Vorzeichen einer frauengeführten Beziehung
Meine Frau und ich befinden uns seit einiger Zeit auf dem Weg in eine Femdom/Malesub-Beziehung, wobei wir eine klare Rollenverteilung auch außerhalb des Schlafzimmers anstreben. Wie das konkret aussehen kann (zumal mit Kindern…), ist ja nun nicht immer einfach. Aber wir arbeiten dran.Wir sind allerdings schon seit beinah 20 Jahren ein Paar. BDSM-Elemente kamen immer mal sporadisch dazu, manchmal ein bisschen Fesseln, mal nicht ganz ergiebiges Herumexperimentieren mit einem Peniskäfig – aber es hat nie die Dynamik entwickelt, wie es jetzt neuerdings passiert.
Allerdings finde ich, wenn ich über die Jahre unserer Beziehung nachdenke, einige Dinge, die mir wie Vorzeichen oder Omen vorkommen, dass wir beide immer schon eine Female led relationship gewünscht haben. Und auch wenn das jetzt eher private Beziehungsreflexion aus, schreibe ich es mal hier auf – vielleicht interessiert es ja wen (und falls nicht, stört es keinen, und mir macht es Freude, das aufzuschreiben).
Was ich also finde:
• Als wir zusammenkamen, war ich 26 und sie 25, und während sie schon ein paar Affären gehabt hatte, war ich zu dem Zeitpunkt noch „Jungmann“. Und zwar einerseits nicht freiwillig: ich hatte mich um einige Frauen vergeblich bemüht, wurde einmal sogar quasi im letzten Moment von der Bettkante gestoßen … Das war einerseits frustrierend, zumal ich in meinem Bekanntenkreis der einzige war, der noch nie „durfte“. Andererseits hatte dieses unfreiwillige und peinlich exklusiv sich anfühlende Jungfrau-Sein für mich immer einen Kick, einen Kitzel.
Jedenfalls entjungferte sie mich. Und bis heute ist sie für mich die einzige Frau, mit der ich je geschlafen habe, was sie sehr gut findet; während sie halt Erfahrungen mit anderen Männern hatte, was wiederum ich gut finde. Und für mich wird es auf jeden Fall so bleiben. Bei ihr ist das offener- Sie hatte aber vor allem immer den Wunsch, mal Erfahrungen mit einer Frau zu machen. Im Moment ist unser Leben allerdings berufs- und familienbedingt ziemlich stressig, trotzdem machen wir gerade spannende Entwicklungen durch … wer weiß, was noch passieren wird.
- Kleine Bettdetails: Meine Frau mag es sehr, geleckt zu werden, was ich wahnsinnig gern tue, wogegen sie auf keinen Fall jemals einem Mann einen blasen wollte und will, so dass ich noch nie in meinem Leben in diesen Genuss gekommen bin … und auch dieses Ungleichgewicht war für uns beide immer sehr okay und irgendwie richtig. Und wenn mal gefesselt wurde, dann war immer sie der aktive und ich der passive Part.
- Meine Frau hat immer mehr Geld verdient als ich, und zwar erheblich. Das ist zwar auch nicht schwierig, weil ich freier Künstler bin … aber die Differenz ist mehr als deutlich, und es gibt Paare, wo sowas selbst gegen deren Willen leider zum Problem werden kann. Für uns was das immer gut so.
- Und vielleicht noch eine kleine skurrile Randnote: Ich habe, seit ich 16 war, ein großes Faible fürs Tragen von (Herren-!)Strings gehabt, auch am Strand und im Schwimmbad, was auf viele Frauen bekanntlich einen eher lächerlichen und abtörnenden Eindruck macht. Das war mir auch klar, trotzdem hab ich mich dabei wohl gefühlt. Für meine Frau war das alles okay, als wir uns kennengelernt haben; sie hat sich also freiwillig mit einem 26jährigen noch jungfräulichen Badestringträger eingelassen… (Seit ein paar Jahren trage ich übrigens keine Strings mehr, weil ich mir darin nicht mehr so gefalle, die Figur ist nicht mehr optimal und die Haare sind weniger geworden. Bei Frauen macht das nichts, finde ich, Strings stehen JEDEM Frauenkörper.)
Das sind alles Kleinigkeiten, die es für mich stimmig erscheinen lassen, dass das, wo wir jetzt (noch lange) zu enden versuchen, eh immer unser Ziel war. Abgesehen davon, dass es stimmig ist, weil es sich alles toll anfühlt.