noch recht jung und ich bin zuversichtlich, dass sich in Zukunft etablieren wird, dass Männer die dienende, umsorgende Rolle einnehmen und Frauen mehr und mehr die führende, organisierende Position - so wie es doch eigentlich besser für alle Beteiligten ist. Ich bin jedenfalls glücklich in einer solchen Zeit leben zu können.
Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass sich Männer grundsätzlich besser dazu eignen, sich um den Haushalt zu kümmern, da sie psychologisch gesehen (das ist nur meine Meinung) mehr dazu ausgelegt sind linear, respektive zielorientiert zu denken und zu arbeiten.
Das merkt man meines Erachtens besonders dann, wenn ein Haushaltsplan dazu kommt. Meine Freundin hatte mir damals auch einen erstellt (als gut gemeinte Hilfestellung) und es macht wirklich Vieles leichter, da Mann dann den Kopf für die aktuelle Aufgabe frei hat und nicht nebebei noch planen muss
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Und wenn dann noch eine Leidenschaft fürs Dienen hinzukommt...