Aus der Sicht eines "Mannes ohne Zeitmanagements":
Ob ich damit für alle "Männer ohne Zeitmanagement" spreche, weiß ich nicht, daher schildere ich meine eigenen Eindrücke, die schon einige Zeit zurückliegen und auch in keinem ausgesprochenen FLR-Kontext standen. Die Situation allerdings lässt sich nicht nur auf FLRs beschränken, sondern wird vermutlich vielen beziehungsmässigen Kontexten problematisiert.
1. ich bin pünktlich und habe meine Termine im Griff, bin auch zu solchen - heute zumeist nur noch beruflich - entsprechend vorbereitet.
2. Ich bin selbstdiszipliniert und teile meinen Tag entsprechend ein, treibe regelmässig Ausdauersport und schmeisse zum Home Office auch meinen Haushalt dazu.
3. Dazu pflege ich einen Freundeskreis und kann dies trotz Einschränkungen.
Ist es also wirklich das Zeitmanagement? Das würde den oben genannten Themen und Dingen wohl widersprechen. Wenn es nicht das Zeitmanagement ist, was dann? Ein unzureichender, erfahrungsbasierter Erklärungsversuch:
1. Ich sehe Dinge anders. "Der Müll geht über!" - "Nein, ich drücke das etwas zusammen und dann passt noch einiges mehr rein." Fazit: Sie hatte den Müll dann entsprechend entsorgt und für vollendete Tatsachen gesorgt.
2. Ich organisiere mich anders, indem ich mehrere Dinge, Aktivitäten, Haushaltsangelegenheiten gleichzeitig lostrete und diese - falls ohne Terminstress - mit dem geringsmöglichen Aufwand geduldig erledige. Für Personen, die diesbezüglich eher sequentiell unterwegs sind, muss das ein Horror sein.
3. Die Ursache für 2. und 1.: Ich mache, worauf ich Lust habe und weniger worauf ich keine Lust habe, wie z.B. den Müll runterzutragen. Also hat dieser in meiner Welt immer noch genügend Platz und wenn ich ihn raustrage, dann mache ich gleich eine Runde im Garten und schnippel gleich ein paar dürre Äste weg und nehme am Retourweg auch die Post mit, nachdem ich mich ausgiebig mit der Nachbarin unterhalten habe.
4. folgt aus 3.: Dinge, die ich gern mache, mache ich liebevoll. Wenn es hiess, heute zu kochen, dann gern drei Gänge mit ihren Lieblingszutaten, Lieblingsgerichten, inklusive Küche aufräumen, weil man das Einsortieren Utensilien nach eigenem Gutdünken vornimmt.
5. Versuchtes Mikromanagement, Sanktionieren führte zu Demotivation, Boykott und Rückzug.
6. Konnotation mit sexuellen Aktivitäten war mir kein Motivator, da der Alltag bereits genug Belastung darstellte.
Das jetzt als unvollständige Offenbarung von der anderen Seite.
Was wäre eine mögliche Hilfe für die in Beziehungen mit derartigen Alltagssituationen geplagten Damen, die noch dazu (für sich) den Anspruch erheben, in dieser grundsätzlich von Liebe und Zuneigung geprägten Beziehung, die Führungsrolle zu übernehmen?
Vielleicht die Einsicht, dass es alleinlebend niemand für einen übernimmt. So, mein Mülleimer ist voll und der muss jetzt raus.