"Time to say good bye"
Wie in jedem Jahr stehen wir wieder kurz vor den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel. Auch wenn es mir mit zunehmendem Alter so vorkommt, dass die Zeit schneller vergeht - es ist ein Trugschluss und ist eben doch nur gefühlt so...
In zwei Tagen ist es dann soweit.
Heiligabend.
Die meisten von uns werden im Kreise ihrer Lieben ein paar besinnliche Weihnachtstage verbringen, glückliche Momente erleben, kulinarisch verwöhnt werden und einfach mal alle Sorgen für einige Zeit ausblenden (können).
Aber wir sollten auch an diejenigen denken, für die all das nicht selbstverständlich ist. Menschen, die sich all dies zwar wünschen, aber zum ersten Mal oder schon länger, in Teilen oder gänzlich von Besinnlichkeit, Geborgenheit und menschlicher Zuwendung träumen, aber eben nicht erfahren. Erst wenn all denen, für die dieses Fest eine Selbstverständlichkeit darstellt und bewusst wird, dass das etwas ganz Besonderes ist, entsteht Raum auch an all diejenigen zu denken, bei denen ihr Wunsch nicht die Wirklichkeit abbildet.
Und kurz danach steht uns der Jahreswechsel bevor...
Ein wahrlich wirres Jahr mit Höhen und Tiefen geht zu Ende. Vieles wurde für jeden von uns durch die Pandemie beeinflusst. War es nicht schon zum Jahreswechsel 2020/21 so, dass wir sicher waren, dass dieses (kommende) Jahr wieder die Normalität zurück bringen wird?
Und nun stehen wir vor dem gleichen Dilemma, wie im Vorjahr. Möglicherweise sogar noch komplexer? Wer von uns und den politisch Verantwortlichen weiß das schon?!
Dennoch. Ist es nicht an der Zeit vor allem auf das zu schauen, was wir haben und nicht auf das, was wir gerne hätten? Klagen wir nicht allzu oft auf hohem Niveau?
Ich kann dies nur aus meiner Sicht beschreiben. Ich bin in der wahrlich glücklichen Situation in einer rundum funktionierenden FLR-Beziehung leben zu dürfen. Ja, zu dürfen. Denn ich bin nur ein Teil dieser Beziehung. Was nützen all meine Wünsche, Vorstellungen, Anforderungen und Fantasien, wenn es nicht den EINEN gäbe, der mich wortlos versteht, "lesen" kann und mit dem ich derart ungewöhnlich harmoniere, dass ich mich frage: Was ist mir wichtiger? Der überwältigende LOTTO-Gewinn oder mein Partner? Habe ich diesen LOTTO-Gewinn in ihm nicht längst?
Er hat hier kein Profil. Keine Form der Darstellung. Deshalb möchte ich ihm diese jetzt und hier bieten. Durch mich. Mein Mann dient mir. Aber im "normalen Leben" (Alltag) ist er selbstbewusst, klar, organisiert, wach, klug, zuverlässig, sehr intelligent, sportlich trainiert und körperlich attraktiv. Wahrscheinlich wäre er enttäuscht, weil ich ihn nicht richtig beschrieb...
Natürlich ist nicht jeder an diesem Punkt für sich gesehen angekommen. Das war ich früher über lange Strecken meines Lebensentwurfes auch nicht. Aber ich habe nie aufgegeben. Obwohl mir stets gesagt wurde: "Komm runter. Du spinnst. Das, was Du suchst, gibt es nicht."
Ist es nicht ganz egal, wo jeder von uns in dieser Gruppe momentan gerade steht? Schauen wir auf das, was wir bereits haben, unsere Ideale, Sichtweisen und Grundsätze. Kämpfen wir weiter an dem, was eine FLR ausmacht. Für beide Geschlechter.
Der Jahreswechsel ist eine Art Ritual. Wir möchten schlechte Erlebnisse hinter uns lassen. Auf bessere Entwicklungen hoffen und träumen von einem Jahr, dass von positiven Erlebnissen geprägt ist. Und: Wir denken an unsere ganz persönlichen Notwendigkeiten, Entwicklungen und Entscheidungen.
Ist nicht am 31.12. "Time to say goodbye"?
Wir können uns von (fälschlich) erlernten Handlungsmustern trennen, neue Blickwinkel einnehmen und den Fokus schärfen. Gelassenheit zeigen, wo sie hingehört und uns in Konsequenz üben, wo wir aus Überzeugung handeln.
In jedem Fall danke ich allen in dieser Gruppe für das vergangene Jahr, allen gemeinsamen Erlebnissen in den Threads, kritischen Auseinandersetzungen ebenso wie dem "freien Fall" bei Themen, die uns allen rundum gefielen.
Abschließend wünsche ich allen Gruppenmitgliedern ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Start ins Jahr 2022 und allzeit alles Gute.