Bei uns ist es so, das wir uns gar nicht unter der Prämisse der Beziehungsform gedatet haben, ich habe niemanden gesucht, der sich mir unterwirft und er hat niemanden...obwohl, da bin ich nicht so sicher ^^
Wir sind uns beide recht ähnlich, haben ganz ähnliche Werte, kommen aus ähnlichen Verhältnissen. Andererseits sind wir aber auch unterschiedlich genug, damit es noch interessant bleibt.
In unserer Beziehung sind wir schon gleichwertig und haben im Alltag eigentlich immer Augenhöhe...trotzdem entscheide ich was wichtigere oder größere Veränderungen in der Beziehung angeht, bzw. habe ich das letzte Wort...Gar nicht unbedingt weil ich es unbedingt haben muss, eher weil er es mir überlässt und damit zufrieden ist.
Ich lehne mich auch gern an ihn an, mag es, wenn er mich in den Arm nimmt oder wir beide kuscheln. Ich schätze es sehr, dass er da sehr auf meine Launen und Bedürfnisse eingehen kann...Manchmal ganz traurig (PMS) oder plötzlich gereizt (PMS:) ... er ist da einfach ausgeglichener als ich und irgendwo auch mein Ruhepol..
Es kam auch schonmal zu einer Situation wo wir von einem Mann verfolgt und belästigt wurden, mein Partner hat ihn sich dann beherzt zur Brust genommen und ihm eine reingehauen, dann ist er ganz schnell weg gewesen..
Also sowas finde ich dann schon auch ganz gut, wenn er eben ganz "Mann" ist und auch ein stolzer und starker Mann sein kann, bei dem ich auch schwach und anlehnungsbedürftig sein darf und nicht immer die starke sein muss...
Ich habe eine stärkere extrovertierte Seite als er, er ist eher ruhiger, zurückhaltender und braucht seine Zeit um mit anderen aufzutauen...
Wir ergänzen uns indem Sinne auch gut, dass Dinge die ich nicht so gut kann oder wo ich meine Schwächen habe, da ist er wieder ganz gut aufgestellt, da wo er seine Schwächen hat bin ich es...so das sich daraus dann eher fliessend diese Beziehungsform entwickelt hat...
Ich persönlich habe gar kein Interesse daran einen willenlosen Wurm, oder einen infantil abhängigen "Sklaven" zu haben der mich permanent Herrin oder Königin nennt...Ich finde es reizvoller einen stolzen und selbstständigen Mann an meiner Seite zu wissen, dem mein Wohl sehr wichtig ist und der auch die ein oder andere Raffinesse (bspw. Fussfetisch - Interesse an schönen Schuhen und Fussmassagen) mit in die Beziehung bringt..
Es ist auch ein Genuss, wenn wir zusammen dann mal ein bisschen Spielen, aber das ist eben dann etwas ausgeschnittenes, separates wenn er sein Halsband anzieht und plötzlich auf allen vieren durch die Wohnung krabbelt...Das macht mir auch Spaß, wird aber im Alltag nicht auf das normale Leben übertragen, weil wir das beide nicht wollen würden... es bleibt ein lustvolles Spielen, indem wir uns in diese Rollen hin und wieder hineinbegeben. Aber wir haben auch oft ganz normalen Sex, auch so, dass er mal auf mich zukommt...es aber auch selbstredend akzeptiert, wenn ich keine Lust habe.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass der Mann im besten Falle das Gefäß ist, indem die Frau sich mit all ihren Gefühlen entfalten kann, die Aufgabe des Mannes sei es dafür einen guten sicheren Rahmen zur Verfügung zu stellen. Diese Gefäß-Dichotomie geht für uns in der Beziehung irgendwie auf.
Ich mache was ich will und fühle mich total frei meinen Neigungen und Bedürfnissen nachzugehen, ihm geht es genauso und er ist gleichzeitig auch mein Zuhause, mein Gegenstück, der Rahmen an dem ich mich ausrichten kann..Der gut für mich kocht, auf den ich mich immer verlassen kann, der auch sehr klug ist und vieles weiß...Also er ist jemand der sich mit sehr vielen persönlichen Qualitäten die wunderbar zu mir passen in die Beziehung aktiv einbringt und nicht nur auf Anweisungen wartet...
Irgendwie gleicht es ja auch fast einem kleinen Wunder, wenn überhaupt zwei Menschen mit guter Passung zueinander finden und im Sturm des Lebens ihre Liebe aufrecht erhalten und weiterentwickeln können.
Ich bin sehr dankbar das wir uns gefunden haben, so unverhofft und überraschend. <3